notizen

Freitag, 13. Januar 2006

notiz: die stadt des als-ob

da dieses blog in aller regel bedrückende bis schwer bedrohliche themen behandelt, möchte ich Ihnen einen beitrag nicht vorenthalten, der mir ein breites grinsen auf´s gesicht gezaubert hat. und trotzdem bleibt mir der wunsch "viel vergnügen!" irgendwie halb im halse stecken...

Und es übersteigt mein Vorstellungsvermögen, auf welche Weise aus diesem Teufelskreis des konditionierten Handelns und verlogenen Alibituns einmal ein wahrhaftiges Sein entstehen kann.”, rief er.

Mittwoch, 4. Januar 2006

notiz: zu beginn des neuen jahres etwas lesefutter

soweit den (ritualisierten, inszenierten) trubel überstanden? wieder bereit für den allgegenwärtigen großen wahnsinnstrubel? nein? es sei eine einzige obszöne zumutung? völlig unakzeptabel? ganz recht - niemand hat es verdient, sein/ihr einziges leben als objekt, und sei´s nur zeitweise, verbringen zu müssen. um die erbärmlichen verhältnisse zu ändern, müssen wir sie be-greifen - und nicht nur dieses blog möchte zum verständnis beitragen.

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in der virtuellen nachbarschaft findet sich da z.b. das blog von yvonne paul, die sich von einer ganz anderen seite her den gleichen entwicklungen - zumindest empfinde ich das so - widmet wie dieses blog. der objektivistische modus lässt sich ebenso als logos benennen, und dieser buchtipp weist interessanterweise auf die psychohistorischen thesen von deMause, bei denen begriff und funktion von opfern eine wichtige rolle spielen - die inhaltangabe des buches enthält hinweise auf einen möglichen zusammenhang zwischen dem ritual und der funktion des opfers mit dem siegeszug der kapitalistischen ökonomie (zugegebenermaßen lehne ich mich hier etwas weit aus dem fenster, zumal ich´s noch nicht gelesen habe - nehmen Sie´s als spontane assoziation).

auch, wenn ich die positionen von frau paul zu den von ihr künstlerisch bearbeiteten entwicklungen freundlich gesagt als ambivalent empfinde, so möchte ich ihr blog doch gerade auch wegen der anderen art der auseinandersetzung empfehlen.

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auf subfrequenz.net findet sich unter dem menuepunkt linklist der unterpunkt gehirn eskapaden, den ich hier ebenfalls allen interessierten leserInnen ans herz (und hirn) legen möchte - es findet sich eine sehr spannende sammlung von texten bzw. fragmenten, welche thematisch zu etlichen beiträgen hier weiterführendes und erweiterndes enthalten - ich habe längst noch nicht alles selbst gelesen, und kann darum hier nur eine kleine auswahl angeben: bspw. eine arbeit zum thema neoliberalisierung - cyborgisierung, berichte aus den neurowissenschaften, oder auch ein systemischer erklärungsansatz zur parallelität der `entwurzelung´ von gesellschaft, subjektivität und denken - inspirierend ist das stöbern auf der subfrequenz allemal.

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ohne viele weitere worte möchte ich als letztes dann noch auf ein recht interessantes porträt des psychoanalytikers arno gruen hinweisen, der hier ja bereits öfter zitiert worden ist - aufschlußreich fand ich besonders die haltung der orthodoxen kollegInnenschaft gegenüber gruen - erinnert an die unrühmlichen sonstigen dissereien der etablierten psychoanalyse gegen die vielen versuche - u.a. von alice miller -, ihr die gesellschaftskritische relevanz wiederzugeben, die sie selbst unter der berücksichtigung etlicher überholter und falscher annahmen in freudschen konzept besitzen könnte.

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soweit für den moment. da noch einige beiträge fertig zu schreiben sind und ich gerade auch nicht geringen alltagsstress verspüre, kann es etwas dauern, bis ich mich hier wieder melde. bis dahin - machen Sie´s gut.

(ps: ich werde in der nächsten zeit auch versuchen, den darstellungsfehler, den v.a. benutzerInnen des internet explorers hier sehen werden - die menueliste rechts ist zu weit nach unten verschoben - zu beheben).

Mittwoch, 14. Dezember 2005

notiz: wenn sich ein blog schon...

