notiz: krisennews und -gedanken (34) ["da ist musik drin"]

um inmitten der kleinen reihe zum hiesigen umgang mit der krise nicht zu vergessen, worum es eigentlich geht. und dazu gibt´s heute viel krisenhaftes liedgut, von electro über folk und blues bis hip hop...
  • global: noch mehr fragmente zum wesen und verlauf der krise
  • krisensongs I: roboZ "schön blöd"
  • italien /global: die mafia wird zum krisengewinner
  • krisensongs II: leveraged sell-out "Damn It Feels Good to be Banker -- A Wall Street Musical"
  • asien: regierungen warnen vor sozialen unruhen in der ganzen region
  • krisensongs III: angie & hans "nix gibt´s"
  • frankreich: rund um den ersten mai
  • krisensongs IV: n.n. "give it to me" bailout rap
  • türkei: rund um den ersten mai
  • krisensongs V: rob vegas "finanzkrise"
  • global: kinder gehören überall zu den ersten krisenopfern
  • krisensongs VI: mbird "financial meltdown rap"
  • in aller kürze: acht thesen zur krise / "scheiss-streik" im deutschen pflegegewerbe / eu erwartet "schlimmere rezession als angenommen" in europa / "unternehmer warnen vor linken unruhestiftern"
  • krisensongs VII: skinnerla "finanzkrisenblues"
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vor längerer zeit habe ich schon mal einen
versuch gemacht, überblickartig aus verschiedenen ecken theoretisches & analytisches zur gestalt und dem weiteren verlauf der krise zusammenzutragen. und das soll heute fortgesetzt werden.

beginnen möchte ich dabei mit einem
artikel von tomasz konicz, der bereits vor ein paar wochen bei telepolis erscheinen ist und weiterhin mit zum besten gehört, was ich bisher in diesem jahr an tiefergehenden analyseversuchen zur krise gelesen habe. "kein boden in sicht" ist dabei zugleich überschrift, zustandsbeschreibung, fazit und prognose auf einmal:

(...)"Wir können nun den Charakter der gegenwärtigen Krise bestimmen: Es ist eine in den Widersprüchen der marktwirtschaftlichen Warenproduktion zu verortende Systemkrise, die nun voll ausbricht und zu dem Einbruch der Massennachfrage, und folglich des Handels und der Industrieproduktion führt.

Was bedeutet dies für den Krisenverlauf, für die Tragweite dieses ökonomischen Weltmarktbebens? Der mit voller Wucht einsetzende selbstzerstörerische Prozess hat keine objektive Grenze, sondern kann durch eine positive Rückkopplung immer weiter an Wucht gewinnen. Der Teufelskreis aus sinkender Nachfrage, fallender Industrieproduktion und erneuten Massenentlassungen, die wiederum die Massennachfrage senken, erfährt ein Ende im ökonomischen Kollaps – oder seiner Überwindung auf höherer gesellschaftlicher Organisationsebene.

Eine dunkle Ahnung davon, dass es bei dieser Krise überhaupt keinen "Boden" geben könnte, sondern nur einen immerwährenden Fall, haben auch die intelligenteren Vertreter der globalen Wirtschafts- und Finanzelite."(...)


der alte witz vom berühmten licht am ende des tunnels, welches alle paar wochen gerne als beobachtung aus den schaltzentralen der politischen und ökonomischen "eliten" heraus zwecks weiterer sedierung verkündet wird und sich dann doch nur wieder als (irr-)licht des gegenzugs entpuppt, hat sich in den letzten monaten angesichts der beschriebenen sachlage schon verdammt abgenutzt. auch andere autoren gelangen zu einem ähnlich
vernichtenden fazit, in diesem fall aus dem blickwinkel österreich, wobei das verhalten der dortigen kapitalisten sich nicht von anderen orten unterscheidet:

(...)"Eines jedenfalls ist sicher: Es wird schlimmer kommen.

Eine Welle der Massenarbeitslosigkeit baut sich auf. Zugleich hat der Staat enorme Schulden angehäuft. Noch dazu werden die Ausgaben für Sozialleistungen steigen, seine Einnahmen aber drastisch reduziert. Dies umso mehr, als er Vermögen und Profite praktisch nicht mehr besteuert. Bei rückläufigen Masseneinkommen sieht es für seine Kassen demnach äußerst düster aus.

Angesichts dieser Entwicklungen ist die herrschende Klasse in Politik und Wirtschaft zynisch bis naiv. Magna verordnet bereits Lohnverzicht und erfrecht sich, dabei von “Solidarität” zu faseln. Einer seiner Oberbefehlshaber ist sogar so dreist und meint, Magna hätte ja auch die Profite “geteilt” - nun müsse also auch die Belegschaft “Solidarität” beweisen.

