notiz: krisennews spezial - wenn die menetekel am himmel erscheinen

"Das Jahr 2010 ist voller Merkwürdigkeiten und es ist noch lange nicht beendet."

so drückt es ein fachlich durchaus versierter user in einem
meteorologischen forum am ende seines beitrages in einem thread zur aktuellen hitzewelle in russland aus, und bezieht sich damit primär auf atmosphärische strömungsmuster der ganzen letzten monate bis in den letzten winter hinein, die nicht nur in deutschsprachigen foren verbreitet als seltsam, wenn nicht gleich als anomalien bezeichnet werden.

nun hatten wir hier im blog ja schon in der vergangenheit längere
auseinandersetzungen hinsichtlich eines möglichen anthropogenen klimawandels, aber ich finde, dass die derzeitigen globalen wetterextreme....

(...) "Kältewelle in Südamerika, Dürre und Hitzwelle in Russland, die verheerende Brände auslösen, Starkniederschläge in Pakistan, Afghanistan, Indien und China, die gewaltige Überschwemmungen und Zerstörungen verursachen, auch in Deutschland, Polen und Tschechien heftige Regenfälle und Überschwemmungen. Dazu schnell voranschreitende Schmelze des arktischen Eises, das erste Halbjahr 2010 war das wärmste seit Beginn der Messungen 1880, jedes der drei letzten Jahrzehnte war wärmer als das zuvorkommende gewesen …" (...)

...zumindest in ihrer objektivierbaren
häufung innerhalb der letzten jahre jenseits aller streitereien um den menschlich verursachten anteil durchaus unterstreichen, dass etwas mit dem planetaren klima ( = ich verstehe das wort u.a. im sinne von statistischem wetter, wobei die statistik anhand von realen ereignissen über einen zeitraum von mindestens 30 jahren als klima gelten kann) passiert. da das globale klima lange nicht bis ins letzte verstanden ist und auch einflüsse wie die sonnenaktivität eine rolle spielen, erscheint es leicht, den möglichen (und für mich wahrscheinlichen) menschlichen einfluss als übertreibung, panikmache etc. abzutun. wir werden gerade diesen speziellen punkt hier im blog bestimmt nicht abschließend klären können; aber ich denke mir, dass selbst bei @sansculotte, der damals sehr klar und mit durchaus nachvollziehbarer argumentation (ansonsten eine seltenheit bei den "skeptikern") gegen einen relevanten einfluss gerade von co2 stellung bezogen hatte, ein minimalkonsens vorhanden sein könnte in der weise, dass wir uns darauf einigen können, dass wir aktuell die wirkungen von klimatischen anomalien besichtigen können - die ursachen sind ein anderes kapitel.

*

das diese wirkungen nun v.a. in russland und pakistan so katastrophal wie selten zuvor ausfallen, hat natürlich sehr direkt auch mit menschlichem tun bzw. unterlassen zu tun. wenn die these des (anthropogenen) klimawandels aber zutrifft, dann haben wir heute die gelegenheit, so etwas wie eine mögliche blaupause dafür zu betrachten, was uns in zukunft noch alles blühen könnte, vor allem hinsichtlich der reaktion von regierungsoffizieller seite. und bezgl. dieser scheint es fast egal, in welchem land sich die wetterdramen abspielen - das russische desaster ähnelt für mich strukturell sehr der
nichtreaktion der damaligen us-administration nach dem hurricane katrina 2005. sicher, formal unterschiedliche systeme und unterschiedliche ursachen - und doch erscheint die mentalität der jeweils handelnden "politischen eliten" nicht nur in diesen fällen gleich, und zwar gleich ausgeprägt antisozial.

bevor ich letzteres gleich speziell am beispiel russland näher deutlich machen will, nochmal direkt zum thema klima und den derzeitigen
anomalien:

(...) "Die extremen Wetterereignisse stehen laut Atmosphärenforschern in einem direkten Zusammenhang.

Das stationäre Hoch über Russland sorgte für sehr hohe Temperaturen, die wiederum zu den Waldbränden geführt haben. Östlich des Hochs liegt ein Trog, und der verstärke den Jetstream über dem Himalaya, sagt Olivia Romppainen-Martius, Atmosphären-Forscherin an der ETH Zürich. Der starke Jetstream seinerseits begünstigte die starken Niederschläge. «In Kombination mit einem aussergewöhlich starken Monsun kam es zu heftigen Niederschlägen über Pakistan und Nordindien», so die Wissenschaftlerin. «Dieses Jahr ist der Jetstream über dem Himalaya anomal stark. Aussergewöhnlich ist auch, dass er genau über Pakistan beginnt. Normalerweise ist er im Sommer weiter nördlich gelegen.» Worauf die Anomalien zurückzuführen sind, kann Romppainen-Martius nicht mit Bestimmtheit sagen, es wäre Spekulation." (...)


und um die dimensionen auch in historischer hinsicht nochmal ganz deutlich zu machen:

(...) «Seit der Gründung unseres Landes, also in den vergangenen tausend Jahren, ist eine vergleichbare Hitzewelle weder von uns noch von unseren Vorfahren beobachtet worden», sagte der Chef des staatlichen Wetterdienstes Rosgidromet, Alexander Frolow. (...) «Das ist ein einzigartiges Phänomen, so etwas gibt es in den Archiven nicht», so Frolow.

