notiz: zu beginn des neuen jahres etwas lesefutter

soweit den (ritualisierten, inszenierten) trubel überstanden? wieder bereit für den allgegenwärtigen großen wahnsinnstrubel? nein? es sei eine einzige obszöne zumutung? völlig unakzeptabel? ganz recht - niemand hat es verdient, sein/ihr einziges leben als objekt, und sei´s nur zeitweise, verbringen zu müssen. um die erbärmlichen verhältnisse zu ändern, müssen wir sie be-greifen - und nicht nur dieses blog möchte zum verständnis beitragen.

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in der virtuellen nachbarschaft findet sich da z.b. das blog von yvonne paul, die sich von einer ganz anderen seite her den gleichen entwicklungen - zumindest empfinde ich das so - widmet wie dieses blog. der objektivistische modus lässt sich ebenso als logos benennen, und dieser buchtipp weist interessanterweise auf die psychohistorischen thesen von deMause, bei denen begriff und funktion von opfern eine wichtige rolle spielen - die inhaltangabe des buches enthält hinweise auf einen möglichen zusammenhang zwischen dem ritual und der funktion des opfers mit dem siegeszug der kapitalistischen ökonomie (zugegebenermaßen lehne ich mich hier etwas weit aus dem fenster, zumal ich´s noch nicht gelesen habe - nehmen Sie´s als spontane assoziation).

auch, wenn ich die positionen von frau paul zu den von ihr künstlerisch bearbeiteten entwicklungen freundlich gesagt als ambivalent empfinde, so möchte ich ihr blog doch gerade auch wegen der anderen art der auseinandersetzung empfehlen.

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auf subfrequenz.net findet sich unter dem menuepunkt linklist der unterpunkt gehirn eskapaden, den ich hier ebenfalls allen interessierten leserInnen ans herz (und hirn) legen möchte - es findet sich eine sehr spannende sammlung von texten bzw. fragmenten, welche thematisch zu etlichen beiträgen hier weiterführendes und erweiterndes enthalten - ich habe längst noch nicht alles selbst gelesen, und kann darum hier nur eine kleine auswahl angeben: bspw. eine arbeit zum thema neoliberalisierung - cyborgisierung, berichte aus den neurowissenschaften, oder auch ein systemischer erklärungsansatz zur parallelität der `entwurzelung´ von gesellschaft, subjektivität und denken - inspirierend ist das stöbern auf der subfrequenz allemal.

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ohne viele weitere worte möchte ich als letztes dann noch auf ein recht interessantes porträt des psychoanalytikers arno gruen hinweisen, der hier ja bereits öfter zitiert worden ist - aufschlußreich fand ich besonders die haltung der orthodoxen kollegInnenschaft gegenüber gruen - erinnert an die unrühmlichen sonstigen dissereien der etablierten psychoanalyse gegen die vielen versuche - u.a. von alice miller -, ihr die gesellschaftskritische relevanz wiederzugeben, die sie selbst unter der berücksichtigung etlicher überholter und falscher annahmen in freudschen konzept besitzen könnte.

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soweit für den moment. da noch einige beiträge fertig zu schreiben sind und ich gerade auch nicht geringen alltagsstress verspüre, kann es etwas dauern, bis ich mich hier wieder melde. bis dahin - machen Sie´s gut.

(ps: ich werde in der nächsten zeit auch versuchen, den darstellungsfehler, den v.a. benutzerInnen des internet explorers hier sehen werden - die menueliste rechts ist zu weit nach unten verschoben - zu beheben).
mo (Gast) - 4. Jan, 15:22

im wahrsten sinne des wortes ein...

...schlaglicht in dem artikel über a. gruen stellt für mich dieses dar:

„29 Kinder streckten den Finger hoch und wollten freiwillig den Stock kaufen, mit dem sie anschließend geschlagen werden sollten."

boah - ist´s nicht geradezu ein musterbeispiel für freiwillige und sogar vielleicht freudige unterwerfung, wie wir sie in unzähligen trostlosen variationen an allen ecken und enden um und in uns wahrnehmen können, wenn wir denn fähig sind, diese schmachvolle erkenntnis zuzulassen? schafe blicken auf. wobei kindliche schafe noch mehr akzeptanz (und verständnis) für sich fordern können als die kindischen, sich als "erwachsen" aufführenden - die akzeptanz ist bei den letzteren nicht nur nicht angemessen, sondern geradezu selbstmörderisch. verstehen hingegen müssen wir sie - und damit in aller regel uns selbst - trotzdem.

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