notiz: ganz kurz ein bißchen

ich bin gerade gesundheitlich angeschlagen, und zwar hauptsächlich deswegen, weil ich seit ein paar tagen eine art sehr unfreiwilliger und sehr persönlicher "feldforschung" zu einem der schwerpunktthemen des blogs, trauma, betreiben muss oder auch kann - meine perspektive darauf wechselt gerade ständig. ich werde das in den nächsten tagen nochmal ausführlich aufgreifen.

*

bis dahin ein paar entwicklungen, die mir jeweils spontan wichtig erschienen: zu
occupy marines gibt´s anzumerken, dass es die polizei in oakland innerhalb von wenigen tagen geschafft hat, einen zweiten kriegsveteranen, auch aus den irakkriegen, zu verletzen. das geschah diesmal noch nicht mal im rahmen einer teilnahme des betroffenen an einer occupy-aktion, auch wenn er sich während des generalstreiks letzte woche tagsüber an einer aktion beteiligt hat - nein, er wollte abends einfach nach einer anderen sache nach hause gehen und geriet dabei in die nachwehen der hafenblockade in form einer polizeisperre, wo er dann unter umständen, über die die angaben wie üblich auseinandergehen, verhaftet und auch verletzt wurde. die cops in oakland sind nun dabei, sich quer durch die usa einen gewissen ruf zu verschaffen, der allerdings nicht von ihrer pr-abteilung begrüsst werden dürfte. für die schon beschriebene mobilisierung von weiteren veteranen im rahmen von occupy ist diese geschichte aber wie ein ölausguss ins feuer. das ist auch das einzig ungewollt positive daran.

*

falls Sie auch nur halbwegs englisch verstehen, empfehle ich nochmals nachdrücklich die lektüre des schon mal vor ein paar wochen verlinkten blogs
we are the 99 percent. inzwischen ist es um zahllose, lehrreiche und deprimierende geschichten angewachsen, die einen - wenn auch selektiven - einblick in die derzeitigen sozialen verhältnisse großer teile der abstürzenden mittelschicht der us-bevölkerung erlauben, wie er anderswo nicht zu finden ist. wenn vielleicht irgendwann noch die "traditionellen" homeless people von den strassen oder gar die bewohnerInnen der wald- und wiesencamps dazu kommen, ergibt das ein wahres horrorkabinett über zustände, die sich zurecht unter dem label "dritte welt" zusammenfassen lassen können. wobei da auch wieder die täter-opfer-dialektik ins spiel kommt, ohne das ich den menschen dort ihr - zwangsläufig - fehlendes bewusstsein zum vorwurf machen könnte. die meisten geschichten stammen von leuten, die wirklich in der (schulden-)falle sitzen, und auffällig häufig ist mangelnde oder komplett fehlende medizinische versorgung ein thema.

ein
beitrag dort ließ mich jedoch auf eine andere art als die anderen sprachlos zurück:

"I get a comfortable paycheck and less-than-decent healthcare.

I got tricked into working for a company that slaughters thousands of innocent people in the middle east and supports torture. We call people terrorists so we can kill them without any trial or evidence or conviction. Then we lie about it and keep it secret and say it’s for national security. All of this is to give more power to the 1%. If I try to do something to change this, they’ll put me in jail with no trial, like Bradley Manning. My job in this company is to get people to like the company. My job is to put smiles on peoples faces, so we can get away with slaughtering innocent people.

Is this what it takes to be financially comfortable?

(I’m planning on signing up again to help kill more innocent people, just because I’m afraid if I don’t, I won’t be able to pay the bills.)"


dazu fällt mir gerade wirklich nichts mehr ein.

*

und zum schluß wieder mal ein hinweis auf
peak-oil.com mit dem tipp, besonders die aktuellsten vier bis fünf beiträge zu lesen. wie hier schon öfter geschrieben: wer glaubt, dass die aktuelle ökonomische krise "irgendwann" wieder vorbei sein wird, auch wenn´s ein paar jahre dauern mag, hat die rechnung ohne die basis jeglicher ökonomie - und zwar ganz gleich, wie sie organisiert sein mag - gemacht: energie.
Grummel (Gast) - 8. Nov, 12:19

Ich wünsch dir alle Kraft für deine Feldforschungen!

Wednesday (Gast) - 8. Nov, 17:52

> ich bin gerade gesundheitlich angeschlagen

Enttraumatisieren geht nicht wirklich (oder?).
Alles Gute wünsch ich Dir.

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