notiz: krisennews und -gedanken (11) [update]
zur situation in griechenland:
(...)"»Das System macht keine Fehler, das System ist der Fehler.« Diese schlichte Tatsache ist in Griechenland weit über die Anarchisten hinaus verinnerlicht bei den Schülern, Studierenden und Arbeitenden, die nicht nur in diesen Tagen gegen die Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen kämpfen. Sie alle setzen sich jeweils mit ihren eigenen Methoden zur Wehr – mit Kundgebungen, Schulbesetzungen, Schweigemärschen, Demonstrationen, mit Streiks, Werksbesetzungen, mit Steinen und Brandsätzen, mit Kerzen und Blumen. Und auch wenn in den eigenen Reihen die Auseinandersetzung über die Wahl der »richtigen« Mitteln oft heftig geführt wird, ist man von der in Deutschland bis zum G-8-Gipfel noch geradezu reflexhaft geleisteten Distanzierung von Gegengewalt weit entfernt.(...)
Die Angriffe auf Banken und Polizeiautos werden in den nächsten Tagen wieder auf das eher gewohnte Maß zurückgehen. Die Chance für Veränderungen im Land liegen in der beharrlichen Arbeit, an der Organisierung einer größtmöglichen Anzahl von Ausgebeuteten. Daran arbeiteten – wenn auch getrennt – die Kommunisten, die Linken, aber auch die Libertären und Anarchisten nicht erst seit den tödlichen Schüssen auf Alexis Grigoropoulos. Nur eben meist nicht im Rampenlicht der internationalen Aufmerksamkeit."
es finden weiterhin täglich in vielen städten und dörfern demonstrationen statt, viele universitäten sind besetzt, die letzten zahlen (per indymedia) sprechen auch von ca. 400 besetzten schulen. für den 20.12. wird aus griechenland zu einem internationalen aktionstag aufgerufen. und die these von einer sozialen revolte erhärtet sich:
(...)"Laut einer in der Zeitung Kathimerini veröffentlichten Umfrage stuft die Mehrzahl der Griechen die Proteste als „Volksaufstand“ ein. Sechs von zehn sagten demnach, es handle sich um ein „Massenphänomen“ und nicht nur um eine protestierende Minderheit. Der konservative Zeitungsverleger Giorgos Kyrtsos meint, die Proteste seien Ausdruck einer weit verbreiteten Unzufriedenheit. „Wir treten jetzt in eine lange Periode der Wirtschaftskrise ein“, sagt er.
„Aber es gibt auch eine sich vertiefende soziale Krise, in Verbindung mit einem schwachen Staat. Wir befinden uns wirklich an einem Kreuzweg.“ Scharf kritisiert er das Verhalten der Regierung angesichts der Unruhen. „Das ist die einzige Regierung, an die ich mich erinnern kann, die es geschafft hat, nicht nur die rebellische Jugend, sondern auch die ordnungsliebende Menge gegen sich aufzubringen. Sie hat niemandem etwas anzubieten.“(...)
*
während hierzulande das weihnachtsgebimmel und -geklingel für verschärfte sedierung sorgt. manchmal ertappe ich mich bei der vorstellung, ob nicht tatsächlich tranquilizer im trinkwasser - aber nein, es ist dann doch wahrscheinlich "nur" die stinknormale soziale trance. die womöglich immer mehr dafür verantwortlich ist, dass uns der ganze laden bisher noch nicht um die ohren fliegt. beim studium diverser wirtschaftsblogs und -foren durch die letzten monate ist mir aufgefallen, dass die dortigen szenarien im abstand von ein paar wochen dann später auch im mainstream verkündet werden. und während dieser jetzt bei der schweren rezession angelangt ist, wird online schon an vielen orten die depression als realistisches szenario gehandelt. der unterschied zwischen beidem? nun, ich würde das so überspitzt formulieren: in einer schweren rezession gehen wir in billigklamotten zur tafel, um uns dort mit resten abspeisen zu lassen. in einer depression hingegen finden wir uns womöglich ziemlich zerlumpt vor einer staatlichen suppenküche auf einem öffentlichen platz wieder. schafsmentalität natürlich vorausgesetzt.
*
der existenz von fehlwahrnehmungen und folgender schönrednerei allerorten wird dabei zugebenermaßen auch dadurch gefördert, dass sowohl die meisten zuständigen "experten" als auch erst recht die politik herzerfrischend wenig ahnung von der derzeitigen ökonomischen prozessen zu haben scheint - was soll man dann noch groß der bevölkerung zuwerfen, außer beruhigungspillen? wenn ich es - mit aller vorsicht - richtig begreife, ist noch nicht einmal die hier und da bereits begrabene finanzkrise des herbstes begriffen worden, geschweige denn beendet - einen blick in die konstruktivistische welt der finanzprodukte und undurchsichtiger bilanzen liefert einmal mehr wirtschaftsquerschuss, heute mit einer weiterbildung zur frage, was eigentlich level-3-assets sind, und warum sie womöglich auch eine bedeutung für Ihr leben haben.
btw: kann sich eigentlich noch jemand an die zeit so von anfang september bis mitte oktober erinnern, als die lehman bros. den verdienten weg aller kapitalistischen institutionen antraten? ich meine die abermilliarden, die bereits vor den ganzen "rettungsschirmen" woche für woche von diversen zentralbanken rund um den globus in "die märkte" geschüttet worden sind. wer hat dieses geld real, wo ist es geblieben? und wer bezahlt die rechnung? fragen über fragen tun sich auf, und falls es in einigen jahren noch bücher und verlage geben sollte, prognostiziere ich schon mal eine flut von historischen rückblicken, ökonomischen selbstkasteiungen und soziologischen analysen.
*
das wörtchen "falls" oben steht da schon begründet - robert kurz macht sich in der taz gedanken zur systemkrise, und verteilt am ende noch ein paar dezente watschen nach links:
(...)"Weltweit steht die marktwirtschaftlich befriedete politische Linke mit offenem Mund da. Alle pragmatische Realpolitik in der besten aller Welten erweist sich als Lebenslüge. Der Epochenbruch von 2008 dementiert nicht den von 1989, sondern bildet dessen Fortsetzung. Denn das Ende des östlichen Staatskapitalismus gehörte ebenso wie die asiatischen und lateinamerikanischen Krisenschübe der 90er Jahre und der Dotcom-Crash 2001 zu den Vorboten einer allgemeinen Weltmarkt- und Systemkrise.
Der Kapitalismus scheitert an seinen eigenen Kriterien. Politisches business as usual war gestern. Das wird sich spätestens dann herumsprechen, wenn die Krise in den Alltag der postmodernen Ich-AG-Menschen durchbricht."
yep, yep und yep. wir hatten die metapher hier schon vor ein paar wochen: "revolutionäre situation ohne revolutionäre". (danke dafür an g.)
