notiz: objektwahrnehmung und insektenkunde oder: wann reicht es?

ich kann wirklich nicht sagen, dass es besonderen spaß macht zu sehen, wenn die eigenen gedanken und befürchtungen durch die realität nicht nur grundsätzlich bestätigt, sondern noch in einer vielzahl von ereignissen getoppt werden. ich hatte zu beginn dieses blogs mal geschrieben, dass ich auch die tägliche nachrichtenlage nutzen würde, um einige thesen und beschreibungen hier deutlicher zu machen. das hat mich selbst zu einer systematischeren betrachtung primär der netzlandschaft gebracht (andere medien sind mir z.zt. nur mit verzögerung oder eingeschränkt zugänglich, wobei ich persönlich das nicht als großes manko betrachte – fernsehen in großen abständen z.b. macht mich ob der dargebotenen inhalte zunehmend sprachlos). aber auch so sammelt sich schon viel mehr an alarmzeichen verschiedenster art an, als ich hier verarbeiten kann. so liegen z.b. noch einige aufschlußreiche prozeßberichte der letzten zeit „auf halde“, in denen psychiatrische gutachten eine hauptrolle spielen, oder besser: dort thematisierte störungsbilder, die auch hier immer wieder thema sind. dazu biographische fragmente bzw. profile etlicher sog. personen des öffentlichen lebens, die ebenfalls einer näheren betrachtung bedürften. aber nicht nur zeit- und geldfragen gerade, sondern auch schlicht ein zumindest zeitweise notwendiger innerer abstand zu den themenbereichen hier sorgen dafür, dass etliches liegenbleibt. so kommen dann gerade nur die „größten klopper“ an die reihe.

*

zu denen zweifelsfrei dieser hier gehört:

“Mit einem Eklat scheidet Wolfgang Clement (SPD) aus dem Amt des Bundeswirtschaftsministers. In einem von ihm abgesegneten Report über "Abzocke im Sozialstaat" werden Menschen mit Parasiten verglichen.“

ein in staatlichem auftrag und mit staatlicher billigung erstellter „report“, dessen grundlagen offensichtlich so aussehen:

“Jedenfalls gebe es keine Belege für die unter anderem von der Bild-Zeitung gerne aufgegriffene Unterstellung ("Die üblen Tricks der Hartz-IV-Schmarotzer"), das Land müsse sich mit allen Mitteln gegen massenhafte Abzocke zur Wehr setzen. "Wir haben dazu keinerlei Zahlen", sagte ein BA-Sprecher der Frankfurter Rundschau. Rätselhaft bleibt den Experten der Behörde deshalb auch, wie Clement zu der Annahme kommt, zehn Prozent aller Empfänger von Arbeitslosengeld II würden den Staat betrügen.“

klartext: ruhig mal mit dreck schmeißen, irgendwas wird schon hängenbleiben. in diesem fall bleibt aber etwas ganz besonderes im bewußtsein kleben:

“Während Deutsche mit immerhin geänderten Vor- und Zunamen vorgestellt werden, genügt denVerfassern des Textes bei einem Libanesen die Nennung des Vornamens Ibrahim. Zahlen über das Ausmaß des angeblichen Missbrauchs, eine seriöse, wissenschaftliche Erhebung oder zumindest überprüfbare Quellen bleibt die anekdotische Aneinanderreihung einzelner Fälle von "Abzocke" dagegen schuldig.

