...leider erst ab ende oktober zu sehen (und wer weiß, was uns bis dahin noch alles erwartet). nach "we feed the world" jedenfalls der zweite film des regisseurs erwin wagenhofer - und der erste war bereits absolut sehenswert.
(...)"... folgt dem Weg unseres Geldes, dorthin wo spanische Bauarbeiter, afrikanische Bauern oder indische Arbeiter unser Geld vermehren und selbst arm bleiben. Der Film zeigt uns die gefeierten Fondsmanager, die das Geld ihrer Kunden jeden Tag aufs Neue anlegen. Zu sehen sind Unternehmer, die zum Wohle ihrer Aktionäre ein fremdes Land abgrasen solange die Löhne und Steuern niedrig und die Umwelt egal ist.
Wir erleben die allgegenwärtige Gier und die damit verbundene Zerstörung, die mit unserem Geld stattfindet. Der Film zeigt uns mehrere Ebenen des Finanzsystems. Wir erfahren auch, warum es auf dem Globus zu einer unglaublichen Geldvermehrung gekommen ist. Wir lernen deren Konsequenzen für unser Leben kennen. Täglich fließen Milliardensummen mit Lichtgeschwindigkeit um den Globus, die möglichst hoch verzinst werden sollen."(...)
wie gesagt - sehr schade, dass dieser film nicht schon jetzt läuft.
(...)"Künftig könnte die Polizei im Fall einer Terrorwarnung gegen einen Staatsbesuch auch Panzer anfordern, zum Beispiel um Demonstranten in Schach zu halten, die Polizeimaßnahmen zum Schutz der Gäste behindern."(...)
und wenn man sich die aktuell herrschenden definitionen von "terrorismus" so ins gedächtnis ruft, dann ist es nur eine frage der zeit, bis wir uns wieder an bildern wie beim "g8"-treffen 2007 erfreuen können...
...womöglich schon in bälde vor der örtlichen sparkassenfiliale? die eile jedenfalls, gerade jetzt diese einsatzmöglichkeiten zu legalisieren, lässt schlimmes befürchten. allerschlimmstes.
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wie auch eine anderemeldung, die in zeiten wie diesen leicht unterzugehen droht - dabei beginnt sie zumindest mit einem ganz kleinen stückchen wahrheit:
"Hartz-IV-Leistungen reichen nach einer Studie der Bundesagentur für Arbeit nur für das materielle Überleben der Empfänger. "Eine Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben bleibt den meisten verwehrt", sagte der Leiter der Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Bernhard Christoph, dem "Focus". Die Einrichtung ist das Forschungsinstitut der Bundesagentur."(...)
ach? auch schon gemerkt? wie lange wohl der lernprozeß dauern wird, um auch die behauptung der "grundversorgung" als propaganda aus den eigenen reihen zu erkennen? aber das war nicht mal das, was ich meinte - der eigentliche klopper kommt am ende, und zwar ausgerechnet von seiten der sog. wohlfahrtsverbände:
(...)"Unterdessen müssen dem Magazin zufolge bis zu 100.000 Hartz-IV- oder Sozialhilfe-Empfänger mit Leiden wie Diabetes mit dem Verlust bisheriger Zuschläge für erhöhte Ernährungskosten rechnen. Dies empfehle die Dachorganisation der Wohlfahrtsverbände, der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge, nach dessen Rat sich die Behörden meist richteten.
Vereinsvorstand Michael Löher erklärte: "Bei Diabetes, erhöhten Fettwerten und weiteren Volkskrankheiten ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft keine Diät erforderlich, eine gesunde Ernährung ist ausreichend." Die sei zu finanzieren, "wenn äußerst sparsam gewirtschaftet wird". Bei anderen Krankheiten wie Niereninsuffizienz und Gluten- Unverträglichkeit hält der Verein Zuschläge weiter für gerechtfertigt."
(...)"Derzeit erhalten Erwerbslose mit folgenden Diabetes-Erkrankungen Mehrbedarfszuschläge: Diabetes mellitus Typ I, Vollkost 25,56 Euro; Diabetes mellitus Typ I, konventionelle Insulintherapie, Diabeteskost 51,13 Euro; Diabetes mellitus Typ II a, Diabeteskost 51,13 Euro. Bei Diabetes mellitus Typ II b, Diabetes-Reduktionskost gibt es allerdings keinen Zuschlag."(...)
(ganz ungewohnt übrigens, solche läppischen euro-beträge zu sehen, oder? haben wir uns doch seit tagen alle an die zahlen mit den vielen nullen gewöhnt...)
also, "gesunde ernährung" ist das stichwort - und auch, wenn diese bei diabetis ausreichen sollte (wofür es einige belege gibt), so ist es doch spätestens seit den essempfehlungen des unsäglichen sarazzin aus berlin bekannt, dass beim derzeitigen regelsatz höchstens eine mangelernährung zustande zu bringen ist, und zwar selbst unter dem diktat des "äußerst sparsam wirtschaftens". und genau in diesen worten verbirgt sich die eigentliche frechheit der ganzen aussage - und wer noch nach dem "warum?" fragt, sollte sich schnellstens mal die aktuellen nachrichten zu gemüte führen!
und was ist eigentlich mit "anderen volkskrankheiten" gemeint? das ganze klingt verdammt danach, dass hier bereits daran gearbeitet wird, mittels einer art perfider selektion die opfer der kommenden kürzungs- und streichungsorgien in zeiten der weltwirtschaftskrise zu bestimmen. und die wohlfahrtsverbände liefern mit solchen aussagen bereits die ersten ans messer.