Auch die Folgen der Flutkatastrophe in Pakistan werden immer dramatischer beschrieben. Bisher seien 13,8 Millionen Menschen betroffen, dies übertreffe vorangegangene Naturkatastrophen, sagte Maurizio Giuliano, ein Sprecher des UN-Büros für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten. «Dieses Desaster ist schlimmer als der Tsunami, das Erdbeben in Pakistan von 2005 und das Erdbeben in Haiti.»


hat aber weit weniger öffentliche aufmerksamkeit.

*

nun ist es durchaus so, dass ein sommerliches hochdruckgebiet bzw. strömungsverhältnisse, die über wochen subtropische heisse luftmassen ununterbrochen richtung nordosten befördern - selbst teile von finnland hatten bisher schon viele tage mit temperaturen von weit über 30° C; eine stadt wie archangelsk am weißen meer hoch im nördlichen russland verzeichnete tropennächte, d.h. dass die temperatur nachts nicht unter 20 ° C fällt - , nicht unbedingt derartig verheerende auswirkungen auf die menschliche gesellschaft haben muss wie zurzeit. sicher, eine derartige hitze in regionen, die eigentlich eher mit schnee und eis assoziiert werden, trifft unvermeidlich auf eine solches ungewohnte bevölkerung und es sollte spätestens seit dem hitzesommer 2003 in mitteleuropa bekannt sein, dass ein derartiges wetter besonders in verstädterten gebieten nicht nur aufgrund der temperatur mehr herz-kreislauf-tode verursacht, sondern auch für eine starke luftverschlechterung sorgt. und das wochenlange hitze die waldbrandgefahr steigen lässt, ist ebenso eine binse.

das jetzige geschehen in russland jedoch hat eine vorgeschichte, aus der sich eigentlich direkt auch verantwortlichkeiten ableiten lassen. die zentralen punkte sind meines wissens nach die folgenden:
  • die nicht stattgefundene rekultivierung entwässerter moorgebiete besonders rund um moskau. die wurden teils schon in den 1920er jahren trockengelegt; einerseits zur brennstoffgewinung, andererseits aber auch, weil sie lediglich als brutstätten für moskitos und damit assoziierte krankheiten begriffen worden sind. innerhalb der frühen sowjetischen industrialiserung / modernisierung war allerdings eine andere als eine sehr technokratische, d.h. verdinglichende wahrnehmung von natur auch schier undenkbar
  • alles andere aber ist der post-sowjetischen phase zuzuordnen - da wäre die aushöhlung bzw.regelrechte zerschlagung jeglicher feuerprävention und - bekämpfung
  • ebenso wie die zerschlagung des staatlichen forstwesens (nicht nur wichtig zur hege des waldes, sondern auch zur früherkennung von bränden)
  • vor ein paar jahren wurde das umweltministerium faktisch aufgelöst und - ausgerechnet und bezeichnenderweise - dem rohstoffministerium eingegliedert
  • was sicher die neuen "besitzer" vieler wälder gefreut hat, oligarchen und großindustrielle, die in der einschlägigen holzverarbeitung tätig sind, und denen besonders unter putin die "privatisierung" ehemals öffentlichen gutes sehr leicht gemacht wurde - das lässt sich nicht ohne bezug zu den in russland zu beobachtenden quasi-mafiösen strukturen in politik & wirtschaft begreifen
  • zu schlechter letzt müssen aber auch große teile der russischen bevölkerung genannt werden, in denen so etwas wie umweltbewusstsein na sagen wir mal nicht allzusehr ausgeprägt ist. und die durch ihre weitgehende apathie auch das gesamte und auch in anderen bereichen destruktive treiben der alt-neuen russischen "eliten" faktisch duldet (was sie allerdings nicht groß von vielen anderen regionen der welt unterscheidet)
all das zusammengenommen führt dann zu jenen apokalyptischen bildern von feuerwalzen, vernebelten millionenstädten und hustenden menschen in masken, wie sie gerade täglich über die fernsehschirme flackern - bis hin zu vögeln, die
tot vom himmel fallen:

(...) "Vor allem Exoten wie Papageien und Kakadus würden derzeit in großer Zahl sterben, schrieb die Zeitung "Moskowski Komsomolez" unter Berufung auf Tierärzte. Der Leiter der Moskauer Vogel-Klinik, Wladimir Romanow, sagte, dass Tierbesitzer zu Dutzenden ohnmächtiges Federvieh einlieferten. Bei einigen Tiere seien Blutgefäße geplatzt und schwere Kohlenmonoxidvergiftungen festzustellen.

Nur wenige Papageien hätten noch in speziellen Sauerstoffkammern gerettet werden können. In freier Wildbahn seien besonders Bussarde und Milane betroffen. Auch sonst fielen in der Stadt, in der seit Wochen eine Hitze um die 35 Grad herrscht, viele Vögel einfach tot vom Himmel, schrieb das Blatt. Gründe seien der Sauerstoffmangel in der Luft und der hohe Gehalt an giftigen Schadstoffen." (...)


