kandinsky (Gast) - 16. Dez, 03:05

Gestalt und Fixierung der Begriffe

Hallo mo :)

"besitz als verifikation der eigenen (defekten und beschädigten) existenz" - und als kompensation natürlich. das ist u.a. ein grund, der die auseinandersetzung mit diesen strukturen so schwierig macht - für solche leute geht es buchstäblich und tatsächlich um alles. aber ebenso für uns."

Wie wäre es mit dem Begriff "Ich-Prothese" ?
In diesen Begriff legen wir alles hinein was diagnostiziert werden kann und bilden so eine Gestalt.
Eine solche Gestalt braucht Oberbegriffe, damit sie leicht zu erkennen ist, sprich: was damit gemeint ist.
Ein solches Bild, eine solche Gestalt mit festem Begriff wäre dann für andere sehr leicht zu assimilieren.
Dann greifen wir zu bestehenden Vorurteilen und etikettieren. Ein Etikett mit negativ behafteten Attributen und schmeissen sie denen an den Hals, die es sich verdient haben, denn eines ist doch klar,
Sozio- und Psychopathen sind zu einer Selbstreflexion nicht fähig. Selbst wenn in diesem Lande
10 Millionen ALG-2 Empfänger an Inhumanität und sozialer Kälte sterben sollten, dann waren sie nach "Optik" der Sozio- und Psychopathen nur nicht in der Lage, das umzusetzen, was mit Neoliberalismus
gemeint ist. Schließlich sind sie die Guten und meinen es nur gut..... Alles was sich widersetzt ist dumm
und nicht Anpassungsfähig und wird über längere Zeit sowieso das zeitliche segnen, sprich sterben.
Natürlich übersehen Sozio- und Psychopathen das Wesentliche. Wenn schon sterben, so sagt sich dann
der ALG-2 Empfänger, warum dann nicht die "Palästina-Lösung" wählen? Eine solche "Vorhut" an
"Palästina-Lösung" haben wir ja bereits, nur hier wird momentan "Amoklauf" dazu gesagt. Da hat es zwar bisher die Falschen getroffen, läßt sich in Zukunft aber ohne weiteres korrigieren, was Auswahl und Ziel anbelangt.

Hin und wieder denke ich, "man" muß tatsächlich in die Trickkiste solch Krankhafter greifen,
um sie mit ihren eigenen Mitteln schlagen zu können. Das korumpiert zwar auch die eigene Seele,
aber solange "man" sich dessen bewußt ist und andere bittet eine wachsames Auge auf einen zu haben,
solange sollte das möglich sein.

Gruß aus Hamburg :)
Kandinsky

"Mondschaukel" (Gast) - 16. Dez, 11:24

Danke ...

..., mo, für die Aufklärungsarbeit, die Du Dir wieder mal gemacht hast (obwohl ich manchmal nicht weiß, ob es gut ist, zu wissen ...). Du hast Recht, es ist oft nur noch zum schreiend Davonlaufen, zumal dann, wenn man sich "professionell" schimpft und Menschen, die in solche Situationen geraten, wie die junge Frau mit "Borderline", beistehen soll. Ich bin oft sowas von tieftraurig über unsere Zustände und sehe ebenfalls die Verbindungslinien auf und zwischen allen Ebenen der Gesellschaft. Aber Davonlaufen ist nicht. Wir alle, die wir sehen, was abgeht, müssen - so gut es in unserem kleinen (lokalen) Rahmen möglich ist - gegen diese mörderischen Zustände ankämpfen.

Zu wissen und dies nicht zu tun, bedeutet, sich mitschuldig zu machen. Auch wer zusieht, macht mit.

Gruß, Mondschaukel

P.S. Du fragtest an anderer Stelle einmal, warum hier so wenig Leute auf Deine Beiträge reagieren. Ich glaube, es liegt daran, dass Du das Ganze so ungeheuer komplex darstellst, was es eben auch ist. An manchen Stellen könnte ich z.B. sofort einhaken und immer nur sagen, "Stimmt. Stimmt. Stimmt." Aber was würde das letztendlich bringen? Habe oft das Gefühl, dass Deine Beiträge ebenso elaborierte und gut durchdachte Kommentare erfordern, was ich oft nicht leisten kann. Ich hab nur meine Betroffenheit, meine Traurigkeit, mein Mitgefühl mit den (uns) Opfern und den Willen, auch wenn der Zug schon dabei ist, gegen die Wand zu fahren, mitzuhelfen, ihn zu stoppen. Auch wenn das aussichtslos scheint.
monoma - 17. Dez, 15:42

@kandinsky

ja, die "ich-prothese" ist sicher ein mögliches synonym.

gerade nur eine weitere anmerkung, weil´s mir auch in anderen beiträgen von dir aufgefallen ist: die beschränkung auf sozio-/psychopathen halte ich für nicht gerechtfertigt - das antisoziale spektrum ist weit größer, und unter bestimmten umständen könnten wir alle entsprechende verhaltensweisen entwickeln, ohne selbst eine soziopathische grundstruktur aufzuweisen.

ich habe in früheren beiträgen dazu versucht zu zeigen, warum die soziopathie eine eigene menschliche entwicklungsspur darstellt - eine grundsätzlich anderes funktionieren besonders in wichtigen wahrnehmungsbereichen. und ich halte eine unterscheidung darum für wichtig, weil bspw. jemand, der erlebte traumatische gewalt in antisozialem agieren re-inszeniert, andere möglichkeiten der veränderung besitzt als jemand, dessen neurophysiologische grundstruktur nichts anderes zulässt - letzterer kann sich noch nicht mal einen wirklichen begriff von bestimmten, positiv-menschlichen zuständen bilden, weil dazu schlicht die voraussetzungen fehlen.

aber absolut katastrophal ist es natürlich, wenn die gesellschaftlichen strukturen leuten mit letzterer struktur eine zunehmend idealere umgebung bieten - und derart dann eine art evolutionärer selektion stattfindet - auch unter diesem aspekt sollte u.a. das thema der interaktiven gene gesehen werden.

soso, hamburg? ;-) wenn ich mal wieder da bin, werde ich dich vorher kontaktieren - es böte sich die möglichkeit eines treffens.

*

@mondschaukel

klar ist nix mit davonlaufen, und ebenso finde ich die frage der (mit-)schuld bedrückend - warum der nazi-terror so funktionieren konnte, ist mittlerweile bezgl. des verhaltens auch meiner vorfahren für mich keine frage mehr - auch da re-inszenieren wir heutigen vermutlich mehr, als gesund ist.

gruß in die runde,
mo

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