...wotans weltnetzseite (der aktive link war lange genug online) nennt, muss man(n) nicht lange nachdenken - ja, das ist deutschland - von schlesien über elsaß-lothringen bis ins sudetenland. hossa! und die kameradInnen im beschränkten geiste alle aufgeführt - vom "mädelring thüringen" über den "sächsischen heimatschutz" und die "british national party" bis hin zur koreanischen demokratischen volksrepublik werden die eigenen wünsche nach unterordnung, hierarchien, prügel und stechschritt hübsch in der welt verteilt. da trifft sich der nazi gerne auch mit dem militaristischen und nationalistischen stalinisten, erst recht, wenn dieser auch gegen "den us-imperialismus" antritt. der antisemitismus als evergreen des rechtsextremen wahns ist natürlich an vorderster stelle dabei, und dazu gibt´s noch instrumentalisierung von kriegsopfern - wichtig ist dabei, das diese opfer unbedingt deutsch sein müssen, um sie aufrechnen zu können - "tausche ein dresden gegen ein treblinka, und jetzt sind wir quitt". all diese widerwärtigkeiten werden jedoch noch getoppt vom link auf eine seite namens "nationale gegen kinderschänder" - die perfidie und verkommenheit dieser sich als "kinderfreundlich" gerierenden bande muss erstmal erreicht werden:

"Ganz kleine Kinder oder Neugeborene wurden meistens gleich getötet, da man sie nicht für Arbeitseinsätze gebrauchen konnte. KZ-Aufseher taten dies oft auf sehr grausame Art und Weise. "Eine Frau gebar ihr Kind, ich wickelte es in Kleidungsstücke und legte es neben der Mutter auf den Boden, dann brachte ich der Mutter aus einem anderen Waggon ein Lebensmittelpaket. Baretzki kam mit dem Stock auf mich zu und schlug mich und die Frau. 'Was spielst du mit dem Dreck' schrie er mich an. Das Kind fiel auf den Boden, und er trat es zehn bis fünfzehn Meter mit dem Fuß fort wie einen Fußball." (Simon Gotland Paris. Aussage im Auschwitz- Prozeß) "Es war 1944, daß es zu solchen Szenen gekommen ist unter Oberscharführer Moll. Er nahm das Kind von der Mutter weg, hat es weggetragen, was ich gesehen habe im Krematorium 4, wo es zwei große Gruben gegeben hat. Er hat die Kinder hineingeworfen in das kochende Fett von diesen Leuten" (Filip Müller, arbeitete im Sonderkommando in Birkenau)."

(quelle)


ob wohl das wort kinderfachabteilung in diesen kreisen bekannt ist?

Nach eigener Aussage gab Dora V. den Kindern die in Wasser aufgelösten Tabletten [Luminal) zum Trinken. Dann seien die Kinder „eingeschlafen“ und hätten sich nicht mehr bewegt. In eineinhalb bis zwei Tagen sei dann der Tod eingetreten. Wenn in seltenen Fällen ein Kind bis zu einem Dämmerzustand“ erwachte, habe Baumert eine neue Medikamentengabe angeordnet [...]. Als Todesursache für die so getöteten Kinder , wurde, wie Baumert aussagt, „meistens Lungenentzündung angegeben“ [...].

und die kinder vom bullenhuser damm werden ihnen vermutlich auch kein begriff sein:

"Im KZ Neuengamme führte der SS-Arzt Dr. Kurt Heißmeyer Tbc-Versuche an Häftlingen durch. Dazu ließ er im November 1944 zwanzig jüdische Kinder, zehn Jungen und zehn Mädchen, aus dem KZ Auschwitz nach Neuengamme bringen. Betreut wurden die Kinder von zwei französischen Häftlingsärzten, den Professoren René Quenouille und Gabriel Florence, und den zwei holländischen Pflegern Anton Hölzel und Dirk Deutekom. Um das Verbrechen zu verbergen, ließ die SS-Führung die Kinder und ihre vier Betreuer wenige Tage vor Kriegsende in ein seit Oktober 1944 als KZ-Außenlager genutztes Schulgebäude im kriegszerstörten Stadtteil Rothenburgsort bringen und dort ermorden."

faschismus ist keine meinung - und nur oberflächlich eine "ideologie" -, sondern eine schwere psychosoziale störung (mit entsprechender psychophysischer basis), deren ausagierte symptome üblicherweise als verbrechen und terrorismus in jedem nur denkbaren sinne daherkommen. und bei dem die betroffenen sich für die einzig vernünftigen menschen halten. in diesem punkt ähneln sie z.b. auch den echten psychopathen. professionelle antisoziale sozusagen. so wie herr oder frau "wotan".

notiz: die versprochenen antworten...