*

die "frankfurter rundschau" hat kürzlich aus einem russischem blog zitiert, in dem in einer sehr direkten sprache etliches von den obigen punkten
aufgegriffen wurde:

(...) „Unter den perversen Dreckskommunisten, über die jetzt alle schimpfen, gab es drei Löschwasserbrunnen und eine Alarmglocke, die geschlagen wurde, wenn es brannte, und oh Wunder: ein Feuerwehrauto, zugegeben nur eines für drei Dörfer, aber es gab eines. Und dann kamen die demokratischen Herrschaften und die ganze Scheiße begann. Als erstes wurden die Löschwasserbrunnen zugeschüttet und das Land verkauft, das Feuerwehrauto ist auch irgendwohin verschwunden, wahrscheinlich von Außerirdischen geklaut, und die Alarmglocke wurde durch ein Telefon ersetzt (Drecksmodernisierung!) bei dem die Scheißkerle irgendwie vergaßen es anzuschließen.“

Diesen Beitrag übersendete am Mittwoch Alexei Wenediktow, der Chefredakteur des unabhängigen Radiosenders Echo Moskwa, mit einem Begleitschreiben an Putin. Ob dieser denn wisse, wie unzufrieden die Bevölkerung mit der Arbeit seiner Regierung sei? Dass sich die meisten nicht trauten, ihm ins Gesicht zu sagen, was sie denken, das Internet aber überquelle vor wütenden Beiträgen.

„Wohin fließen unsere Steuern?“ fragt der Blogger weiter, „befreit mich von meinen Steuern und Rentenbeiträgen, denn ich werde so eh nicht mehr lange leben, und ich kaufe dafür ein Feuerwehrauto. Wenn wir euch verehrten Abgeordneten und Beamten scheißegal sind, dann sind wir uns selbst nicht scheißegal. Nehmt eure Gesetze und lasst uns leben wie wir wollen. Und leben wollen wir glücklich und zufrieden. (…) Gebt mir meine Scheißalarmglocke zurück, ihr Schweine, und nehmt euer Dreckstelefon wieder mit.“


angeblich hat putin höchstpersönlich dem blogger geantwortet (im verlinkten artikel zu lesen) und sich dabei implizit an der benutzten sprache ergötzt:

(...) "Sie sind ein bewundernswert geradliniger und aufrichtiger Mensch. Einfach ein Prachtkerl. Und Sie sind zweifelsfrei ein begnadeter Autor. Der von seinem Schreiben ganz sicher ebenso gut wie Lenins Lieblingsschriftsteller Gorki leben könnte.“ (...)

das nun finde ich einen sehr interessanten punkt, weist er doch direkt auf eine tieferliegende spezifische struktur hin, die für das verständnis der heutigen russischen verhältnisse sehr hilfreich ist. im artikel wird das bezgl. der sprache nicht nur von putin so angerissen:

(...) "Er benutzt gerne die Schimpfwortsprache, die im Russischen oft als „nicht normative Sprache“ bezeichnet wird. Er möchte den georgischen Präsidenten an seinen primären Sexualorganen aufhängen, Terroristen auf der Toilette ertränken und widerspenstigen Wirtschaftsmagnaten mal einen Doktor vorbeischicken.

Die bildhafte Ausdrucksweise, derer sich Putin dabei bedient, ist der Ganoven- und Kriminellen-Jargon, der über die sowjetischen Lager in alle Teile der Gesellschaft vorgedrungen ist und von Alkoholikern und schimpfenden Waschweibern über Intellektuelle und Dissidenten bis zu Polizisten und Geheimdienstlern gesprochen wird." (...)


das könnte nun vor allem bei leserInnen von solschenizyns "archipel gulag" ein aha-erlebnis produzieren; zumindest mir ging es dabei so. solschenizyn hat sehr detailliert die entstehung einer privilegierten parallelgesellschaft im sowjetischen lagersystem beschrieben, bestehend aus all jenen, die als "normale kriminelle" (im gegensatz zu "politschen") verurteilt wurden. die strafen für diese kriminellen waren aus gründen, die rückblickend nur als völlig missverstandener pseudomarxismus bezeichnet werden können, i.d.r. weitaus geringer als für die "politischen" - "sozial nahestehende elemente", wie sie die kriminellen für die ideologen des stalinismus darstellten, wiesen mit einiger wahrscheinlichkeit genau jene persönlichkeitsstrukturen auf, die sich ausserhalb der lager auch bevorzugt in der sowjetischen "elite", aber auch im bürokratischen sowie polizeilich-militärischen apparat sammelten. mit stalin an der spitze eine gang von teils rücksichtslosen funktionärsgestalten, antisoziale vollstrecker eines pseudorevolutionären programmes ohne rücksicht auf verluste und widerstände. die sprache war dabei auf beiden seiten durchaus die gleiche; man verstand sich. putin stammt als ehemaliger kgb-funktionär selbst aus den späten formen dieser strukturen, und so kann seine begeisterung für diese sprache nicht erstaunen. es kann aber auch nicht erstaunen, dass ihm und seinen regime bei näherer betrachtung die not seiner untertanen schlicht am arsch vorbeigeht und like den finstersten stalinistischen zeiten alles dafür getan wird, um den schein von (be-)sorgnis und aktivität aufrechtzuerhalten. das drückt sich dann einerseits in solchen aktionen aus, wie ein paar offiziere hinauszuwerfen, die angeblich bei der brandbekämpfung an militärstützpunkten versagt hätten; andererseits ist bisher niemand von diesen herrschaften auf die idee gekommen, wenigstens in großstädten wie moskau während der schlimmsten smogtage ein fahrverbot für autos auszusprechen. stattdessen werden
maulkörbe verteilt:

(...) " Moskauer Ärzte gaben gegenüber Reuters Africa an, dass sie es kaum wagten, bei Patienten Krankheiten zu diagnostizieren, die mit der Hitze und dem Rauch zusammen hängen, aus Angst, ihre Stelle zu verlieren.