*
und ich kann nur dazu raten, die metapher tatsächlich ernstzunehmen. denn die basis für eine revolution wird letztlich in unendlich vielen kleinen und gar unscheinbaren alltagssitutionen gelegt, die dann am ende eine art akkumulation der wut ergeben. oder auch "nur" das wachsen der erkenntnis, dass "es" so auf keinen fall weitergehen kann. was "es" dabei meinen kann, zeigt der folgende artikel:
(...)"Das System ist grausam geworden und funktioniert eigentlich nicht gut - das beunruhigt." Overprocessing, Bürokratie, Arbeitsüberlastung, Stress bis zum Burn-out und Demotivation seien die Namen für diesen großen Frust.(...)
innere kündigung ist letztlich nur ein synonym für die aufkündigung der loyalität. erst zum "eigenen" betrieb, dann irgendwann auf die gesamte art der herrschenden ökonomie, dann folgt ein sprung zum staat - und dann irgendwann vielleicht im besten falle das, was im gestrigen beitrag der text aus griechenland so prägnant-poetisch auf den punkt brachte:
"Eine Loslösung von dem Warten auf andere Tage, zu einem Punkt, an dem so viele gleichzeitig dachten: „Das war es, kein Schritt weiter, alles muss sich ändern, und wir werden es verändern.“
yo!
*
bei weissgarnix fand sich vor ein paar tagen ein beitrag mit dem titel Die anal-erotische Finanzkrise, den ich in wesentlichen teilen sehr ärgerlich finde. ein ausführlicher kommentar dazu, sobald ich mehr zeit zum schreiben habe. aber den wollte ich Ihnen schon vorher vorstellen, zumal er wenigstens einen versuch darstellt, die ganze geschichte mal aus einer völlig zu kurz kommenden und unterbelichteten perspektive zu betrachten.
*
noch etwas, gerade gefunden. und ohne kommentar:
"Trotz des starken Wirtschaftswachstums in Indien haben sich im Jahr 2007 erneut mehr als 16 600 verarmte Bauern das Leben genommen. Die Zeitung "The Hindu" berichtete unter Berufung auf offizielle Statistiken, allein im westindischen Maharashtra hätten aus wirtschaftlicher Not über 4000 Bauern den Freitod gewählt. Die Gesamtzahl der Kleinbauern-Selbstmorde liege etwas unter der im Jahr 2006, als sich landesweit mehr als 17 000 Landwirte das Leben genommen hätten. Der Trend sei aber ungebrochen. Seit dem Jahr 1997 hätten sich 180 000 meist hoch verschuldete Bauern in Indien selbst getötet."(...)
*
edit am 16.12.: zwei weitere nachträge, die ich einfach mal mit rein packe.
der eindruck, dass manche mitmenschen nicht von hier bis zur nächsten ecke denken können, überkommt mich derzeitig öfter bei freudenausbrüchen angesichts des niedrigen öl- bzw. benzinpreises. ja hallo? da öl der treib- und schmierstoff der motoren der globalen kapitalistischen ökonomie darstellt, was bedeutet denn dann die tatsache, dass der preis aufgrund niedriger nachfrage so derart eingebrochen ist? und was bedeutet die immer heftiger verleugnete bis bekämpfte realität von peak oil daher für die zukunft dieser art von ökonomie? richtig: Es reicht einfach nicht:
(...)""Ich bin Pessimist", behauptet Altvater von sich selbst. Entsprechend düster fällt die Zukunftsprognose aus, die er im Jahr 2005 in seinem Buch "Das Ende des Kapitalismus wie wir ihn kennen" aufgestellt hat: Altvater vertritt darin die These, dass das kapitalistische Wirtschaftssystem bald den Exitus erleiden wird, weil ihm seine wichtigsten Ressourcen ausgehen: Öl und Gas. "Unser Zivilisationsmuster ist dann am Ende", sagt Altvater.
Mit dieser Einschätzung steht er nicht alleine da. Im deutschsprachigen Raum haben sich bisher allerdings nur wenige Wissenschaftler mit der Frage beschäftigt, welche Folgen es für Wirtschaft und Gesellschaft haben wird, wenn fossile Energieträger in absehbarer Zeit zur Neige gehen.
Einen von ihnen ist Jörg Schindler, Geschäftsführer des Ludwig-Bölkow-Instituts für Systemtechnik in Ottobrunn, das sich mit umweltfreundlichen Energie- und Verkehrssystemen beschäftigt. Über sich selbst sagt Schindler, er sei Optimist, doch das Ergebnis seiner Studie zur Verfügbarkeit von Öl und Gas ist furchterregend: ,"Es könnte Dinge geschehen, die wir nie zuvor erlebt haben und die wir wahrscheinlich nie wieder erleben werden, wenn die Übergangsphase abgeschlossen ist", schreibt Schindler darin.
Sein zentraler Befund lautet: Die weltweite Ölförderung hat im Jahr 2006 ihren Höhepunkt erreicht und wird bereits im nächsten Jahr zurückgehen - und zwar unwiderruflich. Beim Erdgas sieht die Situation nur unwesentlich besser aus. Selbst neue Funde könnten den Rückgang der Öl-Produktion allenfalls bremsen, aber keinesfalls aufhalten.
Denn von den 48 wichtigsten Förderländern haben 33 ihr Fördermaximum bereits hinter sich. Nur ein Beispiel: Das Ölfeld Cantarell vor der mexikanischen Küste zählt zu den größten der Welt, seine Förderleistung bricht jedoch so stark ein, dass Mexiko voraussichtlich in fünf Jahren kein Öl mehr exportieren kann."(...)
die nicht mehr allzu gewagte prognose, die sich daraus zwangsläufig ergibt: die aktuelle krise wird kein ende mehr finden. jedenfalls solange nicht, wie nicht qualitative und grundsätzliche veränderungen nicht nur unserer art der ökonomie, sondern des gesamten lebensstils, mit absoluter priorität auf die agenda gesetzt werden. und gerade daran werden die "eliten" zum größten teil keinerlei interesse haben.
*
und was krise bedeutet, ist in den usa immer offener zu beobachten:
(...)"Nahe dem Pentagon am südlichen Ufer des Potomac in einem grossen Einkaufszentrum stehen die Dinge entsprechend; nicht einmal unerhörte Discounts - «70 Prozent!» - animieren die Käufer. «Alle Schnäppchen, deren Preise mit 99 Cents enden, sind nochmals 30 Prozent verbilligt!», lockt die Managerin einer Bekleidungskette, ohne dass sich ihr Laden deshalb mit Kunden füllte.
Schon möglich, dass auch sie im Frühjahr, wenn die Zahl der Pleiten explodieren dürfte, auf der Strasse stehen wird. Nahezu 60'000 Betriebe und Firmen sind 2008 im Schlepptau der Krise in die Insolvenz geschlittert, darunter grosse Banken wie Lehman Brothers und kleine Klitschen, die ihren Inhabern gleichwohl den amerikanischen Traum garantierten. In Detroit hoffen die Autowerker unterdessen auf ein weihnachtliches Wunder, derweil Autohändler Verkäufer und Mechaniker feuern.
So steil sind die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung angestiegen, dass 30 Bundesstaaten das Arbeitslosengeld auszugehen droht, während die Kassen zweier Staaten - Michigan und Indiana - bereits leer sind. Kalifornien steht vor einem Budgetloch von über 40 Milliarden Dollar, andere Staaten haben längst begonnen, Bedienstete zu entlassen und Projekte einzufrieren.(...)