...auf die vielen kommentare der letzten zeit hier brauchen noch eine weile - jana hatte ja das wort "verfransen" genannt, und das ist tatsächlich bei den thematiken hier so eine sache, die schnell passieren kann. obwohl ich glaube, dass ich das bisher ganz gut ausbalancieren konnte. aber die diskussion jetzt hat natürlich grundsätzlichen charakter, und da geht´s dann schnell mal über alle (sinnvollen) grenzen. aber ich bin dabei, für die erwähnten antworten eine form zu entwickeln, die diese gefahr im besten falle unterlaufen könnte. mal sehen.

*

erschwerend dazu kommt natürlich die übliche depression beim betrachten des (psychopathologischen) treibens unserer spezies, bzw. von relevanten teilen derselben. es ist, je nach eigener verfassung, mehr oder weniger zum ständigen weglaufen, zum ständigen hände-vor-den-kopp-hauen, zum an-die decke-gehen oder einfach nur zum weinen.nur ein beispiel:

wenn sich in der zeit mal wieder jemand darüber echauffiert, dass "deutsche Staatsbürger von fremden Geheimdiensten drangsaliert" werden, so ist die perversion offen sichtbar - mit betonung auf "deutsch" und "fremd" werden hier mitnichten einfache zivilisatorische standards eingefordert - nein, die foltermethoden der cia (wie auch die praxis der todesstrafe in den usa - beides dinge, zu denen ich sehr klare gefühle und gedanken habe) werden hier benutzt, um mal wieder die misstönende kakophonie aus antiamerikanischen ressentiments (die etwas anderes sind als die imo sehr nötige kritik an den ökonomischen, sozialen und politischen verhältnissen in den usa), dem ewigen deutschen komplex der eigenen "fehlenden souveränität" (die in d-land anscheinend immer nur als "staatliche" gedacht werden kann), sowie der inszenierung der eigenen aktuellen "deutschen identität" als etwas besseres erklingen zu lassen - kein stück geht es dabei um menschenrechte, die nur jenseits der identitätsstiftenden halluzinationen von nationen und staaten einen sinn machen und auch nur gegen diese konstrukte durchgesetzt werden können.

all diejenigen stimmen der "öffentlichen meinung", die sich jetzt als "zivilisierte europäerInnen" stilisieren - haben sie noch nie etwas davon gehört, dass z.b. die europäische union mit spanien ein land als mitglied hat, in dem seit jahrzehnten die folter zu den verbreiteten verfahrensweisen der sog. sicherheitskräfte gehört? (besonders im kontext der repressionen gegen die baskischen nationalistischen bewegungen)?

das mit der türkei ein land vor der aufnahme steht, in dem ebenso routinemässig gefoltert wird, und dem deutschland in den 1980er und 90er jahren massiv hilfe für den ausbau der repressionsapparate geleistet hat in form von militärischer ausrüstung und ausbildung? lässt sich als beihilfe zum genozid an den kurdischen teilen der bevölkerung ansehen.
und die zwangsweisen abschiebungen von flüchtlingen aus deutschland in staaten, in denen die folter nachweislich von den jeweiligen regimes eingesetzt wird...

"Auch von Deutschland aus werden Menschen in Folterstaaten in aller Welt abgeschoben, da sie nicht beweisen können dass sie in ihrer Heimat Verfolgt waren. In München musste in diesem Frühjahr der togoische Oppositionelle und KARAWANE-Aktivist Akakpo Dossou untertauchen, da ihm die Abschiebung in den Folterstaat Togo angedroht wurde."

