notiz: und wenn du denkst, mehr geht nicht - neuer ölteppich im golf von mexico [8. update am 29.03.]

ich kann momentan immer noch nur sporadisch und begrenzt online gehen, was ich gerade zum jetzigen zeitpunkt nervig finde - für längere texte muss ich mir erst wieder einen anderen arbeitsmodus einfallen lassen (ja, es gibt ein paar möglichkeiten).

jedenfalls ist mein kopf voll von gedanken, und ansonsten sitze ich auf einem berg von teils extrem widersprüchlichen und überwiegend unerfreulichen gefühlen. das ist die crux dieses mächtigen virtuellen mediums: informationsoverkill. was nichts daran ändert, dass hier wie kaum irgendwo anders eine möglichkeit besteht, informationen von allgemeiner relevanz zu verbreiten. der erste teil der überschrift war ungefähr mein erster gedanke, als ich mit dem
folgenden konfrontiert wurde - die meldung ist von gestern:

"A large oil slick – 12-miles wide by 100-miles long – was spotted yesterday off Grand Isle, Louisiana, by pilot Bonny Schumaker, who heads up the California-based environmental nonprofit “On Wings of Care.” Ms. Schumaker confirmed that the slick is rapidly expanding, and reports that she will be returning to the site as soon as possible to further investigate the situation." (...)

kurz noch mal übersetzt: vorgestern wurde vor der küste von louisiana ein großer - 100 meilen lang, 12 meilen breit - ölteppich bisher unbekannter herkunft entdeckt, der sich laut beobachtungen weiter vergrößert. die stelle, an der er sich befindet, ist ca. 20 meilen von der ehemaligen "deep water horizon" unseligen angedenkens entfernt. auf der verlinkten seite gibt es luftbilder zu sehen. auch die
huffington post berichtet mittlerweile.

was das bedeutet? ich habe momentan keine ahnung, aber es melden sich gerade einige schlimme
befürchtungen aus dem letzten jahr wieder.

das "diese geschichte" selbst im besten falle keinesfalls für alles leben am golf vorbei und erledigt ist, hatte ich in den letzten wochen ja bereits schon an verschiedenen stellen angemerkt. ein beispiel dafür sind aller wahrscheinlichkeit nach zb. die
toten delphinbabys:

"Ein knappes Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko werden an den Küsten der US-Bundesstaaten Alabama und Mississippi zehn Mal so viel tote Delfin-Babys angespült wie in anderen Jahren. In den vergangenen zwei Wochen seien 17 tote Delfin-Babys gefunden worden, teilte das Institut für Meeressäuger-Studien mit. "Normal sind ein oder zwei im Monat. Dieses Jahr haben wir 17, und der Februar ist noch nicht mal vorbei", sagte Moby Solangi, Leiter des Instituts in Gulfport im Bundesstaat Mississippi. "Aus irgendeinem Grund haben sie Fehlgeburten", sagte Solangi. Er warte auf die Ergebnisse einer Untersuchung zweier toter Delfin-Babys, um Angaben zur Todesursache machen zu können.

Die hohe Zahl von Totgeburten sei nicht normal, und die Explosion der Ölbohr-Plattform "Deepwater Horizon", in deren Folge rund 780 Millionen Liter Öl ins Meer liefen, spiele wahrscheinlich eine Rolle, sagte Solangi. Die Zahl toter erwachsener Delfine verdreifachte sich im vergangenen Jahr von 30 auf 89. "Wir sollten nicht voreilig Schlüsse ziehen, bis wir erste Ergebnisse haben", sagte Solangi, "aber dies ist mehr als nur ein Zufall". (...)


das letzte heisst schlicht: statistisch so signifikant, dass der zufall als verantwortlicher ausscheidet. das macht erst recht sinn, wenn man sich die weiteren, und auch unter menschen zu beobachtenden folgen betrachtet. aber diese letzteren werden zum thema eines eigenen beitrags gehören.

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noch ein wort zu japan: weiterhin heisst es daumen drücken, wobei es nicht nur hinsichtlich der zunehmenden meldungen hinsichtlich radioaktiver kontaminationen von lebensmitteln und wasser (natürlich inmer ganz "unbedenklich" ...) so aussieht, dass sich enorme schäden bereits irreparabel ereignet haben. die japanische (des-)informationspolitik jedenfalls ist ein eigener skandal innerhalb der ganzen sache.

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update: das bietet der oben verlinkte bericht der huffpost aktuell, und da heisst es, dass die us-küstenwache davon ausgeht, dass das neue öl nicht mit der versiegelten quelle der "deep water horizon" in verbindung stehen würde. was bedeuten würde, dass es sich in diesem fall um eine neue verschmutzung aus bisher unbekannter quelle handelt. es gibt z.zt. - nach zwei tagen - offensichtlich in den usa keine (öffentlichen) hinweise darauf, wer dafür verantwortlich ist bzw. was für eine art aktion diesen ölteppich produziert.