Millionen Amerikaner haben ihre Wohnungen und Häuser bereits verloren, weitere Millionen werden sich 2009 dazugesellen - und Wohnviertel hinterlassen, deren unheimliche Leere sich nicht dem Einsatz einer Neutronenbombe verdankt, sondern dem Untergang des Turbokapitalismus. Mittlerweile wächst die Zahl der Hungernden und zehrt jeder Zehnte bereits von staatlichen Lebensmittelmarken.
«Mehr und mehr arbeitende Arme schliessen sich den Reihen arbeitsloser, verarmter und obdachloser Familien an», berichtete Carolyn Duff, die Vorsitzende der Vereinigung der Krankenschwestern in amerikanischen Schulen, vorige Woche bei einer Anhörung über die Lebensmittelkrise vor dem Landwirtschaftsausschuss des Senats. Das Land, lautete danach das Fazit des demokratischen Senators Patrick Leahy, befinde sich in einer «signifikanten Wirtschaftskrise, und Hunger ist eines der ersten Anzeichen, das wir in dieser reichsten Nation der Erde sehen».(...)
sollte man jetzt zynisch werden und gerade auch im angesicht einer meldung wie weiter oben stehend aus indien sagen, dass es ja mal wenigstens "die richtigen" trifft, nämlich die bewohnerInnen ausgerechnet des landes, welches wie kein zweites den kapitalismus global durchgesetzt hat? oder eher berücksichtigen, dass es auch in den usa größtenteils wieder diejenigen treffen wird, die eh die arschkarte gezogen haben? und hoffen, dass sich auch dort endlich etwas zu rühren anfängt?
(...)"»Das System macht keine Fehler, das System ist der Fehler.« Diese schlichte Tatsache ist in Griechenland weit über die Anarchisten hinaus verinnerlicht bei den Schülern, Studierenden und Arbeitenden, die nicht nur in diesen Tagen gegen die Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen kämpfen. Sie alle setzen sich jeweils mit ihren eigenen Methoden zur Wehr – mit Kundgebungen, Schulbesetzungen, Schweigemärschen, Demonstrationen, mit Streiks, Werksbesetzungen, mit Steinen und Brandsätzen, mit Kerzen und Blumen. Und auch wenn in den eigenen Reihen die Auseinandersetzung über die Wahl der »richtigen« Mitteln oft heftig geführt wird, ist man von der in Deutschland bis zum G-8-Gipfel noch geradezu reflexhaft geleisteten Distanzierung von Gegengewalt weit entfernt.(...)
Die Angriffe auf Banken und Polizeiautos werden in den nächsten Tagen wieder auf das eher gewohnte Maß zurückgehen. Die Chance für Veränderungen im Land liegen in der beharrlichen Arbeit, an der Organisierung einer größtmöglichen Anzahl von Ausgebeuteten. Daran arbeiteten – wenn auch getrennt – die Kommunisten, die Linken, aber auch die Libertären und Anarchisten nicht erst seit den tödlichen Schüssen auf Alexis Grigoropoulos. Nur eben meist nicht im Rampenlicht der internationalen Aufmerksamkeit."
es finden weiterhin täglich in vielen städten und dörfern demonstrationen statt, viele universitäten sind besetzt, die letzten zahlen (per indymedia) sprechen auch von ca. 400 besetzten schulen. für den 20.12. wird aus griechenland zu einem internationalen aktionstag aufgerufen. und die these von einer sozialen revolte erhärtet sich:
(...)"Laut einer in der Zeitung Kathimerini veröffentlichten Umfrage stuft die Mehrzahl der Griechen die Proteste als „Volksaufstand“ ein. Sechs von zehn sagten demnach, es handle sich um ein „Massenphänomen“ und nicht nur um eine protestierende Minderheit. Der konservative Zeitungsverleger Giorgos Kyrtsos meint, die Proteste seien Ausdruck einer weit verbreiteten Unzufriedenheit. „Wir treten jetzt in eine lange Periode der Wirtschaftskrise ein“, sagt er.
„Aber es gibt auch eine sich vertiefende soziale Krise, in Verbindung mit einem schwachen Staat. Wir befinden uns wirklich an einem Kreuzweg.“ Scharf kritisiert er das Verhalten der Regierung angesichts der Unruhen. „Das ist die einzige Regierung, an die ich mich erinnern kann, die es geschafft hat, nicht nur die rebellische Jugend, sondern auch die ordnungsliebende Menge gegen sich aufzubringen. Sie hat niemandem etwas anzubieten.“(...)
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während hierzulande das weihnachtsgebimmel und -geklingel für verschärfte sedierung sorgt. manchmal ertappe ich mich bei der vorstellung, ob nicht tatsächlich tranquilizer im trinkwasser - aber nein, es ist dann doch wahrscheinlich "nur" die stinknormale soziale trance. die womöglich immer mehr dafür verantwortlich ist, dass uns der ganze laden bisher noch nicht um die ohren fliegt. beim studium diverser wirtschaftsblogs und -foren durch die letzten monate ist mir aufgefallen, dass die dortigen szenarien im abstand von ein paar wochen dann später auch im mainstream verkündet werden. und während dieser jetzt bei der schweren rezession angelangt ist, wird online schon an vielen orten die depression als realistisches szenario gehandelt. der unterschied zwischen beidem? nun, ich würde das so überspitzt formulieren: in einer schweren rezession gehen wir in billigklamotten zur tafel, um uns dort mit resten abspeisen zu lassen. in einer depression hingegen finden wir uns womöglich ziemlich zerlumpt vor einer staatlichen suppenküche auf einem öffentlichen platz wieder. schafsmentalität natürlich vorausgesetzt.
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der existenz von fehlwahrnehmungen und folgender schönrednerei allerorten wird dabei zugebenermaßen auch dadurch gefördert, dass sowohl die meisten zuständigen "experten" als auch erst recht die politik herzerfrischend wenig ahnung von der derzeitigen ökonomischen prozessen zu haben scheint - was soll man dann noch groß der bevölkerung zuwerfen, außer beruhigungspillen? wenn ich es - mit aller vorsicht - richtig begreife, ist noch nicht einmal die hier und da bereits begrabene finanzkrise des herbstes begriffen worden, geschweige denn beendet - einen blick in die konstruktivistische welt der finanzprodukte und undurchsichtiger bilanzen liefert einmal mehr wirtschaftsquerschuss, heute mit einer weiterbildung zur frage, was eigentlich level-3-assets sind, und warum sie womöglich auch eine bedeutung für Ihr leben haben.
btw: kann sich eigentlich noch jemand an die zeit so von anfang september bis mitte oktober erinnern, als die lehman bros. den verdienten weg aller kapitalistischen institutionen antraten? ich meine die abermilliarden, die bereits vor den ganzen "rettungsschirmen" woche für woche von diversen zentralbanken rund um den globus in "die märkte" geschüttet worden sind. wer hat dieses geld real, wo ist es geblieben? und wer bezahlt die rechnung? fragen über fragen tun sich auf, und falls es in einigen jahren noch bücher und verlage geben sollte, prognostiziere ich schon mal eine flut von historischen rückblicken, ökonomischen selbstkasteiungen und soziologischen analysen.
