Mal ein Theatertipp. Theater ist ja nicht so mein Ding, aber dafür sind wir, nachdem sogar das Provinzblättchen eine Ankündigung brachte, in der die Worte "anarcho-kommunistische Spurensuche" vorkamen, mal in die Großstadt gefahren und haben uns das angesehen.
Einwandfreie Vorstellung, eindeutig linksradikale Stellung, keine bescheuerten Schuldzuweisungen zB gegen Banken, aber eingehende Stellungnahme, was Anarchokommunismus ist, was Leben ohne Herrschaft ist, und wie "einfach" der Weg ist. Teil Zwei und Drei der Vorstellung sind besonders erbaulich. ;-) Infos: "Anarchie" auf der Bühne und "Wie wäre es, wenn der Moment des völlig Neuen andauern könnte und nicht bereits drohte, ein neues System der Herrschaft zu etablieren. Anthropologen nennen das »Neotenie«. Gemeint ist damit ein andauerndes Werden, das eine menschliche Fähigkeit darstellt und das darauf vertraut, dass Menschen keine Angst haben, etwas zu tun, was sie noch nicht kennen."
Später fanden wir heraus, daß Kevin Rittmeister, der die Regie führte, bereits mit dem sehr geschätzten Dietmar Dath zusammengearbeitet hat. *freu*
der haken insgesamt dürfte allerdings darin liegen:
"...und das darauf vertraut, dass Menschen keine Angst haben, etwas zu tun, was sie noch nicht kennen."
wenn dieses vertrauen gerechtfertigt wäre, dürfte die welt bereits heute zeimlich anders aussehen :-(
btw: was gibt´s gegen ein ordentliches bankenbashing einzuwenden? die stehen auf der liste der zu zerschlagenden institutionen plus anschliessender materieller wiedergutmachung plus (falls überhaupt möglich) resozialisierung der dortigen CEOs (müllabfuhr, landwirtschaftiche handarbeit etc.) ganz weit oben.
Grummel - 3. Sep, 13:37
hmmm... ich bin mir nicht sicher ob sich "Herrschaft" als Phänomen vermeiden lässt.
Die Unterschiedlichen formen etablieren sich mit der Zeit und bedienen in ihrer Urform Bedürfnisse die aus Aufgabenteilung/Spezialisierung/Differenzierung resultieren (*find*).
Schon in der Gruppendynamik bilden sich mit der Zeit "Multiplikatoren" welche sich gemessen an ihrem kommunikativen Impakt von anderen Gruppenmitgliedern unterscheiden.. abhängig von Wissen/Können oder Autorität ... vielleicht auch durch Fürsorge?
Wenn sich also "Macht" Zentren herausbilden, in dem Sinne das ein Wort mehr Gewicht hat als das andere, ist der Weg zur "Herrschaft" nicht mehr weit?
Ich denke schon in diesem kleinen Ansatz ist die Dynamik die zur Bildung von "Eliten" führt erahnbar...
Wenn "Herrschaft" einem absoluten Machtanspruch ausdrückt, das eine Wort also per Definition mehr zählt, abgelöst vom Kontext der Bedürfnisse (Legitimation)... findet keine Kommunikation im Sinne eines Austausches mehr statt. Also auch keine Dynamik mehr.
(Beispiel S21: "wir hätten das besser mit der Bevölkerung kommunizieren müssen", gemeint ist nicht das diskutieren.. sondern mehr Geld in PR stecken -Macht und Herrschaft)
Anarchie im Sinne reiner Selbstorganisation wäre pure Dynamik aber immer noch sehr anfällig für destruktive Entwicklungen.
Ich finde Herrschaft ist das Ausüben von instutionalisierter Macht ohne eine Ethik, nicht der gleichwertigen, aber gleichberechtigten Kommunikation.
Was wäre also mit dem Ansatz Herrschaft durch eine kommunikative Ethik in Kultur zu überführen, eine Ethik der empathischen/Sympathischen Kommunikation (über Identität?) welche in der Lage ist Herrschaft in Legitime Macht zurück zu verwandeln?
Hi Mo, ja, klar, "Angst", da habe ich natürlich sofort an Deinen Blog gedacht und deswegen gepostet.
Kein Bankenbashing in dem Stück: eben WEIL Banken Teil des Systems sind, um das es hier ging, und es sie nicht gäbe, wenn sie unterlassen würden, was sie tun, und ohne Herrschaft wiederum gäbe es keinen "Bedarf" an Banken. Das kam bei diesem Stück schön heraus, das war sein zentraler Punkt: HERRSCHAFTSLOSIGKEIT, und da sassen wir Zuschauer, denen man das Nichtauftauchen von Bankenbashing oder Heuschreckenthematik nicht extra erklären musste.