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update 2: im gegensatz zu meinem ersten letztgenannten obigen eindruck existieren doch erste hinweise auf einen
verdächtigen - dieser blogeintrag greift informationen auf, wonach es sich um ein leck auf bzw. unter der bohrinsel " Matterhorn SeaStar" des konzerns "w&t offshore" handeln soll. insgesamt ist die nachrichtenlage aber unübersichtlich, deshalb bleibt das alles mit vorsicht zu geniessen. und ja, den weiter oben verlinkten huffpost-beitrag hatte ich beim ersten mal ungelesen zwecks ergänzung übernommen, der enthält bereits den genannten verdacht. sorry!

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update 3, 21.03.: wäre die mediale aufmerksamkeit ohne die derzeitigen - hm, zynisch vom standpunkt der sog. aufmerksamkeitsökonomie muss man wohl sagen blockbuster libyien und japan für diesen doch nicht gerade kleinen ölteppich und seine mögliche entstehung größer? es ist jedenfalls schwer, selbst in den usa ausser in ein paar blogs auch nur irgendetwas relevantes zu finden. aber das sich bis heute in so ziemlich allen deutschsprachigen medien noch nicht mal das kleinste infofitzelchen finden lässt, spricht bände. und nein, das muss auch nichts mit einer (eingebildeten) "großen verschwörung" zu tun haben.

diese nullberichterstattung macht es jedenfalls den real und möglicherweise involvierten bisher einfach, zu deckeln und womöglich wie gewohnt desinformationen zu streuen. das ist jedenfalls mein eindruck nach anblick des folgenden
artikels von heute aus einem us-blog:

(...) "The Coast Guard says it collected samples from the slick that showed trace amounts of petroleum hydrocarbons, oil and grease. It speculates that the pollution could be caused "by a tremendous amount of sediment being carried down the Mississippi River due to high water, possibly further agitated by dredging operations." The agency says it does not believe the pollution is coming from the Deepwater Horizon spill site." (...)

also okay, zum letzteren - das die küstenwache nicht glaubt, dass es sich hierbei um öl aus dem "deep water horizon"-komplex handelt, das kann ich ja noch nachvollziehen. das lässt sich auch meines wissens durch eine chemische analyse sehr schnell ausschließen oder eben bestätigen. aber die erste behauptung, dass es sich dabei angeblich um durch hochwasser aufgewirbelte sedimente des mississippis handelt - was ist das denn für eine nichterklärung? es existieren aussagen von fischern, die durch die neue verschmutzung gefahren sind - brennende, tränende augen sowie die bemerkung eines anderen, er hätte selbst bei beim ölGAU des letzten jahres nicht derart viel öl auf einem haufen gesehen wie aktuell, machen diese these eher noch abstruser. es sei denn, der grund des mississippis hätte sich komplett in ölschlamm verwandelt - das aber wäre dann ein anderes thema ebenso unerfreulicher natur.

die geschichte jedenfalls hat es dringend nötig, verfolgt zu werden. für weitere hinweise, über die die leserInnen womöglich stolpern, wäre ich natürlich dankbar.

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update 4, 22.03.: vermutlich fühlen sich inzwischen viele anwohnerInnen der us-golfküste in einer horrorversion von "und täglich grüßt das murmeltier" gefangen - so berichtet dieser
kommentar aus florida, das es dort seit sonntag an der küste deutlich und lästig nach öl stinken würde. währenddessen treibt in louisiana an verschiedenen stränden und an den vorgelagerten inseln des mississippi-deltas frisches öl an - zum letzteren äusserte sich die us-küstenwache inzwischen dahingehend, dass es sich dabei um öl aus einem lecken bohrloch in küstennähe handeln würde, allerdings ohne nähere einzelheiten zu nennen. und sie bestreitet nebenbei auch weiterhin implizit, dass der gemeldete und durchaus als riesig zu bezeichnende ölteppich weiter draussen überhaupt ein solcher wäre - baggerarbeiten im mississippi flußaufwärts hätten sedimente in großen mengen gelöst, die jetzt sichtbar wären. nach ihren eigenen untersuchungen enthielten diese sedimente lediglich spuren von kohlenwasserstoffen bzw. rohöl.

dem wird von augenzeugInnen deutlich widersprochen - sowohl fischer als auch mitglieder unabhängig beobachtender gruppen auf flugzeugen und schiffen berichten ebenfalls von deutlich wahrnehmbaren ölgeruch selbst in höheren luftschichten:

"They could smell it from the airplane and I could smell it from the boat. This wasn't just Mississippi River mud."

ebenfalls verhalten sich tiere wie delphine und schildkröten innerhalb der treibenden öligen wolke deutlich ungewöhnlich. die us-küstenwache hat angekündigt, weitere wasserproben zu testen und sucht nach dem verursachenden leck an der küste von louisiana. da es sich dabei um eine staatliche behörde handelt, wäre es sehr interessant, zu welchen resultaten unabhängige untersuchungen kommen würden - nachdem die obama-administration das "moratorium" des letzten jahres bezgl. tiefsee-bohrungen im golf weitgehend aufgehoben hat, wäre ein erneuter großer störfall etwas, was staat und konzerne in sehr große schwierigkeiten bringen würde, und ich kann mir gut vorstellen, dass deshalb im windschatten der anderen global erschütternden ereignisse versucht wird, so lange wie möglich den deckel auf einem möglichen debakel zu halten.

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update 5, 23.03.: inzwischen sind an den stränden von louisiana wieder reinigungstrupps unterwegs, die küstenwache untersucht angeblich immer noch die proben aus dem ölteppich weiter draussen, und es hat sich nach deren ermittlungen ein unternehmen namens
"anglo-suisse offshore partners", ansässig in houston, texas, als verantwortlich für ein leck in einem seit monaten nicht fördernden bohrloch erklärt - nicht, ohne sich "überrascht" zu zeigen, hätten sie doch nicht gedacht, dass sich eine "geringfügige entlastung/ableitung" (so klingt das jedenfalls übersetzt - "a minor discharge") sich in einer solchen verschmutzung bemerkbar machen würde.

das wirft nun gleich einen haufen fragen auf: die obige formulierung klingt erstens nach einer bewussten handlung, d.h. die wussten, das dort öl austritt, haben sich aber über tage nicht gemeldet, bis ihnen die küstenwache auf der spur war. dürfen wir das als "normales geschäftsgebaren" in diesem metier annehmen? zweitens aber ist das immer noch keine antwort zum auf dem meer schwimmenden öl, welches ja angeblich gar keins sein soll - wieso lässt die küstenwache verkünden, es handele sich nach ihrer meinung hauptsächlich um "sedimentschlick", während sie "weiter untersucht"? und haben wir es hier tatsächlich mit zwei unterschiedlichen fällen zu tun, wie es im moment den anschein hat? das leck vor louisiana wäre dann durchaus dem sog. "alltagsbetrieb" des ölbusiness zuzuschreiben, während der beobachtete teppich (der sich zwischenzeitlich in länge und breite nochmals vergrößert haben soll) eher auf etwas größeres deutet. mit dem "kleinen" störfall ließe sich der größere dazu zumindest für eine gewisse zeit trefflich deckeln. es heisst jetzt vorläufig abwarten, was die nächsten tage bringen. ach ja, und schon wieder taucht in dem ganzen zusammenhang die schweiz auf - scheint ein wirklich unternehmungslustiges völkchen zu sein, da in den ölfreien und frankenschweren bergen...

und noch ein nachtrag: auch die
huffpost hat zwischenzeitlich nachgelegt - und formuliert implizit teils ähnliche fragen, wie sie mir in den sinn kamen. haben wir es mit zwei ereignissen zu tun? zur geschichte mit der "anglo-suisse offshore partners" wird dort ergänzt, dass die firma behauptet, "weniger als 5 gallonen" seien ausgetreten. was in anbetracht der situation dort an der küste absurd klingt und womöglich glatt gelogen ist. aber diese geschichte sollte jetzt ja wohl zu klären sein.

zum großen "teppich" - mir fällt leider kein anderes wort gerade ein, obwohl es nicht treffend ist und auch assoziativ etwas in die irre führt - kommen folgende neue infos:
  • ein sich eher als "skeptisch" bezeichnender beobachter - ingenieur - nach einem erkundungsflug sagt sinngemäß, dass er so etwas noch nie gesehen hätte. die verschmutzung hätte nicht die farbe bspw. einer algenblüte, und er sei sich nicht 100%ig sicher, aber es würde für ihn nach den erfahrungen des letzten jahres eher in richtung öl gehen
  • ein zweiter beobachter einer schutz-ngo für den golf beschreibt auf einer großen strecke diverseste erscheinungsformen - schillernde schlieren an der oberfläche, "öl-schlangen" knapp unter der wasseroberfläche, ölige schlieren und wolken, alles laut aussagen deutlich von neuem öl gebildet
und
hier gibt es einen film vom letztgenannten erkundungsflug zu sehen. inzwischen laufen neben den staatlichen auch erfreulicherweise unabhängige untersuchungen.