Die Lohnabhängigen haben Angst. Das treibt sie teilweise dazu, den Lohnverzicht zu akzeptieren. Dieser Weg ist mit Sicherheit fatal.

Denn diese Krise ist keine, die 2010, 2011 oder 2012 überwunden ist.

Der ganze unvorstellbar ausgedehnte Finanzüberbau der “Realwirtschaft”, der sich seit mehr als 20 Jahren auf dem Rücken der Lohnabhängigen aufgetürmt hat, bricht ein. Bis jetzt auf Raten, bald vielleicht in Gestalt eines Erdrutschs im Finanzsystem. Danach wird nichts mehr sein wie früher.

Staatsbankrotte drohen am Horizont. Unmengen fauler Kredite, derzeit notdürftig durch staatliche Monstergarantien und illusionsgedeckte Finanzspritzen in einer prekären Agonie gehalten, verwesen vor sich hin. Wenn irgendwo ein zentrales Glied der kreditären Ketten reisst, dann ist der Sog in die Tiefe kaum mehr zu stoppen. Das beste Szenario, das der Kapitalismus uns noch zu bieten hat, sind Massenarmut, Apathie und Stagnation.

Es gibt keine Möglichkeit mehr, dieses System so zu reparieren, dass etwas Annehmbares dabei herauskommt."(...)


dem bleibt nichts hinzuzufügen, und das bereits ohne berücksichtigung der krisenkaskade mit peak oil, klimawandel, wasserknappheit und co., in die wir meiner meinung nach mit dieser ökonomischen krise unwiderruflich eingetreten sind. und zu einem speziellen aspekt der letzteren haben die
querschüsse neulich festgestellt:

"Eine der wesentlichen Ursachen der heutigen Finanz- und Wirtschaftskrise ist die totale Überschuldung aller Bereiche der Gesellschaft. In den USA wird nicht nur die Schere zwischen Gesamtverschuldung und Bruttoinlandsprodukt immer größer, auch das Missverhältnis zwischen Schulden und Einkommen wird immer größer. Fehlende Wertschöpfung und Einkommen wurden durch eine exzessive Kreditausweitung und Spekulation ersetzt!

Die folgenden Charts verdeutlichen auch, dass alle Versuche von Staat und Notenbanken den heutigen Status Quo zu erhalten - letztlich zum Scheitern verurteilt sind! Es wird nur ein unhaltbarer Kreditzyklus mit verzweifelten Aktionen etwas weiter verlängert!"(...)


wobei ich ergänzen würde, dass die allgemeine und globale überschuldung letztlich nur ein symptom einer entwicklung darstellt, auf die besonders im artikel von tomasz konicz genauer eingegangen wird. an der grundsätzlichen krise würde deshalb selbst eine konsequente und globale entschuldungspolitik (von der weder klar ist, wer sie durchführen sollte noch, wer sie überhaupt ernsthaft wünscht) nicht mehr zu ändern vermögen. game over.

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bisher ist mir entgangen, dass die krise immerhin auf viele menschen künstlerisch inspirierend zu wirken scheint, und eine sammlung musikalischer fundstücke möchte ich deshalb den leserInnen nicht vorenthalten - los geht´s mit einem motto, welches momentan eigentlich breit in allen strassen und städten hierzulande plakatiert werden sollte - "schön blöd" von den roboZ schafft es sogar, viele mehr oder weniger gute inhalte rüberzubringen, selbst wenn man die unvermeidbare plakative verkürzung von songtexten berücksichtigt.



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im januar hatte ich in den news nr. 19 einen kurzen hinweis einer uno-organisation kommentiert, dass es hinweise darauf gäbe, dass bei sog. interbankengeschäften seit beginn der offenen krise in größerem umfang auch gelder aus "drogenhandel und anderen illegalen aktivitäten" zwecks überbrückung von liquiditätsengpässen genutzt werden. nun sind die verstrickungen von mafia und co. in die globale ökonomie sowie die strukturell bedingten fließenden grenzen zwischen "legalen" und "illegalen" geschäften grundsätzlich nix neues, aber es zeichnet sich etwas ab, was zum tieferen nachdenken anregen sollte:
Wirtschaftskrise lässt italienische Mafia kalt, und das ist eine untertreibung, wie der bericht deutlich macht (aus dem ich hier deshalb nicht weiter zitiere, weil es sich um eine meldung von "ap" handelt, also jener presseagentur, die sich gerade u.a. gegen blogger auf einem "copyright"-feldzug befindet). aber auch bei einer abgeordneten des italienischen parlaments (und vorsitzenden eines dortigen anti-mafia-ausschusses) lässt sich bspw. lesen:

