> zumindest fiktiv kann ich mir auch eine psychophysische menschliche
> struktur vorstellen, in der eine ich-struktur nach heutigem verständnis
> nur noch eine sehr begrenzte und nachrangige rolle spielen würde.
"nach heutigem Verständnis"?
Es gibt kein heutiges (Du meinst: allgemeines?) Verständnis vom "Ich". Die meisten Menschen werden die allergrößten Schwierigkeiten haben, ihr "Ich" in Worte zu fassen, oder überhaupt ein Gefühl dafür zu verspüren, vermute ich, und wozu sollten sie auch - ist es wichtig? Die meisten werden irgendwas stammeln, denn ihr "Ich" ist für sie nicht fassbar ausserhalb ihrer Wunschbefriedigung, nicht artikulierbar, es ist etwas, was man ihnen genommen hat (falls es je ein "Ich" gegeben hat), was man den Menschen seit Jahrhunderten Stück für Stück abgenommen hat, wenn man unter "Ich" etwas irgendwie selbstbestimmtes, etwas autonomes versteht, und was vielleicht überhaupt kaum definierbar ist, die Wissenschaft (Neurologie, Philosophie, Psychlogie u.a) streitet sich da sicher noch lange Zeit. *lach*
Oder geht es Dir um das nackte "Ich", das theoretische sozusagen und nicht das individuelle, das, was einer korrupten, abstrakten Menschheit umfassende Ideen, Wünsche, Triebe, Ansprüche etc. kennzeichnet?
Geht es Dir um Auflösung des "Ich", weil damit kurzerhand sämtliche psychischen Probleme beiseitigt wären, oder andersherum: würde ein verändertes, ein umgekrempeltes Bewusstsein das Sein verändern und damit das, was du "Ich-Struktur" nennst?
Das wär zuviel der Habenichtse. Le Guins Vision ist allzu arbeitsfixiert, zu "protestantisch". ;-)
"Es gibt kein heutiges (Du meinst: allgemeines?) Verständnis vom "Ich". Die meisten Menschen werden die allergrößten Schwierigkeiten haben, ihr "Ich" in Worte zu fassen, oder überhaupt ein Gefühl dafür zu verspüren, vermute ich, und wozu sollten sie auch - ist es wichtig?"
na, ich vermute mal, dass fast alle hier lebenden ihr "ich" verorten könnten - etwas ungreifbares im kopf, in augenhöhe hinter der stirn angesiedelt. und gefüllt mit allen möglichen arten von gedanken und empfindungen.
wichtig finde ich diese ortung deshalb, weil das der erste schritt dafür ist, um sich überhaupt darüber klar werden zu können, dass diese art ich-formation erstens nur eine variante, zweitens gesellschaftlich produziert und drittens nicht unveränderlich ist.
wenn du meinst, dass den leuten ihr "ich" genommen wurde, habe ich den eindruck, dass es treffender wäre zu sagen, dass das authentische selbst im kern des angriffs steht - das ist aber nicht mit dem "ich" gleichzusetzen, eher betrachte ich letzteres als eine art surrogat davon.
zu deinen anderen fragen/anmerkungen muss ich mir noch gedanken machen ;-)
ungeordnet + ot ;-)
> struktur vorstellen, in der eine ich-struktur nach heutigem verständnis
> nur noch eine sehr begrenzte und nachrangige rolle spielen würde.
"nach heutigem Verständnis"?
Es gibt kein heutiges (Du meinst: allgemeines?) Verständnis vom "Ich". Die meisten Menschen werden die allergrößten Schwierigkeiten haben, ihr "Ich" in Worte zu fassen, oder überhaupt ein Gefühl dafür zu verspüren, vermute ich, und wozu sollten sie auch - ist es wichtig? Die meisten werden irgendwas stammeln, denn ihr "Ich" ist für sie nicht fassbar ausserhalb ihrer Wunschbefriedigung, nicht artikulierbar, es ist etwas, was man ihnen genommen hat (falls es je ein "Ich" gegeben hat), was man den Menschen seit Jahrhunderten Stück für Stück abgenommen hat, wenn man unter "Ich" etwas irgendwie selbstbestimmtes, etwas autonomes versteht, und was vielleicht überhaupt kaum definierbar ist, die Wissenschaft (Neurologie, Philosophie, Psychlogie u.a) streitet sich da sicher noch lange Zeit. *lach*
Oder geht es Dir um das nackte "Ich", das theoretische sozusagen und nicht das individuelle, das, was einer korrupten, abstrakten Menschheit umfassende Ideen, Wünsche, Triebe, Ansprüche etc. kennzeichnet?
Geht es Dir um Auflösung des "Ich", weil damit kurzerhand sämtliche psychischen Probleme beiseitigt wären, oder andersherum: würde ein verändertes, ein umgekrempeltes Bewusstsein das Sein verändern und damit das, was du "Ich-Struktur" nennst?
Das wär zuviel der Habenichtse. Le Guins Vision ist allzu arbeitsfixiert, zu "protestantisch". ;-)
"ich"
na, ich vermute mal, dass fast alle hier lebenden ihr "ich" verorten könnten - etwas ungreifbares im kopf, in augenhöhe hinter der stirn angesiedelt. und gefüllt mit allen möglichen arten von gedanken und empfindungen.
wichtig finde ich diese ortung deshalb, weil das der erste schritt dafür ist, um sich überhaupt darüber klar werden zu können, dass diese art ich-formation erstens nur eine variante, zweitens gesellschaftlich produziert und drittens nicht unveränderlich ist.
wenn du meinst, dass den leuten ihr "ich" genommen wurde, habe ich den eindruck, dass es treffender wäre zu sagen, dass das authentische selbst im kern des angriffs steht - das ist aber nicht mit dem "ich" gleichzusetzen, eher betrachte ich letzteres als eine art surrogat davon.
zu deinen anderen fragen/anmerkungen muss ich mir noch gedanken machen ;-)
> könnten - etwas ungreifbares im kopf
Also, mein "Ich" sitzt grad unter der Rinde einer dicken Buche und fürchtet sich vor dem Specht. ;-)
was? ist das nicht zu kalt? und warum hat dein ich angst - dass der specht es mit dem baum verwechseln könnte?