assoziation: tittytainment
ein begriff, der jetzt auch schon gut zehn jahre alt ist, und sich trotz oder wegen der tatsache, dass er eine zynische (und treffende) neuformulierung des alten "brot & spiele" darstellt, nicht durchsetzen konnte. bin vorhin wieder einmal drüber gestolpert. und frage mich ebenso wieder einmal nach der mentalität oder der inneren verfassung dieser leute. erste hinweise auf mögliche antworten stehen in diesem blog.
auszugsweise beschrieben wird im folgenden eine konferenz von ca. 500 politikern, wirtschaftsführern und wissenschaftlern, die im september 1995 in san francisco stattgefunden hat und sich mit den "perspektiven" der welt im 21. Jahrhundert beschäftigte. ist vielleicht ganz nützlich, das im hinterkopf zu haben, wenn einen politik & medien mal wieder mit ihrem fetisch "arbeitsplätze-schaffen-und-bruttosozialprodukt-steigern-um-jeden-preis-dann-wird-alles-gut" in den heulenden wahnsinn treiben wollen.
"Kein Raunen geht da durch den Raum, den Anwesenden ist der Ausblick auf bislang ungeahnte Arbeitslosenheere eine Selbstverständlichkeit. Keiner der hochbezahlten Karrieremanager aus den Zukunftsbranchen und Zukunftsländern glaubt noch an ausreichend neue, ordentlich bezahlte Jobs auf technologisch aufwendigen Wachstumsmärkten in den bisherigen Wohlstandsländern - egal, in welchem Bereich.
Die Zukunft verkürzen die Pragmatiker im Fairmont auf ein Zahlenpaar und einen Begriff: "20 zu 80" und "tittytainment".
20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. "Mehr Arbeitskraft wird nicht gebraucht", meint Magnat Washington SyCip. Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen, die sich die Weltgesellschaft leisten könne. Diese 20 Prozent werden damit aktiv am Leben, Verdienen und Konsumieren teilnehmen - egal, in welchem Land. Das eine oder andere Prozent, so räumen die Diskutanten ein, mag noch hinzukommen, etwa durch wohlhabende Erben.
Doch sonst? 80 Prozent der Arbeitswilligen ohne Job? " Sicher", sagt der US-Autor Jeremy Rifkin, Verfasser des Buches "Das Ende der Arbeit", "die unteren 80 Prozent werden gewaltige Probleme bekommen." Sun-Manager Gage legt noch einmal nach und beruft sich auf seinen Firmenchef Scott McNealy: Die Frage sei künftig, "to have lunch or be lunch", zu essen haben oder gefressen werden.
In der Folge beschäftigt sich der hochkarätige Diskussionskreis zur "Zukunft der Arbeit" lediglich mit jenen, die keine Arbeit mehr haben werden. Dazu, so die feste Überzeugung der Runde, werden weltweit Dutzende Millionen Menschen zählen, die sich bislang dem wohligen Alltag in San Franciscos Bay Area näher fühlen durften als dem Überlebenskampf ohne sicheren Job. Im Fairmont wird eine neue Gesellschaftsordnung skizziert: reiche Länder ohne nennenswerten Mittelstand und niemand widerspricht.
Vielmehr macht der Ausdruck "tittytainment" Karriere, den der alte Haudegen Zbigniew Briezmski ins Spiel bringt. Der gebürtige Pole war vier Jahre lang Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, seither beschäftigt er sich mit geostrategischen Fragen. "Tittytainment", so Brzezinski, sei eine Kombination von " entertainment" und "tits", dem amerikanischen Slangwort für Busen. Brzezinski denkt dabei weniger an Sex als an die Milch, die aus der Brust einer stillenden Mutter strömt. Mit einer Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung könne die frustrierte Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden."
(zitat aus "Die Globalisierungsfalle", s. 12)
*
edit: weil´s zum obigen inhaltlich passt...
"Es ist übrigens gar nicht gesagt, dass es den Insassen in einem privat geführten Knast schlechter ginge, und die JVA Köln scheint sich schon jetzt auf diese Zukunft einzurichten, wenn sie sich als ein »Dienstleistungsunternehmen« beschreibt, das »der Öffentlichkeit und den Inhaftierten verpflichtet« sei. Das weckt Hoffnung bei den Kunden, die vorerst nicht befriedigt werden kann: »Eigentlich ist es nicht zu begreifen«, schreibt eine Inhaftierte, »dass Staatsanwälte und Richter den Delinquenten gegenüber so oft einen frechen und pampigen Ton anschlagen. Sie vergessen ganz, dass diese Leute die Grundlage ihrer Existenz bilden und sozusagen ihre Kundschaft sind.« Eine andere fordert – die Kundin ist Königin – mehr Freundlichkeit von den Vollzugsbeamten: »Ich bin keine Mörderin, ich bin Hotelfachfrau …« Gericht und Gefängnis als Dienstleister, das gibt dem Schlagwort »Service-Hölle« einen neuen Sinn (und der Vollzug ist übrigens nicht die einzige Dienstleistung, die nicht zu erhalten ein Vorzug sein könnte).
