Freitag, 2. Juli 2010

notiz: weiteres zum ölGAU im golf (und anderswo) [update 05.07.10]

wer sich darüber wundert, warum ich in einem thematischen blog wie diesem dem thema öl jetzt schon seit wochen derartig viel platz gebe, bekommt von mir zwei antworten: erstens steht für mich der umgang nicht nur mit der katastrophe im golf geradezu paradigmatisch für das sehr gestörte verhältnis zur (nichtmenschlichen) natur, welches die westlich geprägten industriellen gesellschaften (incl. denen, die diesem modell nacheifern) rund um den globus an den tag legen. wir verhalten uns überwiegend und kollektiv sehr destruktiv als teil der ökologischen beziehungsgeflechte, in denen wir untrennbar eingewoben sind - und das wird zum einen nicht folgenlos bleiben bzw. bleibt es jetzt schon nicht, zum anderen sehe ich viele verbindungen zu den psychophysischen zuständen, die hier im blog angesprochen werden. deutlicher wird das im kommenden vierten teil der assoziationen zum öligen menetekel werden, in denen es sowohl um die traumatischen folgen für direkt betroffene menschen am golf geht und es dazu einige anmerkungen zur mir bisher unbekannten sparte der ökologischen oder umweltpsychologie geben wird, die einige sehr interessante ansätze hat - u.a. den, menschliche wesen eben auch im größeren kontext - nämlich dem ökologischen - als beziehungswesen zu begreifen; als auch um den begriff verzicht, den ich in verschiedener art & weise ebenfalls vor dem hintergrund der heutigen psychophysischen strukturen bei vielen menschen betrachten möchte.

zweitens aber: die mediale berichterstattung ist eindeutig mangelhaft (für die usa gilt das eingeschränkt), und zwar primär deshalb, weil sie bis auf ausnahmen darauf verzichtet, das ganze drama in die nötigen kontexte zu setzen (ich hatte das früher mal sinngemäß als dissoziierende berichterstattung bezeichnet - geschehnisse aller art als isolierte zu betrachten und damit letztlich die realität zu verzerren). deshalb betrachte ich die blogform abermals als möglichkeit, wenn auch in sehr kleinem rahmen eine art ergänzung / korrektur dazu zu bieten.

und weil´s mir in den letzten beiden beiträgen der kleinen reihe innerhalb der assoziationen so gegangen ist, dass die info-updates jeweils mehr raum als gedacht in anspruch nahmen, trenne ich beides jetzt. im folgenden also ein weiterer kleiner überblick an eindeutig schlechten nachrichten - aber darüber beschweren Sie sich bitte nicht bei mir.

*

zu den reinen bekannten fakten der inzwischen über zwei monate andauernden katastrophe im golf gibt es, was das austretende öl anbelangt, nichts grundsätzlich neues zu berichten - die genauen zahlen sind angeblich immer noch nicht ermittelbar, aber selbst die offiziellen schätzungen haben im verlauf der vergangenen wochen bekanntlich erschreckende dimensionen erreicht - gehen wir mal eher niedrig von 50. - 60.000 barrel pro tag aus. bp fängt davon einen kleinen teil auf und vetraut ansonsten auf die entlastungsbohrungen. wann diese fertig sein werden, und ob sie überhaupt das erwünschte ergebnis bringen - offene fragen. behinderungen der medialen berichterstattung, einsatz von dispersionsmitteln, keine klaren fakten hinsichtlich des massensterbens in der tierwelt - alles ist mit variationen auf dem gleichen stand, wie in früheren beiträgen dargestellt.

als neuer faktor mit der macht, die eh schon schlimme situation noch weiter zu verschlimmern, trat nun in dieser woche ins allgemeine bewusstsein, dass die saison der atlantischen tropischen (wirbel-)stürme begonnen hat, und zwar - das ist nicht nur meine persönliche meinung - mit einem regelrechten paukenschlag.