(quelle)


...sind dem zeitredakteur ebensowenig anlaß zur empörung wie die bücklinge deutscher politikerInnen und angehöriger der wirtschaftseliten vor den repräsentanten des totalitären china.

weitere beispiele für diese praxis des zwiedenkens (eine wahrnehmungsart letztlich) in den öffentlichen medien können Sie selbst suchen. es ist völliger blödsinn, davon auszugehen, das "unsere" politikerInnen bei einer hypothetischen gleichen machtposition, wie sie die usa in der welt hat, auch nur ein stück weit anders handeln würden als die jeweiligen us-administrationen. ganz im gegenteil sind überall genügend zeichen dafür wahrzunehmen, dass sie (noch) nicht so können und dürfen, wie sie´s gerne möchten. aber fleißig dabei sind, dieses "manko" aufzulösen. und eine (ver-)öffentlichte meinung - zu der z.b. auch blogs gehören - macht sich selbst zum nützlichen idioten innerhalb des gerangels zwischen soziopathischen, imperialistischen und letztlich mafiaartigen machtgruppen, die um die vorherrschaft auf diesem planeten kämpfen, wenn sie nicht die strukturellen ähnlichkeiten der masken der niedertracht in berlin, washington, paris, london, peking, moskau, teheran... wahrnehmen und die konsequenzen daraus ziehen will.

Mittwoch, 7. Dezember 2005

notiz: offene kriegslogik von "oben"...

...das war mein erster gedanke bei der lektüre der heutigen zeit-presseschau, in der u.a. ein kommentar in der printausgabe der "welt" zitiert und kommentiert wurde - der "welt"-kommentar bezieht sich auf die us-amerikanische folterpraxis und rechtfertigt das so:

„Rechtsordnungen müssen aus Selbstschutz ihre zivilisatorischen Standards unterschreiten, wenn es der Notfall erfordert. Die Forderung nach einem totalen A-priori-Verzicht auf harte Verhörmethoden mag Ausdruck des reinen Gewissens sein. Sie taugt nicht als Maßstab für eine Realpolitik, die am Ende die eigene Bevölkerung vor Übergriffen schützen muß“.

„Die Macht setzt das Recht“.


pure macht-logik. gnadenlos und alles objektivierend-niederwalzend, was ihr in die quere kommt. sie glauben an ihre lügen, die für sie keine lügen sind. aber für alle anderen ist spätestens hier die grenze der - hm, "loyalitätsverpflichtung" (die eh fragwürdig erscheint) erreicht. nicht mehr gegenüber solcher macht und solchem "recht".

der wahnsinn der normalität. es wird vermutlich schneller krachen, als wir uns alle vorstellen können (und wollen).

Montag, 5. Dezember 2005

notiz: unter anderem wegen genau solcher sätze...

...sind und bleiben die neurowissenschaften eine zwiespältige sache - auch trotz der tatsache, dass sie durchaus wichtige erkenntnisse produzieren. aber sie sind eben auch durch und durch produkte des westlichen weltbildes und seiner aktuellen ausprägungen:

"Mein Ziel ist es, den Glückszustand unabhängig von der Traurigkeitskomponente zu modulieren"

ohoh. da mutet dann die folgende aussage nur noch gnadenlos naiv an (mal ganz abgesehen von der tatsache, dass zustände von angst innerhalb eines gewissen rahmens durchaus ihren sinn und ihre notwendigkeit haben - völlig angstfrei sind nur psychopathen) :

"Sobald man mit der Biologie fertig ist, muss sich die Gesellschaft entscheiden, ob sie sie manipuliert haben will oder nicht."

was das für eine gesellschaft ist bzw. wie einige ihrer grundsätzlichen prägungen entstehen und sich ausdrücken, ist hier zur genüge thema. mr. kandel offenbart die typische haltung des eigentlich unbeteiligten wissenschaftlers: "wir forschen ja nur, auf die verwendung der ergebnisse haben wir doch keinen einfluss." aber nicht nur in der atom-, nano- und genforschung, sondern auch und gerade in den neurowissenschaften kann eine solche haltung verheerende folgen nach sich ziehen.

Sonntag, 4. Dezember 2005

notiz: wieder mal ein hinweis...

...auf die virtuelle nachbarschaft: bei morgaine ist ein längerer auszug aus dem hier bereits vorgestellten buch Das emotionale Leben der Nationen von lloyd deMause zu lesen, den ich am thema interessierten leserInnen empfehlen möchte.

