assoziation: von zuständen, die wir nicht wissen wollen (und sollen)

nun ist er also zum tode verurteilt worden, der "wiedergänger hitlers" und inbegriff des "schurken" - für viele seiner opfer und ihrer angehörigen dürfte es sich dabei um die minimalste form von gerechtigkeit handeln; für uns hier in den ländern, die dem treiben saddams nicht nur passiv zugeschaut, sondern es noch aktiv unterstützt haben, bekommen allerdings ausdrücke der befriedigung sehr schnell bei- und nachgeschmäcker. doppelmoral und heuchelei sind dabei nur eine ebene, viel schlimmer finde ich die funktion des delegierten, bei der saddam hussein mit seinem eventuellen tode gleich noch die verantwortlichkeiten der (weltweiten) mittäter ins grab nehmen würde.

ich hatte schon früher einmal kurz ein paar gedanken zur todesstrafe skizziert, und sehe weiterhin keinen anlaß, um davon abzurücken. darum soll es aber jetzt nicht gehen, sondern um einige informationen, wie üblich bisher ohne sichtbare konsequenzen geblieben sind. und um mißverständnisse und fehlinterpretationen beim folgenden gleich zu vermeiden: lesen Sie sich bitte noch einmal meinen letzten kommentar dort durch, der deutlich genug sein sollte.

in einem älteren spon-artikel führt alice miller u.a. aus:

(...)"Es lässt sich nachweisen, dass sich der Charakter eines Tyrannen im Laufe seines Lebens nicht verändert, dass er seine Macht auf destruktive Weise missbraucht, so lange ihm kein Widerstand entgegen gesetzt wird oder so lange er jeden möglichen Widerstand im Keim ersticken kann. Denn sein eigentliches, unbewusstes, hinter allen bewussten Aktivitäten verborgenes Ziel bleibt unverändert: die in der Kindheit erfahrenen und verleugneten Demütigungen mit Hilfe der Macht ungeschehen zu machen. Da dies aber nie erreicht werden kann, weil sich das Vergangene nicht auslöschen und auch nicht verarbeiten lässt, solange man sein damaliges Leiden leugnet, ist das Unterfangen eines Diktators zum Scheitern im Wiederholungszwang verurteilt, für den immer neue Opfer den Preis zahlen. Selbstverständlich bin ich gegen die Todesstrafe im Allgemeinen, doch mit Ausnahme der Diktatoren."(...)

miller, die ich nun vorschneller schuldzuweisungen für unverdächtig halte, begründet diese entscheidung im weiteren damit, dass sich derartige persönlichkeiten auch dadurch "auszeichnen", im mehr oder weniger beteiligten publikum eigene traumatische erinnerungsspuren triggern zu können, die dann nach einer art projektiven entschuldigung> des täters verlangen, der selbst in halluzinierter form an die stelle der ursprünglich gewalttätigen und gleichfalls entschuldigten elternfigur trete:

(...)"Geschlagene, gequälte, gedemütigte Kinder, denen kein helfender Zeuge jemals beistand, entwickeln in der Regel später eine große Toleranz für die Grausamkeiten der Elternfiguren und offenbar eine auffallende Gleichgültigkeit, was das Leiden misshandelter Kinder betrifft. Dass sie einst selbst zu ihnen gehörten, wollen sie auf keinen Fall wissen, und die Gleichgültigkeit bewahrt sie davor, die Augen zu öffnen. So werden sie zu "Anwälten des Bösen", auch wenn sie noch so sehr von ihren humanen Absichten überzeugt sind."(...)

"Je umfangreicher die Verbrechen eines Tyrannen, desto mehr kann er auf Toleranz zählen, solange den Bewunderern der Zugang zum Leiden ihrer eigenen Kindheit verschlossen bleibt."(...)


das ist ein interessanter gedanke, aus dem miller dann für sich ihr fazit zieht:

(...)"Selbst wenn ich für die Kinder, die die Diktatoren einst waren, viel Mitgefühl empfinde, habe ich ganz und gar kein Mitleid mit einem Erwachsenen, der Menschen massenhaft hängen, erschießen oder vergasen ließ. Diesen muss meines Erachtens wie Ceausescu ihre Bühne vollständig entzogen werden, weil sie meinen, nur in der Allmacht existieren zu können und dadurch für andere gefährlich bleiben, solange sie leben."