hurricane alex kurz vor seinem landfall an der kueste von nordmexico in der nacht zum ersten juli


ich habe, weil mich solche stürme persönlich faszinieren, die entwicklung von hurricane alex seit seinem stadium als
tropische depression in der westlichen karibik interessiert mitverfolgt. neben und auch wegen seiner schieren größe - noch als tropischer sturm und weit vor seinem eintritt in den golf war er mittels seiner bänder über drei meeren (karibik, ostpazifik, golf) incl. der mittelamerikanischen landmasse präsent, hatte relativ unbeschadet einen ersten landgang über die halbinsel von yucatan hinter sich gebracht und dabei - quasi im vorübergehen - dem (grössenmässig kleinen) hurricane darby auf dem ostpazifik vor mexico, der es bis zur kategorie drei brachte, das licht ausgeblasen (u.a. mittels massiver entziehung von feuchtigkeit) und sich später seine überreste "einverleibt" - hat sich alex als hurricane im golf dann über tage eher tückisch für die meisten meteorologischen prognosen verhalten, von denen viele der zeit bis zu seinem finalen landfall auch teilweise täglich hin- und hergeschwungen sind, was vermutliche stärke und den ort des landfalls anging.

alex hat (und macht es jetzt in mexico immer noch) neben seinen windspitzen von teils über 150 km/h gewaltige regenmengen produziert, die bereits in seiner prä-hurricane-phase in mittelamerika (und weitab von seinem zentrum) mehrere todesopfer gefordert haben - erdrutsche, schlammlawinen, reißende flüsse und sturmfluten an vielen küstenabschnitten pflastern seinen weg.

für mexico dürften die schäden immens sein; das wird sich vermutlich erst in einigen tagen im vollen ausmaß zeigen. und trotzdem hat die ganze golfregion diesmal noch eher glück im unglück gehabt - hätte alex eine andere richtung weiter nördlich eingeschlagen und dabei mehr zeit über dem offenen wasser verbracht, so hätte er vermutlich alle rekorde gebrochen (was er zum teil jetzt schon getan hat) und wäre vermutlich als echter "killersturm" in die annalen eigegangen. so frühe juni-hurricanes in einer solchen stärke sind vergleichsweise selten. alex hat am ende trotzden die ganze region tangiert, seine äußeren bänder mit starkwinden, gewittern und massiven regenfällen haben bis nach florida gereicht, im ganzen golf hat er starken wellengang produziert (was an den ölverschmutzten küsten für weiteren öligen nachschub sorgt) - aber er ist eben nicht direkt in die region der "deepwater horizon" gezogen. das hätte dort zu einer unterbrechung aller arbeiten von ca. zwei wochen geführt und in der zeit würde das öl völlig ungehindert auströmen. es braucht etliche tage vorlauf, um alle plattformen zu räumen und alle schiffe zurückzurufen; und hinterher ebenfalls einige tage, um wieder den betrieb zu starten. dieses damoklesschwert hängt ab jetzt bis anfang november über allen arbeiten im zusammenhang mit der ölpest.

rein meteorologisch wies alex einige eigenarten auf, die bei spezialisierten hurricaneforschern großes erstaunen erregt haben - nachzulesen (in englisch) bpsw.
hier. das ganze blog ist übrigens, wenn Sie sich für tropische stürme interessieren, sehr lesenswert. und der tenor nicht nur in den dortigen kommentaren ist überwiegend der, dass alex ein durchaus schlechtes omen in bezug auf die kommenden monate darstellt. wie ein hurricane direkt mit dem öl interagieren könnte bzw. welche folgen das womöglich hätte, ist in der entsprechenden linkliste am ende des blogbeitrags nachzulesen. für das basiswissen empfehle ich diese hurricane-faq von thomas sävert.

*

das worst-case-szenario, welches ich neulich
hier am ende skizziert hatte, ist inzwischen auch im mainstream hierzulande angekommen:

(...) "Es war ein einziger Satz von Barack Obamas Chef-Krisenmanager Thad Allen bei einer Pressekonferenz. Eine Aussage, die eher beiläufig fiel – aber dennoch bei Experten die Alarmglocken schrillen ließ. „Niemand kennt den Zustand des Meeresbodens im Bereich des Bohrlochs über dem Ölfeld“, konstatierte der Küstenwachen-Admiral vergangene Woche. Allen, der im Regierungsauftrag tapfer Optimismus zu verbreiten sucht und glaubt, bis Ende August das weiter heftig sprudelnde Leck schließen zu können, gab damit erstmals einen Hinweis auf eine dramatische Entwicklung, die Experten der Energiebranche mittlerweile als GAU sehen: einen vollständigen Kollaps der Bohrung mitsamt des umliegenden Erdreichs – mit der Folge, dass dann der gesamte Inhalt des Ölreservoirs ungehindert austreten kann und technologisch keine Chance mehr besteht, diesen gewaltigen Ölfluss zu stoppen." (...)

