einige - fast möchte ich sagen: hingeplauderte - bemerkungen:
a) mir ist, Quelle steht nicht zur Debatte, von einem Arzt einer sog. "befreundeten" Nation, die ebenfalls in Afghanistan mit kämpft, bekannt: Dort gibt es massive Alkoholprobleme bei der Truppe. Die saufen wie Bolle!
b) etwas militärspezifisches: Deutlich gesagt: Auf einen Kämpfenden kommen ichweißnichtgenauderzeitwieviele in der Logistik, dem Stab, der Infrastruktur. Es ist jedenfalls die Mehrheit. (In der Luftwaffe am deutlichsten: auf einen "direkt" kämpfenden Piloten kommen dutzende und aberdutzende Helfer am Boden - was ist mit denen? Was ist mit ihrer Involviertheit? Wie gehen sie mit dem um, was sie da treiben?)
C) historische Anmerkung: In Wickis ansatzweise ganz gutem Film "Die Brücke" sagt einer der Jungen einem, der keinen Kampf mehr will: "Wohl schwache Nerven, was?" Die "starken Nerven", die vonnöten seien, waren und sind der deutsche militärische Mythos überhaupt. Fing an in WW1 innerhalb der deutschen Medizin. Die berühmten - Du erwähnst sie - "Kriegsschüttler". Die hatten "die Nerven verloren". Daher kommt der Ausdruck sprachgeschichtlich! So, wie "wie bei den Hottentotten" vom Genozid 1904 an den Hereros kommt.
zu a): mir ist danach auch in den sinn gekommen, dass alkohol von biesold vielleicht gar nicht als droge begriffen wird, obwohl ich mir das andererseits auch nur schlecht vorstellen kann.
zu b): diejenigen, die direkt "an der front" sind, gehören schon zu den hauptbetroffenen. wobei in "asymmetrischen kriegen", und dazu dürfte afghanistan gehören, die "front" eben überall ist, u.u. eben auch in form von anschlägen/angriffen auf nachschubtruppen, logistische einrichtungen etc. von daher schätze ich den potenziellen und realen stress mitsamt den potenziell traumatischen folgen ähnlich ein.
danke für die anmerkungen zum schluß, dazu fällt mir auch ein buchtipp ein, leider nur noch antiquarisch (und teuer) zu erhalten:
danke!
einige - fast möchte ich sagen: hingeplauderte - bemerkungen:
a) mir ist, Quelle steht nicht zur Debatte, von einem Arzt einer sog. "befreundeten" Nation, die ebenfalls in Afghanistan mit kämpft, bekannt: Dort gibt es massive Alkoholprobleme bei der Truppe. Die saufen wie Bolle!
b) etwas militärspezifisches: Deutlich gesagt: Auf einen Kämpfenden kommen ichweißnichtgenauderzeitwieviele in der Logistik, dem Stab, der Infrastruktur. Es ist jedenfalls die Mehrheit. (In der Luftwaffe am deutlichsten: auf einen "direkt" kämpfenden Piloten kommen dutzende und aberdutzende Helfer am Boden - was ist mit denen? Was ist mit ihrer Involviertheit? Wie gehen sie mit dem um, was sie da treiben?)
C) historische Anmerkung: In Wickis ansatzweise ganz gutem Film "Die Brücke" sagt einer der Jungen einem, der keinen Kampf mehr will: "Wohl schwache Nerven, was?" Die "starken Nerven", die vonnöten seien, waren und sind der deutsche militärische Mythos überhaupt. Fing an in WW1 innerhalb der deutschen Medizin. Die berühmten - Du erwähnst sie - "Kriegsschüttler". Die hatten "die Nerven verloren". Daher kommt der Ausdruck sprachgeschichtlich! So, wie "wie bei den Hottentotten" vom Genozid 1904 an den Hereros kommt.
lg danke für das Posting
hartmut (welch name in diesem Zusammenhang ;-) )
hab derzeit keine mail von dir. bin ich blöd? ;-)
Ergänzung: Die "Nerven" als Thema waren natürlich schon vor 1914 aufm Tableau (Thomas Mann) und der Begriff wurde benutzt, um Deutung herzustellen während des Krieges. siehe hier (hochinteressant!):
http://books.google.de/books?id=WsTZGBi6pIoC&pg=PA274&lpg=PA274&dq=nerven+verlieren+Weltkrieg&source=bl&ots=cI1uMmN5RU&sig=KZTJA6nCecdt4whQXPOui8k0dis&hl=de&ei=W-4_SsivMYTmnAPnoZDMDg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=10
Die Warnung, man dürfe nicht die Nerven verlieren, kommt m.W. aber wirklich aus dem WW1. Vielleicht mit Vorstufen im fin de siecle
hallo hartmut,
zu b): diejenigen, die direkt "an der front" sind, gehören schon zu den hauptbetroffenen. wobei in "asymmetrischen kriegen", und dazu dürfte afghanistan gehören, die "front" eben überall ist, u.u. eben auch in form von anschlägen/angriffen auf nachschubtruppen, logistische einrichtungen etc. von daher schätze ich den potenziellen und realen stress mitsamt den potenziell traumatischen folgen ähnlich ein.
danke für die anmerkungen zum schluß, dazu fällt mir auch ein buchtipp ein, leider nur noch antiquarisch (und teuer) zu erhalten:
"das zeitalter der nervosität" von joachim radkau - die thesen sind angreifbar, das material hingegen eindrucksvoll.
zur mail: schau mal in der sidebar unter "kontakt" ;-)