*
das wörtchen "falls" oben steht da schon begründet - robert kurz macht sich in der taz gedanken zur systemkrise, und verteilt am ende noch ein paar dezente watschen nach links:
(...)"Weltweit steht die marktwirtschaftlich befriedete politische Linke mit offenem Mund da. Alle pragmatische Realpolitik in der besten aller Welten erweist sich als Lebenslüge. Der Epochenbruch von 2008 dementiert nicht den von 1989, sondern bildet dessen Fortsetzung. Denn das Ende des östlichen Staatskapitalismus gehörte ebenso wie die asiatischen und lateinamerikanischen Krisenschübe der 90er Jahre und der Dotcom-Crash 2001 zu den Vorboten einer allgemeinen Weltmarkt- und Systemkrise.
Der Kapitalismus scheitert an seinen eigenen Kriterien. Politisches business as usual war gestern. Das wird sich spätestens dann herumsprechen, wenn die Krise in den Alltag der postmodernen Ich-AG-Menschen durchbricht."
yep, yep und yep. wir hatten die metapher hier schon vor ein paar wochen: "revolutionäre situation ohne revolutionäre". (danke dafür an g.)
*
und ich kann nur dazu raten, die metapher tatsächlich ernstzunehmen. denn die basis für eine revolution wird letztlich in unendlich vielen kleinen und gar unscheinbaren alltagssitutionen gelegt, die dann am ende eine art akkumulation der wut ergeben. oder auch "nur" das wachsen der erkenntnis, dass "es" so auf keinen fall weitergehen kann. was "es" dabei meinen kann, zeigt der folgende artikel:
(...)"Das System ist grausam geworden und funktioniert eigentlich nicht gut - das beunruhigt." Overprocessing, Bürokratie, Arbeitsüberlastung, Stress bis zum Burn-out und Demotivation seien die Namen für diesen großen Frust.(...)
innere kündigung ist letztlich nur ein synonym für die aufkündigung der loyalität. erst zum "eigenen" betrieb, dann irgendwann auf die gesamte art der herrschenden ökonomie, dann folgt ein sprung zum staat - und dann irgendwann vielleicht im besten falle das, was im gestrigen beitrag der text aus griechenland so prägnant-poetisch auf den punkt brachte:
"Eine Loslösung von dem Warten auf andere Tage, zu einem Punkt, an dem so viele gleichzeitig dachten: „Das war es, kein Schritt weiter, alles muss sich ändern, und wir werden es verändern.“
yo!
*
bei weissgarnix fand sich vor ein paar tagen ein beitrag mit dem titel Die anal-erotische Finanzkrise, den ich in wesentlichen teilen sehr ärgerlich finde. ein ausführlicher kommentar dazu, sobald ich mehr zeit zum schreiben habe. aber den wollte ich Ihnen schon vorher vorstellen, zumal er wenigstens einen versuch darstellt, die ganze geschichte mal aus einer völlig zu kurz kommenden und unterbelichteten perspektive zu betrachten.
*
noch etwas, gerade gefunden. und ohne kommentar:
"Trotz des starken Wirtschaftswachstums in Indien haben sich im Jahr 2007 erneut mehr als 16 600 verarmte Bauern das Leben genommen. Die Zeitung "The Hindu" berichtete unter Berufung auf offizielle Statistiken, allein im westindischen Maharashtra hätten aus wirtschaftlicher Not über 4000 Bauern den Freitod gewählt. Die Gesamtzahl der Kleinbauern-Selbstmorde liege etwas unter der im Jahr 2006, als sich landesweit mehr als 17 000 Landwirte das Leben genommen hätten. Der Trend sei aber ungebrochen. Seit dem Jahr 1997 hätten sich 180 000 meist hoch verschuldete Bauern in Indien selbst getötet."(...)
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edit am 16.12.: zwei weitere nachträge, die ich einfach mal mit rein packe.
der eindruck, dass manche mitmenschen nicht von hier bis zur nächsten ecke denken können, überkommt mich derzeitig öfter bei freudenausbrüchen angesichts des niedrigen öl- bzw. benzinpreises. ja hallo? da öl der treib- und schmierstoff der motoren der globalen kapitalistischen ökonomie darstellt, was bedeutet denn dann die tatsache, dass der preis aufgrund niedriger nachfrage so derart eingebrochen ist? und was bedeutet die immer heftiger verleugnete bis bekämpfte realität von peak oil daher für die zukunft dieser art von ökonomie? richtig: Es reicht einfach nicht:
(...)""Ich bin Pessimist", behauptet Altvater von sich selbst. Entsprechend düster fällt die Zukunftsprognose aus, die er im Jahr 2005 in seinem Buch "Das Ende des Kapitalismus wie wir ihn kennen" aufgestellt hat: Altvater vertritt darin die These, dass das kapitalistische Wirtschaftssystem bald den Exitus erleiden wird, weil ihm seine wichtigsten Ressourcen ausgehen: Öl und Gas. "Unser Zivilisationsmuster ist dann am Ende", sagt Altvater.
Mit dieser Einschätzung steht er nicht alleine da. Im deutschsprachigen Raum haben sich bisher allerdings nur wenige Wissenschaftler mit der Frage beschäftigt, welche Folgen es für Wirtschaft und Gesellschaft haben wird, wenn fossile Energieträger in absehbarer Zeit zur Neige gehen.
Einen von ihnen ist Jörg Schindler, Geschäftsführer des Ludwig-Bölkow-Instituts für Systemtechnik in Ottobrunn, das sich mit umweltfreundlichen Energie- und Verkehrssystemen beschäftigt. Über sich selbst sagt Schindler, er sei Optimist, doch das Ergebnis seiner Studie zur Verfügbarkeit von Öl und Gas ist furchterregend: ,"Es könnte Dinge geschehen, die wir nie zuvor erlebt haben und die wir wahrscheinlich nie wieder erleben werden, wenn die Übergangsphase abgeschlossen ist", schreibt Schindler darin.
Sein zentraler Befund lautet: Die weltweite Ölförderung hat im Jahr 2006 ihren Höhepunkt erreicht und wird bereits im nächsten Jahr zurückgehen - und zwar unwiderruflich. Beim Erdgas sieht die Situation nur unwesentlich besser aus. Selbst neue Funde könnten den Rückgang der Öl-Produktion allenfalls bremsen, aber keinesfalls aufhalten.
Denn von den 48 wichtigsten Förderländern haben 33 ihr Fördermaximum bereits hinter sich. Nur ein Beispiel: Das Ölfeld Cantarell vor der mexikanischen Küste zählt zu den größten der Welt, seine Förderleistung bricht jedoch so stark ein, dass Mexiko voraussichtlich in fünf Jahren kein Öl mehr exportieren kann."(...)
die nicht mehr allzu gewagte prognose, die sich daraus zwangsläufig ergibt: die aktuelle krise wird kein ende mehr finden. jedenfalls solange nicht, wie nicht qualitative und grundsätzliche veränderungen nicht nur unserer art der ökonomie, sondern des gesamten lebensstils, mit absoluter priorität auf die agenda gesetzt werden. und gerade daran werden die "eliten" zum größten teil keinerlei interesse haben.