Als Ärzte in Internet-Blogs klagten, dass sich die Leichenhallen mit Menschen füllten, die an den Folgen der Brände gestorben waren, und dass die Situation in allen Moskauer Spitälern ähnlich sei, stritt die Regierung dies erst einmal reflexartig ab." (...)


kurz: wir sehen auf so ziemlich allen ebenen, von der sprache bis hin zum verhalten, von den gesellschaftlichen "eliten" (ignorante antisoziale frechheit) bis hin zu großen teilen der bevölkerung (apathie, fatalismus, egozentrismus) das unheilvolle zusammenwirken von vergangenen kollektiven traumatisierungen (durch diktatur & kriege) und heutigen (die offen mafiöse struktur des russischen kapitalismus). ersteres hat letzteres in vielfacher hinsicht begünstigt und es ist ganz und gar kein zufall, dass diejenigen persönlichkeitsstrukturen, die auch in den stalinistischen phasen der sowjetunion in einer art negativen auslese bevorzugt in elitäre positionen gelangten, das gleiche nun auch heute unter formal entgegengesetzten ideologischen und realen prämissen schaffen. diese spezifisch russische traumatische matrix ist es, die im hintergrund einiges zur aktuellen situation beiträgt.

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wer nun vor dem hintergrund des oben stehenden auf die idee kommen sollte, mir "antirussische" ressentiments o.ä. vorwerfen zu müssen, sollte vorher seinen/ihren kopf geraderücken - russland lässt sich noch nicht mal als als-ob-demokratie des durchschnittlich mitteleuropäischen typs bezeichnen; es ist ein autoritäres system, und der kapitalismus dort zeigt deutlicher als anderswo (vielleicht ähnlich wie bestimmte zonen in mittel- und südamerika) seine direkte innere verwandschaft bzw. wesensgleichheit mit dem, was sich als organisierte kriminalität begreifen lässt. für die gesellschaft "als ganzes" wie auch das, was normalerweise als "politische kultur" bezeichnet wird, hat das die zu erwartenden folgen - exemplarisch zu sehen an einem sehr langen, aber empfehlenswerten
beitrag auf indymedia, in dem anhand des widerstands gegen die abholzung von wäldern für eine autobahn in der nähe von moskau schlaglichtartig etliches der russischen verhältnisse besser erkennbar wird. lesetipp!

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ein ebenfalls sehr spezifischer aspekt der russischen katastrophe liegt in der gefahr möglicher radioaktiver kontaminationen durch neuen fall out, wenn nämlich die brände verstrahlte gebiete erreichen sollten, die es nicht nur rund um tschernobyl (in der ukraine) gibt, sondern auch rund um die russische wiederaufarbeitungsanlage und atomare lagerstätte in
majak, bei der nach einem schweren (und mir bisher unbekannten) störfall in den 1950er jahren zu einer bis heute andauernden verstrahlung eines ca. hundert quadratkilometer großen gebietes kam. es gibt tatsächlich eine gewissen wahrscheinlichkeit dafür, dass ein feuer in verstrahlten zonen radioaktive partikel in den obersten bodenschichten und auch innnerhalb von pflanzen wieder freisetzen, aufwirbeln und transportieren kann - die eigentliche gefahr jedoch könnte eine andere sein, wie es in diesem interview mit dem leiter des instituts für risikoforschung an der uni wien deutlich wird - da ich nicht weiß, wie lange das video beim orf noch online sein wird, in stichworten das wichtigste: er berichtet davon, dass durch brände auch viel stromtrassen zerstört worden sind, was bei zwei akw durch rückkoppelungseffekte zum brand und zur zerstörung der jeweiligen transformatorenstationen geführt habe. das aber bedeutet, dass die akw von jeglicher externen stromversorgung abgeschnitten seien, was zu schweren und sehr gefährlichen problemen führen kann, wenn die akw wg. der feuer im prozess des herunterfahrens seien - da muss nämlich für die brennstäbe eine dauernde kühlung gesichert sein. falls diese nicht mehr aufrechterhalten werden könne, dann...

tja. erstens: ein unglück kommt selten alleine. zweitens: alles, was schief gehen kann, wird auch schiefgehen. drittens: eine kernschmelze ist genau das, was diesem desolaten jahr als "krönung" noch fehlen würde. das wäre dann wirklich ein vernünftiger grund, sich mal hemmungslos zu betrinken... (bevor dann kollektiv zur abrechnung mit den "eliten" geschritten wird).

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wer sich fragt, warum ich das wort menetekel in der überschrift habe, sollte sich die beiträge der letzten wochen und monate zum ölGAU im golf noch mal betrachten. zur situation in pakistan fehlt es mir z.zt. noch an material, auch wenn beim oberflächlichen betrachten ähnliche strukturelle eigenschaften der dortigen administration zu erkennen sind wie in russland. ansonsten kann es sein, dass ich die nächste zeit wilde thematische sprünge mache: es ist zuviel material aufgelaufen, wie neulich schon mal angemerkt. und ich muss das für mich erst mal alles sortieren. auch für mich ganz persönlich - es werden insgesamt szenarien sichtbar und zur realität, die ich zwar befürchtet habe, aber deren ausmaß und eintreffen dann doch erst mal emotional verkraftet werden muss.
sansculotte - 11. Aug, 17:45

Eindeutig ja

das Wetter wird technisch beeinflusst, aber auf andere Art und Weise als die meisten sich vorstellen können.