(...)"Die Mafia ist einer der Gewinner der aktuellen Wirtschaftskrise. Während in der legalen Wirtschaft das Geld knapp ist, verfügt die Organisierte Kriminalität über ausreichend Liquidität. Dies führt nach Erkenntnissen der Antimafia-Ermittler in Italien dazu, dass sich immer mehr, vor allem kleinere Unternehmer Geld aus mafiösen Quellen leihen, um über die Runden zu kommen. Auch beim Bau der Infrastrukturmaßnahmen für die Expo in Mailand steht die Mafia in den Startlöchern, um legale Konkurrenz aus dem Weg zu boxen und Millionen zu verdienen."(...)

es gibt seit letzten herbst bereits so derart viele hinweise auf die organisiert-kriminelle "natur" auch schon vorher als ganz "normal" angesehener "geschäfte" im internationalen rahmen, dass ich gerne die zukünftigen bewertungen von historikern in dieser frage sehen würde. ich denke, wir täuschen uns insgesamt über den tatsächlichen einfluß der (als solches definierten) ok in dieser krise in der hinsicht, dass er unterschätzt wird. wobei sich natürlich darüber diskutieren lässt, ob sich nicht die zentralen institutionen der kapitalistischen ökonomie (u.a. banken und konzerne) insgesamt als "ok" begreifen lassen müssen.

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und die "weiße-kragen"-kriminalität in nadelstreifen ist auch das thema in folgendem kleinen "musical". "Damn It Feels Good to be Banker" - zumindest dieses gefühl sollte sich in naher zukunft grundlegend ändern.



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auch in asien wird jetzt der aktuelle
welthit von den sozialen unruhen gesummt:

"In Asien wächst die Furcht vor Unruhen in Folge der internationalen Finanzkrise. "Die Armut verschlimmert sich in vielen Ländern, Unternehmen straucheln", sagte Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono zum Auftakt des Jahrestreffens der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) auf der indonesischen Insel Bali. Auch der extrem wichtige Kampf gegen den Klimawandel könnte sich verzögern. "Wenn all dies nicht unter Kontrolle gebracht wird, könnten am Ende in vielen Ländern soziale und politische Unruhen ausbrechen", sagte der Gastgeber vor Vertretern von 67 ADB-Mitgliedsländern, darunter Finanzminister und Zentralbank-Gouverneure."(...)

und das dürfte bei den vielfältigen realitäten in der region, geprägt von verschiedensten formen autoritärer herrschaftssysteme, teils krasser armut sowie religiösen spannungen, durchaus formen annehmen, die niemand sehen möchte.

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deutsches (weihnachts-)liedgut, neu und passend betextet von angie & hans - "nix gibt´s".



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und was tut sich gerade so in
frankreich, dessen arbeitender bevölkerung wir u.a. die wortschöpfung "bossnapping" verdanken?

"Die nahezu 300 Demonstrationen, die am 1. Mai in ganz Frankreich stattgefunden haben, waren Ausdruck der Zuspitzung der sozialen Konflikte, aber auch der Kampfbereitschaft der arbeitenden Franzosen."(...)

aha. das heisst konkret?

(...)"Die Losungen auf den Transparenten und die Sprechchöre der Maidemonstrationen machten deutlich, welch großes Echo beispielsweise die Aktionen der Beschäftigten von Continental oder Caterpillar hatten, die aus Sorge um ihre Arbeitsplätze sogar so weit gingen, ein Präfekturbüro zu verwüsten oder führende Manager für Stunden festzuhalten und so Verhandlungen zu erzwingen.

Von solchen spontanen und »gewalttätigen« Aktionen distanzieren sich die Gewerkschaften, wobei sie gleichzeitig Verständnis für die damit zum Ausdruck kommende Verzweiflung der Betroffenen zum Ausdruck bringen. Die Gewerkschaften müssen auf jeden Fall verhindern, dass die Rechtsregierung einen Keil zwischen sie und die kampfbereiten Arbeiter treiben kann. Paris lobt einerseits »die Besonnenheit und das Verantwortungsgefühl« der Gewerkschaftsführer, andererseits verurteilt die Regierung gewalttätige Aktionen als Werk »linksradikaler Agitatoren«. Das zielt vor allem auf die neue Antikapitalistische Partei unter Olivier Besancenot, deren Wirken überall im Land zu beobachten ist, wo Unternehmen geschlossen oder ins Billiglohnausland verlagert werden sollen. Für Mitte Mai hat die Partei einen spektakulären Sternmarsch von Arbeitslosen nach Paris geplant."(...)