Das endgültige Absinken und Unbrauchbarwerden eines ganzen Drittels der Gesellschaft sorgt aber noch auf andere Weise dafür, dass sich auch die Wirklichkeit des Gefängnisses verändert. Es verliert seinen Schrecken, wenn draußen eine noch schlimmere Welt wartet. Im Gefängnis hat sich vorläufig noch, wenn auch auf oft groteske Weise, der alte Sozialstaat erhalten, was manch eine begrüßt. »Ein Gefängnis ist eigentlich ein schrecklicher Ort, für mich ist es ein Ort der Sicherheit«, schreibt eine Frau, die zu 15 Jahren Haft verurteilt ist. »Irgendwie bin ich froh, dass ich hier drin bin«, schreibt eine andere. Sie könne nun wieder ruhig schlafen. »Sie fühlen sich hier zum Teil sicherer als in ihrem Umfeld draußen«, berichtet eine »Bedienstete für Sicherheit und Ordnung«. Mit einer allgemeinen Verelendung sind Gewalt und Zwang gewachsen und Chancen gesunken. Bei aller Dürftigkeit der Anstalt sind die in ihr eingeschlossenen Frauen nicht nur einiger Existenzsorgen ledig, sie sind auch vor Nachstellungen, Bedrohungen und Misshandlungen durch Mann, Zuhälter und Familie einigermaßen gesichert; anders als bei den männlichen Gefangenen kommt das »Klatschen« unter Frauen selten vor. Und die meisten von ihnen verpassen draußen keine Karriere mehr."
an anderer stelle dieses artikels ist auch zu lesen, dass u.a. frauen mit borderline-diagnose unter den gefangenen eine größere zahl ausmachen. nun ist mein persönlicher eindruck der, dass bei vorliegen offen traumatischer gewalterlebnisse (der zusammenhang ist bei borderline nicht zwingend, aber überdurchschnittlich häufig zu beobachten) diese diagnose eher zu den in der psychiatriegeschichte schon häufiger zu beobachtenden quasi vertuschungsdiagnosen zu zählen ist, mit denen die konsequenzen gesellschaftlich produzierter gewalt quasi unsichtbar gemacht werden. im oben erwähnten kontext ist es nicht unwahrscheinlich, dass traumatisierte frauen, die sich mittels einer gewalttat aus einer unerträglichen lebenssituation befreien wollten, dann einen großteil ihres restlichen lebens im knast verkümmern. natürlich ohne jegliche chancen auf qualitative verbesserungen.
und wenn die knastsituation schon als "verbesserung" gegenüber draussen erlebt wird ("schutzhaft" im wahrsten sinne des wortes?) - was für ein erbärmliches "draussen" ist das dann eigentlich? und die idee der privatisierten knäste (die sehr wahrscheinlich auch hier kommen werden, wenn grundlegende fehlentwicklungen nicht gestoppt werden) - sind wir schon so abgestumpft, um nicht mehr wissen zu wollen, dass diese knäste innerhalb einer kapitalistischen logik auf möglichst hohen "umsatz" konzipiert sein werden? und jene organisierte kriminalität, die da z.b. 1995 das erwähnte treffen veranstaltet hat, genau die bedingungen dafür schafft, dass dieser "umsatz" auch real werden wird?
*
und nochmal edit: "tittytainment" mal in anderer (wenn auch nicht ganz anderer) bedeutung, vorgeführt von einem gewissen herrn hartz und seinen kumpanen - "Es wurde die entsprechende Zahl Frauen geliefert"
frauen, arbeitskräfte, menschliche verhältnisse - alles nur noch dinge, abrechenbar, kalkulierbar, manipulierbar.
auszugsweise beschrieben wird im folgenden eine konferenz von ca. 500 politikern, wirtschaftsführern und wissenschaftlern, die im september 1995 in san francisco stattgefunden hat und sich mit den "perspektiven" der welt im 21. Jahrhundert beschäftigte. ist vielleicht ganz nützlich, das im hinterkopf zu haben, wenn einen politik & medien mal wieder mit ihrem fetisch "arbeitsplätze-schaffen-und-bruttosozialprodukt-steigern-um-jeden-preis-dann-wird-alles-gut" in den heulenden wahnsinn treiben wollen.
