Montag, 21. November 2011

notiz: goldman-sachs - "gott" bei der arbeit...

diese infografik des britischen "independent" verdient allgemeine aufmerksamkeit. ich bin darüber bei markus gaertner gestolpert, der dazu schreibt:

(...) "Bei der Aufzählung der diversen Handlanger der Geldkrake wird selbst mir schlecht: Karel van Miert in Belgien, ehemaliger EU-Wettbewerbskommissar und ex internationaler Berater von GS; Goldman Sachs-Berater Otmar Issing; Peter Sutherland, ehemaliger Generalstaatsanwalt von Irland und non-executive director GS International; Mario Draghi, ehemaliger Chef von GS International; Antonio Borges, bis vor einer Woche Leiter der Europa-Abteilung des IWF und ehemaliger vice chairman GS International; Mario Monti, internationaler Berater von GS, Lucas Papademos, der mit Hilfe von GS die wahren Schulden Griechenlands vertuschte; Petros Christodoulou, Leiter der griechischen Schulden-Agentur, begann seine Karriere bei Goldman Sachs." (...)

muss noch erwähnt werden, dass die genannten monti (italien) und papademos (griechenland) inzwischen die jeweiligen premierminister ihrer länder sind? engstens verbandelt mit einer bank, deren ceo ihr treiben für
"gottes werk" hält.

das ist tatsächlich brechreizerregend - was in italien und griechenland passiert, lässt sich eigentlich nur mit dem begriff "kalter putsch" richtig bezeichnen. selbst die gröbsten spielregeln der bisherigen demokratiesimulationen werden von den protagonisten inzwischen umstandslos in die tonne getreten - Sie verstehen schon, die sachzwänge...

und einmal mehr: der krug geht solange zum brunnen, bis er bricht.

notiz: und wiedermal ein - ähm, ganz kleiner ölstörfall

bei tiefseebohrungen vor brasilien - natürlich keine große sache - oder?

(...) "Die Umweltschäden durch das Ölleck vor der Küste Brasiliens sollen weitaus größer sein als der verantwortliche US-Konzern Chevron behauptet. Dies erklärte Rios Umweltminister Carlos Minc am Freitag (18.) in einem TV-Interview. Der ehemalige brasilianische Umweltminister unter der Lula-Regierung reagierte damit auch auf die Äusserungen von Brasiliens Energieminister Edison Lobão. Dieser hatte am Donnerstag (17.) noch betont, ein Ölaustritt sei zwar “keine schöne Sache”, das Leck sei jedoch “nicht so schlimm wie behauptet”.

Minc betonte, er selbst sei über den rund 120 Kilometer vor der Stadt Campos im Norden des Bundesstaates liegenden Ölteppich geflogen und habe zudem die von der brasilianischen Weltraumbehörde Inpe angefertigten Satellitenaufnahmen begutachtet. Dabei habe er das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe erkannt. Er forderte in diesem Zusammenhang weitaus härtere Strafen, als es das brasilianische Umweltgesetz vorsehe. Die Region ist seiner Aussage nicht nur für den Fischfang wichtig, auch sei sie Lebensraum der Buckelwale, Zügeldelfine und großen Tümmlern. Nach letzten Angaben ist der Ölteppich derzeit rund 8 Kilometer lang und bis zu 300 Metern breit." (...)


ach was?:

(...) "Wieder schimmert Meerwasser giftig metallisch, diesmal im südlichen Atlantik. Vor der Küste nördlich von Rio de Janeiro schwimmen Hunderttausende Liter Öl, sie flossen aus einem undichten Bohrloch in mehr als 2000 Metern Tiefe. Am 9. November entdeckte der US-Betreiber Chevron und sein brasilianischer Teilhaber Petrobras das Leck in der Tiefe, danach wuchs der Ölteppich in der Bacia de Campos (Campos-Becken) auf 163 Quadratkilometer an. Das sind ungefähr 16.300 Fußballfelder Öl vor dem Land, das zu einer Erdölnation aufsteigt und 2014 die Fußball-WM ausrichtet. (...)

Die betroffene Bohrinsel nutzt eine ähnliche Technik wie 2010 die havarierte Anlage von British Petroleum (BP) vor den USA. Chevron hatte das Risiko offenbar falsch berechnet. "Der Druck der Ölquelle wurde unterschätzt", berichtete George Buck, der die brasilianische Vertretung des Konzerns leitet. Beim Versuch, den Riss am Meeresgrund abzudichten, verwendete die Firma ein Material, das nicht schwer genug ist. Chevron behauptet zwar, es seien nur 880 Barrel ausgetreten. Laut Brasiliens Energieministerium jedoch sind es mindestens 220 Barrel täglich, Greenpeace rechnet sogar mit 3700 Barrel pro Tag. Der Grünen-Abgeordnete Sarney Filho wirft Chevron vor, den Unfall zu verharmlosen. "Das Leck ist größer, als Chevron behauptet." Die Folgen sind vor allem für Brasilien unangenehm, denn es geht um den wertvollsten Rohstoff der Republik." (...)


es ist geradezu ermüdend, die wiederkehr des immer gleichen zu protokollieren - nicht nur, dass die wahrscheinlichkeit solcher unfälle im zeitalter von peak oil mit der eröffneten jagd nach noch den letzten reserven u.a. in der tiefsee wie früher schon erwähnt zwangsläufig steigt; nein, auch das verhalten der beteiligten konzerne ändert sich durch egal wieviele "störfälle" kein stück (warum auch, verhindern sie doch stets erfolgreich selbst kosmetische scheinregulierungen ihrer geschäfte).

es kann hier nicht wie bei der ebenso bösen großen schwester, der nukleartechnologie- und industrie, von einem " ausstieg" gesprochen werden - das ölzeitalter ist weitaus tiefer, verflochtener und komplexer in unser aller existenz verwoben, und letztlich muss dieses ölige netz so schnell wie möglich gelöst werden, sonst werden neben anderen total unerfreulichen aspekten uns solche und schlimmere schlagzeilen die nächsten jahre so zuverlässig begleiten wie die tägliche wettervorhersage.

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peak oil.

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