und gerade das letztere nenne ich mal eine wirklich interessante aktion, bei der ich vermute, dass die vielfach auch hier im blog angesprochenen "mentalitätsunterschiede" zwischen france und deutschland in der hinsicht erneut deutlich werden, dass sich viele französische erwerbslose nicht so einfach als "selbst schuldig" in die buh-ecke der gesellschaft stecken lassen werden wie hierzulande. und auch das dürfte mit dafür verantwortlich sein, dass der öffentliche diskurs, der hier noch bei der bloßen möglichkeit sozialer unruhen steckt, dort schon
eine stufe weiter gediehen ist:

"Ein zweiter "Mai 68" wird aus dem Tag der Arbeit in Frankreich nicht entstehen. Aber die Stimmung im Land ist wegen der Wirtschaftskrise so gespannt, dass der frühere französische Regierungschef Dominique de Villepin doch eine "Revolutionsgefahr" heraufziehen sieht."(...)

aus seiner sicht ist das natürlich eine "gefahr". aber interessant ist das doch schon, dass rund um den planeten inzwischen seitens der "eliten" wöchentlich irgendwo das bild von unruhen und revolution gemalt wird. sind ihnen womöglich ihre eigenen schafsherden zu lethargisch? vermuten sie hinter der immer noch weitgehend vorherrschenden apathie irgendwelche finsteren vorgänge (die paranoia gehört bekanntlich zur elitären grundausstattung)? oder haben sie selbst unbewusst keinen plan und keine lust mehr, und möchten ihr ende mittels einer selbsterfüllenden prophezeiung beschleunigen? fragen über fragen.

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ein hübscher kleiner bailout-rap, könnte ein cover eines nelly-furtado-stücks sein:



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in der türkei hat der erste mai sozusagen aus tradition eine besondere bedeutung für die gesamte linke, war das doch speziell (aber nicht nur) in zeiten der diktatur meist ein blutiger und opferreicher tag. und so stand er in diesem jahr nicht nur im zeichen der krise, sondern primär im zeichen der
landesgeschichte:

"Die Feiern am 1. Mai in der Türkei sind zu einem historischen Moment für die Gewerkschaften des Landes geworden. Zum ersten Mal seit 28 Jahren ist der 1. Mai wieder ein Feiertag. Und zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren konnten sich wieder mehrere tausend Arbeitnehmervertreter am zentralen Taksim-Platz in Istanbul versammeln. Während die Feier friedlich verlief, fanden in der Umgebung heftige Auseinandersezungen zwischen Polizei und Demonstranten statt.

Nach der Erschießung von 36 Demonstranten am 1. Mai 1977 war der Taksim-Platz für Gewerkschafts-Demonstrationen gesperrt worden.

Diesmal gewährten die Behörden rund 5.000 Gewerkschaftern Zugang zu dem Platz, wo sie feierten, der Toten von 1977 gedachten und eine Bestrafung der Verantwortlichen für das damalige Blutbad forderten."(...)


ich würde ja behaupten, dass dieser umgang mit dem ersten mai seitens des staates keinesfalls aus plötzlich entdeckter zuneigung zu den gewerkschaften entstanden ist, sondern eher aus der einsicht, dass sich gerade in diesem jahr die übliche repressive behandlung der mai-demonstrationen zu einem massiven eigentor hätte entwickeln können. eine gewisse strategische und taktische intelligenz (der durchweg instrumentellen art) sollte man den "eliten" also auch dort nicht absprechen.

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rob vegas kurz, knapp und überzeugend mit "finanzkrise" - bisher mein heimlicher favorit in der reihe.



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es ist ja schon in "normalen" kapitalistischen zeiten realität gewesen, dass rund um die welt besonders kinder zu den leidtragenden des wahnsinnigen konkurrenzgerangels zählten - und so ist es auch nicht überraschend, wenn jetzt zum wiederholten male die feststellung verkündet wird, dass in zeiten der krise kinder erst recht die
arschkarte aufgedrückt bekommen werden:

(...)«Es sind vor allem die Kinder, die unter den Folgen des weltweiten Abschwungs leiden - in Afrika, in Indien, Pakistan, Bangladesch, China», sagte der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Jürgen Heraeus, der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse» (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Dort lebten viele Menschen von dem, was ihnen Familienmitglieder überweisen, die in Europa, den USA oder den Golfstaaten arbeiten.

