flying mind (Gast) - 23. Feb, 23:33

Ablenkungsmanöver und Befriedigung

Na ja, Steuerhinterziehung und (Schein-)Ermittlungen gegen große Steuerhinterzieher gab es schon häufiger(ja, auch mit dem entsprechenden Floskeln aus Politik und Presse), was dabei rausgekommen kann man sich ja denken.
Meiner Meinung nach wollte man lediglich gegensteuern und zeigen das der Staat auch die vermeintliche Elite kontrolliert, sozusage als Feigenblättchen nach den Erfolgen der Linkspartei, den Zumutungen für den Ottonormal-Bürger und der wachsenden Anzahl derer die wenigstens ahnen was hier vor sich geht.
Außerdem gab es ja da noch die weitere Milliardenspritze vom Steuerzahler für private Banken just in dem Moment, die dann auch erwartungsgemäß im Einheitsrausch(en) der Medien unterging.
Übrigens: Zumwinkel ist ja Post-Chef und gegen die Post bzy. den Mindestlohn (im Postgewerbe und sonstwo) hat der Springerverlag schon einige Verleumdungsversuche gestartet, das hier ist natürlich eine Steilvorlage.
Und diese hat der Springerverlag natürlich auch genutzt.
Desweiteren hat man durch diese Meldung alle anderen Steuerhinterzieher gewarnt oder wann wurden Ermittlungen schon mal im voraus angekündigt?
Irgendwie passt das alles zu sehr ins Bild als das ich deine Meinung teilen könnte.

monoma - 24. Feb, 16:16

@flying mind

das die bisher bekanntgewordenen und noch bekannt werdenden zielpersonen der ermittlungen nicht ganz zufällig bekannt werden und medial "geschlachtet" werden - kann gut sein.

die öffentliche (bzw. mediale) ankündigung von von razzien ist seltsam und ungewähnlich.

allerdings schrieb ich auch ausdrücklich von fraktionen (innerhalb des staatlichen apparates) - ich würde es nicht realistisch finden, von einer art monolithischem block auszugehen. die vermutungen des zutändigen steuerfahnder bezgl. eines "lecks" mit der folge des medienauftriebs bei zumwinkels abführung sowie die eher hinter vorgehaltener hand geäusserten beschwerden über die ankündigung der razzien sprechen imo dafür, dass es zumindest in den unteren und mittleren hierarchien der staatlichen macht durchaus leute geben dürfte, die - aus was für gründen auch immer - tatsächlich an einen funktionierenden "rechtsstaat" glauben und sich in ihrem handeln auch danach richten (vielleicht strukturell zu vergleichen mit den teilen der justiz in italien, die die bekämpfung der mafia ernst nehmen und meinen - und den dortigen "eliten" entsprechend ein dorn im auge sind, deren arbeit nötfalls mit diversen mitteln sabotiert wird.

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