*

update 7, 25.03.: neben den beklemmenden nachrichten aus japan - die "new york times" hat vor ein paar stunden mit berufung auf direkte quellen aus der japanischen atomindustrie gemeldet, dass das druckgefäß von reaktor 3 mit den plutoniumhaltigen "mox"-brennelementen einen langen vertikalen riß aufweise, aus dem es ständig lecken und ausgasen würde -; sowie der sich weiter manifestierenden globalen unruhe in vielen ländern fällt es schwer, die aufmerksamkeit noch auf weitere erschütterungen zu lenken - aber das geschehen am golf bleibt seit letztem jahr ein menetekel, und zwar durchaus für den gesamten planeten, weil das thema "öl" unser aller gegenwart und zukunft entscheidend mitbestimmt.

es gibt bei der "huffington post" einen autor, der die neuigkeiten seit tagen dort noch meinem eindruck gut zusammenfasst, und deshalb nutze ich diese artikel auch als primäre quelle. zum
aktuellen stand finde ich folgende punkte wichtig:
  • momentan direkt von frisch anlandendem öl betroffen ist vor allem die südostküste louisianas, wo auch weiterhin reinigungstrupps und inzwischen auch wieder barrieren im wasser im einsatz sind
  • dieses öl wird weiterhin seitens der us-küstenwache "anglo-suisse offshore partners" zugerechnet, wobei die firma in einer öffentlichen erklärung ihre verantwortlichkeit fraglich findet, da die verdächtigte quelle eigentlich seit monaten nicht produzierend gewesen sei und im letzten halben jahr bei kontrollen als "geschlossen" gegolten habe. mangels weiterer informationen muss das erstmal so stehenbleiben
  • die große verschmutzung weiter draußen wird weiterhin untersucht; die küstenwache bleibt bisher bei ihren bisherigen, in den letzten updates dokumentierten aussagen. andere quellen zitieren nicht näher bezeichnete "lokale wissenschaftler", die glauben würden, es handele sich bei dem beobachteten teppich um tote algen, die in folge der letztjährigen katastrophe abgestorben seien. das wäre nun im vergleich zu einer möglichen neuen großen ölverschmutzung vielleicht das kleinere übel, aber nicht wirklich beruhigend.
ich schätze, anfang nächster woche spätestens sollte endgültig klar sein, was da nun wirklich auf dem wasser treibt. seltsam genug, dass ein finaler befund so lange unklar bleibt, seltsam genug auch, dass es diverse (weiter oben dokumentierte) aussagen verschiedenster beobachterInnen gibt, die das ganze als öl identifiziert haben. es bleibt bisher ein mehr als schaler beigeschmack nach vertuschung bei der ganzen sache.

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update 8, 29.03.: es gibt nach einem blick in die mediale landschaft der usa auch seitlich des mainstreams nicht wirklich etwas konkretes und neues zu berichten - die letzten news, die mir vor die augen kamen, beziehen sich alle auf das geschehen direkt an der küste von louisiana und dessen vermuteten ursprung, wie er in den letzten updates skizziert worden ist.

ich bin mir nicht sicher, wie das schweigen rund um das, was sich weiter draussen tut (oder auch nicht tut), nun zu werten ist. die ganze golfregion wird eigentlich spätestens seit dem letzten jahr auch von genügend menschen und institutionen so intensiv beobachtet, dass es eigentlich nicht vorstellbar erscheint, dass ein neuer gravierender störfall dort nicht über kurz oder lang bekannt wird. das allerdings - zumindest habe ich nichts derartiges gefunden - keinerlei berichte mehr über die weiteren angkündigten untersuchungen von proben aus den beobachteten verschmutzungen bekannt werden, kann ich gerade von der bedeutung her nicht einschätzen. was also diese konkrete geschichte betrifft, heisst es weiter abwarten.

klar ist aber jenseits aller spekulationen, dass im golf sehr bedrohliche dinge vor sich gehen - die huffpost
berichtet heute, dass von anwohnerInnen des mississippi-deltas in den letzten tage eine große zahl toter meereslebewesen an den stränden gefunden wird - seeschildkröten und fische diverser arten, aber auch tote seevögel. dabei wird betont, dass es sich eindeutig nicht um das normale volumen von toten tieren handelt, die an küsten nun mal immer anzutreffen sind, sondern vom ausmaß her bisher so nicht beobachtet worden ist. und gerade die toten vögel geben mir persönlich besonders zu denken, weil ich es aufgrund der belastungen des wassers nun nicht besonders erstaunlich finde, dass wasserlebewesen darin krank werden und sterben. seevögel jedoch haben keinen dauerhaften wasserkontakt, und entweder könnte das eine kontamination der nahrungkette bedeuten, eine besonders starke belastung des wassers, oder aber es sind so viel gasförmige schadstoffe in der luft, dass sie direkt solche wirkungen auslösen. das letztere ist keine dystopische annahme meinerseits, sondern beruht auf der tatsache, dass sich bei vielen menschen in der region im blut erhöhte werte von schädlichen kohlenwasserstoffverbindungen finden lassen, die sich als folge des letztjährigen ölGAU nicht durch direkten kontakt mit öl erklären lassen und nur über die luft aufgenommen worden sein können. und die viele betroffene übrigens inzwischen auch krank gemacht haben.