Viele dieser Arbeitsplätze fielen jetzt weg, sagte Heraeus. Weltweit würden immer mehr Wanderarbeiter arbeitslos. «Es droht gerade in Asien ein Armutsproblem von dramatischen Dimensionen», sagte Heraeus.(...)


wie im blog in der vergangenheit öfter thematisiert (ebenfalls im obigen verlinkten artikel), existiert aber auch hierzulande eine inzwischen in die millionen gehende zahl von als arm zu bezeichnenden kindern, die erstens durch die krise weiter ansteigen wird, zweitens aber auch die bereits vorhandene armut regelrecht zementieren könnte. und dabei handelt es sich eigentlich um verbrechen, die wieder mal niemals vor einem gericht landen werden - solange sich eine mehrheit weiter mit dem bloßen (nicht-)betrachten dieser zustände zufrieden gibt.

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mbird erklärt uns in einem irgendwie lakonischen rap nochmals zusammengefasst der verlauf der krise in den usa - hier ist der "financial meltdown rap".



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in aller kürze - das krisentelegramm + ein nachtrag von wildcat -
acht thesen zur krise, die auf jeden fall für ausreichend diskussionsstoff sorgen sollten + schon was vom aktuellen scheiss-streik im pflegegewerbe gehört? nein? dann wird´s zeit - ich find´s eine angemessene aktion(sform) + ganz frisch kam vorhin das auf den monitor: "Die Rezession wird sich nach Einschätzung der EU-Kommission in Europa stärker auswirken, als bislang erwartet. In ihrer Frühjahrsprognose erwartet die Kommission für die Länder der Europäischen Union und der Eurozone einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um vier Prozent. Das sei doppelt so viel, wie bisher erwartet. Die Arbeitslosigkeit dürfte zugleich deutlich steigen. Europaweit sei in diesem und im kommenden Jahr mit dem Verlust von 8,5 Millionen Stellen zu rechnen" - "der mai ist gekommen, die verluste schlagen aus" *träller* + und das buchstäblich letzte heute vom sog. ethikverband der deutschen wirtschaft (alleine dessen bloße existenz ist natürlich schon ein echter hit): "Der Ethikverband der Deutschen Wirtschaft (EVW) wirft der Politik vor, die Finanzkrise auszunutzen, um mit moralischen Forderungen Ängste innerhalb der Bevölkerung zu schüren. "Auf diese Weise wollen die Parteien Eigeninteressen durchsetzen", sagte EVW-Präsident Ulf Posé." - höhnisches gelächter, tomaten fliegen auf die bühne, schmählicher abgang und vorhang ohne schlussapplaus. die dreistigkeiten der "eliten" wollen einfach kein ende nehmen +

*

das blues und fröhlichkeit kein paradox sein müssen, zeigt uns nun zum wirklichen ende "skinnerla" (ich hoffe, ich habe da bezgl. der interpreten nix falsch verstanden) mit dem "finanzkrisenblues".



ich hoffe übrigens, dass die musikalische untermalung der wie üblich und gewohnt sehr unfrohen sonstigen botschaften Sie ebenso etwas aufmuntern konnte wie mich. zum wochenende geht´s dann mit der eingangs erwähnten deutschland-und-die-krise-reihe weiter.
argolis (Gast) - 4. Mai, 19:42

Ja, Tomasz Konicz ist ziemlich gut. Die Analyse ist aber nicht seine eigene, das ist die Krisentheorie der Wertkritik. Ausführlicher gibt es die bei Robert Kurz im 'Weltkapital' bzw. demnächst im (noch nicht erschienenen) 'Tote Arbeit'. Konicz versucht allerdings - etwas anders als Kurz - seine Ausführungen mit sehr viel Empirie zu unterfüttern.

Einige der Songs sind auch ganz nett, nur bei RoboZ - wenn die Rede ist von 'Parasiten', von 'menschlichen Schmarotzern' und das Ressentiment gegen das arbeitslose Einkommen gepflegt wird - wird mir eher übel.

monoma - 9. Mai, 17:31

mein kommentar zu deinem zweiten teil oben ist zu einem eigenem beitrag mutiert bzw. hat mich dazu inspiriert.
Quirinus (Gast) - 5. Mai, 03:41

Unbedingt empfehlenswert

ist auch dieser schräge audiovisuelle Beitrag zur Krise. ...

Mit Dank & Gruß

Qurinus

John (Gast) - 8. Mai, 21:00

:=)

Die Musikauswahl ist wirklich klasse :)
monoma - 9. Mai, 17:32

auch danke für den hinweis auf kreidler, ist echt klasse und bisher an mir vorbeigegangen.

gruß zurück!

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