So wird in dem von einer Journalistin in Zusammenarbeit mit der Pressestelle entworfenen Text suggeriert, Menschen, die zu Unrecht Sozialleistungen bezögen, seien schlimmer noch als Parasiten: "Biologen verwenden für ,Organismen, die zeitweise oder dauerhaft zur Befriedigung ihrer Nahrungsbedingungen auf Kosten anderer Lebewesen - ihren Wirten - leben' übereinstimmend die Bezeichnung Parasiten." Auch wenn es natürlich "völlig unstatthaft" sei, "Begriffe aus dem Tierreich auf Menschen zu übertragen", wird darauf verwiesen, dass Sozialbetrug "besonders verwerflich sei", weil "nicht durch die Natur bestimmt, sondern vom Willen des Einzelnen gesteuert".


der eigene, zuerst gezogene vergleich mit parasiten wird im nachhinein als „unstatthaft“ erklärt. aber erst dann, wenn diese bereits an der grenzlinie zwischen faschistoid und faschistisch gelegenen bilder und metaphern bereits unter zuhilfenahme wissenschaftlicher rhetorik verbraten worden sind (vom im obigen absatz ebenfalls thematisierten rassismus erst gar nicht zu reden.) immerhin, waren die nazis noch auf das ideologische konstrukt des „anlagebedingten asozialen volksschädlings“ fixiert, so ist es unter den heutigen bedingungen extremer vereinzelung das ebenso ideologische (bildungsbürgerliche) konstrukt des „freien willens“, welches aber zum gleichen schluß führt: alles parasiten.

ich hoffe dabei, dass ich die leserInnen hier nicht extra darauf hinweisen muss, in welchem historischen kontext eine derartige sprache in diesem land steht? es ist die sprache der vernichtung, die als vorbedingung immer erst die ausgrenzung und entmenschlichung aka verdinglichung der zielgruppe(n) hat. insekten sind uns fremd genug, dass wir sie, wenn sie nicht ein ästhetisch ansprechendes aussehen wie z.b. schmetterlinge oder marienkäfer besitzen, umstandlos als objekte behandeln, in vielen fällen als schädliche objekte = schädlinge. schädlinge aber werden bekämpft und ausgerottet.
und der begriff „parasit“ enthält dazu noch die codierung „heimtückisch“ – parasiten sind still und leise, blutsaugend, schmarotzend und wurmartig. so die assoziationen zu diesem begriff, von denen ich denke, dass sie repräsentativ sind.

wer aber begriffe aus der insektenkunde und schädlingsbekämpfung ins soziale menschliche leben einführt, stellt sich selbst in den erwähnten historischen kontext und beweist damit nebenbei auch zum wiederholten male, wie pseudo die sog. „bewältigung“ des nationalsozialismus in diesem land tatsächlich gewesen ist – eine als-ob-auseinandersetzung. nun wäre das als einzelfall (zumindest in der veröffentlichten meinung – das sog. „gesunde volksempfinden“ arbeitet seit eh und je mit derlei rhetorik) zwar schlimm genug und scharf zu kritisieren – wenn sich aber in eben dieser veröffentlichten meinung solche bilder häufen, dann ist es eventuell angebracht, sich genauer gedanken zu machen und vielleicht auch einen ähnlichen blick wie der im letzten beitrag vorgestellte lloyd deMause zu wagen, der solche bilder und metaphern als typisch für kollektiv bedeutsame gesellschaftliche tiefenströmungen ansieht. ich bin bei einer unvollständigen und schnellen durchsicht von pressestimmen sowohl schockiert als auch überrascht darüber, wie wenig erstens die ungeheuerlichkeit der dargestellten metaphernwelt in einer staatlichen veröffentlichung in deutschland thema ist, zweitens aber zieht kaum jemand einen naheliegenden vergleich – was war da noch vor ein paar monaten?

“Der Münchner Historiker Michael Wolffsohn hat die Kapitalismuskritik des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering mit der antijüdischen Hetze der Nazis verglichen. In der Rheinischen Post wirft Wolffsohn dem SPD-Chef vor, Unternehmer mit Tieren gleichzusetzen.