mittlerweile sind auch bei den toten tieren untersuchungen verschiedener institutionen im gange.
Geheimrätin (Gast) - 21. Mär, 19:53

hallo mo,

ich möchte dir noch einen blog empfehlen, tim shorrok, er hat lange in japan gelebt u. schreibt sehr ausführlich zum atomalbtraum

http://timshorrock.com/

(hab den link heute morgen schon bei hartmut gepostet, dort hängt er aber offensichtlich im spämfilter fest)

ansonsten, danke dir einmal mehr, für deine mühe bei der herausarbeitung relevanter informationen!

monoma - 21. Mär, 20:17

danke für den link!
monoma - 22. Mär, 16:00

und was könnte es zu bedeuten haben...

...das sich heute unter den besuchern des blogs auch jemand fand, der unter der domain einer großen schweizer bank über google.ch nach dem begriff "matterhorn seaStar" recherchierte? da kommen mir doch irgendwie ein paar komische gedanken. vor allem dann, wenn sich bei einer recherche feststellen lässt, dass diese bank über einen fond aktien von "w&t offshore" hält.

Yurun (Gast) - 23. Mär, 08:49

mehr Nachrichtenekstase

Also ich finde ja "mehr geht nicht" eine etwas merkwürdige Formulierung. Die Weltöffentlichkeit, also jener Teil der Weltbevölkerung die "Weltnachrichten" verfolgt, mag zwar bei allerlei Katastrophen und Revolutionen quasi live dabei sein und "mitfiebern", doch wirklich globale Auswirkungen haben derlei Ereignisse meist nur sehr beschränkt. Dabei sind ja auch die meisten Japaner oder Ägypter genauso Zuschauer wie etwa wir Deutschen, doch was da passiert hat ja noch mittel- bis langfristig auf Auswirkungen auf deren Leben, was wiederum für uns hier nur beschränkt gilt.

Mal ein Beispiel: während der Revolution in Ägypten waren hier alle möglichen Artikel darüber aufgetaucht wie die arabische Welt auf einmal aus dem Schatten ihrer historischen Passivität tritt und man sich nun in Europa verwundert die Augen reiben und feststellen muss: "Huch! Da leben ja wirklich Menschen die was tun und ihr Leben in die Hand nehmen und nicht nur Araber!". Bishin zu Journalistinnen die darüber schreiben es wäre Zeit sich in Berlin einen Ägypter zu angeln und ihn zu küssen und dergleichen. Wie merkwürdig und zugleich erfrischend ein derartiges Erwachen in der hiesigen Wahrnehmung auch sein mag (warum das hier auf so viele so anziehend wirkt ist übrigens keine Kleinigkeit), kaum zeigt das Militär dort seine Krallen sitzen sie Legenden vom demokratieunfähigen Araber, der lieber foltert als abzustimmen, wieder veröffentlichungsbereit in der Schublade. Was ich damit sagen will: zumindest hier ist (noch) nicht wirklich viel passiert und überall sonst wo nur beobachtet wird wohl auch nicht.

Es gibt dabei einen feinen Unterschied zwischen dem was eine Zeitung gerade hat um ihre Seiten zu füllen (bzw. dem was sie ignoriert) und dem was in den Menschen aber auch an deren ökonomischen Austausch an nachhaltigem Wandel geschieht. Diese Sollbruchstellen zwischen tatsächlichem Ereignis und zeitlich begrenzter "Aufregung" sind recht komplex, geht ja das eine mal ins andere über und mal nicht (auf Jahrzehnte verstrahlte Meeresböden vor Japans Küste, siehe die Küste vor La Hague, gespickt mit unzähligen nun jedoch teilweis weggespülten Fischerdörfern, ist übrigens nicht aufregend). Dabei finde ich die derzeitigen Ereignisse sicher so spektakulär wie meist traurig, doch davon abgesehen habe ich noch nicht den Eindruck es würde neben dem normalen Chaos besonders viel tatsächlich passieren, sich also bereits ein Wandel vollziehen der Einschnitte in das Leben von Milliarden hat (abgesehen von den wirklich Betroffenen freilich). Da sich genau das aber abzeichnet wäre ich vorsichtig bereits von "wenn du denkst, mehr geht nicht" zu sprechen.