*
und was krise bedeutet, ist in den usa immer offener zu beobachten:
(...)"Nahe dem Pentagon am südlichen Ufer des Potomac in einem grossen Einkaufszentrum stehen die Dinge entsprechend; nicht einmal unerhörte Discounts - «70 Prozent!» - animieren die Käufer. «Alle Schnäppchen, deren Preise mit 99 Cents enden, sind nochmals 30 Prozent verbilligt!», lockt die Managerin einer Bekleidungskette, ohne dass sich ihr Laden deshalb mit Kunden füllte.
Schon möglich, dass auch sie im Frühjahr, wenn die Zahl der Pleiten explodieren dürfte, auf der Strasse stehen wird. Nahezu 60'000 Betriebe und Firmen sind 2008 im Schlepptau der Krise in die Insolvenz geschlittert, darunter grosse Banken wie Lehman Brothers und kleine Klitschen, die ihren Inhabern gleichwohl den amerikanischen Traum garantierten. In Detroit hoffen die Autowerker unterdessen auf ein weihnachtliches Wunder, derweil Autohändler Verkäufer und Mechaniker feuern.
So steil sind die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung angestiegen, dass 30 Bundesstaaten das Arbeitslosengeld auszugehen droht, während die Kassen zweier Staaten - Michigan und Indiana - bereits leer sind. Kalifornien steht vor einem Budgetloch von über 40 Milliarden Dollar, andere Staaten haben längst begonnen, Bedienstete zu entlassen und Projekte einzufrieren.(...)
Millionen Amerikaner haben ihre Wohnungen und Häuser bereits verloren, weitere Millionen werden sich 2009 dazugesellen - und Wohnviertel hinterlassen, deren unheimliche Leere sich nicht dem Einsatz einer Neutronenbombe verdankt, sondern dem Untergang des Turbokapitalismus. Mittlerweile wächst die Zahl der Hungernden und zehrt jeder Zehnte bereits von staatlichen Lebensmittelmarken.
«Mehr und mehr arbeitende Arme schliessen sich den Reihen arbeitsloser, verarmter und obdachloser Familien an», berichtete Carolyn Duff, die Vorsitzende der Vereinigung der Krankenschwestern in amerikanischen Schulen, vorige Woche bei einer Anhörung über die Lebensmittelkrise vor dem Landwirtschaftsausschuss des Senats. Das Land, lautete danach das Fazit des demokratischen Senators Patrick Leahy, befinde sich in einer «signifikanten Wirtschaftskrise, und Hunger ist eines der ersten Anzeichen, das wir in dieser reichsten Nation der Erde sehen».(...)
sollte man jetzt zynisch werden und gerade auch im angesicht einer meldung wie weiter oben stehend aus indien sagen, dass es ja mal wenigstens "die richtigen" trifft, nämlich die bewohnerInnen ausgerechnet des landes, welches wie kein zweites den kapitalismus global durchgesetzt hat? oder eher berücksichtigen, dass es auch in den usa größtenteils wieder diejenigen treffen wird, die eh die arschkarte gezogen haben? und hoffen, dass sich auch dort endlich etwas zu rühren anfängt?
monoma - 15. Dez, 14:41
Natürlich wird es Modifikationen geben.
Echt schockierend find ich den Madoff-Fall. Da startet ein Mann mit dieser 48-jährigen Karriere an der Wall Street ein Pyramidenspiel, das offenbar 50 Mrd $ an faulen Verbindlichkeiten hinterläßt.
Ist ungefähr so als hätte Bismarck 1885 - gelangweilt über sein Koalitions-System oder warum auch immer - einen 4 Fronten-Krieg mit Rußland, England, Österreich Ungarn und Frankreich gestartet.
Vielleicht nehmen diese Leute auch so viel Koks wie Linda Ron. Ich weiß nicht. Aber es impliziert den starken Verdacht, dass dieser Finanzmarkt auf Dauer gefährlich für die Seele der Beteiligten war.
nö...
...den sehe ich bisher nicht - was ich aber sehe, sind zunehmend eine zahl von ländern (einige europäische, aber auch china, japan u.a.), in denen der druck kontinuierlich zu steigen scheint.
ich halte es da eher mitfranz schandl:
"Der grösste Kredit, auf dem das Kapital gegenwärtig seine Herrschaft errichtet, ist weder seine ökonomische noch seine militärische Kraft. Es sind vielmehr die sich beharrlich reproduzierenden Fiktionen und Halluzinationen der Alltagscharaktere."
und denke, dass ab jetzt der wettlauf zwischen realität einerseits und den benannten fiktionen andererseits ansteht. und wer da auf dauer den kürzeren zieht, ist für mich allerdings klar.
Richtet sich der griechische Aufstand gegen den Kapitalismus als solches oder gegen spezifische griechische Elemente.
Ist er reformatorisch oder revolutionär?
Es mag konservativ klingen, aber bei mir stellt sich der Eindruck ein, dass jeder Versuch eines expliziten extremen "volkspartizipatorischen" Ausbrechens aus dem System seine eigene leyenda negra (Schwarze Legende) nach Art der Rolle Haitis in der karibischen Welt im 19. Jhdt. generiert, indem sich unter der Fasade der schönen Worte die bekannte Kombination aus autoritären Strukturen und Mißwirtschaft herausbildet. Kuba. Venezuela. Bolivien. Ecuador. Thailand.
Oder was ist denn aus den anarcho-nahen Tendenzen in Folge der tiefen aber kurzen argentinischen Krise 2001/02 geworden?
Zur Zeit können sich imnsho entweder traditionell demokratisch-kapitalistische (Westeuorpa, USA, Teile Asiens und Lateinamerikas) oder autoritär-kapitalistische (China, Rußland) Modelle stabilisieren, die jeweils mit sozialdemokratischen Elementen verknüpft werden können.
ausbrechen
"konservativ" liest sich für mich in diesem kontext wie ein synonym für misstrauisch. hm? was die autoritären strukturen betrifft, so finde deren entstehung weitgehend verständlich, was auch impliziert, dass es da möglichkeiten der auflösung gibt, zumindest auf dauer. wie zb. ein qualiativ veränderter umgang mit kindern.
das die voraussetzungen für solche entwicklungen aber möglichst bald, also heute, gelegt werden müssen, impliziert für mich einen eiertanz, der u.a. auch beinhaltet, an allen möglichen ecken und enden machtfragen zu stellen. und wenn´s in form von aufständen ist. damit wird zumindest die möglichkeit denkbar, endlich die nötigen räume zu schaffen, um die nötigen langfristigen veränderungen überhaupt in gang bringen zu können.
und was heißt "mißwirtschaft"? wenn grundbedürfnisse bezgl. nahrung, wohnraum, gesundheit etc. befriedigt werden und darüber hinaus ein niedriges niveau von nachhaltigem konsum existiert, würde ich das als völlig ausreichend erachten. die westliche warenwelt ist ein katastrophaler historischer irrläufer, der sich imo zu nicht geringen teilen aus kompensationsversuchen geschädigter menschen speist.