das würde, wenn nach einer alternative zur todesstrafe gesucht werden würde, nur eine lebenslängliche soziale isolierung bedeuten können - und diese option finde ich bei der hartnäckigen weigerung so ziemlich aller menschlichen gesellschaften auf diesem planeten, sich die folgen ihres umgangs mit sich selbst und v.a. mit ihren kindern genau anzuschauen, nicht nur grundsätzlich sympathischer, sondern auch notwendig - denn mit den todeswünschen gegen personen vom schlage eines saddam hussein werden nicht nur täter, sondern auch zeugen quasi zur selbstentlastung des - bis auf die unmittelbaren opfer und ihres umfeldes - sozusagen vermittelt empörten publikums aus der welt geschafft. zeugen aber für was?

(...)"Saddam Hussein hatte, wie so viele Diktatoren, eine unglaublich traumatische Kindheit. Seine Mutter versuchte ihn abzutreiben, indem sie mit den Fäusten gegen ihren Unterleib schlug, sich mit einem Küchenmesser schnitt und dabei schrie: `In meinem Bauch trage ich einen Satan!´ Sie gab den Säugling weg zu seinem Onkel, einem gewalttätigen Mann, der den Jungen regelmäßig schlug, ihn den `Sohn eines Köters´ nannte, ihm beibrachte, wie man eine Waffe gebrauchte und Schafe stahl. Saddam verübte seinen ersten Mord im Alter von 11 Jahren. Seine politische Karriere konzentrierte sich auf die Ermordung seiner Landsleute, und er genoss besonders die Folter und Exekution von Offizieren, die mit ihm gekämpft hatten."(...)

(lloyd deMause "das emotionale leben der nationen"; siehe literaturliste, s. 29/30)


täter-opfer-dialektik. ein einwand gegen eine solche betrachtungsweise, der mir immer wieder begegnet, lautet ungefähr so: es sei doch zweifelsfrei festzustellen, dass längst nicht alle in ihrer kindheit schlecht bis grausam behandelten kinder später zu gewalttätigen erwachsenen würden; mithin sei eine kausale ableitung unzulässig (und stigmatisierend).

jein. eine kausale ableitung halte ich auch für unzulässig; allerdings möchte ich auf folgende, imo durchaus gesicherte, fakten hinweisen: erstens lassen sich nicht nur bei diktatoren, sondern auch bei "gewöhnlichen" gewaltverbrechern, bei angehörigen mafiöser strukturen und überhaupt bei als kriminell definierten verhaltensweisen (auf die jeweilige gesellschaftliche bedingtheit dieser definition muss ich wohl nicht besonders hinweisen) in den biographien der täter signifikant und überdurchschnittlich häufig als traumatisch zu begreifende kindheitseinflüsse finden. zweitens ist keinesfalls nur offene/physische und "spektakuläre" gewalt gegen kinder traumatisierend. drittens sind die folgen bis heute auch von vielfältigen sozialen einflüssen abhängig, u.a. von geschlechterstereotypen, die es gerade für männer wahrscheinlicher machen, selbst erlebte gewalt später im außen antisozial zu agieren und zu re-inszenieren (aber ebenfalls spielt die eigene sozio-ökonomische klassenlage vermutlich eine rolle, die bei angehörigen der mittel-, aber nochmehr der oberklassen dafür sorgen könnte, dass es hier im zusammenspiel von traumatischer struktur und den klassenspezifischen rollen bspw. eher zu "versteckten" formen des ausagierens kommen könnte - vielleicht auch eine quelle für "als-ob-persönlichkeiten"). viertens kann die erlebte gewalt auch durchaus zu primärer selbstdestruktion führen (bei vielen betroffenen frauen erkennbar). fünftens können traumatische erinnerungsspuren jahrzehntelang abgekapselt und wie eine zeitbombe im gehirn und körpergedächtnis verbleiben, bei einem durchaus als "normal" empfundenen funktionieren seitens der betroffenen und ihrer sozialen umwelt - ohne jemals "auffällig" zu werden (die mit dieser konstellation meistens verbundenen körperlichen beschwerden ohne erkennbare organische ursachen dabei mal vernachlässigt). sechstens ist ein traumahemmender faktor die echte menschliche unterstützung, die ein betroffenes kind findet - das ist insgesamt immer noch viel zu selten der fall, andererseits aber doch schon so häufig, dass sich auch aus dieser gruppe viele lebende beispiele dafür finden lassen, wie durchaus traumatische erlebnisse nicht zwangsläufig zu antisozialer bzw. selbstdestruktiver neuer gewalt führen müssen. all diese umstände werden von denen, die den oben erwähnten einwand vertreten, normalerweise nicht berücksichtigt. und auch das halte ich für unzulässig.