USAF

Chossudovsky

HAARP

CO2 ist ein lächerliches Decksujet.

monoma - 11. Aug, 21:51

haarp?

och nö - ich bin ja durchaus begründet gegen jegliche forschungen mit militärischen bezügen bzw. unter solcher beteiligung, und ebenfalls ist eine begründete skepsis bei solchen staatlichen großprojekten ebenfalls grundsätzlich angesagt, aber mir scheinen auch aufgrund des schwer verständlichen forschungsbereichs bei haarp ([geo-, möglicherweise auch astro-] physik) sowie der üblichen geheimniskrämerei bei solchen projektstrukturen hier die spekulationen ins kraut zu schiessen.

das in russland selbst solche spekulationen verbreitet werden (unter dem dort angegebenen link ist der text allerdings nicht mehr zu finden), ist vor dem hintergrund dessen, was ich im beitrag geschrieben habe, für mich eher ein indiz gegen die "haarp-theorie".

relativ ausführliche darstellung dazu ansonsten:

erdbebenwaffe, gedankenkontrolle - oder ganz normale wissenschaft?

(mir fehlt dabei etwas die oben begründete grundskepsis, aber es ist eine der besten mir bisher bekannten texte darüber, was haarp eigentlich macht, tun kann bzw. nicht tun kann.)

telepolis hatte 2001 einen artikel plus interview mit begich (auf den mann wird auch in den science blogs bezug genommen, und kein besonders schmeichelhafter) - aber ehrlich gesagt finde ich da nichts wirklich beweiskräftiges ausser den hinweisen auf die aber schon bekannten militärischen projekte.

das wetterkontrolle aus der sicht von militärs und ihren befehlsgebern eine verlockende vorstellung ist, glaube ich sofort - aber gerade die usa, denen hier teils schier "superkräfte" unterstellt werden, sind ja noch nicht mal in der lage, die jahr für jahr wiederkehrenden hurricanes von ihren küsten fernzuhalten (obwohl es gerade da auch potente ökonomische interessen gäbe, wie zb. big oil, das seine bohrinseln im golf jedesmal unter großem aufwand räumen muss) - dabei wäre ein hurricane als relativ begrenztes ereignis eigentlich prädestiniert dafür, reale wetterkontrolltechniken auszuüben (unter "c: hurricane-experimente und mythen" sind hier allerhand fehlgeschlagene versuche und ansätze in dieser sache zu lesen).

aber solange zukünftig die nordatlantischen hurricanes nicht in verdächtiger häufung über kuba und venezuela landen, mache ich mir darüber erst mal keine weiteren gedanken.
sansculotte - 12. Aug, 09:17

Seltsame Argumentation

"Ich verstehe nicht, was HAARP macht, also kann an dem Ding nichts dran sein."

Das ist eine seltsam ignorante Argumentation.

Wenn du dich "gegen jegliche Forschung mit militärischen Bezügen" aussprichst, könntest du überhaupt jeglicher Forschung eine Absage erteilen. Die Grundhaltung allein gegen "Forschung mit militärischer Beteiligung" ist naiv. JEDE Forschung hat militärische Bezüge. Oder glaubst du, dass aus schierer Menschenfreundlichkeit darauf losgeforscht wird? Woher denkst du, kommen die wirklich satten Forschungsgelder? Was wäre das Internet ohne DARPA, was die zivile Luftfahrt ohne die militärische, was die medizinische Forschung ohne "Dual Use"-Nutzen fürs Militär?

Kurz zu Haarp: Haarp sendet mit einer Strahlungsleistung von mehreren Tausend Megawatt. Wikipedia verweist in diesem Zusammenhang auf Radiosender mit ähnlicher Strahlungsleistung, verschweigt aber den wesentlichen Unterschied: während Radioanlagen mit dieser Leistung im Kilo- und Megahertzbereich senden, erfasst HAARP auch den Frequenzbereich von 3-100 Hertz, sowie das Frequenzband von 0,3 bis 3 GHz. Der Unterschied liegt also in Frequenz und Wellenlänge, damit sind Effekte im sehr großen als auch sehr kleinen Bereich möglich.

Vereinfacht gesagt dringt man mit Funkwellen je nach Frequenz in unterschiedliche Atmosphärenschichten vor, das hängt von Masse und Dichte der Atmosphärenteilchen ab. Die Ionosphäre ist der Abschnitt der Atmosphäre, in dem die Masse- und Dichteverhältnisse der Luftmoleküle so gestaltet sind, dass relativ viele freie Ladungsträger (also freie Elektronen und ionisierte Atome) vorliegen. Von praktischer Bedeutung ist die Ionosphäre einerseits als Schutz gegen Sonnenpartikel (Sonnenwinde) als auch als natürlicher Spiegel für Radiowellen im Kurzwellenbereich. Außerdem nimmt man an, dass die Ionosphäre einen starken Einfluss bei der Wolkenentstehung und in der Steuerung verschiedener Wetterparameter hat. Anregungen der Ionosphäre lassen sich als Auroren beobachten. Haarp sendet Frequenzbänder, die genau in der Ionosphäre absorbiert werden. Die Anlage simuliert also Sonnenwinde und kosmische Strahlungen, bloß nicht aus dem All sondern sozusagen "von der anderen Seite", also von der Erde aus.

