sansculotte - 10. Jan, 12:58

Die Behauptung,

dass "Klimaschutz" und "Wirtschaftswachstum" unvereinbare Widersprüche seien, ist realitätsferner Unsinn. Die meisten multinationalen Großkonzerne (darunter Energieversorger und Ölkonzerne) sind schon seit Jahren im "Klimaschutz" positioniert.

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/27/0,3672,7898331,00.html
http://www.welt.de/die-welt/article3705775/Erneuerbare-Energien-Shell-setzt-auf-Biosprit-und-Klimatechnik.html
http://www.google.at/#hl=de&source=hp&q=Klimaschutz+Shell&btnG=Google-Suche&meta=&aq=f&oq=Klimaschutz+Shell&fp=59b8d5cc16e17275
http://www.bp.com/modularhome.do
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:klimakonferenz-in-kopenhagen-konzernbosse-auf-dem-oekotrip/50051367.html
http://www.google.at/#hl=de&source=hp&q=Klimaschutz+siemens&btnG=Google-Suche&meta=&aq=f&oq=Klimaschutz+siemens&fp=59b8d5cc16e17275
usw. usf.

Ich habe sowohl "Klimaschutz" als auch "Wirtschaftswachstum" unter Anführungszeichen gesetzt, weil das darunter Gemeinte in beiden Fällen nicht existiert. Klimaschutz kann es nicht geben, weil er weder notwendig ist noch mit menschlichen Mitteln machbar wäre (ganz abgesehen von der Absurdität dieses Kompositums: man kann ein statistisches Mittel nicht schützen). Und Wirtschaftswachstum ist ein indikationsloses (oder im semantische Sinn: indikatorenloses) Schlagwort: Wirtschaftswachstum meint keinesfalls die Besserung der Lebensbedingungen der meisten und somit auch nicht einen Zuwachs an menschlichen Handlungsoptionen (über den sogenannten "Wohlstand" möchte ich mich gar nicht erst auslassen), sondern bestenfalls den Zuwachs an lohnunabhängigen Vermögen und Gewinnen für einige wenige. Ich halte es deswegen für müßig, sich über beides den Kopf zu zerbrechen, es sei denn als Propagandainstrumente und Kampfmittel in einem Herrschafts-, Gewalt- und Machtdiskurs.

Wer die Wellenbewegungen des Kapitalismus einmal verstanden hat, der wird auch unschwer erkennen können, dass es wieder einmal einen Reset des Systems braucht (es gibt keine Nachschuldner mehr). Größere Kriege sind zu diesem Zweck mittlerweile zu riskant, weil sie die Gefahr der Vernichtung aller Lebensgrundlagen bergen. Dennoch müssen die alten Strukturen beseitigt werden und das heisst für die meisten Länder: Deindustrialisierung. Diese Vernichtung von unproduktiven Industrien kann aber nur durchgesetzt werden, wenn sie als notwendig behauptet wird und da kommt der Ökologismus gerade recht. Dass dabei nebenher noch jede Menge Geld rausschaut, ist sicher purer Zufall:

http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1053
http://www.attac.at/emissionshandel
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/klimaabgabe_aid_125267.html
usw.usf.

Man rate einmal, an wen die Kosten dieses Marktes weitergegeben werden (Endverbraucher? Steuerzahler?). Menschengemachtes CO2 ist überhaupt ein geniales Produkt: äußerst knapp, nahezu beliebig einzupreisen und beliebig kontingentierbar. Dieser Markt ist ganz offen steuerbar, ohne dass jemand dem Staat Interventionismus vorwerfen könnte. Aus CO2-Obligationen lassen sich fabelhafte Finanzprodukte basteln und wenn es das anthropogene CO2 mit all seinen behaupteten Implikationen nicht gäbe, man müsste es glatt erfinden.

W-Day (Gast) - 10. Jan, 17:18

Wenn Du Klimaschutz für unmöglich hälst, wie ist das gemeint? So ähnlich, wie es nicht möglich ist, Wetter zu beeinflussen, also zB Niederschläge dorthin zu lenken, wo sie der Mensch sich wünscht? Entschuldige bitte, wenn das ein dummer Vergleich ist, ich bin so verunsichert.

Ciao
W-Day
demon driver - 10. Jan, 17:20

Ich verfolge die Klimadiskussion hier ein Weilchen, ohne mich bisher beteiligt zu haben, und ich habe mir da auch noch kein abschließendes Urteil gebildet... Für einige Hinweise von sansculotte, die die offizielle Klimaideologie und ihre Motive etwas zu relativieren in der Lage sind, bin ich durchaus dankbar. Wenn dann aber Behauptungen zu lesen sind wie "Klimaschutz kann es nicht geben, weil er weder notwendig ist noch mit menschlichen Mitteln machbar wäre", gefolgt von "ganz abgesehen von der Absurdität dieses Kompositums: man kann ein statistisches Mittel nicht schützen", dann bekomme ich, sorry, den Eindruck, dass da ein Eifer am Werk ist, der schon aufgrund logischer Fehler problematisch zu werden beginnt, und die zentralen Begriffe und Konzepte in der Diskussion nicht mehr richtig greifen kann.

