...und recht erstaunlich: ein mitglied der "politischen klasse", welches zur mehr als nur partiellen realitätswahrnehmung fähig ist:
(...) Die kapitalistische Philosophie des "Mehr, schneller und weiter" ist am Ende. In seiner jetzigen Form ist der Kapitalismus die Vergangenheit. Wir müssen eine neue Kulturform entwickeln, eine Kultur des qualifizierten Wachstums. Das ist nicht nur eine Frage des Weltklimas. Das wird uns auch durch die Endlichkeit der Rohstoffe und die nachholende Industrialisierung bevölkerungsreicher Schwellenländer diktiert.
Der Club of Rome hat schon vor 35 Jahren behauptet, dass die Wachstumsgesellschaft keine Zukunft hat. Seitdem nicken alle bei solchen Aussagen, stets ohne jede Konsequenz. Warum passiert nichts?
Ein wenig ist unsere Welt wie "Forrest Gump", ein halbgebildeter Idiot, der in Teilbereichen unglaublich gut ist, aber nichts von den Zusammenhängen versteht. Wir leben immer mehr in Teilwelten mit einer Partiallogik. Der Hedgefond-Manager, der Werbemanager, der Produzent von besonders schönen Nudeln: Jeder ist in seinem Fach extrem gut. Aber immer seltener wird die Frage gestellt: Was steckt dahinter? Die Rationalität der Gesamtentwicklung geht verloren. Sie zerfällt in Teilwelten mit ganz unterschiedlichen Wahrnehmungen. Ein anderes Syndrom ist, nur noch im Hier und Jetzt zu leben. Diese Pausenlosigkeit raubt uns die Chance, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Würde Eon bei der Ausrichtung seiner Energiepolitik statt auf die kurzfristige Ratingbewertung oder die Rendite am Jahresende weiter in die Zukunft schauen, würde es zu ganz anderen wirtschaftlichen Überlegungen kommen.(...)
wie gesagt: erstaunlich. gerade die bemerkungen zum "hier-und-jetzt" - zeitwahrnehmung - oder auch zu den "teilbereichsidioten". ich fürchte allerdings, dass es sich bei m. müller um einen einzelfall handelt. und finde dazu, dass einer der ersten konsequenzen seiner eigenen erkenntnisse im verbrennen des spd-mitgliedsbuches bestehen müsste.
passend zum obigen...
(...) Die kapitalistische Philosophie des "Mehr, schneller und weiter" ist am Ende. In seiner jetzigen Form ist der Kapitalismus die Vergangenheit. Wir müssen eine neue Kulturform entwickeln, eine Kultur des qualifizierten Wachstums. Das ist nicht nur eine Frage des Weltklimas. Das wird uns auch durch die Endlichkeit der Rohstoffe und die nachholende Industrialisierung bevölkerungsreicher Schwellenländer diktiert.
Der Club of Rome hat schon vor 35 Jahren behauptet, dass die Wachstumsgesellschaft keine Zukunft hat. Seitdem nicken alle bei solchen Aussagen, stets ohne jede Konsequenz. Warum passiert nichts?
Ein wenig ist unsere Welt wie "Forrest Gump", ein halbgebildeter Idiot, der in Teilbereichen unglaublich gut ist, aber nichts von den Zusammenhängen versteht. Wir leben immer mehr in Teilwelten mit einer Partiallogik. Der Hedgefond-Manager, der Werbemanager, der Produzent von besonders schönen Nudeln: Jeder ist in seinem Fach extrem gut. Aber immer seltener wird die Frage gestellt: Was steckt dahinter? Die Rationalität der Gesamtentwicklung geht verloren. Sie zerfällt in Teilwelten mit ganz unterschiedlichen Wahrnehmungen. Ein anderes Syndrom ist, nur noch im Hier und Jetzt zu leben. Diese Pausenlosigkeit raubt uns die Chance, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen. Würde Eon bei der Ausrichtung seiner Energiepolitik statt auf die kurzfristige Ratingbewertung oder die Rendite am Jahresende weiter in die Zukunft schauen, würde es zu ganz anderen wirtschaftlichen Überlegungen kommen.(...)
wie gesagt: erstaunlich. gerade die bemerkungen zum "hier-und-jetzt" - zeitwahrnehmung - oder auch zu den "teilbereichsidioten". ich fürchte allerdings, dass es sich bei m. müller um einen einzelfall handelt. und finde dazu, dass einer der ersten konsequenzen seiner eigenen erkenntnisse im verbrennen des spd-mitgliedsbuches bestehen müsste.