dem "tagesspiegel" war dieses szenario gestern gleich zwei artikel plus einem etwas konfus anmutenden kommentar wert (der zweite artikel mit detaillierteren informationen ist
hier zu finden; darunter auch ein link zum kommentar). wenn ich es richtig überblicke, war das aber auch die einzige größere zeitung, die diese mögliche entwicklung halbwegs angemessen zum thema gemacht hat. das finde ich gleichzeitig überraschend und dann doch wieder nicht - die einflüsse, welche auf die mediale darstellung und bewertung der katastrophe wirken, dürften sehr vielfältig sein. andererseits ist mein eindruck der, dass dabei auch eine in breiten teilen desinteressierte öffentlichkeit eine rolle spielt - oder sollte ich eher schreiben, apathische und erschöpfte? wie dem auch sei: durchaus enttäuschend finde ich die faktische nichtpräsenz einer der wohl größten menschengemachten umweltkatastrophen unserer zeit in vielen anderen, sich als politisch und kritisch verstehenden, blogs. sicher, es gibt ausnahmen, aber insgesamt finde ich bei dieser geschichte, dass sich viele blogautorInnen nicht unbedingt groß vom meinungsmainstream unterscheiden. das deutet für mich eher auf die allgemeine unterschätzung des ganzen themas hin, auch und gerade in seiner dimension als menetekel, welches ich in den letzten wochen wiederholt darzustellen versucht habe.

*

vielleicht ist aber auch bloß das erschrecken abschreckend, welches sich fast unweigerlich einstellt, wenn man sich mit dem thema öl und speziell den umständen seiner förderung näher beschäftigt - dazu war in den vergangenen beiträgen schon einiges zu lesen, und es ist frappierend, was zu all den nachrichten aus nigeria, ecuador, den kanadischen ölsandgebieten und dem golf noch an meldungen über größere und kleinere störfälle dazu kommt - ergänzend zu den bisherigen informationen wäre da einmal mehr die rätselhafte
ölverschmutzung im roten meer, bei der alles den eindruck macht, als ob hier eine massive repressive (des-)informationspolitik bei der arbeit zu besichtigen ist. ein tauchblog hat vor einigen tagen aus den erreichbaren informationen mal eine chronologie erstellt, anhand derer die ungereimtheiten, die sich aus der berichterstattung ergeben haben, ganz gut nachzuvollziehen sind.

dann kamen ende letzter woche vereinzelte meldungen über einen
störfall in venezuela, genauer im dortigen maracaibo-see (faktisch ein binnensee, auch wenn eine verbindung in die karibik existiert), der ein zentrum der venezuelanischen ölförderung darstellt:

(...) "Grund ist offenbar eine leckgeschlagene Pipeline, wie Ölminister Rafael Ramírez sagte. (...)

«Wenn jemand ein Fischernetz einholt, ist es voller Öl», sagte der 49-jährige Fischer Alfonso Moreno. Auch Vögel mit ölverschmiertem Gefieder wurden an der Ostküste des Sees angeschwemmt. Offizielle Zahlen zum Ausmass der Verschmutzung lagen nicht vor. Schätzungen gingen von einem etwa 100 Quadratkilometer grossen Ölteppich aus." (...)


diese geschichte macht für mich übrigens gleichzeitig deutlich, dass es in diesem bereich grundsätzlich keine wirklich qualitativen unterschiede macht, ob es nun private corporations oder aber staatliche konzerne sind, die das zeug aus dem boden holen. und das ist durchaus nicht unwichtig für weitere diskussionen.

als letztes beispiel für heute habe ich noch eine frappierende liste über störfälle im bereich der öl- und gasförderung in den letzten zweieinghalb jahren aus dem us-bundestaat
colorado, die einmal mehr deutlich macht, wie die tatsächliche realität bzw. normalität in diesem bereich aussieht:

(...) "Oil and gas companies have reported almost 1,000 spills to Colorado regulators over the past 2 1/2 years, totaling 5.2 million gallons of drilling liquids and oil.

They ranged from small oil leaks from half-closed valves to thousands of barrels of tainted water that escaped from pits." (...)


umgerechnet und geglättet ergibt die genannte zahl von us-gallonen ca. 19. 684.000 liter. sicher, da ist von abwässern über gas alles enthalten, was den ölfirmen bei der förderung so "abhanden kommt". nichtsdestotrotz ist diese zahl aus einem sehr begrenzten zeitraum in nur einem einzigen gebiet niederschmetternd und lässt erahnen, wie es global wirklich aussieht. peak oil hat vor diesem hintergrund durchaus sehr positive seiten.