Bei Müntefering schwinge mit, dass diese „als Plage vernichtet, ausgerottet werden müssen“. Weiter erklärt der Professor an der Bundeswehrhochschule in München: „Heute nennt man diese „Plage“„Heuschrecken“, damals „Ratten“ oder „Judenschweine“.


nun, auch wenn ich mit den sonstigen politischen ansichten von wolffsohn ansonsten nicht konform gehe: in diesem punkt gebe ich ihm recht. münteferings heuschreckenmetapher für kapitalisten (und zwar nur bestimmte personen, er meinte niemals den kapitalismus als system) entstammt als bild ebenso dem faschistischen arsenal (jüdischer „raffender“ kapitalist vs. „ehrlich schaffender arischer unternehmer“ wie das jetzt aktuelle des parasiten für scheinbare oder tatsächliche „sozialbetrüger“ (wie sich das dann ohne jegliche differenzierungen und abschwächungen in der veröffentlichten meinung spiegelt, war in der skandalösen „bild“-schlagzeile vor ein paar tagen zu lesen („die üblen tricks der hartz-IV-schmarotzer“). damals jedoch wurde sehr schnell und sofort die herkunft des bildes thematisiert, und zwar von einflußreichen medien und personen. dieser aspekt ist heute, zumindest bisher, nicht vorhanden (und wie die mittlerweile in dieser sache gestellte strafanzeige wg. volksverhetzung verlaufen wird, ist zumindest erahnbar: ohne spuren im sand...).

“In "Bild am Sonntag" – wo auch sonst? – hatte der SPD-Vorsitzende die internationalen Finanzinvestoren gegeißelt: "Sie fallen wie Heuschreckenschwärme über die Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter." Darf man so reden?

"Wenn Müntefering ein solches Bild benutzt, muss er wissen, dass solche Bilder eine große Macht entwickelt haben und dass politische Bewegungen wie der Nationalsozialismus, aber auch andere populistische Bewegungen, solche Bilder benutzt haben, weil man damit Emotionen hoch peitschen kann", sagt Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun. Im Moment zeige der Film "Speer und Er" – "über den man historisch sagen kann, was man will" – sehr schön, wie die Nationalsozialisten es verstanden, Ästhetik und Metaphern einzusetzen. Sie wussten um die Macht dieser Metaphern, so von Braun. "Das geht natürlich auch im umgekehrten Sinn. Auch die negativen Bilder haben eine solche politische Macht. Man muss sehr vorsichtig mit solchen Bildern umgehen."

„Christina von Braun kann Wolffsohn "nicht ganz zustimmen, wenn er sagt, das sei ein antisemitisches Bild, weil das antisemitische Bild ist eigentlich das Bild vom Polypen, vom Blutsauger oder aber auch das Bild vom Infektionsherd, den Bakterien, die der Jude angeblich repräsentiert. Das Bild der Heuschrecke ist im antisemitischen Kontext nicht so präsent. Dennoch ist es natürlich ein Bild der Plage, was an den Genozid erinnert, etwas, das ausgerottet werden muss."

(quelle: „kulturzeit“)


tatsächlich ist das bild der heuschrecke im antisemitischen kontext weniger verbreitet, als es wolffsohn suggerierte – was den verdacht einer instrumentalisierung des antisemitismusvorwurfs in diesem falle nahelegt (aber münteferings worte keinesfalls besser macht). aber wie sieht es eigentlich aus mit antisemitismus und parasiten und schmarotzern?

“In nationalsozialistischen Texten finden sich häufig biologische Metaphern, beispielweise wenn vom Volkskörper die Rede ist, der durch Parasiten, Bakterien, Schmarotzer (meist werden damit Juden bezeichnet) erkrankt, weswegen hygienische Maßnahmen erforderlich werden, welche die Gesundheit des Volkskörpers garantieren. Auch Rasse (mit seinen Ableitungen) muss in diesem Zusammenhang als biologisch-zoologischer Begriff nochmals erwähnt werden. Außerordentlich prägnant ist zudem folgende Stelle in „Mein Kampf“: „[Der Jude] ist und bleibt der typische Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab [...]“ (aus: HITLER, A.: Mein Kampf, 1. Band. München 193312, 334). Eine solche dehumanisierende Darstellung von Mitmenschen war ein erster Schritt auf dem Weg nach Auschwitz.“

