Sonntag, 29. November 2009

peak oil in ton und bild

ergänzend zu den bisherigen blogbeiträgen zum thema möchte ich auf zwei mediale produktionen hinweisen, die meiner meinung gut und einfach nachvollziehbar die probleme im gefolge von peak oil und das phänomen selbst darstellen. einmal wäre da ein achtminütiger vortrag von der seite regionalentwicklung.de - "was bedeutet peak oil ?"




zum anderen gab es vor ein paar wochen im dritten fernsehprogramm des ndr die dokumentation vom ende des öls zu sehen, die gerade aufgrund ihrer dargestellten regionalen bezüge das thema sehr anschaulich werden lässt:

"Noch laufen die Ölpumpen im Takt, auch auf norddeutschen Feldern. Aber längst fördern sie viel mehr Wasser als Erdöl. Ist das der Beginn einer neuen Ölkrise?

Wie verzweifelt müssen die Konzerne sein, solche alten, erschöpften Vorkommen bis zum Anschlag auszubeuten? "Bis zum letzten Tropfen" ist eine spannende Spurensuche, die auf den Ölfeldern im Emsland und im Wattenmeer und auf der Bohrinsel Mittelplate in Schleswig-Holstein beginnt und bis nach Saudi-Arabien führt.

Dort haben die NDR Autoren Matthias Sdun und Jürgen Webermann unter anderem auf dem abgelegensten Ölfeld der Welt gedreht: Shaybah, in einem lebensfeindlichen Wüstenmeer gelegen, 400 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt. Dass Saudi-Arabien hier mit größtem Aufwand Öl fördert, ist für viele Experten ein Akt der Verzweiflung: Seit 40 Jahren haben die Saudis kein großes Vorkommen mehr entdeckt. Der Ölgigant im Mittleren Osten wankt.

Die Welt hat bislang jedenfalls keine Alternative zum Öl. Sie ist abhängig wie ein Junkie von seiner Droge. 90 Prozent aller hergestellten Produkte basieren direkt oder indirekt auf dem Rohstoff. Und so liefert der Film verblüffende Erkenntnisse: Bei VW in Wolfsburg rechnen die Forscher damit, dass wir künftig mehr Fahrrad fahren müssen. Und ein niedersächsischer Landwirt befürchtet gigantische Engpässe in der Nahrungsmittelproduktion, sollte nicht mehr genug Öl für alle da sein. Seine Kernbotschaft: Wir müssen endlich aufwachen, um das Schlimmste zu verhindern! Denn die Zeit, uns auf die Ölkrise einzustellen, wird langsam knapp."


der film ist inzwischen - ich hoffe, für länger - in der
mediathek des ndr zu sehen.

notiz: der neue bundesinnenminister...

... thomas de maiziére lässt sich anhand einer interessanten nebensächlichkeit tief in sein menschenbild blicken:

(...) "Auch würde de Maiziere die angeblich gestiegene Gewalt gegen Polizisten gern härter bestrafen - "ich halte das für nötig" - auf der nächsten Innenministerkonferenz werde es dazu "intensive Beratungen" geben. Er watschte nebenbei auch die Forscher des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen ab, die derzeit eine Studie zur Gewalt gegen Polizisten erstellen. In den ersten Fragebögen waren offenbar Fragen zum Privatleben der Beamten enthalten - etwa ob sie in Jugend oder Kindheit selbst Opfer von Gewalt waren. Damit würde suggeriert, die Polizisten trügen selbst Verantwortung für gegen sie gerichtete Gewalt, sagte de Maiziere. Es werde "diese Fragen, die das Privatleben ausforschen" mit ihm nicht geben." (...)

nun, von "suggestion" kann in diesem falle nur jemand reden, der keine ahnung von traumadynamiken, insbesondere dem phänomen der re-inszenierung traumatischer erfahrungen und der damit verbundenen täter-opfer-dialektik, hat. sachlich halte ich eine solche frage nicht nur für gerechtfertigt, sondern in bezug auf die - wie auch immer - "legitimierten" trägerInnen des staatlichen gewaltmonopols geradezu für geboten. es gibt einfach eine hohe wahrscheinlichkeit dafür, dass leute, die mit entsprechenden biographien im polizeidienst landen, dieses "gewaltmonopol" tatsächlich zum ausagieren nutzen könnten, was allerdings, wie in anderen bereichen auch, nicht mit irgendwelchen schuldfragen vermischt werden sollte. das de maiziére offensichtlich nicht anders als in kategorien von schuld als reaktion auf eine solche frage nach wichtigen biographischen einflüssen zu denken vermag, verstärkt nicht nur meinen eindruck von ihm, sondern dürfte auch generell repräsentativ für die - sozusagen instinktive ? - abwehr grosser teile der "eliten" gegen alle bestrebungen, die tieferen motivationen der in ihrem system mithandelnden besser zu begreifen, stehen.

indexaktualisierung

für neue leserInnen möchte ich nochmal auf folgendes hinweisen: um vergangene beiträge zu finden, auf die ich ja oft genug bezug nehme - weil hier thematisch vieles aufeinander bezogen ist und ich nicht immer wieder jene grundlagen wiederholen möchte, von denen ich persönlich inhaltlich ausgehe - bietet sich einmal die seiteninterne suche unten rechts in der sidebar an - zu bedienen wie jedes andere beliebige suchfeld auch.

zum anderen habe ich damals beim beginn des blogs eine extrarubik, den
index, als service für die leserInnen eingerichtet. hier sind alle thematisch relevanten beiträge seit beginn des blogs zu finden, aufgeschlüsselt mit stichworten (wenn der titel des jeweiligen beitrags nicht für sich selbst spricht). ausnahmen sind weiterhin die rubriken definitionsfragen; in eigener sache und lesen-sehen-hören (in letzterer rubrik finden sich hinweise, tipps und teils rezensionen von filmen, büchern und anderen medien, die aus meiner sicht eine gewisse zeitlosigkeit besitzen, was ihre aussagen anbelangt - darum empfehle ich hier bewusst das herumstöbern).

letzteres gilt auch für den index, weil sich eigentlich auf keinem anderen weg besser für interessierte nachvollziehen lässt, worum es hier im blog geht und warum ich wie argumentiere.

die ganz aktuelle fassung sei ausnahmsweise hier direkt verlinkt:
assoziation, notizen 2009, notizen 2008, notizen 2007, notizen 2005 / 2006, kontext und basis.

fundamentale und kontroverse diskussionen sind im
index spezial gelistet.

(und um etwaiger verwirrung der stammleserInnen vorzubeugen: aus platz- und übersichtsgründen habe ich die rubriken basis und assoziation getrennt, am inhalt ändert das natürlich nichts.)

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