*

abteilung gerüchte: abschliessend möchte ich noch ein paar dinge aufgreifen, von denen besonders das us-amerikanische netz seit wochen immer mehr geprägt wird, und in denen ich z.t. auch, aber nicht nur, eine erwartbare reaktion auf die offensichtlichen lügen seitens bp und auch von teilen der us-administration sehe - es geht dabei einerseits um solch lächerlichen unsinn wie demjenigen, dass die "deep water horizon" von fanatischen umweltschützern versenkt worden sei, um die ölförderung und die ganze branche überhaupt zu diskreditieren. anfänglich entblödeten sich bezeichnenderweise relativ prominente angehörige der us-republikaner nicht, derartiges zeug in die welt zu setzen. mittlerweile ist auch die "infowars"-szene aktiv - die katastrophe und besonders die reaktion der us-regierung sei insgesamt gewollt, lies: mit absicht herbeigeführt worden, um wiedereinmal der NWO ("neue weltordnung" von bilderberg und co.) zum sieg zu verhelfen. dazu geistert aktuell noch ein nordkoreanisches u-boot durch einschlägige blogs, welches die plattform torpediert habe. zu all dem möchte ich nur einmal mehr auf den basisbeitrag
paranoia hinweisen, in dem auch meine haltung zu verschwörungen bzw. entsprechenden theorien insgesamt nachzulesen ist.

schwieriger fand ich es schon zu beurteilen, was es mit dem angeblichen (und durch ein aufsehenerregendes video bei yt scheinbar belegten)
ölregen in louisiana auf sich hat - inzwischen ist von verschiedensten wissenschaftlichen quellen dargestellt worden, dass es aufgrund der physikalischen, chemischen, meteorologischen und sonstigen gesetzmässigkeiten im wasserkreislauf sehr unwahrscheinlich ist, dass es einen regelrechten ölregen in der form wie im video zu sehen eigentlich nicht geben kann, ausnahmen könnten die wirkungen von hurricanes und tornados darstellen. ich habe dabei das "der" nicht ohne grund betont: es ist nämlich nach ebenfalls durchaus glaubwürdigen quellen absolut unbekannt, wie sich der massive einsatz von dispersionsmitteln bei dieser geschichte auswirken wird. klar ist, dass öl eigentlich nicht zusammen mit wasser in einer form verdunsten kann, die es schnurstracks in dsen wetterkreislauf bringt. klar ist aber auch, dass verschiedene und leicht flüchtige komponenten des öls durchaus verdunsten können, und die preisfrage ist nun, ob diese komponenten eventuell mitsamt dem dispersionsmittel ("corexit") doch irgendwie in den wasserkreislauf gelangen könnten. der vermutliche hoax auf yt ist dabei umso ärgerlicher, weil aktuell gerade im weiteren hinterland der golfküste tatsächlich ein beunruhigendes phänomen auftritt, welches - wenn ein zusammenhang bestehen sollte - dem golfdesaster eine zusätzliche sehr üble note verleihen würde:



kurz: es geht um pflanzen aller art - bäume, blumen, getreide - , die durch eine unbekannte ursache geschädigt werden und dem anschein nach symptome einer chemischen verbrennung aufweisen. diese symptome treten sowohl in privaten gärten als auch landwirtschaftlichen betrieben auf; sie betreffen flächen mit und ohne pestizideinsatz. es gibt in diesem zusammenhang ein weiteres
video aus georgia, welches eine frau in ihrem garten aufgenommen hat, in dem die pflanzen ähnliche schäden aufweisen wie im oben gezeigten bereich in missisippi. georgia grenzt an florida im süden und an alabama im westen und hat keine eigene küste am golf. ich gehe eigentlich davon aus, dass diese geschichte mittels einer überwachung / kontrolle des regenwassers im hinterland der küsten recht schnell geklärt werden sollte - betonung liegt hier wieder mal auf "eigentlich", denn sollte sich das tatsächlich als folge der katastrophe herausstellen, dann haben alle beteiligten - zuerst die bewohnerInnen, aber auch bp und die us-regierung - ein verdammt ernstes problem mehr am hals. dann müssen wir uns womöglich über ernste schäden in der landwirtschaft (= nahrungsmittelproduktion) und mögliche kontaminationen von boden und (trink-)wasserreservoirs unterhalten. und ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden letzteren oben genannten eine solche unterhaltung um fast jeden preis vermeiden wollen.