Freitag, 2. Dezember 2005

notiz: das wort zum wochenende



“Wenn man von ‚Liebesobjekten‘ spricht, so ist das nichts anderes, als wenn ein Geschäftsmann von einer Kapitalanlage spricht. Im letzteren Fall wird das Kapital investiert, in ersterem Fall die Libido.”



(erich fromm, 1981 - an sich sollte hier auch die onlinequelle zu sehen sein, aber da momentan hier technisch mal wieder der wurm drin ist, wird das nachgeholt. edit: das problem besteht leider z. zt. immer noch).


so, vorläufig als vollen link jetzt die zitatquelle:

www.sgap.ch/pdf/NarzisstischerMachtmissbrauch.rtf

zwar ein sehr spezielles thema, trotzdem mit einigen interessanten infos zum narzissmus-komplex aus therapeutischer - in doppelter bedeutung - sicht. dazu wird auch dezent eine kritik an menschenbild und sprache der orthodoxen psychoanalyse sichtbar, die ich begrüßenswert finde. das obige fromm-zitat bezieht sich u.a. genau darauf.

Donnerstag, 1. Dezember 2005

notiz: ist "anständigkeit" eine tatsächlich relevante kategorie...

...bei der wahrnehmung der heutigen ökonomischen strukturen? als deutlich moralische forderung eher nicht, wie ich finde - moral wird in gesellschaften immer dann gefordert, wenn die selbstregulationsfunktionen individuell und kollektiv bereits so geschädigt sind, dass ein konstruiertes soziales korsett - und nichts anderes stellt eine aufgepfropfte moral dar - als handlungsleitend eingesetzt werden soll. im angesicht der hier thematisierten psychophysischen tatsachen halte ich derartiges jedoch für weitgehend wirkungslos - weder narzissten noch borderlinemenschen, und schon gar nicht psychopathen werden sich von derartigen korsetts tatsächlich beeindruckt zeigen können - auch, wenn sie vielleicht vorübergehend diese moralischen handlungsanweisungen in der ewigen eigenen identitätskonstruktion verwerten mögen. und warum schreibe ich dies alles? weil das folgende mich dazu angeregt hat:

Der neue Typus nämlich, den der amerikanische Soziologe Christopher Lasch in seinem Buch Die blinde Elite beschrieben hat, ist bedenkenlos fixiert aufs ökonomische Kalkül. Gestählt in den Ausbildungslagern der Business Schools, ist er ein Ministrant des Kapitals. Von Grund auf heimatlos, fühlt er sich in der weiten Welt zu Hause, in den klimatisierten Arealen der Abflughallen, Hotelzimmer und Vorstandsetagen, und wo immer er sich befindet, agiert er weltumspannend. Anständigkeit mag er im privaten Umgang für erstrebenswert halten, im Job ist sie ihm keine handlungsleitende Tugend mehr.

und dieses schlußfolgerung ist sicher richtig:

"Schon jetzt sind die Anzeichen psychischer und sozialer Verwahrlosung erschreckend sichtbar, und es wäre, wenn die Entwicklung anhält, auf Dauer sinnlos, sich in eingezäunten Bezirken zu verschanzen.

es wird nicht ausreichend sein, hier noch an "anstand" zu appellieren.

Freitag, 25. November 2005

notiz: verdammt. verdammt.

VERDAMMT.
...

...

...

wie lange noch? wie viele noch?

edit: es ist kaum zu ertragen. und doch ist der folgende artikel voll von bitter nötigen informationen - nach dem ersten lesen einer der besten zum thema, die ich in mainstreammedien jemals vor die augen bekommen habe:

»Alle Formen von Gewalt beginnen mit der Entgleisung von Beziehungen, lange bevor die Gewalt selbst auftritt«

nur das "naturgesetz des welpenschutzes" wage ich zu bezweifeln - vor dem hintergrund der realen situation eine wunschvorstellung. genauso wie die verdrängung der tatsache, dass in deutschland mit beginn des letzten jahrhunderts noch lange nicht schluß gewesen ist mit den geschilderten methoden. letztlich - wie diese entsetzlichen geschichten zeigen - bis heute nicht. aber vielleicht lernen wir gerade tatsächlich, langsam und mit allerlei aussetzern, wahrzunehmen, was wir uns seit unzähligen generationen selbst antun.

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Texte E.Mertz
Schönen guten Tag allerseits, ich bin seit geraumer...
Danfu - 2. Sep, 21:15

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