"Kein Raunen geht da durch den Raum, den Anwesenden ist der Ausblick auf bislang ungeahnte Arbeitslosenheere eine Selbstverständlichkeit. Keiner der hochbezahlten Karrieremanager aus den Zukunftsbranchen und Zukunftsländern glaubt noch an ausreichend neue, ordentlich bezahlte Jobs auf technologisch aufwendigen Wachstumsmärkten in den bisherigen Wohlstandsländern - egal, in welchem Bereich.
Die Zukunft verkürzen die Pragmatiker im Fairmont auf ein Zahlenpaar und einen Begriff: "20 zu 80" und "tittytainment".
20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. "Mehr Arbeitskraft wird nicht gebraucht", meint Magnat Washington SyCip. Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen, die sich die Weltgesellschaft leisten könne. Diese 20 Prozent werden damit aktiv am Leben, Verdienen und Konsumieren teilnehmen - egal, in welchem Land. Das eine oder andere Prozent, so räumen die Diskutanten ein, mag noch hinzukommen, etwa durch wohlhabende Erben.
Doch sonst? 80 Prozent der Arbeitswilligen ohne Job? " Sicher", sagt der US-Autor Jeremy Rifkin, Verfasser des Buches "Das Ende der Arbeit", "die unteren 80 Prozent werden gewaltige Probleme bekommen." Sun-Manager Gage legt noch einmal nach und beruft sich auf seinen Firmenchef Scott McNealy: Die Frage sei künftig, "to have lunch or be lunch", zu essen haben oder gefressen werden.
In der Folge beschäftigt sich der hochkarätige Diskussionskreis zur "Zukunft der Arbeit" lediglich mit jenen, die keine Arbeit mehr haben werden. Dazu, so die feste Überzeugung der Runde, werden weltweit Dutzende Millionen Menschen zählen, die sich bislang dem wohligen Alltag in San Franciscos Bay Area näher fühlen durften als dem Überlebenskampf ohne sicheren Job. Im Fairmont wird eine neue Gesellschaftsordnung skizziert: reiche Länder ohne nennenswerten Mittelstand und niemand widerspricht.
Vielmehr macht der Ausdruck "tittytainment" Karriere, den der alte Haudegen Zbigniew Briezmski ins Spiel bringt. Der gebürtige Pole war vier Jahre lang Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, seither beschäftigt er sich mit geostrategischen Fragen. "Tittytainment", so Brzezinski, sei eine Kombination von " entertainment" und "tits", dem amerikanischen Slangwort für Busen. Brzezinski denkt dabei weniger an Sex als an die Milch, die aus der Brust einer stillenden Mutter strömt. Mit einer Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung könne die frustrierte Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden."
(zitat aus "Die Globalisierungsfalle", s. 12)
*
edit: weil´s zum obigen inhaltlich passt...
"Es ist übrigens gar nicht gesagt, dass es den Insassen in einem privat geführten Knast schlechter ginge, und die JVA Köln scheint sich schon jetzt auf diese Zukunft einzurichten, wenn sie sich als ein »Dienstleistungsunternehmen« beschreibt, das »der Öffentlichkeit und den Inhaftierten verpflichtet« sei. Das weckt Hoffnung bei den Kunden, die vorerst nicht befriedigt werden kann: »Eigentlich ist es nicht zu begreifen«, schreibt eine Inhaftierte, »dass Staatsanwälte und Richter den Delinquenten gegenüber so oft einen frechen und pampigen Ton anschlagen. Sie vergessen ganz, dass diese Leute die Grundlage ihrer Existenz bilden und sozusagen ihre Kundschaft sind.« Eine andere fordert – die Kundin ist Königin – mehr Freundlichkeit von den Vollzugsbeamten: »Ich bin keine Mörderin, ich bin Hotelfachfrau …« Gericht und Gefängnis als Dienstleister, das gibt dem Schlagwort »Service-Hölle« einen neuen Sinn (und der Vollzug ist übrigens nicht die einzige Dienstleistung, die nicht zu erhalten ein Vorzug sein könnte).