ich habe großen respekt vor allen traumaopfern, die es durch harte arbeit und meistens auch mit unterstützung anderer schaffen, aus den fatalen kreisläufen der re-inszenierung herauszukommen. aber fakt ist imo ebenso, dass es millionen und abermillionen menschen auf diesem planeten gibt, denen das - durch welche umstände auch immer - nicht gelingt. und diese bilden dann das reservoir, aus denen sich dann bei bestimmten konstellationen eben solche "monster" wie saddam hussein entwickeln. monster, die womöglich von anderen monstern benutzt werden?

(...)"Von allen Führern, die ich untersucht habe, ist sein Hintergrund einer der traumatischsten", sagte Psychiater Jerrold Post der "New York Times". Post entwickelt seit Jahrzehnten Psychogramme von Weltpolitikern für die US-Regierung. Er ist Gründer des Zentrums für Persönlichkeitsanalyse beim Geheimdienst CIA. Post hat seine Studien in einem neuen Buch veröffentlicht: "Leaders and Their Followers in a Dangerous World".

Nach Posts Recherchen starben Saddams Vater und sein zwölfähriger Bruder innerhalb weniger Monate, als seine Mutter mit ihm schwanger war. Aus Kummer habe sie vergeblich versucht, das ungeborene Kind und sich selbst zu töten. Nach der Geburt sei Saddam sofort an einen Onkel abgeschoben worden. Als Dreijähriger kehrte er zu der inzwischen wieder verheirateten Mutter zurück. Doch der Stiefvater habe ihn misshandelt und missbraucht, woraufhin Saddam zu dem Onkel zurückgekehrt sei. "Daraus entstehen Menschen mit einem 'verwundeten Ego'", sagte Post der Zeitung. Aus den meisten würden im Erwachsenenleben Versager, doch eine kleine Zahl entwickle einen bösartigen Narzissmus. Als andere Despoten mit dieser Ausprägung nennt Post Osama bin Laden, den nordkoreanischen Führer Kim Jong Il und Adolf Hitler. Sie zeichneten sich durch vier Merkmale aus: extreme Ich-Bezogenheit, Paranoia, Gewissenlosigkeit und den Willen, über Leichen zu gehen."


na, ob dem im auftrag der cia (bekanntlich nicht gerade ein dem humanismus verpflichteter verein) tätigen herrn bei seiner charakterisierung im letzten satz auch seine auftraggeber in den sinn gekommen sind? entsprechende persönlichkeitsanalysen von reagan und den beiden bushs würden bspw. ähnlich aufschlußreiche ergebnisse ans licht befördern - und die jahrelange liebschaft zwischen verschiedenen us-administrationen mit saddam hussein sowie die bei deMause zusammenfassend dargestellte teils offene ermutigung seitens bushs des ersten zur invasion von kuwait vor dem zweiten golfkrieg führen bei mir zu der frage, ob solche defekten persönlichkeiten nicht vielleicht sogar halb-bewußt seitens der selbsterklärten "guten" selektiert und irgendwann für zwecke des eigenen ausagierens eben auch benutzt werden. ein böser verdacht, der sich aber durch die obszönen zustände in dieser welt schon fast aufdrängt.

eine provokation zum schluß: die willkür und brutalität, mit der die einstigen opfer und späteren täter im akt der re-inszenierung dann wiederum neue opfer fordern - ob es sich dabei um massenmörderische diktatoren oder auch kindermörder handelt - lässt sich in eben dieser willkür nicht auch eine information an all jene unter uns finden, die sich - durchaus berechtigt - über diese gewalt empören? ist da nicht auch die information enthalten "wir - verdienen es nicht anders, solange wir so kollektiv vor der grausamkeit ausweichen, wegschauen, sie relativieren und derealisieren oder gar rechtfertigen und entschuldigen - solange werden eben genauso willkürlich und brutal weiter kinder verschwinden, wird weiter gefoltert und gemordet werden - solange, wie wir an die märchen dieses systems glauben und uns als überlebende und gewinner halluzinieren (nur unter schwerem empathieverlust überhaupt möglich" (und seien Sie sicher - am ende wird es weder das eine noch das andere geben).

