Erst einmal ein großes Lob für diesen Artikel, nach dem man einiges klarer sieht.
Eine Aussage hat mich dennoch stutzig gemacht: die Opferrituale mit "mit offen oder versteckt vorhandenen religiösen bezügen" wirken unerklärt auf den ersten Blick verwirrend. Die Rechtfertigung mit dem „Willen Gottes“ lässt sich meiner Meinung nach mit dem theokratischen Element erklären, das in irgendeiner Form in fast allen autoritären Herrschaften aufzufinden ist. Egal ob "die Vorhersehung" in Hitlers Drittem Reich, der Legitimierung christlicher Kaiser durch die katholische Kirche im Mittelalter sowie schon die Verehrung "gottgleicher" Pharaonen im alten Ägypten weisen alle Ähnlichkeiten auf: So kann es (mit Ausnahmen) meiner Meinung nach schon eines der Erkennungszeichen sein, die eigene Gewaltherrschaft mit einem natürlich widerspruchslos hinzunehmenden "göttlichen Willen" zu rechtfertigen.
Ansonsten kann ich dem Artikel nur zustimmen, ich hoffe jetzt, mein Kommentar verpfuscht nicht alles *g*
Remus
zu den opferritualen: dazu empfehle ich die direkte lektüre der argumentation deMauses, die für mich elbst in diverser hinsicht sehr aufschlußreich war, zumal ich mich vorher mit diesem aspekt von religionen nicht wirklich beschäftigt hatte.
es ist vielleicht einfach die bestimmung auch heute zu beobachtender bestimmter verhaltensweisen aus jahrtausenden von menschen gemachter herrschaftssysteme, deren religiöser kontext in einer selbsterklärten säkulären und sich als "aufgeklärt" betrachtenden kultur nicht unbedingt sofort ins auge springt - schon gar nicht bei so einem thema wie opferungen - , die mich letztlich so verblüfft hat.
davon ausgehend, dass opferungen eine tieferen - im obigen artikel skizzierten - sinn haben, nämlich kurz gesagt psychophysische homöostase für die an opfern interessierten zu erzeugen, bekommen viele heutige zustände auf einmal eine erweiterte bedeutung - bis hin zur materiellen verschwendung als "lebensstil" elitärer minderheiten (die irgendjemand regelmäßig büßen muß).
*
ich möchte mich übrigens ebenfalls bedanken: nicht nur für dein /Ihr lob, sondern auch dafür, mich wieder an diesen beitrag erinnert zu haben ;-) vor recht langer zeit geschrieben, bringt mich das aktuell gerade wieder auf neue gedanken.
Eine Aussage hat mich dennoch stutzig gemacht: die Opferrituale mit "mit offen oder versteckt vorhandenen religiösen bezügen" wirken unerklärt auf den ersten Blick verwirrend. Die Rechtfertigung mit dem „Willen Gottes“ lässt sich meiner Meinung nach mit dem theokratischen Element erklären, das in irgendeiner Form in fast allen autoritären Herrschaften aufzufinden ist. Egal ob "die Vorhersehung" in Hitlers Drittem Reich, der Legitimierung christlicher Kaiser durch die katholische Kirche im Mittelalter sowie schon die Verehrung "gottgleicher" Pharaonen im alten Ägypten weisen alle Ähnlichkeiten auf: So kann es (mit Ausnahmen) meiner Meinung nach schon eines der Erkennungszeichen sein, die eigene Gewaltherrschaft mit einem natürlich widerspruchslos hinzunehmenden "göttlichen Willen" zu rechtfertigen.
Ansonsten kann ich dem Artikel nur zustimmen, ich hoffe jetzt, mein Kommentar verpfuscht nicht alles *g*
Remus
@remus
zu den opferritualen: dazu empfehle ich die direkte lektüre der argumentation deMauses, die für mich elbst in diverser hinsicht sehr aufschlußreich war, zumal ich mich vorher mit diesem aspekt von religionen nicht wirklich beschäftigt hatte.
es ist vielleicht einfach die bestimmung auch heute zu beobachtender bestimmter verhaltensweisen aus jahrtausenden von menschen gemachter herrschaftssysteme, deren religiöser kontext in einer selbsterklärten säkulären und sich als "aufgeklärt" betrachtenden kultur nicht unbedingt sofort ins auge springt - schon gar nicht bei so einem thema wie opferungen - , die mich letztlich so verblüfft hat.
davon ausgehend, dass opferungen eine tieferen - im obigen artikel skizzierten - sinn haben, nämlich kurz gesagt psychophysische homöostase für die an opfern interessierten zu erzeugen, bekommen viele heutige zustände auf einmal eine erweiterte bedeutung - bis hin zur materiellen verschwendung als "lebensstil" elitärer minderheiten (die irgendjemand regelmäßig büßen muß).
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ich möchte mich übrigens ebenfalls bedanken: nicht nur für dein /Ihr lob, sondern auch dafür, mich wieder an diesen beitrag erinnert zu haben ;-) vor recht langer zeit geschrieben, bringt mich das aktuell gerade wieder auf neue gedanken.