notiz: zum öligen menetekel im golf - neue updates

ein weiteres update zum supergau im golf - zunächst hat sich der verdacht endgültig bestätigt, dass bp hinsichtlich der real austretenden ölmengen schlicht gelogen hat. trotz der als "erfolg" verkauften maßnahme, mittels eines rohrs im (größten) leck tonnen von öl abpumpen zu können, zeigen neue videos vom grund weiterhin einen ständigen ölausfluss ins meer. ausläufer des öls haben mittlerweile den sog. loop current erreicht, eine starke meereströmung im golf, die das ganze zeug wie schon neulich befürchtet richtung golfstrom / atlantik transportiert. damit kommen absehbar florida (mitsamt seinen ökologisch wichtigen keys), aber auch kuba in den "genuß" der schwarz-bräunlichen pracht. es laufen diesbezgl. bereits gespräche zwischen der us-administration und kuba - wer sich mit dem verhältnis beider länder etwas auskennt, wird an diesem schritt den druck erkennen können, unter dem die usa stehen.

dazu wurde in den vergangenen tagen das ergebnis eines
feldversuchs breiter bekannt, der vor einigen jahren von verschiedenen ölkonzernen (u.a. auch bp) und den zuständigen us-aufsichtsbehörde durchgeführt wurde - da ging es genau um die folgen eines solchen blow-out wie jetzt im golf - das wichtigste ergebnis lässt sich in einem satz zusammenfassen: lediglich ein sechzigstel des gesamten austretenden öls wird überhaupt an der oberfläche sichtbar! wer sich die sichtbaren ölmengen im golf betrachtet, sollte das ab jetzt immer vor dem hintergrund dieser information tun. währendessen sind die ersten wirklichen mengen öls bereits an der küste von louisana angelandet und haben bisher auf ca. 50 km länge die dortigen marschlandschaften zerstört - offizielle des bundesstaates reden davon, dass in diesen abschnitten "alles tot" ist. keine übertreibung - das waren nicht mehr "nur" einzelne flecken oder schillernde schlieren (beides schlimm genug), sondern die küste ist dort bedeckt von einem teils mehrere zentimeter dicken ölschlamm, der alles unter sich erstickt.

mittlerweile werden auch immer neue informationen rund um das verhalten von bp und den zuständigen us-behörden bekannt, die die wertung kapitalverbrechen im wahrsten sinne des wortes dick unterstreichen. hinsichtlich des bisher verwendeten dispersionsmittels "corexit" der firma "nalco" ist bp die weiterverwendung seitens der regierung ab diesem wochenende untersagt worden, die müssen sich jetzt nach einer "ungiftigeren" alternative umsehen. was aber hinsichtlich dieses mittels bisher kaum bekannt war, wird im folgenden
bericht deutlich:

(...) "Der britische Ölkonzern sitzt im Aufsichtsrat der Chemie-Firma Nalco - und hatte damit ein wirtschaftliches Interesse, möglich viele Liter der Chemikalie in den Golf von Mexiko zu sprühen. Nalcos Aktienkurs schoss seit der Ölpest um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Durch die Umweltkatastrophe hat die Firma einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Dollar gemacht.

Und die Studie, dass die Chemikalie Corexit ökologisch undenklich sei, kommt aus dem hauseigenen Institut der Öl-Firma Exxon. Die hat seit den 90er Jahren ein Joint Venture mit Nalco und sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat." (...)


hübsch, oder? genauso wie die zustände, die inzwischen aus der für die ölbohrungen zuständigen aufsichtsbehörde
"minerals management service" bekannt geworden sind und dort bisher zu einem rücktritt sowie größeren umstrukturierungen geführt haben - dieser laden hat sich als hort der korruption erwiesen:

(...) "Erst 2008 hatte es Schlagzeilen darüber gegeben, dass sie in einem Bett liegen – und das auch im wahrsten Sinne des Wortes. Damals flog auf, dass mehr als ein Dutzend MMS-Mitarbeiter Sex mit Angestellten der Ölindustrie hatten, Berge von Geschenken annahmen und Gelage mit Alkohol und Drogen hielten. Zu den netten Gaben gehörten Golf- und Skiausflüge und feudale Abendessen – das alles in einer frappierenden Menge, hieß es damals in einem offiziellen Untersuchungsbericht." (...)

alles zusammengenommen bietet sich ein bild, zu dem zumindest mir keine passenden beschreibungen mehr einfallen.
Mondenkind (Gast) - 23. Mai, 05:38

Hallo monoma,

"alles zusammengenommen bietet sich ein bild, zu dem zumindest mir keine passenden beschreibungen mehr einfallen."

Ja, so geht es mir in letzter Zeit auch immer öfter, wenn ich derartiges lesen muss. "Krank", "pervers" oder "antisozial" sind keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben könnten, was das gefühlsmäßig bei mir auslöst. So bleibt mir dann oft nur noch die Sprachlosigkeit...

Grüße aus dem Südwesten (nicht Südosten, das muss ein anderes Mondenkind gewesen sein)!

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