Bankenbashing kann von mir aus jeder machen, aber es führt zu nichts, es ist nur Ereiferung und man kommt nicht zum Kern des Problems. Und das heisst HERRSCHAFT. ;-)
„Lasst euch nicht umschlingen, ihr 150 000 000!“
Einwandfreie Vorstellung, eindeutig linksradikale Stellung, keine bescheuerten Schuldzuweisungen zB gegen Banken, aber eingehende Stellungnahme, was Anarchokommunismus ist, was Leben ohne Herrschaft ist, und wie "einfach" der Weg ist. Teil Zwei und Drei der Vorstellung sind besonders erbaulich. ;-) Infos: "Anarchie" auf der Bühne und "Wie wäre es, wenn der Moment des völlig Neuen andauern könnte und nicht bereits drohte, ein neues System der Herrschaft zu etablieren. Anthropologen nennen das »Neotenie«. Gemeint ist damit ein andauerndes Werden, das eine menschliche Fähigkeit darstellt und das darauf vertraut, dass Menschen keine Angst haben, etwas zu tun, was sie noch nicht kennen."
Später fanden wir heraus, daß Kevin Rittmeister, der die Regie führte, bereits mit dem sehr geschätzten Dietmar Dath zusammengearbeitet hat. *freu*
thx für den tipp
"...und das darauf vertraut, dass Menschen keine Angst haben, etwas zu tun, was sie noch nicht kennen."
wenn dieses vertrauen gerechtfertigt wäre, dürfte die welt bereits heute zeimlich anders aussehen :-(
btw: was gibt´s gegen ein ordentliches bankenbashing einzuwenden? die stehen auf der liste der zu zerschlagenden institutionen plus anschliessender materieller wiedergutmachung plus (falls überhaupt möglich) resozialisierung der dortigen CEOs (müllabfuhr, landwirtschaftiche handarbeit etc.) ganz weit oben.
Die Unterschiedlichen formen etablieren sich mit der Zeit und bedienen in ihrer Urform Bedürfnisse die aus Aufgabenteilung/Spezialisierung/Differenzierung resultieren (*find*).
Schon in der Gruppendynamik bilden sich mit der Zeit "Multiplikatoren" welche sich gemessen an ihrem kommunikativen Impakt von anderen Gruppenmitgliedern unterscheiden.. abhängig von Wissen/Können oder Autorität ... vielleicht auch durch Fürsorge?
Wenn sich also "Macht" Zentren herausbilden, in dem Sinne das ein Wort mehr Gewicht hat als das andere, ist der Weg zur "Herrschaft" nicht mehr weit?
Ich denke schon in diesem kleinen Ansatz ist die Dynamik die zur Bildung von "Eliten" führt erahnbar...
Wenn "Herrschaft" einem absoluten Machtanspruch ausdrückt, das eine Wort also per Definition mehr zählt, abgelöst vom Kontext der Bedürfnisse (Legitimation)... findet keine Kommunikation im Sinne eines Austausches mehr statt. Also auch keine Dynamik mehr.
(Beispiel S21: "wir hätten das besser mit der Bevölkerung kommunizieren müssen", gemeint ist nicht das diskutieren.. sondern mehr Geld in PR stecken -Macht und Herrschaft)
Anarchie im Sinne reiner Selbstorganisation wäre pure Dynamik aber immer noch sehr anfällig für destruktive Entwicklungen.
Ich finde Herrschaft ist das Ausüben von instutionalisierter Macht ohne eine Ethik, nicht der gleichwertigen, aber gleichberechtigten Kommunikation.
Was wäre also mit dem Ansatz Herrschaft durch eine kommunikative Ethik in Kultur zu überführen, eine Ethik der empathischen/Sympathischen Kommunikation (über Identität?) welche in der Lage ist Herrschaft in Legitime Macht zurück zu verwandeln?
Herrschaft
Kein Bankenbashing in dem Stück: eben WEIL Banken Teil des Systems sind, um das es hier ging, und es sie nicht gäbe, wenn sie unterlassen würden, was sie tun, und ohne Herrschaft wiederum gäbe es keinen "Bedarf" an Banken. Das kam bei diesem Stück schön heraus, das war sein zentraler Punkt: HERRSCHAFTSLOSIGKEIT, und da sassen wir Zuschauer, denen man das Nichtauftauchen von Bankenbashing oder Heuschreckenthematik nicht extra erklären musste.
Bankenbashing kann von mir aus jeder machen, aber es führt zu nichts, es ist nur Ereiferung und man kommt nicht zum Kern des Problems. Und das heisst HERRSCHAFT. ;-)