Ich hätte gerne die Forschungsergebnisse von Haarp gesehen und offengelegt, welche Auswirkungen diese Atmosphärenmanipulation hat. Ich weiß nicht genau welche, aber ich weiß, DASS die Atmosphärenbeeinflussung über elektromagnetische Wellen Auswirkungen hat. Wo bleibt also die "Haarp-Transparenzoffensive"?

Sich mit diesem Thema nicht auseinandersetzen zu wollen, bloß weil ein Rattenschwanz an Spekulationen daran hängt und man Panik hat, ins Fahrwasser irgendwelcher "VTs" zu gelangen, sieht mE ein wenig nach Selbstzensur aus.

Nachtrag: übrigens, den Artikel mit den Vorwürfen des russischen Strategietypen, gibt's hier.
monoma - 12. Aug, 15:08

wie bitte?

Deine beiden ersten sätze sind leider eine unterstellung; was Du da suggerierst, habe ich nicht geschrieben.

dann: das die realität z.zt. so ist, wie sie ist (militärischer anteil an wissenschaftlichen projekten), heisst ja wohl nicht, dass ich nicht meine diesbezgl. wünsche äussern kann. das was Du (richtig) beschreibst, ist ja nun keine natürliche konstante.

zu dem, was Du speziell zu haarp geschrieben hast, zitiere ich mal aus dem in meinem vorkommentar verlinkten artikel:

"Im Wesentlichen ist das ein großes Feld (13 Hektar) auf dem 180 Radioantennen rumstehen mit denen elektromagnetischen Wellen ausgesandt werden können. Diese Signale werden dann in der Ionosphäre absorbiert und aus den Veränderungen kann man auf deren aktuelle Struktur schließen. (...)

Von der ursprünglichen Energie - wird IRI komplett eingesetzt sind das maximal 3.6 Megawatt (das entspricht einer effektiven Strahlungsleistung von 4000 MW) - bleiben am Ende in der großen Höhe nur noch etwa 3 Mikrowatt pro Quadratzentimeter übrig. Das ist verdammt wenig, vor allem, wenn man es mit der Energie vergleicht, die die Sonne auf unsere Erde losläßt - das sind 1367 Watt pro Quadratmeter! Dieser Wert ist nicht wirklich konstant sondern fluktuiert und das oft nicht wenig. Die natürlichen Fluktuationen bei der Energieeinstrahlung auf die Ionosphäre sind wesentlich größer als das, was IRI hochschickt."


das ist für mich, bis ich nicht fundierte andere daten und ansichten sehe, erstmal das zentrale - die energetische leistung, die durch haarp maximal produziert werden kann. begeistern tut mich die ganze sache natürlich trotzdem nicht, weil bei solchen projekten aus der kombination von größenwahn und unwissenheit immer auch mal gerne mehr oder weniger desaströse effekte produziert werden. aber hier sehe ich von vorneherein eine physikalische begrenzung. ich werde dazu aber die nächste zeit auch noch mal den einen oder anderen physiker in meinem umfeld befragen.

ansonsten finde ich zu haarp wirklich allerlei offensichtlichen unsinn verbreitet - es wird für erdbeben, vulkanausbrüche alá eyjafjalla, fieses wetter und gedankenkontrolle verantwortlich gemacht und soll löcher in die ionosphäre brennen - hm? mir scheint, dass hier gleich mehrere ebenen bei den vt völlig durcheinander gehen. und vor allem stört mich einmal mehr die sichtbare und für mich schon als wahnhaft zu bezeichnende zuschreibung einer art "allmacht" an elitäre kreise, die diese vielleicht gerne hätten, aber real niemals besaßen oder besitzen werden. die vt´ler reproduzieren hier stumpf den narzißmus und die selbstüberschätzung des westlichen selbstbildes, in dem die natürliche umwelt als beliebig manipulierbare verfügungsmasse wahrgenommen wird.

und solange ein meiner wahrnehmung nach schon recht breiter wissenschaftlicher konsens in der frage besteht, dass unsere auf fossiler energie beruhende lebensweise vielfältige negative, und eben auch klimatische, effekte produziert, sehe ich bis auf weiteres die notwendigkeit nicht, zu solchen eher suspekten erklärungen zuflucht nehmen zu müssen.
sansculotte - 12. Aug, 18:59

Zahlentrickserei

So funktioniert "bad science": vergleiche Äpfel mit Birnen.

Beispiel:
Von der ursprünglichen Energie - wird IRI komplett eingesetzt sind das maximal 3.6 Megawatt (das entspricht einer effektiven Strahlungsleistung von 4000 MW) - bleiben am Ende in der großen Höhe nur noch etwa 3 Mikrowatt pro Quadratzentimeter übrig. Das ist verdammt wenig, vor allem, wenn man es mit der Energie vergleicht, die die Sonne auf unsere Erde losläßt - das sind 1367 Watt pro Quadratmeter!

1. Die Sonnenkonstante (1367W/m2) erstreckt sich über ein elektromagnetisches Spektrum von 250 bis 2500 nm Wellenlänge. Darin sind enthalten: Röntgenstrahlung, UV-Strahlung, sichtbares Licht, IR-Strahlung, em Strahlung von thermischer Strahlung (Wärme) bis Radiowellen. Die Strahlungsleistung der HAARP-Anlage kann sich hingegen gezielt auf die Emission einer einzigen Wellenlänge beschränken.

