notiz: goldman-sachs - "gott" bei der arbeit...

diese infografik des britischen "independent" verdient allgemeine aufmerksamkeit. ich bin darüber bei markus gaertner gestolpert, der dazu schreibt:

(...) "Bei der Aufzählung der diversen Handlanger der Geldkrake wird selbst mir schlecht: Karel van Miert in Belgien, ehemaliger EU-Wettbewerbskommissar und ex internationaler Berater von GS; Goldman Sachs-Berater Otmar Issing; Peter Sutherland, ehemaliger Generalstaatsanwalt von Irland und non-executive director GS International; Mario Draghi, ehemaliger Chef von GS International; Antonio Borges, bis vor einer Woche Leiter der Europa-Abteilung des IWF und ehemaliger vice chairman GS International; Mario Monti, internationaler Berater von GS, Lucas Papademos, der mit Hilfe von GS die wahren Schulden Griechenlands vertuschte; Petros Christodoulou, Leiter der griechischen Schulden-Agentur, begann seine Karriere bei Goldman Sachs." (...)

muss noch erwähnt werden, dass die genannten monti (italien) und papademos (griechenland) inzwischen die jeweiligen premierminister ihrer länder sind? engstens verbandelt mit einer bank, deren ceo ihr treiben für
"gottes werk" hält.

das ist tatsächlich brechreizerregend - was in italien und griechenland passiert, lässt sich eigentlich nur mit dem begriff "kalter putsch" richtig bezeichnen. selbst die gröbsten spielregeln der bisherigen demokratiesimulationen werden von den protagonisten inzwischen umstandslos in die tonne getreten - Sie verstehen schon, die sachzwänge...

und einmal mehr: der krug geht solange zum brunnen, bis er bricht.
sansculotte - 21. Nov, 18:38

"Kalter Putsch" trifft's genau


In den USA waren zuvor die Goldman Sachs-Leute Robert Rubin und Hank Paulson als Finanzminister in die Regierung eingeschleust worden.
Vor allem Rubin leistete durch den Financial Services Modernization Act, welcher die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken beseitigte, "wertvolle" Vorarbeit für die Entstehung der Finanzkrise. Auch auf Rubins Mist gewachsen: der Commodity Futures Modernization Act, welcher die hemmungslose Spekulation mit Rohstoffen und Nahrungsmittel ermöglichte.

Danke für den Link.

Grummel (Gast) - 22. Nov, 10:17

Ich weiß noch nicht wie das zusammen passt ... aber ich denke das gehört zusammen.

http://www.independent.co.uk/news/business/analysis-and-features/what-price-the-new-democracy-goldman-sachs-conquers-europe-6264091.html#


http://www.infokriegernews.de/wordpress/2011/11/20/dr-schauble-die-fiskalunion-kommt-binnen-24-monaten/#more-13939

Bei der Rede vom Schäuble hab ich mich neben dem Inhalt ( O.O ) manchmal gewundert warum es der nicht schafft in ganzen Sätzen zu reden ... bei 9:19 zB. erst eine Verneinung dann eine Bejahung ... ne klassische Doppelbindung?

Abgesehen von der doch krassen transformativen (Macht) Entwicklung zur Zeit ...
Kennt jemand ne gute Einführung für "Gehirnverwurschtel" damit man mal aus den Leutz mal schlau wird?

Quetzalcoatl (Gast) - 22. Nov, 14:52

Deutschland ist nicht voll souverän!

Was meint denn der Schäuble mit der Aussage:

"Wir in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen."


???
Grummel (Gast) - 22. Nov, 16:35

Wahrscheinlich Deutschland als Spielball der Siegermächte..?
Aus den Strukturen hinter unserer Regierung jetzt werde ich auch nicht ganz schlau ...

Aus dem was geplant ist auch nicht.
Quetzalcoatl (Gast) - 22. Nov, 20:09

merkwürdiger Artikel in der Welt

Zitat Welt:"Die Währungsunion galt als ideales Mittel, Deutschland in Europa aufgehen zu lassen. Die deutsche Frage schien gelöst. Jetzt ist sie wieder da."