Ausserdem ist da die Einheit unklar, denn ein mehr im sagen wir materialistischen Sinne von "noch größerer Supergau" oder "noch gewaltigere Bankenkrise" ist etwas anderes als ein mehr der Art "noch größere Revolte" oder "noch gewaltigerer kultureller/psychologischer Wandel". Nur wenn aus Ersterem auch eine Form von Letzterem folgt ist das finde ich eine "Nachricht" im Sinne dieses Blogs und von welcher psychosozialen Basis aus es geschieht, mit welchen Folgen, Aussichten, Fallgruben etc. wenn ich das richtig verstanden habe sozusagen sein Thema (wirklich vorraussagen kann man das freilich nicht, höchstens darauf achten). Daneben auch die Nachrichten darüber was unsere derzeitige Kultur in all ihrer Stagnation so an Fallout und Erbsünden hinterlässt, wozu auch das neueste Ölteppichphantom gehört. Dies nur für jene die denken es ist doch alles prima abgesehen von griechischen Staatsschulden.

Eine Grobheit die der Art der Beobachtung geschuldet ist wäre es dabei nur jenen Wandel zu betrachten, der massenmedial nachrichtenwürdig und damit im psychologischen Sinne fast automatisch traumatisierend ist (naja das oder eben Klatsch). Feinheiten und gerade jene Entwicklungen, die stattfinden auch wenn die dpa nichts zum berichten findet, fallen da unter den Tisch.

Ein paar Beispiele: Willy Brandt wurde im Autrag Reichs nach Spanien geschickt, um im dortigen Bürgerkrieg herauszufinden wie es sich den mit der Sexualität der gegen Franco kämpfenden Jugend bestellt ist, eben weil derartige Fragen für Reich zu einer Beurteilung wichtig waren, nicht aber für Zeitungen und deren Nachrichten von der Kriegsfront. Abgesehen von der späteren Karriere Brandts kein wichtiges Detail, doch eben Ausdruck der Art wie sich schon immer Informationen beschafft werden mussten, um abseits der Hauptkanäle auch Einschätzungen der anderen Art treffen zu können. Auch die wirklich wichtigen Einblicke in die Pariser Kommune waren keine klassischen Nachrichtenfakten, sondern Fakten zur Beschreibung des dort neu hervorbrechenden Lebens und seiner Art sich Ausdruck zu verschaffen. Dabei eben nie nur isoliert irgendwie "politisch", was an sich als Modell die Welt zu betrachten ziemlich pervers ist, sondern von vorne bis hinten menschlich, bishin zum Orgasmus.

Zuletzt noch zum Öl im Golf von Mexiko: in den USA starten gerade die Frühlingsferien, spring break genannt. Die Abteilung Klatsch, Tratsch und Bikinis der amerikanischen Medien dürfte sich also bald an den Stränden Floridas einfinden. Soviel zur letztlichen Fähigkeit das da irgendwie "containen" zu können, wenn das Wasser dort anfängt nach Öl zu stinken. Bei Urlaub und Gesundheit werden auch die Amerikaner schnell hysterisch.

monoma - 23. Mär, 11:18

ich hatte ja...

...im beitrag geschrieben, dass dieser satz einer der ersten war, die mir beim anblick der meldung durch den kopf gingen - das betrachte ich eher als ausdruck eines persönlichen zynischen momentes im sinne von "na klasse, jetzt das auch noch" - und ja, ich musste die letzten wochen und monate immer wieder auch an den ölGAU denken.

was das alles letztlich für auswirkungen auch hier noch haben wird, lässt sich meiner meinung nach erst dann beantworten, wenn die situation gerade in japan mal wirklich deutlich wird - es gibt mehr als genug hinweise auf abwiegelung, vertuschung, lügen und fakes. und es gibt eine größere wahrscheinlichkeit, dass eine breitflächige verstrahlung über die wirkung auf die japanische ökonomie auch global einiges an turbulenzen auslösen wird.

ansonsten beobachte ich an vielen stellen in diesen tagen etwas, was hier ein user in worte fasst - eine form von duck and cover sozusagen. die zwar verständlich ist, aber nichtsdestotrotz eine sackgasse darstellt. ich glaube, auch anhand der eindrücke, die ich vom auftreten der allermeisten leute vom schlage atomkraftbefürworter, peakoilleugner, klimaskeptiker etc. habe, dass "in wirklichkeit" untergründig schon ein breiteres gefühl dafür vorhanden ist, wie absolut grundfalsch "unsere" westliche lebensweise, wie extrem verlogen der normale und banale alltag hier ist. aber die breite reaktion darauf ist dann u.a. dieses kopf-in-den-sand-und-hoffen. und das ist etwas, was zumindest mich meist die wände hochgehen lässt.