Das endgültige Absinken und Unbrauchbarwerden eines ganzen Drittels der Gesellschaft sorgt aber noch auf andere Weise dafür, dass sich auch die Wirklichkeit des Gefängnisses verändert. Es verliert seinen Schrecken, wenn draußen eine noch schlimmere Welt wartet. Im Gefängnis hat sich vorläufig noch, wenn auch auf oft groteske Weise, der alte Sozialstaat erhalten, was manch eine begrüßt. »Ein Gefängnis ist eigentlich ein schrecklicher Ort, für mich ist es ein Ort der Sicherheit«, schreibt eine Frau, die zu 15 Jahren Haft verurteilt ist. »Irgendwie bin ich froh, dass ich hier drin bin«, schreibt eine andere. Sie könne nun wieder ruhig schlafen. »Sie fühlen sich hier zum Teil sicherer als in ihrem Umfeld draußen«, berichtet eine »Bedienstete für Sicherheit und Ordnung«. Mit einer allgemeinen Verelendung sind Gewalt und Zwang gewachsen und Chancen gesunken. Bei aller Dürftigkeit der Anstalt sind die in ihr eingeschlossenen Frauen nicht nur einiger Existenzsorgen ledig, sie sind auch vor Nachstellungen, Bedrohungen und Misshandlungen durch Mann, Zuhälter und Familie einigermaßen gesichert; anders als bei den männlichen Gefangenen kommt das »Klatschen« unter Frauen selten vor. Und die meisten von ihnen verpassen draußen keine Karriere mehr."
an anderer stelle dieses artikels ist auch zu lesen, dass u.a. frauen mit borderline-diagnose unter den gefangenen eine größere zahl ausmachen. nun ist mein persönlicher eindruck der, dass bei vorliegen offen traumatischer gewalterlebnisse (der zusammenhang ist bei borderline nicht zwingend, aber überdurchschnittlich häufig zu beobachten) diese diagnose eher zu den in der psychiatriegeschichte schon häufiger zu beobachtenden quasi vertuschungsdiagnosen zu zählen ist, mit denen die konsequenzen gesellschaftlich produzierter gewalt quasi unsichtbar gemacht werden. im oben erwähnten kontext ist es nicht unwahrscheinlich, dass traumatisierte frauen, die sich mittels einer gewalttat aus einer unerträglichen lebenssituation befreien wollten, dann einen großteil ihres restlichen lebens im knast verkümmern. natürlich ohne jegliche chancen auf qualitative verbesserungen.
und wenn die knastsituation schon als "verbesserung" gegenüber draussen erlebt wird ("schutzhaft" im wahrsten sinne des wortes?) - was für ein erbärmliches "draussen" ist das dann eigentlich? und die idee der privatisierten knäste (die sehr wahrscheinlich auch hier kommen werden, wenn grundlegende fehlentwicklungen nicht gestoppt werden) - sind wir schon so abgestumpft, um nicht mehr wissen zu wollen, dass diese knäste innerhalb einer kapitalistischen logik auf möglichst hohen "umsatz" konzipiert sein werden? und jene organisierte kriminalität, die da z.b. 1995 das erwähnte treffen veranstaltet hat, genau die bedingungen dafür schafft, dass dieser "umsatz" auch real werden wird?
*
und nochmal edit: "tittytainment" mal in anderer (wenn auch nicht ganz anderer) bedeutung, vorgeführt von einem gewissen herrn hartz und seinen kumpanen - "Es wurde die entsprechende Zahl Frauen geliefert"
frauen, arbeitskräfte, menschliche verhältnisse - alles nur noch dinge, abrechenbar, kalkulierbar, manipulierbar.
monoma - 24. Sep, 15:42
um mißverständnisse zu vermeiden...
g. simmel...
Übertragen könnte man (in der Beobachterrolle und relativ emotionsfrei) sagen : Dadurch,daß der bspw europäische Mensch "Arbeit" inform von "Lohnarbeit" verliert und dies dann inform von Massen-Lohn-Arbeitslosigkeit der Wert an sich von Arbeit (egal welcher art eben) und halb unabhängig von dem angeblichen hochzuwertenden Gegenwert "Geld" steigert oder bewußt wird,werden kann.
Da ja eine (wenn auch minimale) Grundsicherung (noch) existiert , kann dies Erkennen eigendlich möglich werden.
"Arbeit" oder eben grade "Lohnarbeit" muß sich,seit es das gibt und weil es "eingeführt" wurde als "Kultureller Bestandteil",als kultureller Wert in die Hirne eingebrannt haben.
Als "objektiver Kuturschatz" sozusagen. Doch die Menschen haben eben den Bezug zu ihrem Tun/Arbeit verloren, so verfestigte sich etwas als "Kultur",was nicht mehr mit dem subjektiven Erleben übereinstimmt. Ein Kulturgut (wie Kunst bspw) muß subjektiv reflektierbar,aufgenommen und draufhin eben bspw als Bereicherung zum persönlichen Wachstum (gen "kultiviert") erlebt werden...
Dies leistet diese "Lohnarbeit" nicht mehr,wie anfangs irgendwann sicherlich doch.