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13729984/Euro-Krise-holt-ungeloeste-deutsche-Frage-zurueck.html

Mmh, erst die merkwürdige Aussage von Schäuble und jetzt dieser Artikel...

Ist die BRD also doch kein Staat, sondern eine GmbH der Allieerten? Oo
quirinus - 23. Nov, 00:04

"... eine neue Form von Governance zu schaffen ..."

Das sagte Schäuble in seiner nun schon legendären Rede vom 11.11.11. Was das heißen könnte, steht (worauf ein Kommentator hinwies) bei Wikipedia unter dem Stichwort Governance. Ich zitiere (Hervorhebung von mir):
Der Ausdruck ist – im politischen Umfeld – alternativ zum Begriff Government (Regierung) entstanden und soll ausdrücken, dass innerhalb der jeweiligen politisch-gesellschaftlichen Einheit Steuerung und Regelung nicht nur vom Staat („Erster Sektor“), sondern auch von der Privatwirtschaft („Zweiter Sektor“) und vom „Dritten Sektor“ (Vereine, Verbände, Interessenvertretungen) wahrgenommen wird. [...]

Allerdings wird – rein empirisch – das Wort Governance häufig oder sogar meistens nicht in irgendeinem definierten Sinne, sondern als modische Alternative zu Government (Regierung) verwendet. In gewissen Begriffsverständnissen wird Governance sogar nur dann verwendet, wenn gerade nicht der Staat (= Government), sondern private Stakeholder Steuerungswirkung entwickeln.
Vgl. hierzu http://www.stangl.eu/paedagogik/artikel/governance.shtml. Dort heißt es unter anderem (Hervorhebungen von mir):
Das heutige Verständnis vom Begriff Governance wurde wesentlich durch das internationale Expertengremium "Commission on Global Governance" geprägt. Die deutsche "Stiftung Entwicklung und Frieden" hat sich ebenfalls früh mit dem Thema Global Governance beschäftigt und definiert Governance als "die Gesamtheit der zahlreichen Wege, auf denen Individuen sowie öffentliche und private Institutionen ihre gemeinsamen Angelegenheiten regeln. Es handelt sich um einen kontinuierlichen Prozess, durch den kontroverse oder unterschiedliche Interessen ausgeglichen werden und kooperatives Handeln initiiert werden kann. Der Begriff umfasst sowohl formelle Institutionen und mit Durchsetzungsmacht versehene Herrschaftssysteme als auch informelle Regelungen, die von Menschen und Institutionen vereinbart oder als im eigenen Interesse angesehen werden." Ganz vereinfacht also kann man Governance als den Prozess der Entscheidungsfindung und den Prozess der Entscheidungsumsetzung oder Nicht-Umsetzung beschreiben. Government macht nur einen Teil von Governance aus, denn je nach beteiligter Regierungsebene variiert die Zusammensetzung der beteiligten Akteure. James N. Rosenau erklärt, dass das Regelsystem von Government in formalen und rechtlichen Abläufen verwurzelt ist, während das Regelsystem von Governance auch ein informelles Regelsystem sein kann.
Mir war, als ich eben noch einmal die wichtigsten Passagen aus Schäubles Rede hörte, so dermaßen übel, daß ich auf der Webseite mit dem Video versehentlich Fäkalunion las.

Nachtrag: Mittlerweile berichtet auch die Hessische Allgemeine unter Bezugnahme auf infokriegernews.de (!) über Schäubles Rede und hat sogar einen Staatsrechtler dazu befragt. Zwischentitel: Rechtlich bedenklich.

Finster (Gast) - 23. Nov, 08:45

Über die zunehmende Pathologisierung der Gesellschaft

Brutalisierung des Alltagslebens, Gewalt in den Medien, Drogenkonsum, Hooliganismus, Amokläufertum, Esoterik, die Renaissance politischer Mythen, Fremdenhass und neo-nazistischer Terror sind nach Meinung des Sozialwissenschaftlers Werner Seppmann Formen, in denen Menschen versuchen, auf zivilisatorische Krisenerscheinungen zu reagieren.

http://www.heise.de/tp/artikel/35/35911/1.html

Grummel (Gast) - 23. Nov, 09:41

Ich kenn den Text.