2. zu den verglichenen Größen: 3 Mikrowatt pro QuadratZENTIMETER klingt wenig im Vergleich zu 1367 Watt pro QuadratMETER, aber rechnen wir mal um: 1m2 = 10000 cm2, also sind 3MikroW/cm2=0,000003Watt X 10.000 m2 = 0,03 W / m2, also so wenig auch wieder nicht.

3. Es gibt wesentliche Unterschiede in den biologischen und physikalischen Effekten gepulster Strahlung zu Dauerstrahlung. Die Solarkonstante ist Dauerstrahlung. Eine technische Anlage wie HAARP kann gepulste oder intermittierende Strahlungsmuster erzeugen. Lustigerweise ist Dauerstrahlung biologisch meist unbedenklicher als intermittierende Strahlung.

4. Die Leistungsangaben beruhen auf der Selbstdarstellung der Betreiber und wurden von keinem unabhängigen Gremium abgenommen.

Ich habe übrigens nicht behauptet, dass HAARP der Durchsetzung elitärer Allmachtsphantasien dient. Es wäre schon bedenklich genug, wenn hier einige Technokraten, Militärs und Techniker, in maßloser Selbstüberschätzung agierten. Auch damit lässt sich viel Unheil anrichten.

Und die Annahme, dass "unsere auf fossiler Energie beruhende Lebensweise" negative KLIMATISCHE Effekte produziert: das nenne ich erst recht Narzißmus und Selbstüberschätzung des westlichen Selbsbildes! Im übrigen besteht kein wissenschaftlicher Konsens, siehe z.B. hier , oder bei Lindzen, Svensmark, Mörner et al.
monoma - 12. Aug, 23:29

wir drehen uns im kreise...

...schubidudu

zu 1: ja, kann man wahrscheinlich so feststellen und stehen lassen. unmittelbar folgt daraus weiter erstmal nichts.

2. der benannte unterschied der benutzten einheiten ist mir schon aufgefallen, aber ändert für mich auch nichts daran, dass das im vergleich immer noch - nicht nur relativ - wenig ist. ob die am ende stehende zahl schon im spektrum möglicher probleme liegt, kann zumindest ich nicht sagen - wie gesagt, ich kontaktiere die tage mal einige physiker.

3. die sonne produziert dauerstrahlung mit teils extremen spitzen, nämlich in zeiten massiver "aktivität" (sonnenflecken, stürme), die bekanntlich auch länger anhalten kann. die konstante sehe ich nicht wirklich als konstant.

4. ist ein punkt, ja. wobei ich mich darüber wundere, dass zumindest mir keinerlei öffentlichkeitswirksamen fachlichen einwände gegen diese angaben bekannt sind. ich gehe davon aus, dass es schon noch wissenschaftlerInnen geben wird, die bei einem erhöhten risiko dort auch nicht den mund halten würden.

bei der gefahr der selbstüberschätzung sind wir d´accord, aber dazu habe ich schon weiter oben geschrieben. wobei es mir aber einfach sehr unwahrscheinlich vorkommt, dass haarp alleine schon von seiner größe her in der lage sein soll, wirkliches unheil anzurichten. wenn´s davon zehn oder zwanzig verteilte standorte geben oder in den usa ein halber bundesstaat zum antennenwald werden würde, sähe das für mich grundsätzlich anders aus hinsichtlich befürchtungen - aber wir reden hier von 180 antennen, die ernsthaft für die manipulation einer den gesamten planeten umfassenden atmosphärischen schicht verantwortlich sein sollen.

*

klima: mir scheint, ich habe mich missverständlich ausgedrückt - ich sehe die erwähnten attribute regelmässig bei den vorstellungen und absichten der hier führenden herrschaften und ihres anhanges, was für mich zentral mit ihrer unfähigkeit der wahrnehmung von grenzen aller art zusammenhängt. und genau durch solche diversen grenzübertretungen kommt es dann durchaus zu "ungewollten, nicht geplanten, unvorhergesehenen" desastern aller art (das für mich relevanteste argument gegen haarp, aber auch bei allen anderen heiklen technologischen projekten). und diese desaster können durchaus ohne weiteres kontinentale, interkontinentale und letztlich auch planetare ausmaße haben. muss ich hier beispiele nennen?

- überfischung der ozeane
- artensterben weltweit
- verbreitung diverser chemischer gifte dito
- freisetzung von radioaktivität
- etc. etc.

das sind mit punkte, wo für mich die selbstüberhöhung des westlichen modells gleichzeitig an grenzen stösst und in einem rutsch bestätigt und durch die bestätigung auch parallel wiederlegt wird, eben weil es sich nur um die rein negativen varianten von scheinbarer allmacht handelt. ich sehe da einen anthropogenen einfluss auf klima und wetter durchaus eingebettet.

aber bei dem punkt werden wir scheinbar nicht auf einen konsens kommen, und ich möchte für den moment nur noch auf ein paar links für alle interessierten hinweisen:

- grundsätzliche antworten auf grundsätzliche fragen von einem autorInnenkollektiv der technischen hochschule zürich - das kollektiv ist, wünschenswert nicht nur bei diesem thema, wirklich interdisziplinär zusammengesetzt - zum blog

- ein text und eine diskussion, in der es u.a. um einige von Dir am ende genannten skeptiker geht - der autor, ehemals auf atmosphärische chemie spezialisiert, streitet sich mit einem geologen. ich find´s sehr interessant.