Wird Arbeit also wieder als Bereicherung und persönliche Weiterentwicklung wahrgenommen,weil diese scheuklappensicht gen "Geld" wegfällt, so kanns sicherlich irgendwann wieder in der Weltentwicklung meinetwegen zu einer Ausbreitung doch der Lohnarbeit auch in Europa bzw der westlich "zivilierten" Welt kommen,doch (ähnlich simmel den Menschen,die Krieg erlebt haben) wird der Wert der Arbeit aus den Zeiten der "nicht-lohn-arbeit" sich vielleicht hinüberhelfen und kann (abermals vielleicht) weitergegeben werden ein wenig auch an Folgegenerationen ...
So könnte das,was weltwirtschaftlich grade läuft und "Globalisierung" genannt wird eigendlich auch "Krieg" genannt werden,um starre Muster in den "hochentwickelten" Kulturen (weil eine orm vielleicht zu "wert" wurde) aufzubrechen ...
Simmel nennts in etwa : Das Leben bäumt sich auf gegen die einengung in überholte (kulturelle) Strukturen ...
Das ist ursächlich sicherlich nie das Ansinnen der "Kriegsobersten" oder eben "Wirtschaftsobersten", dennoch ists anscheinend wirklich ein immer sich wiederholender historischer Ablauf,daß etwas sich im wahrsten sinne halb t*tläuft und kurz bevor es gest*rben ist wirklich,kommts Leben daher und wehrt sich...
Wie gesagt,völlig mal aus der Beobachter,nur-denken-Rolle heraus,das Emotionale muß dabei wohl außen vor bleiben,sonst wäre "Simmel" ein Monster,aber auch Du oder ...ichmalkurz...oder...
Ich binmir im Klaren,daß er teils die Psyche des Menschen nicht vollständig wahrnimmt,einbezieht (aber doch stärker,als andere) und nunmal wahrscheinlich auch nicht über die gleiche Informationsfülle,wie heutzutage nunmal existent verfügte...
Ich bin nicht vollens begeistert,aber irgendwas annährndes,mal kurz ...
lg
jana
abermals zusatz...
+ so ganz heftig erweitert :
eben wirklich psych. krankheiten (auch bl) nicht ausschließlich als symptom einer gesellschaft,sondern als eine art "kriegserklärung" an die gesellschaft,die verfestigte kulturelle struktur der gesellschaft,gegen die erstarrung bspw von "verhalten als norm"-benimm , die sich überholt hat,ihren sinn verloren hat....
"maskendasein" als grundnorm ...
"rollenvorgaben" erfüllen als grundnorm (auch,wenn die rollen scheinbar sich änderten,nicht jedoch das korsett als empfindung darin)
usw..
und somit eine deutliche zunahme dieser psychischen krankheiten nicht auf ne "kranke gesellschaft" inform von "gestört" wiederum in form von "chaotisch"(nicht störungsfrei),sondern auf "starre gesellschaft"(nicht störbar) ....
erstarrte kultur...
begrenzungen an der falschen stelle,innerlich null widerhall im sinne von "entwicklungsfördernd" ....
jo..
und so..
(rumgesponnen oder - gespamt)
lieben gruß,
jana
(ihre fragen nun kulturentwicklungstechnisch , kulturwissenschaftlich beantwortet...neee,nich nur mit simmel!!!)
dialektik vielleicht?
"maskendasein" als grundnorm ...
"rollenvorgaben" erfüllen als grundnorm (auch,wenn die rollen scheinbar sich änderten,nicht jedoch das korsett als empfindung darin)
usw..
und somit eine deutliche zunahme dieser psychischen krankheiten nicht auf ne "kranke gesellschaft" inform von "gestört" wiederum in form von "chaotisch"(nicht störungsfrei),sondern auf "starre gesellschaft"(nicht störbar) ....
erstarrte kultur...
ja, das ist eine mögliche lesart von wahnsinn, die eben auch in der "traditionellen" psychiatriekritik von links durchkommt. aber es gibt womöglich auch eine art von wahnsinn, bei der die erstarrung schon den ganzen inhalt bildet - sicherheit durch unterwerfung unter eltern, staat, institutionen etc.
der klassischen "schizophrenen psychose" hingegen lässt sich, wenn mensch denn will, durchaus ein existenzieller rebellischer gehalt unterstellen. der realitätstüchtige wahnsinn aber hat nur noch das eigene überleben zum objekt, und das ist möglicherweise das fatalste überhaupt.
gruß
mo
mal einen gruß hierlasse nachdem ich dich gefunden habe
Sara-Tessa
auch dir...
grüße
mo