“Eine solche dehumanisierende Darstellung von Mitmenschen war ein erster Schritt auf dem Weg nach Auschwitz.“

dachten Sie wirklich und ernsthaft, diese geschichte wäre tatsächlich vorbei? nicht, so lange in diesem land und in der sog. westlich.europäischen „hochkultur“ (die tatsächlich eine kultur der plünderung und ausrottung darstellt) das, was in diesem blog als objektwahrnehmung versucht wird zu analysieren, den primären wahrnehmungsmodus einer zu großen zahl von menschen ausmacht.

in deutschland hat dieser modus offensichtlich dazu aus zumindest mir etwas rätselhaften gründen besonders unangenehme und zerstörerische eigenschaften – es ist wahrscheinlich angebracht, die oben beschriebenen realitäten als verschiedene ausdrucksvariationen der wahrnehmung zu begreifen, die hier bereits als holland umschauen:

“Die Zahlen sprechen eine skandalöse Sprache: Nicht nur, dass die Praxis der Sterbehilfe einer staatlichen Kontrolle weitgehend entzogen bleibt – vielmehr wird bei einem beträchtlichen Teil der Fälle die rechtliche Zulässigkeitsbarriere, aber auch der Patientenwille missachtet. Es wird rechtswidrig getötet oder ermordet.

Ethisch und rechtlich wird in den Niederlanden kein Unterschied zwischen aktivem Töten und assistiertem Suizid getroffen. Danach bleibt ein Arzt straffrei, wenn er die vom Gesetz vorgeschriebenen so genannten Sorgfaltskriterien einhält. Grundvoraussetzungen für die Gewährung von Euthanasie sind: freiwilliges Verlangen nach Tötung bei Vorliegen eines unerträglichen und unheilbaren Leidens. Dagegen ist die Tötung durch den Arzt ohne ausdrückliche Bitte des Patienten per definitionem keine Euthanasie und wird nach holländischem Strafrecht wie Totschlag oder Mord geahndet.

Ein „aussichtsloser Zustand“ wird nach medizinischen Kriterien festgestellt und bedeutet, dass sich der Zustand des Patienten nicht mehr bessern kann. Doch „unerträgliches Leiden“ lässt sich nur schwer objektivieren, da der Arzt keinen Zugang zum subjektiven Empfinden des Patienten hat und sich auf dessen Aussagen verlassen muss. Auch psychisches Leid wird als „unerträgliches Leiden“ akzeptiert. Hier ist es besonders schwierig, festzustellen, ob eine Bitte um Sterbehilfe „freiwillig und nach reichlicher Überlegung“ erfolgt ist oder überhaupt erfolgen kann, wenn der Patient psychisch krank und sein Leiden nicht primär organischer Natur ist.“


ich hatte vor ein paar jahren mal die gelegenheit, den vortrag eines niederländischen psychiaters (und kritikers der euthanasiepraxis) zu den entsprechenden entwicklungen in seinem land zu hören, der das oben skizzierte im kern bestätigt und detailliert ausgeführt hat. nicht, das ich das problem von tatsächlich unheilbaren und schmerzhaften krankheiten und die grenzen einer schmerzlindernden behandlung ignorieren würde – aber das geht am eigentlichen problem vorbei. die praxis in den niederlanden ist faktisch so, dass Sie bereits bei erfolgreicher glaubhaftmachung einer länger andauernden schweren depression ärzte finden können, die das als „nicht mehr lebenswert“ und „erlösungsbedürftig“ deklarieren. und an stellen wie dieser wird vielleicht auch der bezug zur insektendebatte deutlich: schlimmstenfalls wird ein bspw. durch die stigmatisierung depressiv gewordener „hartz-IV“-empfänger unter solchen umständen und medizinisch-juristischen möglichkeiten freiwilllig in seine euthanisierung einwilligen! dazu: armut fördert krankheit. und auch von diesem punkt aus stellt sich angesichts der ständigen kostendebatte im gesundheitswesen schnell wie von selbst eine verbindung her: wenn in der allgemeinen wahrnehmung eh schon nicht mehr als ganz menschlich wahrgenommene personen („parasiten“) ohne große materielle ressourcen und ohne chance auf zugänge zum sog. „arbeitsmarkt“ (wo sie schlicht nicht mehr gebraucht werden) dann durch ihre lebensumstände schneller und ernsthafter krank werden, was wäre dann aus sozusagen betriebswirtschaftlicher (aka verdinglichender wahrnehmung) sicht die vernünftigste „lösung“? eben: die endlösung.

