notiz: von müll, roma, öfen und güterzügen
ich bin sicherlich keinesfalls der einzige, bei dem diese schlußpassage eines spon- artikels zu einigen zuständen in italien finstere assoziationen auslöst:
(...)"Der Müll und die Roma stehen auf der Tagesordnung. Es wird wieder Sonderdekrete geben und ein Sicherheitspaket. Und alle werden von den modernen Verbrennungsanlagen jenseits der Alpen reden und wie man dort mit Problemen fertig wird.
Deutschland hat seine Hilfe angeboten. Die nächsten zehn Wochen werden jeden Tag Güterzüge nach Norden rollen."
das lässt sich sowohl als eindrucksvolles beispiel dafür betrachten, wie das ausschwitzen (nebenbei: achten Sie mal drauf, wie oft diese schreibvariante des ortsnamens in deutschsprachigen veröffentlichungen auftaucht) der vergangenheit dieses landes immer noch spektakulär und unabwendbar mißlingt; aber auch als ein mögliches beispiel für den im letzten beitrag erwähnten abwehrmechanismus der spaltung, wofür gerade der zusatz unter dem artikel ein indiz liefert:
"Anmerkung: In der aktuellen Printausgabe des SPIEGEL endet dieser Text mit dem Satz: "In das Land, wo die besten Öfen stehen." Der Autor wollte damit das Erschreckende einer "Weg mit..."-Haltung betonen, die gegenüber lästigem Müll und lästigen Menschen nur ans Werfen von Brandflaschen denkt. Zu seinem Bedauern kann dieser Satz als bloßes Wortspiel mit der Erinnerung an die Nazi-Zeit missverstanden werden und wurde deshalb in der Online-Version gestrichen."
das er in den restlichen sätzen keinesfalls irgendetwas problematisches erkennt, spricht hingegen dafür, dass er entweder ihre bedeutung tatsächlich nicht kapiert (was in der umgangssprache real oft genug ein synonym für verdrängung bzw. spaltung darstellt) hat - oder sie sind kalkül in dem sinne, dass hier "den italienern" eine absicht untergeschoben wird, deren verwirklichung bisher nur hierzulande stattgefunden hat. schwer zu entscheiden, welche der beiden möglichkeiten ich gruseliger finde.
(...)"Der Müll und die Roma stehen auf der Tagesordnung. Es wird wieder Sonderdekrete geben und ein Sicherheitspaket. Und alle werden von den modernen Verbrennungsanlagen jenseits der Alpen reden und wie man dort mit Problemen fertig wird.
Deutschland hat seine Hilfe angeboten. Die nächsten zehn Wochen werden jeden Tag Güterzüge nach Norden rollen."
das lässt sich sowohl als eindrucksvolles beispiel dafür betrachten, wie das ausschwitzen (nebenbei: achten Sie mal drauf, wie oft diese schreibvariante des ortsnamens in deutschsprachigen veröffentlichungen auftaucht) der vergangenheit dieses landes immer noch spektakulär und unabwendbar mißlingt; aber auch als ein mögliches beispiel für den im letzten beitrag erwähnten abwehrmechanismus der spaltung, wofür gerade der zusatz unter dem artikel ein indiz liefert:
"Anmerkung: In der aktuellen Printausgabe des SPIEGEL endet dieser Text mit dem Satz: "In das Land, wo die besten Öfen stehen." Der Autor wollte damit das Erschreckende einer "Weg mit..."-Haltung betonen, die gegenüber lästigem Müll und lästigen Menschen nur ans Werfen von Brandflaschen denkt. Zu seinem Bedauern kann dieser Satz als bloßes Wortspiel mit der Erinnerung an die Nazi-Zeit missverstanden werden und wurde deshalb in der Online-Version gestrichen."
das er in den restlichen sätzen keinesfalls irgendetwas problematisches erkennt, spricht hingegen dafür, dass er entweder ihre bedeutung tatsächlich nicht kapiert (was in der umgangssprache real oft genug ein synonym für verdrängung bzw. spaltung darstellt) hat - oder sie sind kalkül in dem sinne, dass hier "den italienern" eine absicht untergeschoben wird, deren verwirklichung bisher nur hierzulande stattgefunden hat. schwer zu entscheiden, welche der beiden möglichkeiten ich gruseliger finde.
monoma - 28. Mai, 14:45
abspaltung/verdrängung
und du wie vielleicht auch ich und wie vielleicht so einige,die sofort "daran" denken müssen,wenn sie dies lesen weniger "verarbeitet",ja eher "abgespalten" haben als dieser spiegelautor? ... ich habe viele sätze,worte , die ich nicht sagen kann, ich kann nichtmal zwei s alleinstehend nebeneinander schreiben,ich muß punkte dazwischensetzen und ja,ich finds pervers,daß ich das nicht einfachso kann...ich hätts gern so,daß ich diese zwei s nebeneinander einfachso schreiben kann,um erst irgendwann tage später vielleicht mal kurz zu denken : oh, hmm, das schaut arg aus wie...
ich weiß nicht, wie leute das richtung ns-zeit bspw hinbekommen ...
es geht nur über ein umdefinieren,umsymbolisieren ... ofen+güterzug+verbrennung...warum soll das ewig sinnbild für kz bleiben?... letztendlich mahnst du eine aufrechterhaltung der traumatisierungen an,wenn du verlangst,daß besetzte begriffe,wortgruppen besetzt bleiben sollen ...