die ausführungen zu den "news hinter den news", wie ich das mal nennen will, teile ich. aber momentan haben wir einfach auf der erscheinungsebene derart viel am hals, dass ich dem aus dibversen gründen priorität einräume.

zum golf: mich stört das wort "hysterisch" in diesem zusammenhang. gerade die anwohnerInnen der golfküste waren im letzten jahr zu einem großen teil eher phlegmatisch und von teils dergleichen duck-and-cover-haltung geprägt - im zusammenspiel mit sorgen um jobs in der ölindustrie - , wie sie sich auch anderswo finden lässt. und wie staatliche behörden und private konzerne im falle des falles tricksen können, wenn´s um ihren hals geht, sollte eigentlich bekannt sein. die äusserungen der küstenwache sind so wie dargestellt für mich schon mehr als merkwürdig.
Yurun (Gast) - 23. Mär, 20:34

anmerkung

zum hysterisch: mir ging es da eher um die Badespaßbesucher als die Anwohner, letztere sind dabei weniger von der "duck and cover" Fraktion (siehe unten) als Anhänger massiver Verdrängungsstrategien vergleichbar zu Leuten die direkt unter einem Staudamm wohnen, ihn aber garnicht mehr wahrnehmen. Es ist sehr schwer jemanden auf eine Gefahr aufmerksam zu machen, wenn seine Angstfreiheit darauf beruht ihr gegenüber ignorant zu sein (siehe "Biedermann und die Brandstifter"). Im eigentlichen Sinn hysterisch wird das aber auch dadurch wenn Leute anfangen auf Millionen Dollar Schadenersatz zu klagen, weil sie mit einem Fuß in leicht öligem Wasser standen. Dies dann vor dem Hintergrund der Zustände in Nigeria, wo der Sprit für ihren Floridaflug herstammt. Verklagt wird freilich der Reiseveranstalter oder das Restaurant, in dem man ölige Shrimps aß.

Ich finde ja Nachrichten der Art "ach du Scheiße" kann es nicht genug geben (also nicht die Ereignisse an sich, sondern die Berichterstattung), wer das wie "konsumiert" dann erstmal dahingestellt. Jemand wie fefe beispielsweise gelingt es dabei diese ganze Misere mit Humor und einer Enttarnung der dahinterliegenden Unfähigkeit zu verbinden, was das ganze wesentlich erträglicher zu machen scheint, selbst wenn "die sind einfach zu doof dazu" als Erklärung all dessen wohl nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Eine Sache ist dabei aber wichtig: selbst bei der derzeitigen Häufung ist das keine Sättigung an schlechten Nachrichten, kein "was ist hier eigentlich auf einmal los?". Auch wenn ein "jetzt auch das noch" richtig ist, mir als Ökologen sind derartige Ölmengen oder Radionuklide (die man am Meeresboden messen muss!) ein richtiger Horror und da wo weiteres menschliches Leid die Folge ist sowieso. Wir haben es hier aber nicht mit der Götterdämmerung zu tun, sondern mit dem Normalbetrieb. Ein GAU eben, der ausgelegte Störfall phantasieloser Zeitgenossen, den die Realität in allen Weltteilen unversehens und erbarmungslos in einen unvorhergesehenen Super-GAU verwandelt, für den dann keiner verwantwortlich sein will, weil das ja nicht geplant war. Genau das ist dann der Kern des Schreckens, selbst Fukushima und co sind keineswegs Katastrophen im engeren Sinn, sondern der besonders zerstörerische Rand der herrschenden Normalität. Betriebsunfälle, die die beteiligten Unternehmen in ihrer eigenen Logik auch ganz folgerichtig gerne betriebsintern klären wollen. Die Natur ist bei all dem ebenso phantasielos wie wir, aber im Gegensatz zu uns Menschen plant sie nicht.