"Zur Zeit können sich imnsho entweder traditionell demokratisch-kapitalistische (Westeuorpa, USA, Teile Asiens und Lateinamerikas) oder autoritär-kapitalistische (China, Rußland) Modelle stabilisieren, die jeweils mit sozialdemokratischen Elementen verknüpft werden können."
"traditionelle demokratiesimulierende würde es besser treffen. aber tendenziell sehe ich aktuell eher eine phase von repressiver elendsverwaltung anrollen.
Zu Ende gedacht bedeutet das für mich, dass du lieber in einer Diktatur als in einer repräsentativen, rechtsstaatlichen Demokratie leben würdest.
Vor dem Aufstand sind an allen Ecken und Enden Machtfragen zu stellen. Nach dem Aufstand sind autoritäre Strukturen verständlich. Sie können dann langfristig aufgelöst werden. Halte ich auch für eine extrem romantische Vorstellung. Wie sah denn das Leben in der vor-Warenweltzeit aus? Ich denke, du unterschätzt da etwas die Härte der Lebensumstände.
ganz recht, das ist ein mittel- und langfristiges projekt. für das allerdings erst mal eine menge des heute existierenden mülls an gesellschaftlich destruktiven strukturen zur seite geräumt werden muss.
Zu Ende gedacht bedeutet das für mich, dass du lieber in einer Diktatur als in einer repräsentativen, rechtsstaatlichen Demokratie leben würdest.
wie kommst du zu diesem schluß? für mich nicht nachvollziehbar. zweitens: die repräsentativ rechtsstaatliche demokratiesimulation kenne ich seit jahrzehnten zur genüge, und für das ständige beharren auf einem sog. kleineren übel ist mir das leben denn doch zu schade.
Nach dem Aufstand sind autoritäre Strukturen verständlich.
wo habe ich das geschrieben? ich denke allerdings tatsächlich, dass in gesellschaftlichen bereichen wie bspw. gerade dem umgang mit kindern kollektiv entwickelte strukturen vorhanden sein müssen, die notfall korrigierend eingreifen können. das aber wäre weltenweit von der heutigen elendsverwaltung auch in diesen bereichen - die dann im extrem zu toten kindern in kühltruhen führt - entfernt.
und was die herrschenden antisozialen angeht, so wird denen mit formen von repression zu begegnen sein, die sich ebenfalls von den heutigen praktiken eben dieser antisozialen unterscheiden - soweit möglich.
und zu deinen restlichen anmerkungen: könnte es sein, dass du zu denjenigen (irgendwie) linken gehörst, die sich prinzipiell in der herrschenden erbärmlichkeit eingerichtet haben? wie hälst du´s zb. mit den tausenden von toten an der eu-südgrenze, wie mit den millionen hungertoten durch unser famoses ökonomisches system weltweit?
die seit dem ende von wk2 existierende westliche konsumwelt war eine absolute historische ausnahme, die ich aufgrund ihrer erkennbar destruktiven wirkung nicht nur in der menschlichen welt für eine historische verirrung sondergleichen halte. und es ist letztlich wirklich eine hoffnung, wenn sie jetzt den verdienten weg zur geschichtlichen müllhalde antreten sollte. und das muss nicht gleichbedeutend mit massenelend sein, sondern eher heisst das: alles geht auch eine nummer kleiner, langsamer, und vor allem - gerechter.
Subtile Hölle
> herrschenden erbärmlichkeit eingerichtet haben? wie hälst du´s zb.
> mit den tausenden von toten an der eu-südgrenze, wie mit den millionen
> hungertoten durch unser famoses ökonomisches system weltweit?
Ich halte u.a. auch dieses nicht aus: daß man mir oder sonstjemandem den Tod tausender o. millionen Menschen vorwirft, allein weil ich oder derjemand nicht zu den Toten gehört und im zum Teil reichen Europa lebt. Damit stopft man jedem das Maul, das ist erbärmliche Vorgehensweise. Es erinnert mich übrigens an Pfaffengeschwätz.
"Eingerichtet" haben wir alle uns _zwangsläufig_ irgendwie. Und weil wir gerade dabei sind: Du kitzelst keine Revolte (zur Revolution aufzustacheln schaffst Du mit diesem Blog nicht) hervor, indem Du immer wieder schreibst: "es ist an der Zeit, es ist an der Zeit, wie fühlen sie sich, na, fühlen sie sich schuldig? Ja, schuldig bist du, und du, jeder, alle"...
Die christliche sadomasochistische Kultur hinterlässt Spuren wie Tretminen, auch in ihren Ungläubigen.
Ciao
W.
gar nicht subtil
erstens habe ich das ausdrücklich als provokation gegenüber jemandem geschrieben, der allen ernstens damit ankommt, in der sog. "repräsentativen parlamentarischen demokratie" etwas positives zu sehen wollen.
zweitens: es geht nicht um vorwürfe, sondern um die - in meinen augen - tatsächlich vorhandene realität, dass wir in jeder sekunde innerhalb dieses systems zur mittäterschaft genötigt werden und uns in diversen abstufungen - die ich auch relevant finde - dazu nötigen lassen, teils sogar mit behagen. das ist strukturell übrigens kein stück verschieden vom vorgehen der mafia gegenüber ihren mitgliedern. zuckerbrot und peitsche.
und klar haben wir uns irgendwie eingerichtet - bloß sehe ich auch da abstufungen, die bspw. vom reinen salonmarxismus (der belegbar auch zur folge haben kann, sich unter berufung auf die kapitalimmanenten zwänge ohne jeglichen skrupel mit an der börse zu tummeln) bis hin zu einer haltung der unbedingten inneren opposition, die an möglichst vielen stellen und in vielen momenten ihre äußeren ausdrücke findet.
darum steht die frage der verantwortlichkeit (nicht schuld) tatsächlich zur debatte. und ich halte tatsächlich schlechte gefühle, die sich aus der eigenen wahrnehmung meiner rolle in dem ganzen müllhaufen hier ergeben, für ein stück potenziellen treibstoff, wenn ich denn diese gefühle in erkenntnis, besseres verständnis und handlungen transformieren kann (und dazu muss ich sie übrigens erstmal von all dem biographisch und erziehungebedingten trennen, sonst kommt es zu kaum überschaubaren verwicklungen - das ist etwas, was die christliche kirchen imo eher nicht anstreben, weil sie mit auf den kindlichen schuldgefühlen basieren).
und ja, ich ärgere mich jeden tag und werde auch wütend und fühle mich verantwortlich, wenn ich mich dazu gezwungen sehe, einen rudimentären konsum zu praktizieren, von dessen produkten ich ihre herstellungsgeschichte kenne. und diesen ärger und diese wut gilt es zu transformieren. mit grundsätzlichen schuldgefühlen, so wie von dir unterstellt, hat das eben eher nichts zu tun - die würden zu einer massiven infragestellung meiner ganzen person führen, und das in einem tatsächlich destruktiven sinne. das propagiere und praktiziere ich nicht.
was ich dagegen kritisiere, sind linke, denen selbst dieser völlig situationsangemessene ärger und das infragestellen der eigenen rolle als zumutung erscheinen.
> geschrieben, der allen ernstens damit ankommt, in der sog. "repräsentativen
> parlamentarischen demokratie" etwas positives zu sehen wollen.