*

tja. bei diesen szenarien bleiben mir nur noch eine anmerkung und eine frage.

erstens: bei solchen „demokratischen kräften“ brauchen wir keine npd mehr im parlament.
zweitens: wann wird es zeit, die koffer zu packen?
monoma (Gast) - 20. Okt, 20:45

ein dickes sorry...

...im text oben ist ziemlich weit unten eine sinnentstellende lücke, und die liegt an einem technischen problem, bei dem ich noch nicht einmal weiß, ob es nun der browser hier oder die software von twoday ist - in der schreibmaske sehe ich den fehlenden teil, aber nicht mehr in der endgültigen fassung. das kann ich gerade nicht lösen, darum hier der fehlende teil ohne links - sobald ich die möglichkeit dazu habe, wird das oben noch eingebaut:

in deutschland hat dieser modus offensichtlich dazu aus zumindest mir etwas rätselhaften gründen besonders unangenehme und zerstörerische eigenschaften – es ist wahrscheinlich angebracht, die oben beschriebenen realitäten als verschiedene ausdrucksvariationen der wahrnehmung zu begreifen, die hier bereits als “pannwitzblick" schon öfter thema gewesen ist.

*

aber mal ein stück weg von diesem unerträglichen parasitenthema: so richtig finster wird´s dann, wenn Sie sich einerseits die unsägliche „du bist deutschland“-kampagne vor augen halten, mit ihrer botschaft: „wir sitzen doch alle in einem (halluzinierten) boot namens deutschland“ (ein bißchen polemik? früher hieß das mal „volksgemeinschaft statt klassenkampf“), und andererseits die wieder aufgewärmte euthanasiedebatte, die ebenfalls einen widerwärtigen historischen vorläufer besitzt. und lassen Sie sich bloß nicht davon täuschen, dass diese diskussion jetzt unter einem label von angeblicher menschenfreundlichkeit und patientenselbstbestimmung daherkommt – wer wissen will, wohin der zug diesbezgl. fährt, sollte sich einmal in holland umschauen:


mo

Wednesday (Gast) - 22. Okt, 19:20

Koffer

Wann es Zeit wird, die Koffer zu packen, frage ich mich seit Mitte der 80er. Aber dann auch für wohin. Wohin?

Kämpft ihr, für was ihr wollt, ich bin es müd,
Dies ew'ge Scheingefecht; der Tod ist doch
Der letzte Sieger. Triumphierend pflanzt
Er über unsern Gräbern seine Fahne,
Die der Vergänglichkeit, voll Hohnes auf
Und fragt: Was war? - Mit seinen hohlen Augen;
Rührt nicht die Arme noch die Füße mehr,
Sterbt, wenn ihr werdet, wollt ihr lang nicht zappeln
An jener Schnur, die man das Leben nennt
Von einem herz- und wesenlosen Gott
Grausam gesponnen, nach Belieben dann
Und Zufall abgeschnitten oder angestückt.
Verfluchtes Dasein ohne Zweck und Ziel.
Seit Tausenden von Jahren oder Millionen
Allweg dasselbe Spiel mit Tier und Mensch
Und allem, was die Erde trägt. Verzweiflung
Muß den ergreifen unfehlbar, der denkt.
(Emerenz Meier)

jana (Gast) - 23. Okt, 11:35

da ist eine wand und n bild ist drangemalt,was alles aussagt...
und alle jahrzehnte, jahrhunderte machen sich menschen auf, gehen zu dieser wand und malen über das bestehende bild haargenau dasselbe nochmals drüber,als hätten sie nicht gesehen,daß es schon existiert...