Gerade den harmlosen Leuten, die verständlicherweise einfach nur ihr Leben leben wollen, muss man solche Nachrichten leider um die Ohren schlagen, dass es nur so schlackert - allerdings ohne Zwang. Nicht weil die böse sind, sondern weil es ein böses Ende haben wird wenn der Wahnsinn dieser "schöner Frühling ohne Sorgen" Mentalität fortbesteht. Unter den herrschenden Bedingungen ist "einfach mein Leben leben und das beste daraus machen" überspitzt ausgedrückt ungefähr so sinnvoll wie ein idyllisches Familienpicknick auf der Wiese vor Fukushima. Schön anzusehen, ohne sichtbare Folgen, zehn Jahre später aber allesamt vom Krebs aufgefressen. In der Folge schürt das vielleicht Verzweiflung und ein Gefühl der Ohnmacht, so viele Antriebe Menschen dazu zu bringen sich eine vernünftigere Art des Zusammenlebens auszudenken und zu praktizieren gibt es aber halt nicht, zumindest für bereits Erwachsene. Da hilft bisweilen nur die rohe Gewalt der Offenbarung, dass die derzeitige Lebensgestaltung dem Überleben unter lebenswerten Bedingungen nicht zuträglich ist und auch ein paar Einkäufe im Ökoladen da wenig ausrichten werden. Das Bewusstsein dafür existiert ja auch insgeheim schon und sei es in Form eines schlechten Gewissens, getriebener Unruhe oder einer Nachrichtenphobie. Je ausgeprägter dies ist, desto größer die Chance es entlädt sich in Kräfte realer Veränderung wenn das timing irgendwann mal stimmt. Je größer die Spannung der Gegenwart ist, also die Lüge zwischen dem geführten Leben und dem gewünschten (meist nicht vorstellbarem) Leben, desto größer die Belohnung wenn diese Spannung sich entlädt und man plötzlich ohne diese Lüge und die mit ihr verbunden Ängste ala Tahrir leben kann. Den meisten wird diese Spannung dabei höchstens als Langeweile bewusst. Am Ende ist das sozusagen der revolutionäre Effekt, egal welches Erscheinungsbild das hat und ob es nun individuell oder gruppendynamisch ist. Die Frage ist dann wie und wodurch sich eine Vorstellung von einem anderen Leben bzw. die Möglichkeit dazu realisiert, als atomisierter Einzelmensch oder umgeben von lauter Leuten die resigniert haben hat man es da wohl schwerer. Erstmal aber muss das normale Leben als falsches Leben enttarnt werden, zusammen mit der Einsicht, dass es in einem falschen Leben halt kein richtiges geben kann und somit "arrangieren" keine Lösung ist.

Übrigens ist das mit dem "duck and cover" im Einzelfall nichtmal falsch, jeder muss selbst einschätzen was er verträgt ohne sich zu schaden, ohne bestehende Handlungsbereitschaft bzw. überhaupt Handlungsfähigkeit wäre das ja quasi die Folge. Wer einmal sensibilsiert genug ist Nachrichten nicht mehr ertragen zu können, der ist insofern er daraus keine selbstgerechte "weiter so mithilfe meiner Ignoranz"-Religion bastelt (scheint mir häufig bei Frauen um die 40, ohne böse sein zu wollen) eigentlich schon gewonnen. Wenn ein Mensch sich durch eine solche Sache in seinem Kern angegriffen sieht, dann ist es eine gesunde Selbstschutzmaßnahme hier mal wegzuschauen. Wer das nicht macht vergiftet sich innerlich und wird auf Dauer zum Arschloch. Wichtig vor allen anderen Dingen ist dabei der Erhalt des Lebenswillens, denn nur wer den hat stellt auch Ansprüche an dieses Leben, wer ihn verliert dem ist schnell alles egal solange er seine Ruhe hat und in seiner Ecke, auf die er sich zurückzieht, nicht belästigt wird. Solche Leute gibt es gerade hier in Ostdeutschland mit haufenweise zerbrochenen Biographien jede Menge, was hier viele Gegenden auch zu einem Eldorado für Schweinereien jener Machart macht, die hier als Nachrichten taugen würden.
Quetzalcoatl (Gast) - 25. Mär, 20:19

Ein interessantes Interview mit Holger Strohm, welches aufzeigt wie eine seriöse Berichterstattung über Fukushima verhindert wird:

http://www.bewusst.tv/

monoma - 26. Mär, 17:36

strohm

ei stimmt, den gab´s ja damals auch - "friedlich in die katastrophe" war in bestimmten szenen ein standard.

aber wenn ich mir die aktuellen berichte über sein weiteres wirken betrachte... das erinnert doch sehr an einige andere gestalten der grün-alternativen szene ende der 1970er alá springmann und gruhl. ich lasse den link zu dokumentationszwecken trotzdem stehen, weil es durchaus interessant ist, was er hinsichtlich der aktuellen situation zu erzählen hat. "bewusst tv" jedoch ist grundsätzlich eine ähnlich fragwürdige addresse wie der "kopp-verlag".

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Grummel - 12. Sep, 20:17
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Weiss jemand was? Gruß Wednesday
monoma - 12. Sep, 14:48
Der Spiegel-Artikel im...
Den Spiegel-Artikel gibt's übrigens hier im Netz: http://www.spiegel.de/spie gel/spiegelspecial/d-45964 806.html
iromeister - 12. Jun, 12:45
Texte E.Mertz
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