Erinnert mich an Evolutionäre Prozesse, passt zu einem Zustand der Verhaltensvariation vor der Ausdifferenzierung (folgt auf einen "äußeren" Reiz).

Was sicher auch eine Rolle spielt ist das Zudröhnen der Gesellschaft mit PR/Propaganda .. darin geht auch viel des "natürlichen" Feedbacks" unter (Sedativa).
(hab mal ein Buch von Max Otte gelesen, er beschreibt den Zustand als Matschtümpel mit massiv eingeschränkter Sichtweise in dem "Geangelt" wird)
Atomisierung der Gesellschaft ist als Machttechnik durchaus gebräuchlich, das erhöht ganz beträchtlich die Vulnerabilität gegenüber persuasiver Einflüsse (zwischenmenschliche Informationsverarbeitung wird unterdrückt und damit das bilden einer allgemein akzeptierten/kommunizierten Realität).
Folge, die Leute merken das was nicht stimmt und drehen am Rad (haben gute Chancen an "Angelhaken" hängen zu bleiben).

Man kann sich ja mal Gedanken machen welche Strukturen für so ein Vorgehen nötig sind.. und die Realität darauf untersuchen ^^
Grummel (Gast) - 23. Nov, 14:13

Nachtrag

... Was das pathologische angeht, ... ich vermute das die Ursache in einer Reflexion der Umstände zu suchen ist.
Isolierung, mangelnde Perspektiven, düstere Aussichten... destruktives ... das spiegelt sich dann in Wahrnehmung des drum rum und Selbstwahrnehmung wieder, bildet eine Assoziationsfläche die sich bei Gelegenheit im Verhalten manifestiert?
Kampf und Flucht gegen/vor einer bedrohlichen Realität der man vermeintlich machtlos ausgeliefert ist, deren Ursache und Identität nur schwer zu fassen ist.
Das abbauen dieser "Spannungen", in Formen der Gewalt, nach Innen (Depris/Burnout) oder außen (Prüglen, Pöbeln), die Suche nach Sinn (Eso/Weltbilder) ... die Flucht nach vorne oder in der Desintegration der eigenen Existenz.
Der Mensch ist halt in großem Maße ein soziales (konnektives) Wesen, auch unbewusst. Das sich nicht nur positives so fortpflanzt hat Monoma anhand der "traumatischen Matrix" schon mal erläutert hier das gleiche in grün nur andere Ebene.
Das Medien das auffassen ist logisch, man gibt den Leuten halt das was sie "wollen" und "kennen" ... hält ihnen also mehr oder minder den Spiegel vor.
Ein Resonanzphänomen ist nicht gerade unwahrscheinlich.

Wenn ich drüber nachdenke, es ist höchste Zeit das die Menschen anfangen die Umstände selbst zu ändern und das zum Selbstläufer wird, bevor jemand die Gelegenheit nutzt diesen Reaktiv im Sinne von "Führung" zu nutzen.
sio (Gast) - 25. Nov, 22:32

die folgen von peak oil


Quetzalcoatl (Gast) - 26. Nov, 03:09

Die Doku ist aber ganz schön materialistisch und nimmt die Illusion viel zu ernst!

Angst, Panik und Überleben werden nur propagiert!
quirinus - 26. Nov, 00:53

... und die Grünen folgen Schäuble:

"Als Konsequenz aus der Euro-Krise haben die Grünen eine neue Verfassung für Deutschland gefordert. Damit solle die Integration des Landes in die Europäische Union verankert werden, heißt es in einem Antrag der Basis, der gestern Abend beim Parteitag in Kiel mit großer Mehrheit angenommen wurde. Das Europaparlament müsse gestärkt und die EU-Kommission zur Wirtschaftsregierung aufgewertet werden."

Quelle: http://www.dradio.de/nachrichten/201111260000/1

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