- zwei texte in einem blog, die sich besonders mit dem wetter dieses jahres hierzulande vor dem hintergrund der klimafrage befassen - gibt es einen relevanten zusammenhang mit einer möglichen klimaerwärmung, nein und ja - beides sehr lehrreich, man erfährt eine menge über das wetter an sich und die möglichen zusammenhänge mit klimatischen anomalien. vom letzten autor auch noch lesenswertes zum sommer der wetterextreme.
sansculotte - 13. Aug, 00:14

Vielen Dank

für die Links zur Klimadiskussion. Werde ich mir hofftl. am WE zu Gemüte führen

Zu:

wobei es mir aber einfach sehr unwahrscheinlich vorkommt, dass haarp alleine schon von seiner größe her in der lage sein soll, wirkliches unheil anzurichten. wenn´s davon zehn oder zwanzig verteilte standorte geben oder in den usa ein halber bundesstaat zum antennenwald werden würde, sähe das für mich grundsätzlich anders aus hinsichtlich befürchtungen

.. hab ich leider bad news; neben HAARP gibt's nämlich auch noch:

- HIPAS
- HLMS
- und eventuell Clear AFS als unterstützende Einrichtungen, weiters haben wir:
- LOFAR
- LOIS
- EISCAT
- SURA / Vasilsursk
(siehe dazu auch: http://www.springerlink.com/content/p8755163p6v3j118/)
- NMRF und NARL
sowie Sao Luiz und Jimarca/Peru, Millstone Hill/Stanford u.a.m. (evtl. MUOS Ground System?) als verwandte Anlagen. Natürlich alle im Fokus der Öffentlichkeit und so transparent wie nur irgend möglich geführt ;-)

Nachtrag: Karte der Stationen in Alaska
monoma - 13. Aug, 22:20

im ersten moment...

...dachte ich "örks!"

ich hab noch nicht alles durch, aber das ist mir bisher aufgefallen: hipas ist laut dem verlinkten artikel anscheinend seit diesem frühjahr ausser betrieb. die ganzen lofar-anlagen (davon gibt´s in verschiedenen europäischen ländern ja ne menge) sind lt. wiki allesamt radioteleskope, und da sehe ich keinerlei zusammenhang mit dem thema. habe jedenfalls noch nie gehört, dass die radioastronomie für irgendetwas finsteres verdächtigt wird (über die kosten kann man sich wie üblich streiten).

eiscat ist da schon interessanter, wobei nicht nur die stationen allesamt mit schwächerer leistung als haarp arbeiten - aber die weiter oben angeführten grundsätzlichen probleme mit solcher forschung bleiben natürlich bestehen. erstmal danke für die übersicht, zu lernen ist dabei jedenfalls, dass so ziemlich alle industrialisierten länder in dieser art forschung mitmischen. bleibt natürlich die frage, warum die vt´ler (nicht du) die europäischen und russischen projekte überhaupt nicht im focus haben? aber das ist vielleicht auch ein musterbeispiel für eine rhetorische frage.
monoma - 12. Aug, 01:34

bilder und weiteres

einmal mehr boston.com - russland und pakistan.

und tp mit der aktuellen energie- und klimawochenschau.

und was zu erwarten war:

"Die schweren Wald- und Torffeuer haben entgegen vorheriger Regierungsangaben auch radioaktiv verseuchte Gebiete erreicht. In ganz Russland habe es seit Juli auf fast 4000 Hektar radioaktiv verstrahltem Land gebrannt, teilte die Waldschutzbehörde mit. Die meisten der Feuer in den von der Atomkatastrophe von Tschernobyl verschmutzten Regionen seien inzwischen aber gelöscht. Eine unmittelbare Gefährdung der Bevölkerung durch atomare Partikel in der Luft sehen Experten derzeit nicht."

erstmal sind nicht nur die durch tschernobyl verstrahlten gebiete betroffen, sondern es gibt nach den veröffentlichten angaben noch dazu zwei bis drei andere hot spots like majak.

und der letzte satz ist in aller regel inzwischen so zu verstehen, dass es zeit wird, die beine in die hand zu nehmen...

monoma - 13. Aug, 21:35

der aktuelle stand

es brennt weiterhin, und zwar auch unangenehm nah bei atomaren anlagen. die zahl der gefährdeten akw wird von greenpeace mit zwölf angegeben, und dabei auch ausdrücklich bezug auf das oben im beitrag erwähnte szenario der ausfallenden externen stromversorgung genommen.

aber im gegensatz zur extrem üblen lage in pakistan ist es hier absehbar, dass wetteränderungen die lage entschärfen werden. es gibt dann zwar eine gewisse wahrscheinlichkeit für regionale starkregen-, gewitter- und windereignisse, aber gerade ersterer ist dringend nötig. es gibt nichts, was brände dieser dimension wirkungsvoller eindämmen kann. allerdings wird z.zt. eine grundsätzliche umstellung von den einschlägigen modellen immer wieder vor sich hergeschoben, und auch, wenn die temperaturen nicht mehr ganz die spitzen der letzten wochen erreichen - in vielen regionen werden immer noch locker die 30° C erreicht.

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