Ich kann es L.C. nicht verübeln; ähnlich wie ich die Wut eines Arbeitskollegen diesem nicht verübeln kann, der mir schon mehrmals gesagt hat, er wünsche sich, gewisse "Verantwortliche" würden aufgeknüpft. Weder das eine noch das andere sind mir auch nur ansatzweise erstrebenswerte Ziele, aber sicher wünschen sich viele Hunderttausende im Moment eher eine "sog. repräsent. parlam. Demokratie" als jene Herrschaftsform, in der sie zur Zeit zu leben und verrecken gezwungen sind, daher kann ich den positiven Aspekt erkennen, wenn ich mir selbst auch nur die Herrschaftslosigkeit wünsche.
L.C. sollte sich selber dazu äussern - denn ich neige dazu, erst mal das "Gute" im Menschen sehen zu wollen und kann ihn/sie durchaus falsch interpretieren.
Aber es geht mir um _Deine_ Art der Kommunikation: Du appellierst gegenüber Persönlichkeiten, die Deine Aufklärungsversuche (ich weiß nicht, wie Du Deine Arbeit hier nennen willst) nicht von Grund auf kennen und (ggf. noch nicht) nachvollziehen können, stets an deren Schuldgefühle, solange Du wie oben geschehen, im Rahmen einer Provokation argumentierst. Du weisst, daß wir uns, einer Situation gegenüberstehend, unbewusst an ähnliche Erfahrungen erinnern und prompt nach dem alten Muster reagieren: und das kann eine durchaus dumme, selbstgefällige oder panische Reaktion sein.
Diese hässlichen Strukturen müssen wir _alle_ überwinden. (Aus diesem Grund habe ich jetzt eine kleine Ewigkeit für diesen kurzen Kommentar gebracht, hi hi.)
Nur kurz zu christlicher Ideologie: im Prinzip enthebt sie den Einzelnen der Verantwortlichkeit, solange er bedingungslos der kirchlichen/göttlichen Instanz gehorcht. Das hat weiterhin seine Auswirkungen auch in den unterschiedlichen Demokratieformen, und die Erkenntnis, daß jegliche hierarchische Struktur menschenverachtend und zerstörerisch ist, wird noch lange Zeit benötigen, in mehr als in das Bewusstsein einer Handvoll Anarchisten zu dringen.
> was ich dagegen kritisiere, sind linke, denen selbst dieser völlig
> situationsangemessene ärger und das infragestellen der eigenen rolle als
> zumutung erscheinen.
Es ist eine Zumutung, Dich in die Position zu erheben, einem Menschen, der die "repräsentative parlamentarische demokratie etwas positives sehen" will, die Verantwortlichkeit von Millionen von sterbenden und toten Menschen anzulasten, indem Du ihn fragst, wie er es mit den Hungertoten halten, ganz als ob Du Gleichgültigkeit voraussetzt. Was denkst Du denn, was man Dir da antworten kann? Als Mensch, nichts! Da gibt es keine passenden Worte.
Ciao
W-Day
Berücksichtige bitte auch, dass der letzte Wachstumszyklus vor allem auf dem sogenannten "Tri-Kontinent" und Osteuropa stattfand und die jetzige Krise bislang schwerpunktmässig in den USA.
Das globale Wirtschaftssystem hat sicher eine Menge Schwächen. Bin selbst ein großer Anhänger von Stiglitz. Aber es ermöglicht schon Gruppen aus ehemaligen Entwicklungsländern einen Aufstieg in eine Mittelschicht, die übrigens in ihren eigenen Ländern auch sowas wie soziales Gewissen entwickelt. Das wiederum kann zu einer Verbreiterung der zu kleinen begünstigten Gruppen führen. Es muß sogar, sonst gibts irgendwann Bürgerkrieg.
Bezüglich der Herstellungsgeschichte. Was passiert denn bitte in Ländern, die sich antagonistisch zum globalisierten Modell verhalten?
Die chinesischen Wanderarbeiter ziehen ja FREIWILLIG aus ihrer dörflichen Subsistenz in die global-kapitalistische Extraktionsmaschine.
Dafür, das herrschende Weltbetriebssystem kategorisch abzulehnen, gibt es triftige Gründe.
Der erste ist ein prinzipieller, alter, nämlich das Problem, dass der Normalbürger auf ewig den Machthierarchien und "Sachzwängen" von Wirtschaft und der ihr unterstehenden Staatsgewalt untergeordnet bleibt, der Ausbeutung durch jene, die sich kraft ihrer Vermögen Produktionsmittel verschaffen können, und dass die mehr oder weniger einzige Freiheit, die ihm bleibt, die Freiheit zum Konsum ist.
Der zweite ist die Tatsache, dass dieses Wirtschaftssystem aufgrund seiner in ihm angelegten, notwendigen Weiterentwicklung in Form von Modernisierung selbst bei Wachstum immer weniger in der Lage ist, den Menschen noch "Wohlstand" zu verschaffen, selbst im kapitalistischen Sinn nicht mehr, in dem Sinn, wenigstens durch lebenslanges Knechten in die Lage versetzt zu werden, sich zum Trost unnütze Dinge kaufen zu können; weitergehende Erläuterung dieser Zusammenhänge kann die Lektüre z.B. der Veröffentlichungen von Robert Kurz (z.B. auf www.exit-online.org) verschaffen, der in Monomas Text erwähnt ist. Die Krise ist eine globale, sie ist eine Krise der kapitalistischen Produktions- und Wirtschaftsweise, und die Finanzmarktkrise ist lediglich ein äußerliches Symptom davon.
Und deswegen sind im 21. Jahrhundert auch alle Wachstumsbetrachtungen hinfällig geworden. Wachstum nützt nur noch den Eliten. Selbst die sensationellen zweistelligen Wachstumsraten in China haben der breiten Bevölkerung keinen Nutzen gebracht, keine Linderung für die unsäglichen Zustände außerhalb der wenigen großen Städte, sondern nur eine neue Schicht reicher Profiteure geschaffen, während die Arbeitslosenquote – darunter ein hoher Akademikeranteil – von einem im Vergleich zum industrialisierten Westen schon extremen Niveau ausgehend eher weiter steigt als fällt. Wäre es anders gewesen, wäre es wohl gar nicht passiert. Und anzunehmen, dass die chinesischen Wanderarbeiter irgendetwas anderes in die brutale, unmenschliche Sklaverei der chinesischen Industrie triebe als die nackte Not auf dem Land, ist purer Zynismus.
Grüße
d. d.
[Edit 22. Dez, 17:12: Orthographie]
@Lemmy
> Subsistenz in die global-kapitalistische Extraktionsmaschine.
Ich las "Exekutionsmaschine". :-D
Von Freiwilligkeit kann nicht die Rede sein; sie sind gezwungen, aus ihrer dörflichen Existenz zu verschwinden, ähnlich wie im Laufe der Industrialisierung der mitteleuropäische Bauer gezwungen worden war, aufgrund von Entrechtung, Entwaffnung sowie Landraub durch Adel und Kirche in Dienst zu treten und später in die Fabriken zu fliehen.
Oder zu verhungern.
ich fasse mal...