*

das folgende hat dabei imo durchaus etliches mit dem obigen zu tun - es geht um einen interessanten selbstversuch:

(...)"Eine Expertin für Ernährung, die jeden Lebensmittelskandal kannte und die Zusammensetzung von Nahrungsmittel-Zusatzstoffen genauso auswendig wusste wie Rezepte für Dinkel-Brot. Ein Experte für Umweltfragen, der den Hickmans genau erklären konnte, wie hoch ihr Anteil an der Erderwärmung war. Und eine Verbraucherschützerin, die wusste, welche Firma in welchem Dritte-Welt-Land Diktatoren geschmiert und Minenarbeiter ausgebeutet hatte.

Die drei Experten durchstöberten Schränke, protokollierten Lebensgewohnheiten, zogen skeptisch Augenbrauen hoch und fällten am Schluss ein klares Urteil: Die Hickmans führten ein Leben, das gefährlich für sie selbst und rücksichtslos gegenüber anderen war. So wie das Leben von eigentlich jedem anderen Bewohner der westlichen Welt auch."(...)


ach - "...ein Leben, das gefährlich für sie selbst und rücksichtslos gegenüber anderen war. So wie das Leben von eigentlich jedem anderen Bewohner der westlichen Welt auch." - einer dieser sätze, die bei mir ein gefühl der - ja, erleichterung auslösen, weil in ihnen eine wahrheit ausgesprochen wird, die kollektiv größtenteils nicht gewusst werden will. und daher zu zuständen des irrewerdens an der eigenen - letztlich völlig korrekten - wahrnehmung führen kann.

mir fiele zu diesem satz noch allerlei ein, aber für den moment möchte ich Ihnen diese aussage nur als denkzettel mit in die kommende woche geben - denken Sie mal bei Ihren alltäglichen geschäften daran.
che2001 (Gast) - 5. Nov, 18:44

Ein großartiger Beitrag, Monoma!

Zu einem Punkt fällt mir etwas sehr interessantes ein: " fünftens können traumatische erinnerungsspuren jahrzehntelang abgekapselt und wie eine zeitbombe im gehirn und körpergedächtnis verbleiben, bei einem durchaus als "normal" empfundenen funktionieren seitens der betroffenen und ihrer sozialen umwelt - ohne jemals "auffällig" zu werden (die mit dieser konstellation meistens verbundenen körperlichen beschwerden ohne erkennbare organische ursachen dabei mal vernachlässigt)."

- Das würde erklären oder hätte zumindest Erklärungswert, wieso im jugoslawischen Bürgerkrieg "völlig normale Leute" plötzlich zu atavistisch geglaubten Formen von Gewalt und Grausamkeit griffen. Zur traumatischen Erfahrung an sich: Die gängigen Erziehungsmethoden insbesondere im Schulunterricht des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit waren äußerst gewalttätig, im Prinzip müsste man dann die Mehrzahl der damaligen Bevölkerung als Traumatisierte bezeichnen. Wenn außerdem schon die Vierjährigen der öffentlichen Hinrichtung zusehen konnten, dürfte das in den Köpfen Einiges hinterlassen haben.ö Einerseits könnten solche Traumatisierungen die Grausamkeit des Dreißigjährigen Krieges erklären oder die Tatsache, warum Louis VI. auf jeden Fall sterben musste, andererseits stellt sich die Frage, wie es die Menschen geschafft haben, funktionierende soziale Kompetenz an den Tag zu legen.

monoma - 7. Nov, 16:08

"...andererseits stellt sich die Frage, wie es die Menschen geschafft haben, funktionierende soziale Kompetenz an den Tag zu legen."

nunja, vielleicht wäre es realitätsgerecht, von situationsangepassten sozialen kompetenzen zu sprechen - und die werden uns aus heutiger sicht vermutlich defizitär erscheinen, was nichts über ihr leidliches funktionieren damals aussagt.

in deiner frage steckt die suche nach - mindestens - traumahemmenden einflüssen. ganz kurz dazu:

- kollektivität (und zwar authentische; mitglieder von in diesem sinne funktionierenden gruppen haben bessere ausgangsbedingungen, einem trauma zu widerstehen / den potenziell traumatischen effekt zu verarbeiten.)