"es darf nie vergessen werden" heißt übersetzt: du darfst nur abspalten ...
die aussagen mit einem ausschließlich im-hier-und-jetzt-leben bei borderlinern ist absoluter schwachsinn,das gegenteil ist der fall...der glücksfall ist,im hier und jetzt mal leben zu können,alles andre ist aufgrund von eben spalten permanent präsent,nebenher laufend und kann dich jederzeit anfallen und tuts auch je nach akutem zustand...
ich verstehe nicht,warum du das nun so nimmst und einarbeitest,obwohl du doch eigendlich dich mit "begriffen" und "wesen" versucht hattest auseinanderzusetzen ...
???
lg
jana
(hab dich schon ne weile bei mir verlinkt+les auch immermal,aber lieber nur immermal eben ;-) , strittige punkte sind+bleiben gravierende,daher nur dosiert hier ;-) )
aus-schwitzen
ich weiß nicht,
ob diese art von umsymbolisieren so anstrebenswert ist ...
lg
jana
(gar nicht austauschen,nur einwerfen wollt beides...)
hi jana,
bin gerade etwas im zeitstress, darum als erste reaktion nur fragmente:
verdrängen ist für mich nicht mit vergessen gleichzusetzen, wobei ich letzteres als mehr oder weniger vollständige, meinetwegen auch gesunde, informationsverarbeitung begreifen würde (existenziell wichtige themen werden in aller regel kaum vergessen, eher verdrängt - weil da "lösungen" im sinne von handlungsoptionen und ausleben derselben meistens nicht so einfach umzusetzen sind.
wenn ich deine worte gerade richtig begreife, haben wir dazu eine komplett unterschiedliche definition von abspaltung - meine habe ich in einem kommentar zum letzten beitrag versucht, zu umreißen. momentan möchte ich das einfach so stehen lassen, weil spaltung bzw. das in diesem wort manifestierte denkmodell nicht gerade das ist, was mich im moment am meisten beschäftigt.
"es geht nur über ein umdefinieren,umsymbolisieren ... ofen+güterzug+verbrennung...warum soll das ewig sinnbild für kz bleiben?... letztendlich mahnst du eine aufrechterhaltung der traumatisierungen an,wenn du verlangst,daß besetzte begriffe,wortgruppen besetzt bleiben sollen ...
"es darf nie vergessen werden" heißt übersetzt: du darfst nur abspalten ..."
du hast das wort "roma" vor den anderen dreien vergessen - erst damit gewinnen die zitierten sätze ihre mehr als skandalöse qualität, und erst damit auch werden die assoziationen in eine völlig eindeutige richtung gelenkt, und wenn in dem kontext auch noch "müll" auftaucht, lässt sich das eigentlich unmöglich mißverstehen.
und ja, im eigenen interesse darf das nie vergessen werden, was für mich bedeutet, einen bewußten zugang zur eigenen wahrnehmung zu haben - und das ist etwas sehr anderes als abspalten.
"die aussagen mit einem ausschließlich im-hier-und-jetzt-leben bei borderlinern ist absoluter schwachsinn,das gegenteil ist der fall...der glücksfall ist,im hier und jetzt mal leben zu können,alles andre ist aufgrund von eben spalten permanent präsent,nebenher laufend und kann dich jederzeit anfallen und tuts auch je nach akutem zustand...
ich verstehe nicht,warum du das nun so nimmst und einarbeitest,obwohl du doch eigendlich dich mit "begriffen" und "wesen" versucht hattest auseinanderzusetzen ..."
???
das würde ich eben erstens eher für menschen mit traumatisierungen so sehen, und ich glaube, dass du meine position zu vielen bl-diagnosen diesbezgl. noch kennst. und zweitens ist das für mich eben keine spaltung, siehe den oben erwähnten kommentar.
soweit erstmal, viele grüße (auch an die ex-bc, falls du da noch kontakte hast)
re - ;-)
meinend schon,was gesagt , nur ginge es durchdachter anderser/besserer gesagt ...
ich meinte nicht gleichsetzen verdrängen=vergessen,nur,daß dort die möglichkeit real besteht,beim abspalten eben nicht ...
ja,roma hab ich unterschlagen,du hast recht...
dennoch find ich irgendwas am vorwurf gegenüber dem spiegelmenschen sehr ungerecht(fertigt) ...
ich könnt fast bei jedem deiner einträge wegen irgendwas von palmen herunterkommentieren ;-) , aber wahrscheinlich ists ein gewisser ton,der mich auch in "blog.de " auf palmen hocken läßt+am besten schweigen auch...
also eher ein :
hallo und dich lieb grüßen mag , ja :-)
(kann grüßen,aber dat forum wurde "gespalten" ( ;-) ) in zwei auf grund von vielleicht bl-typischen aneinandergeraten ;-) und wie anders,ich bin im kleineren von beiden ;-) , naja, immermal zumindest noch :oops: ... die grüße,die du sicher gerichtet wissen möchtest , müßten,glaub,an den andren part gehen und dort binsch nich ;-)...)
lg
jana
(im sommer bei nem sehr-wahrscheinlich-treffen dann aber grüße richten kann + werd ;-) )