... hat zwischenzeitlich ein wunderschönes beispiel für dreisteste projektion in der sog. politischen klasse abgeliefert:
"Wie sagt der FDP-Politiker Ulrich Goll? „Die Menschen sind in zunehmender Zahl sehr unduldsam und wohlstandsverwöhnt. Man denkt nicht an die kommende Generation, sondern nur daran, dass einem nichts passiert, was einem selbst lästig ist.“ Zur Klarstellung: Goll meint nicht etwa besonders programmtreue Mitglieder seiner Westerwelle-Partei. Baden-Württembergs Justizminister spricht von Gegnern des Bauprojekts Stuttgart 21."
yep. golls aussage lässt sich wortwörtlich und in vollem umfang auf die innere verfassung seiner klüngel und all der anderen elitären gangs beziehen: nach uns die sintflut; wir haben die macht, weil wir besser sind als andere; wir schlagen uns die bäuche voll und raffen in unsere taschen, was nur geht. unduldsam und wohlstandsverwöhnt - wie treffend. und sie merken offensichtlich wirklich nicht (mehr), was sie da eigentlich alles so von sich geben.
andi1789 (Gast) - 6. Okt, 21:03
Schon lustig, was Goll da von sich gab. Wenn seine Worte bedeuten sollen, dass es den Protestierenden zu gut ginge, dann müsste man daraus den Schluss ziehen, dass sie nicht protestierten, wenn es ihnen schlechter ginge. Wenn es ihnen so richtig dreckig ginge, hätten sie erst recht keinen Sinn für die kommenden Generationen, oder?
Vielleicht stört es ihn, dass ausgerechnet seine Wählerklientel gegen das Projekt demonstriert, sollte sie doch wissen, dass es dabei nur um sie, die kaufkräftige Schicht Stuttgarts, geht... seltsam, er beschimpft seine eigenen Wähler.
Zu einem anderen Punkt: "der totalitäre kapitalismus ist als einziges übriggeblieben und tritt gerade in seine finale phase ein", hab' mir, ein paar Stellen hier im Blog durchgelesen, die die These stützen. So gerne ich eine Entwicklung, die zum Ende des Kapitalismus führt, absehen können würde, so unwahrscheinlich erscheint mir das momentan.
Auch wenn er zusammenbrechen sollte, was kommt danach, ein Hobbesscher Naturzustand: jeder gegen jeden? Im Prinzip haben wir das jetzt schon, nur noch kaschiert. Gegenentwürfe gibt es zwar, doch ist der Brunnen für diese Argumentationen vergiftet u. a. dank des "real-existierenden Sozialismus" vergangener Tage.
Peter (Gast) - 7. Okt, 13:38
... dazu gesellen sich dann noch die Äußerung des baden-württembergischen CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer, der den Organisatoren "Stasi-Methoden" vorwirft und von Karin Maag (von derselben Partei) im Bundestag über den erblindeten Herrn, man sei dabei nur einer Medienmanipulation zum Opfer gefallen u. a. Bei diesen mental auffallend gleichgearteten Politikern scheinen die Vorfälle tatsächlich einen primitiven, reflexartigen Projektionsmechanismus in Gang zu setzen, als ob sie sonst gar nichts mehr im Arsenal hätten. Bei denjenigen, die aufgrund einer charakterlichen Disposition oder einfach aus Naivität bisher glaubten, dass "die da Oben" doch immer nur "unser Bestes" wollen, macht sich nun eine kognitive Dissonanz bemerkbar. Mal sehen, wie viel die wirklich in Gang setzt oder ob man sich letztendlich doch wieder einer "Realitätsprothese" bedient, um seine heile Welt zu retten und seine (vermeintliche) Ruhe zu haben.
und ein gewisser hr. goll...
"Wie sagt der FDP-Politiker Ulrich Goll? „Die Menschen sind in zunehmender Zahl sehr unduldsam und wohlstandsverwöhnt. Man denkt nicht an die kommende Generation, sondern nur daran, dass einem nichts passiert, was einem selbst lästig ist.“ Zur Klarstellung: Goll meint nicht etwa besonders programmtreue Mitglieder seiner Westerwelle-Partei. Baden-Württembergs Justizminister spricht von Gegnern des Bauprojekts Stuttgart 21."
yep. golls aussage lässt sich wortwörtlich und in vollem umfang auf die innere verfassung seiner klüngel und all der anderen elitären gangs beziehen: nach uns die sintflut; wir haben die macht, weil wir besser sind als andere; wir schlagen uns die bäuche voll und raffen in unsere taschen, was nur geht. unduldsam und wohlstandsverwöhnt - wie treffend. und sie merken offensichtlich wirklich nicht (mehr), was sie da eigentlich alles so von sich geben.
Vielleicht stört es ihn, dass ausgerechnet seine Wählerklientel gegen das Projekt demonstriert, sollte sie doch wissen, dass es dabei nur um sie, die kaufkräftige Schicht Stuttgarts, geht... seltsam, er beschimpft seine eigenen Wähler.
Zu einem anderen Punkt: "der totalitäre kapitalismus ist als einziges übriggeblieben und tritt gerade in seine finale phase ein", hab' mir, ein paar Stellen hier im Blog durchgelesen, die die These stützen. So gerne ich eine Entwicklung, die zum Ende des Kapitalismus führt, absehen können würde, so unwahrscheinlich erscheint mir das momentan.
Auch wenn er zusammenbrechen sollte, was kommt danach, ein Hobbesscher Naturzustand: jeder gegen jeden? Im Prinzip haben wir das jetzt schon, nur noch kaschiert. Gegenentwürfe gibt es zwar, doch ist der Brunnen für diese Argumentationen vergiftet u. a. dank des "real-existierenden Sozialismus" vergangener Tage.