- persönliche vulnerabilität (ganz frei übersetzt so etwas wie verletzbarkeit / empfindlichkeit / sensibilität). die scheint in diesem bereich auf jeden fall eine rolle zu spielen, möglicherweise auch genetisch vermittelt.

- und immer wieder auch das vorhandensein mindestens einer authentischen menschlichen beziehung vor dem trauma - dass lässt eine spätere anknüpfung leichter möglich erscheinen.

- generell: die qualität der mutter-kind-beziehungen (im schlimmsten fall ist gar keine vorhanden) - dazu hat sich deMause, auch im hinblick auf die ferne vergangenheit, viele gedanken gemacht.
Claudia (Gast) - 6. Nov, 14:50

Die Generationenkette der Kriege und der Grausamkeiten zu unterbrechen ist vielleicht die schwierigste Aufgabe der Menschheit überhaupt. Jede Generation, die einen Krieg oder ein anderes Gewalttrauma erlebt, trägt es wieder ein paar Generationen weiter.

monoma - 7. Nov, 16:11

"...trägt es wieder ein paar Generationen weiter."

ja. :-(

es gibt kaum ein politisch-gesellschaftliches verhältnis, welches überhaupt erst einmal in seinen dimensionen zu begreifen heute dringlicher erscheint.
unkreativ.net - 31. Dez, 02:06

Danke, dass Du bei mir Deinen Artikel verlinkt hattest. Der ja viel ausführlicher sagen kann, was mir mal wieder als ungeordnete Gedanken durch den Kopf schwirrt.

monoma - 31. Dez, 16:08

ich fand ihn halt sehr passend zur diskussion. dank zurück für deinen extralink.
friedhelm (Gast) - 1. Jan, 18:42

guter text

hab ich mir ein lesezeichen reingetzt. interessante gendanken von miller und dir gleichermaßen.
aber eins noch: monoma, für mich ist deine alternative lebenslängliche
isolationshft grausamer als todesstrafe. sie kommt folter gleich. in schlimmster form.

gruß

friedhelm

monoma - 1. Jan, 19:57

oh, dann hast du mich falsch verstanden - "lebenslängliche (wenn nötig) soziale isolierung" ist für mich nicht das gleiche wie die klassische "weiße folter" der isolationstrakte - für die stimmt deine aussage natürlich.

aber mir schwebt dabei etwas anderes vor, was ich eher unter "gesellschaftlicher ächtung mit gewissen einschränkungen der aktionsfreiheit" fassen würde - ausdrücklich unter ausschluß von isolationshaft.

*

wo ich nun gerade mal hier bin: ein gutes neues für alle leserInnen.
friedhelm (Gast) - 2. Jan, 15:18

nun, da habe ich dich tatsächlich missverstanden. tut mir leid.

hier noch ein beachtenswerter link zu zwei rechtstheoretischen texten zum thema folter (falls du ihn noch nicht kennst)
dazu sei erwähnt, dass brugger, so weit ich weiß, eine ausnahme in deutschland ist.
http://www.stop-torture.de/brugger.html

diskussion zw. brugger und schlink

http://www.humboldt-forum-recht.de/d9b7d8b35c2f9c9a004d01cbf670ade3/english/publications/deckblatt.html?artikelid=44

frohes neues jahr

friedhelm

monoma - 2. Jan, 23:13

danke für die links. und was das mißverständnis anbelangt, habe ich mich natürlich auch etwas undeutlich ausgedrückt und damit sozusagen "starthilfe" gegeben.

gruß
mo
monoma - 2. Jan, 23:27

zur nun stattgefundenen...

..."hinrichtung" des saddam h. ein kommentar aus der "westdeutschen zeitung", der mit einem bemerkenswerten maß an realitätswahrnehmung endet:

"Was bleibt? Die Inszenierung einer archaischen Blutrache, die nichts mit dem Vollzug eines halbwegs rechtsstaatlichen Urteils zu tun hat. Bilder, die eher an die Abrechnung unter kriminellen Banden erinnern, mit denen wir besser gar nichts zu tun haben wollten. Und doch wissen wir: Von solchen Leuten wird die Welt regiert."

wow. aufgehende selbsterkenntnis der mainstreampresse?

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