Sehen wir in den Äußerungen unseres Außenministers nicht vielmehr den Effekt, dass jetzt, da sich das Scheitern auch der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik abzeichnet, die Ideologie, man könnte auch sagen die Ideologie der Ideologiefreiheit, um so beharrlicher verteidigt wird? Der Tenor in der konservativen Presse ist jedenfalls, der, dass Guido recht hat, sich nur im Ton vergriffen habe. Gut, ich weiß nicht wie die Kommentare im Hauptmedium Fernsehen aussehen, aber ich schätze, sie werden in dieselbe Richtung gehen, dass der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar sei. Doch das konsequente Zu-Ende-Denken dieser These wäre eine Aufforderung an unser erzkapitalistisches Führungspersonal, der sie unter allen Umständen ausweichen werden.
ich bin mir nicht sicher, ob das wort "ideologie" die innere desolate verfassung dieses gesindels wirklich trifft - aber das werde ich in der nächsten zeit hier noch genauer erläutern.
andi1789 (Gast) - 17. Feb, 16:02
Eigentlich behaupten die Neokonservativen/ Marktradikalen, wie auch immer man sie nennen mag, gar keine Ideologie zu haben, was quasi ihre Ideologie ist. Die These ist doch, dass der Mensch eben "so" sei, eben ein homo oeconomicus durch und durch. Daher kommt überhaupt erst diese absurde Überlegung, dass, wenn nicht mehr genügend Arbeitsplätze da sind, es an fehlenden "Anreizen" zur Arbeitsaufnahme liege. Die Abschaffung jeglicher Unterstützung seitens des Staates wäre dann nur folgerichtig, wenn man gar nichts mehr, zu beißen, hat, ist Betteln sozusagen allokationseffizienter, weil staatliche Bürokratie, dem Bürger wieder nur Geld aus der Hand nehme. Hingegen sei Anstehen an der Suppenküche der Heilsarmee z. B. marktwirtschaftlich effizient, das dort investierte Geld zahlten nämlich Privatleute.
Ideologische Beharrung