Ich halte das für einen - auch unter Globalisierungs- und Systemkritikern weitverbreiteten - Irrtum, dass die Globalisierung die Nationalstaaten schwächen würde. Das tut sie, wenn überhaupt, nur in dem einen, ganz speziellen Aspekt des immer weitergehenden Kontrollverlusts über Wirtschaft und Kapital. M.E. ist in allen anderen Aspekten das genaue Gegenteil der Fall.
Schließlich bekommt der Nationalstaat für das Weltkapital im Zuge der Globalisierung eine immer zentralere Bedeutung, weil das Herstellen von profitträchtigem Standortkonkurrenzdruck nur über das Ausspielen der verschiedenen nationalen Volkswirtschaften mit ihrem Produktionskostengefälle funktioniert.
Und dass die Menschen das bewusst oder halbbewusst wahrnehmen und dass sich daraus auch in den Bevölkerungen ganz objektiv-nationalökonomisch motivierte Nationalismen ausbilden und verstärken, liegt in der Alternativlosigkeit nationalökonomischer Prinzipien, die diesseits systemüberwindender Perspektiven ja nun tatsächlich gegeben ist. (Und eine konkrete systemüberwindende Perspektive gibt es halt weiterhin auch nicht.)
archenoe - 6. Jan, 00:40
Stärke der Nationalstaaten
Hier treibst Du Dich also herum und schreibst kluges Zeug ;-), bis auf den Begriff "Kontrollverlust".
Die Stärke der Nationalstaaten liegt in ihrem Existenzgrund. Der Grund ist die Kapitalverwertung, die Aufgabe ist, die Kapitalverwertung zu ermöglichen und zu ordnen. Wortspiel zur gegenwärtigen Phase der Staatsaufgaben: Deregulierung ist die aktuelle Form der Regulierung. Der Staat "leidet" in keiner Weise unter einem Kontrollverlust über Wirtschaft und Staat. Kontrolle müsste ja ein Ziel haben, das außerhalb der Ziele der Kapitalverwertung liegt, also irgendetwas Übergeordnetes, der Allgemeinheit Verpflichtetes, wenn von einem Kontrollverlust die Rede sein soll. Das aber gab und gibt es nicht. Nationalstaaten kontrollieren die Kapitalverwertung im Sinne und zum Zweck der Kapitalverwertung, weil die Gesamtergebnisse der Kapitalverwertung häufig zur Gefahr für die Kapitalverwertung der Einzelkapitale und damit auch wieder für den Kapitalverwertungsprozess selbst wird, wie die Weltwirtschaftskrise von 2007 bis ? zeigt.. Nationalstaaten sind nicht irgendein dem Kapitalzweck fremdes Gebilde, sondern notwendige Organisationseinheit eben dieser Kapitalverwertung.
"Schwächung der Nationalstaaten"
Ich halte das für einen - auch unter Globalisierungs- und Systemkritikern weitverbreiteten - Irrtum, dass die Globalisierung die Nationalstaaten schwächen würde. Das tut sie, wenn überhaupt, nur in dem einen, ganz speziellen Aspekt des immer weitergehenden Kontrollverlusts über Wirtschaft und Kapital. M.E. ist in allen anderen Aspekten das genaue Gegenteil der Fall.
Schließlich bekommt der Nationalstaat für das Weltkapital im Zuge der Globalisierung eine immer zentralere Bedeutung, weil das Herstellen von profitträchtigem Standortkonkurrenzdruck nur über das Ausspielen der verschiedenen nationalen Volkswirtschaften mit ihrem Produktionskostengefälle funktioniert.
Und dass die Menschen das bewusst oder halbbewusst wahrnehmen und dass sich daraus auch in den Bevölkerungen ganz objektiv-nationalökonomisch motivierte Nationalismen ausbilden und verstärken, liegt in der Alternativlosigkeit nationalökonomischer Prinzipien, die diesseits systemüberwindender Perspektiven ja nun tatsächlich gegeben ist. (Und eine konkrete systemüberwindende Perspektive gibt es halt weiterhin auch nicht.)
Stärke der Nationalstaaten
Die Stärke der Nationalstaaten liegt in ihrem Existenzgrund. Der Grund ist die Kapitalverwertung, die Aufgabe ist, die Kapitalverwertung zu ermöglichen und zu ordnen. Wortspiel zur gegenwärtigen Phase der Staatsaufgaben: Deregulierung ist die aktuelle Form der Regulierung. Der Staat "leidet" in keiner Weise unter einem Kontrollverlust über Wirtschaft und Staat. Kontrolle müsste ja ein Ziel haben, das außerhalb der Ziele der Kapitalverwertung liegt, also irgendetwas Übergeordnetes, der Allgemeinheit Verpflichtetes, wenn von einem Kontrollverlust die Rede sein soll. Das aber gab und gibt es nicht. Nationalstaaten kontrollieren die Kapitalverwertung im Sinne und zum Zweck der Kapitalverwertung, weil die Gesamtergebnisse der Kapitalverwertung häufig zur Gefahr für die Kapitalverwertung der Einzelkapitale und damit auch wieder für den Kapitalverwertungsprozess selbst wird, wie die Weltwirtschaftskrise von 2007 bis ? zeigt.. Nationalstaaten sind nicht irgendein dem Kapitalzweck fremdes Gebilde, sondern notwendige Organisationseinheit eben dieser Kapitalverwertung.