"Klimaschutz" bezieht sich doch nicht auf ein "statistisches Mittel", welches "Klima" zweifellos irgendwie ist, sondern auf dessen zeitliche Veränderung. "Klimaschutz" bedeutet doch hauptsächlich das Unterlassen von Aktivitäten, bei denen es sich nach Auffassung derer, die ihn propagieren, um solche handelt, die für die zukünftige Veränderung dieses statistischen Mittels für das existierende Leben auf der Erde, darunter auch das menschliche, ungünstige, gefährliche Auswirkungen haben könnten.

Ernstzunehmende Hinweise darauf, dass die Aktivitäten, um die es da geht, diese Veränderung gar nicht beeinflussen können, wären mir als fundierte Klimaschutzkritik willkommen, nicht aber solche Wortklaubereien, die dienen meines Erachtens niemandem.

Cheers,
d. d.
sansculotte - 10. Jan, 22:33

Offenes System Erde

@demon driver: zugegeben, ich war polemisch. Ich habe mich hier mit einer etwas platten Verkürzung des Sachverhaltes begnügt, weil die Langversion unendlich komplex ist.

Zunächst: unter "Klimaschutz", so wie er derzeit durch alle Medien geht, wird hauptsächlich die Reduktion des anthropogenen CO2-Ausstoßes verstanden. Auf diese Art "Klimaschutz" habe ich mich oben bezogen. Der Begriff "Klima" wird hier sehr ungenau verwendet. Im allgemeinen versteht man unter Klima tatsächlich ein statistisches Mittel, nämlich die Durchschnittswerte aller wetterbezogenen Faktoren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit,..) über den Zeitraum von dreißig Jahren hinweg. Ist von globalem Klima die Rede, so müssen diese Indikatoren noch über weltweit etwa gleichverteilte Messstationen gemittelt werden. Wenn man berücksichtigt, dass es selbst für ein kleines Alpenländchen wie Österreich fast unmöglich ist, solche Mittelwerte bereitzustellen, weil schon die Lage der Messstationen komplexe Berechnungen über Verteilung und Abdeckung der Oberfläche des Landes erfordert (eine Messstation irgendwo in den Alpen ist zB. die einzige im Umkreis von 30 Km und deckt eine Oberfläche ab, die man aufgrund der Beschaffenheit des Geländes nur schätzen kann, während sich im Tal die Messstationen häufen und oft mikroklimatischen Einflüssen wie Urbanerwärmung unterliegen), kann man ermessen, wie komplex so ein Thema für die gesamte Erde ist; zumal es auch vorkommt, dass einige Regionen erwärmen, während andere gleichzeitig abkühlen.

Lassen wir also das komplexe Konstrukt "globales Klima" einmal beiseite und geben wir uns damit zufrieden, vom Wärmehaushalt der Erde zu sprechen. Das scheint zunmindest das Thema zu sein, wenn es um "Klimaziele" wie 2-Grad-Reduktion oder ähnliches geht.

Der Anteil der Treibhausgase im allgemeinen und von CO2 im besonderen am globalen Wärmehaushalt (darum geht es, wenn von "Global Warming" die Rede ist) ist kaum abzuschätzen. Die Angaben verschiedener wissenschaftlicher Institutionen liegen weit auseinander. Während das IPCC von etwa 70% Anteil der sogenannten "Treibhausgase" (exakt wäre "IR-aktive Gase") ausgeht, setzen russische Wissenschafter (etwa der Forschungsstation Wostok) die Klimawirksamkeit der Treibhausgase gerade einmal bei 8% an. Grund für dieses auffällige Diskrepanz ist die Tatsache, dass die Regulationssysteme des Wärmehaushaltes der Erde bis heute nicht hinreichend verstanden sind. Der Großteil des atmosphärischen Wärmeaustausches basiert auf physikalisch weitaus wirksameren thermischen Effekten wie Konduktion (molekulare bodennahe Wärmeleitung), Konvektion (Wärmeleitung durch aufsteigende warme Luft), latente Wärme (Energieaustausch durch Verdunstung) und Meeresströmungen. Welche Rolle dabei die Infrarot-Absorption der IR-aktiven Gase (Wasserdampf, Methan, Co2,..) spielt war bis in die Zeit vor dem medial propagierten "Konsens" Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Die IR-Absorption ist kein so simples Phänomen wie die Konvektion in einem abgeschlossenen Treibhaus: sie ist Bestandteil eines offenen Systems und z.B. von Faktoren abhängig wie von der atmosphörischen Lokalisation der relevanten Gase (in welcher Schichte sie sich befinden) oder von unbeeinflussbaren Faktoren wie Sonnenwind und kosmischer Strahlung. In Hinsicht auf diese Parameter und auf die Forschungsergebnisse spricht alles gegen eine entscheidende "Klimawirksamkeit" des CO2: Kohlendioxoid ist ein hptsl. bodennahes Spurengas, sein IR-Absorptionsgrad ist geringer als der von Methan und seine Konzentration um ein Vielfaches niedriger als die von Wasserdampf. Es spricht in der Tat wenig dafür, CO2 als den entscheidenden Faktor im globalen Wärmehaushalt anzunehmen.