ich bin eher zufällig bei einer recherche dazu auch über einen artikel aus nigeria gestossen, der mich dazu veranlasst, die obigen beobachtungen aus den usa durchaus ernst zu nehmen -
hier wird darüber berichtet, dass es in nigeria in diesem jahr ein massives problem mit "acid rain" (der begriff ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit dem "sauren regen", den wir hierzulande kennen) gibt, welches auch dort bei allen möglichen pflanzen zu massiven schäden führt. der artikel nennt als einen vermutlichen hauptgrund:

(...) "The phenomena is said to be caused by pollution of the atmosphere by certain chemicals known as hydrocarbons, nitrogen oxides and sulphur dioxide which are released when fuels and other sources of hydrocarbons are burnt." (...)

wer sich die desolate lage in den dortigen ölfördergebieten betrachtet, mit massiver abfackelung von erdgas sowie immer wieder vorkommenden bränden von größeren und kleineren ölmengen im nigerdelta, könnte einige parallelen entdecken zu dem szenario, was sich seit zwei monaten auf dem golf betrachten lässt:

kontrollierte oelverbrennung im golf von mexico

es gab seit beginn dieser art der ölbekämpfung durch abbrand auch massive kritik daran - mit dem hauptargument der extremen giftigkeit des dabei produzierten rauches. und dieser rauch kann meines wissen sehr wohl ausgeregnet werden - ob das oben dokumentierte die möglichen folgen sind, werden wir hoffentlich bald wissen.

*

edit am 05.07.: zusätzlich zu allem anderen gibt´s auch noch eine ordentliche dosis
arsen:

(...) "Natürlicherweise in einigen Mineralen und in Erdöl vorkommend, filtert das Sediment des Meeresbodens normalerweise das Arsen aus dem Meerwasser heraus. Doch wenn dieser Filter versagt oder der Zustrom des Arsens das natürliche Maß übersteigt, kann dies gleich an mehreren Stellen der marinen Nahrungskette fatale Konsequenzen nach sich ziehen. So stört es den Photosyntheseprozess von Meeresalgen und erhöht das Vorkommen schädlicher Mutationen bei Pflanzen und Tieren. (...)

„Wir können bisher nicht genau messen, wie viel Arsen im Golf momentan vorhanden ist, weil der Ölaustritt noch anhält“, erklärt Mark Sephton, Professor für Geo- und Ingenieurswissenschaften am Imperial College. „Die wirkliche Gefahr liegt jedoch in der Fähigkeit des Arsens, sich anzureichern. Das bedeutet, dass jede folgende Ölpest die Konzentrationen dieses Gifts im Meerwasser erhöht. Unsere Studie erinnert daran, dass Öllecks eine giftige Zeitbombe erschaffen können, die die Struktur der marinen Ökosysteme bedroht.“

Und dies gilt nicht nur für den Golf von Mexiko, wie die Wissenschaftler betonen, sondern durchaus auch für andere Meeresregionen: „Tausende Gallonen Öl werden jedes Jahr durch Ölunfälle, Offshore-Bohrungen und Routinemaßnahmen an Bohrinseln ins Meer entlassen, das bedeutet, dass an vielen Orten das Risiko steigender Arsenkonzentrationen besteht“, erklärt Wimolporn Wainipee. „Sie könnten langfristig das Leben von Wasserorganismen, Pflanzen und auch Menschen bedrohen, die für ihr Überleben vom Ozean abhängig sind.“


interessante vorstellung, dass eigentlich die gesamte westliche technoindustrielle zivilisation auf purem gift basiert. anders lässt sich erdöl eigentlich nicht bezeichnen. ich frage mich ja auch die ganze zeit, ob irgendjemand dort mal auf die idee kommt, die
radioaktivität im meer zu messen?

*

zu den weiter oben angesprochenen mysteriösen schäden an pflanzen in diversen hinterlandregionen der golfküste gibt´s aktuell nichts wirklich neues, jedenfalls nichts, was mir bekannt wäre. nachzutragen ist vielleicht, dass die ersten derartigen schäden bereits anfang juni registriert wurden. und ebenfalls gibt es mittlerweile berichte aus den usa selbst, dass neben den genannten bundesstaaten mississippi und georgia auch texas, alabama, florida und louisiana betroffen sein sollen. das werde ich in nächster zeit weiterverfolgen.

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