+ es werden fragen als vollkommen neu aufgeworfen,die schon vor jahrzehnten,jahrhunderten mal gestellt worden sind und diskutiert und im möglichen historischen rahmen jeweils teils auch beantwortet ...

man müßt sich teils nur antworten,gedanken der menschen durchlesen,ins gedächtnis holen oder nachschlagen,die sich ebenfalls mit haargenau denselben fragen beschäftigt hatten und dann schaun,wo vielleicht schon auch im heutigen zutreffendes besteht,was im jeweiligen "damals" aber nicht wahrgenommen wurde,abgeschmettert wurde als option....

der übermalende maler von ein und demselben bild sieht seine existenzberechtigung darin,eben dasselbe bild nochmals zu pinseln,die braucht er nunmal...
die fragensteller brauchens ebenfalls als existenzberechtigung neue fragen zu stellen,die schon lange existierten und in teilen sogar beantwortet wurden,auch wenn die antwort unbeachtet blieb als sowas wie zukunftsweisend...

vielleicht das egozentrische und auch doch schräg-falsche denken seinlassen,sich eine existenzberechtigung vorerarbeiten zu müssen,sondern gleich bestehende fäden aufnehmen als existierender und diese weiterverfolgen.

lg
jana
somlu (Gast) - 23. Okt, 01:01

Es passt zwar nicht ganz zu obigen Beitrag aber der eigentlich passende ist doch zu weit nach hinten gerutscht. Außerdem beherrsche ich es offenbar nicht ein Trackback zu erstellen, dann also manuell:

http://myblog.de/somlu/art/2165619

Die aktuellen Beiträge unserer politischen Elite zu menschlichen Parasiten, bringt mich wieder auf ein Thema zurück, welches ich vor einigen Wochen anfing. Meine Überlegungen sind im Moment vorläufig und ich werde dieses Thema weiter aufgreifen.

Es gibt Gefühle, die so stark und mächtig sind, dass sie verschwiegen werden. In unseren primär narzisstischen Zeiten sind dies vor allem Schamgefühle. Ich will hier nicht von einer Scham sprechen, die als natürliches Gefühl, die eigenen Grenzen und Möglichkeiten mitbestimmt. Vielmehr geht es um die Scham, die aufkommt, wenn man gedemütigt, verlacht oder verachtet wird...

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Grummel (Gast) - 23. Jan, 21:22
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Im Sommer 2016 hat er einen Vortrag gehalten, in Bremen...
W-Day (Gast) - 23. Jan, 14:49
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Danke, dir /euch auch!
Grummel - 9. Jan, 20:16
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Wird er nicht. Warum auch immer. Dir und wer sonst...
Wednesday - 2. Jan, 09:37
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Ich bin da, ein Ping reicht ;) Monoma wird sich...
Grummel - 15. Sep, 16:50
Danke, Grummel. Das Netzwerk...
Danke, Grummel. Das Netzwerk bekommt immer grössere...
Wednesday - 13. Sep, 10:02
Leider nicht, hab ewig...
Leider nicht, hab ewig nix mehr gehört.
Grummel - 12. Sep, 20:17
Was ist mit monoma?
Weiss jemand was? Gruß Wednesday
monoma - 12. Sep, 14:48
Der Spiegel-Artikel im...
Den Spiegel-Artikel gibt's übrigens hier im Netz: http://www.spiegel.de/spie gel/spiegelspecial/d-45964 806.html
iromeister - 12. Jun, 12:45
Texte E.Mertz
Schönen guten Tag allerseits, ich bin seit geraumer...
Danfu - 2. Sep, 21:15

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