Die Korrelation zwischen CO2 und Temperatur wird gerade in den letzten Jahren auf eine "harte Probe" gestellt. Während der atmosphärische Co2-Anteil weiter steigt, stagniert die globale Temperatur seit etwa zehn Jahren. Es gibt plausible Theorien darüber, dass und weshalb die CO2-Konzentration den Temperaturschwankung folgt und nicht für sie ursächlich ist. Zudem gibt es, wie ich schon betont habe, keinen einzigen experimentellen Nachweis für die behauptete Klimawirksamkeit von CO2 (Modellierung ist absolut keine wissenschaftliche Beweismethode).

Noch einmal einige Fakten:

Der Anteil von CO2 an den atmosphärischen Gasen beträgt nur 0,038 %. Von diesen 38 tausendstel Prozent sind 3% menschlicher Aktivität zuzurechnen. Der Anteil des menschengemachten, also anthropogenen CO2 in der Atmosphäre beträgt demnach satte 0,001 %, das ist ein tausendstel Prozent.

(Nur ein Größenvergleich: Eine Luftsäule über einem Quadratmeter Erdoberfläche wiegt 10 Tonnen, das ist ungefähr ein LKW-Lastzug mit Anhänger. Darin können 400 kg Wasser und 3kg CO2 enthalten sein. Von diesen 3000g CO2 seien 90g = 9 Dekagramm oder drei Scheiben Wurscht vom Menschen verursacht und würden das globale Weltklima - btw eine statistische Fiktion - zum Kippen bringen.)

Von der eben genannten 'gigantischen' Menge CO2 wiederum sollen durch Kyoto 5,2% Prozent 'eingespart' werden. Das würde die befürchtete Klimaerwärmung selbst nach Berechnungen des IPCC nur um 0,07°C mindern und das liegt nicht mehr im messbaren Bereich der gängigen Instrumente.

CO2 hat ein Molgewicht von 44, Luft durchschnittlich 29 g/mol, CO2 ist also schwerer als Luft. Bei Inversionswetterlage erreicht der CO2-Gehalt in manchen Alpentälern schon mal über 800 ppm (trotzdem ist es dort immer noch bitter kalt *gg*). Der Großteil des CO2 ist in den Ozeanen gebunden. CO2 ist also überall, nur nicht dort, wo Al Gore es dringend benötigen würde: in 6 km Höhe, also in der unteren Stratosphäre, in der angeblich der Treibhauseffekt wütet.

Was mich ungemein sauer macht, ist die Geschäftemacherei mit diesem Co2. Al Gore nämlich hat eine Firma. Und die heisst Generation Investement Management. Und über Generation Investment wiederum heisst es in der englischsprachigen wiki:

GIM also owns a 10% stake in the Chicago Climate Exchange (CCX), CCX in turn owns half of European Climate Exchange. This gives Al Gore a financial bias (nett ausgedrückt) towards promoting global warming control through the issuing of carbon credits.

Al Gore ist also am Zertifikatenhandel beteiligt und Hauptprofiteur von einer Unterwerfung der weltweiten Wirtschaft unter die Emissionsvorgaben. Ein zweifelhafter Gewährsmann in Sachen "Klimaveränderung".

@Wednesday: ich halte Wetterbeeinflussung sehr wohl für möglich, und ebenso die gezielte und realtiv kurzzeitige Beeinflussung des regionalen Klimas. Aber Kontrolle des weltweiten Klimas aus oben genannten Gründen eben nicht.

Soweit fürs erste, Ciao,
sansculotte

Nachtrag: Der Großteil des atmosphärischen Wärmeaustausches basiert auf physikalisch weitaus wirksameren thermischen Effekten wie Konduktion (molekulare bodennahe Wärmeleitung), Konvektion (Wärmeleitung durch aufsteigende warme Luft), latente Wärme (Energieaustausch durch Verdunstung) und Meeresströmungen.

Ich würde meinen, dass aus diesen Gründen die Beeinträchtigung der Erdtemperaturen durch Abholzung der Regenwälder als ungleich gefährlicher einzuschätzen ist als durch irgendeinen anderen systematisch-industriellen Eingriff. Die wesentlichen menschengemachten mikroklimatischen Veränderungen basierten auf Abholzung, wie etwa die Verkarstung in Istrien und Dalmatien oder die von Mo zurecht angeprangerte Klimänderung in Syrien, die wahrscheinlich hauptsächlich durch Großabholzungen und Stauung der Fließgewässer durch die Türkei (Kraftwerksprojekte und Industrien) verursacht wird. Desertifikation und Aridität sind weitgehend auf die menschlichen Großrodungen zuruck zu führen.
monoma - 11. Jan, 20:33

@sansculotte

schau später oder morgen mal in deine mailbox. -

arrghh, dazu brauche ich überhaupt erst mal deine addy, wie ich gerade feststelle - bitte schick mir was rüber.

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