- "parlamentarische repräsentative demokratie": ich nenne das nicht ohne grund immer wieder simulation, zum warum steht hier einiges grundsätzliche; zum anderen bin ich ehrlich erstaunt, wenn irgendjemand an dieser nachweisbar korrupten, lobbygesteuerten und vor allem ihre eigenen hehren prämissen ständig mißachtenden veranstaltung (das krasseste beispiel ist dabei für mich in gewisser hinsicht immer noch "gladio", da wurde gleich mehrfach gegen essentials nicht nur der brd-verfassung verstoßen) noch irgendetwas gutes zu finden scheint. und wenn zur abgrenzung gegen noch schlechteres gleich die offene diktatur beschworen wird, scheint mir das eher das einzige (!) argument zu sein, das noch eine gewisse ernsthaftigkeit für sich in anspuch nehmen kann.
- "Ich find auch nicht, dass uns die zahlreichen Toten angelastet werden können."
so etwas bringt mich wirklich auf die palme - nur am beispiel der eu-südgrenzen:
- die "eliten" schotten dort die grenzen in (angeblich) unser aller namen ab, berufen sich auf ihre demokratische legitimation. die europäischen bevölkerungen befinden sich dort in einer klaren mittäterschaft.
- die grenzbefestigungen werden durch die steuern finanziert, die wir alle (zwangsweise) zahlen.
- die fluchtgründe werden in afrika zu einem großen teil durch die gleichfalls von den hiesigen bevölkerungen "legitimierte" politik sowie das gleichfalls vertretene ökonomische system der eu und einzelner europäischer staaten selbst produziert (stichwort fischfang, ähnlich verhält sich z.t. mit dem "piratenproblem" vor somalia)
und wir halten alle mehr oder weniger zu den tausenden von wasserleichen die schnauze. aus welchen gründen? ohnmacht und machtlosigkeitsgefühle, gut. aber sobald ignoranz, desinteresse und gar zustimmende passivität mit ins spiel kommen - und das halte ich für realistisch, das breiteren teilen zu unterstellen - habe ich keine schwierigkeiten damit, dieses verhalten strukturell nicht anders zu bewerten als das verhalten großer teile der deutschen bevölkerung im faschismus. und das nenne ich ausdrücklich erbärmlich. allgemeinere und andere beispiele sind, wenn man sie denn sehen will, zur genüge vorhanden.
- zu deinem stichwort "letzter wachstumszyklus": vielleicht schaust du dir nochmal die meldung über die selbstmorde indischer kleinbauern oben im beitrag an, oder vielleicht auch den beitrag im blog über die suizide von hartz-IV-empfängerInnen - das war der letzte "wachstumszyklus", wobei ich mich auch frage, wie irgendjemand etwas an dem heute benutzten wachstumsbegriff (der ein exponentielles wachstum meint) vor dem hintergrund des rohstoff- und ökologischen desasters irgendetwas gutes sehen kann. hallo, china zb. kann nicht den gleichen irrweg des westens in sachen wachstum gehen, sonst können wir nämlich auf den planeten nen dicken aufkleber "vorsicht sondermüll" pappen, und dann war´s das.
und das heisst in konsequenz (und vor allem aus gründen der gerechtigkeit) für uns hier: verzicht. wobei ich noch nicht mal glaube, dass das leben unbedingt schwieriger und schlechter werden muss - ganz im gegenteil.
@w-day: zum thema der christlichen und überhaupt schuld mehr morgen.
Grundgütiger!
Bitte sagt mir, dass das nicht ernst gemeint ist. Egal, es wäre dann mindestens ebenso zynisch. ExtraktionsMASCHINE, ganz recht.
Was passiert denn bitte in Ländern, die sich antagonistisch zum globalisierten Modell verhalten?
Gibt's denn sowas? Und komm mir jetzt bitte nicht mit Nordkorea, das ist reinster Stamokap.
Ich insistiere darauf, dass die chinesischen Wanderarbeiter freiwillig das Land verlassen.
Ihnen wird kein Land geraubt.
Ohne die Integration Chinas in die Weltwirtschaft hätten sie die Option nicht.
Sie besitzen jetzt dies Option. Sie tun es.
Wir können uns die Härten der landwirtschaftlichen Subsistenz nicht vorstellen.
Zu glauben, Sie wären in den 70ern auf dem Land glücklicher gewesen, ist aus meiner Sicht NOCH zynischer.
Diese ganze Debatte ist zwangsläufig zynisch, da eine bestimmte Art der Armut ausserhalb unserer Vorstellungskraft liegt. Genau. Es gibt sie nicht. In gewisser Weise versuchen es Venezuela, Bolivien und Ecuador. Nur zeichnen sich da - gerade im Zuge fallender Rohstoffpreise - zunehmend autoritäre und die Möglichkeit von bürgerkriegsnahen Strukturen ab.
Trotz der Selbstmorde indischer Landwirte ist die indische Regierung demokratisch legitimiert.
"pragmatismus" vs. "emotionen"
"die sog. objektive (objektivierende, objektivistische) position wird als alleinige "rationale, vernünftige und sachliche" position bezeichnet - "ernsthaft" ist dabei noch eine steigerung - und dieses vorgehen zwingt zum unausgesprochenen schluß, dass alle anderen möglichen positionen also "irrational, unvernünftig, unsachlich und unernst" sind.(...)
die behauptung des "pragmatismus" hatte ich damals tatsächlich vergessen. dazu glaube ich, dass du kaum beurteilen kannst, wie voll die kühlschränke und wie warm die behausungen tatsächlich sind. und das schreibe ich zb. als working poor, dem dabei seine privilegien im vergleich mit der situation vieler menschen im trikont durchaus schmerzhaft jeden tag bewusst sind. bloß weigere ich mich, die ganze situation fatalistisch hinzunehmen.
zu den wanderarbeitern in china kommt noch ein nachschlag in den nächsten krisennews.
und das hier...
Trotz der Selbstmorde indischer Landwirte ist die indische Regierung demokratisch legitimiert.
...ist ja bei näherer betrachtung wohl mit das vernichtendste fazit, welches sich für deine bevorzugte systemsimulation finden lässt. aber das dir das nicht auffällt, wundert mich nicht.
@w-day
"es ist gleichfalls völlig naiv anzunehmen, dass sich ein "zivilisierter" kapitalismus irgendwie anders verhalten würde - er kann es aufgrund seiner strukturellen, primär objektivistischen und damit latent antisozialen, herkunft einfach nicht. das sei vor allem jenen gesagt, die sich die relative ruhe des mit der alten brd assoziierten "rheinischen kapitalismus" zurückwünschen und das für ein praktikables modell halten. sorry, aber Ihr kaffee, mein softdrink, unsere kleidung und unsere energie waren damals bereits genauso blutbespritzt und mit leichengeruch getränkt wie heute. da gibt es keine ausnahmen. lediglich der schein musste aufgrund der historischen umstände besser gewahrt werden als heute."
als versuch werten, schuldgefühle quasi zu implementieren. ich bleibe dabei, dass es sich dabei um eine realistische aussage über unsere aller verstrickung handelt, die ja gerade aktuell mit dazu beiträgt, die ganze sitution zu einem eiertanz zu machen.