Dienstag, 22. November 2005

assoziation: soziale trance

den begriff hatte ich gerade unten in einem kommentar benutzt, und habe dann gleichmal aus neugier gegoogelt - mit dem begriff als phrase und lediglich zwei treffern - schon bemerkenswert, wie ich finde - als ergebnis, und dazu beziehen sich beide auf den gleichen text. der allerdings hat es in sich und nach dem ersten überblick finde ich die dort vorgestellten thesen hochinteressant. werde versuchen, noch genauer inhaltlich darauf einzugehen, aber ich möchte Ihnen diese rezension sehr empfehlen - auszüge:

"Damit ist die eigene Sozialisation bereits eine Art "Trance", und die tranceerzeugenden Gedankenkreise bestehen dann in "Du darfst nicht.., Du mußt.., Das gehört sich so.., das ist vernünftig.., das ist logisch....", mit denen ein jeder von uns aufgewachsen ist und die uns in Form eines Konsens über das, was Realität, "richtiges" Verhalten, und Denken ist, das Leben in der Gemeinschaft überhaupt ermöglichen."

"Nach Wier ist Trance eine bestimmte Art der Dissoziation: Etwas, was wir automatisch machen und uns daher nicht bewußt ist, wie z. B. zu gehen, Autozufahren, den Schlüssel zu verlegen ...
Trancezustände erlauben uns unsere Aufmerksamkeit zu konzentrieren, und viele wunderbare Dinge zu kreieren oder zu machen, aber andererseits verhindern sie so auch eine breite Aufmerksamkeit und vereiteln uns die Wahl. Nach Wier sind Trancezustände in unserem Leben normal, wir nehmen sie nur nicht als solche wahr, nur wenn sie uns besondere Freude (beim Tanzen, Musikhören, nachdenken...) oder Probleme bereiten ( Zerstreutheit, Suchtverhalten, unnötig einseitige schlechte "Filme"). Andererseits sollte uns diese Definition dazu anregen Trancezustände nicht mehr als etwas Ungewöhnliches zu betrachten, wozu wir lediglich Hexen, Hypnose, Stammestänze, Schamanismus,assoziiern, sondern auch all die anderen unserer Bewußtseinszustände der Menschen unter diesem Aspekt zu durchleuchten."

"Wenn wir überlegen wie sehr intensive Gefühle, wie Eifersucht, Panik abgrundtiefer Haß, Liebe, Leidenschaft,Massen hysterie die Menschen in Rage versetzt, zu was für irrsinnigen Aktionen Menschen beispielsweise in Kriegszuständen usw fähig sind, die hinterher aufkeine vernünftige Art erklärt werden können, erscheint der Verdacht auf einen veränderten Bewußtseinszustandes gar nicht so weit hergeholt.
Oder denken wir an die Schmerzen einer Geburt, oder wozu Menschen nach schlimmsten Verletzungen, abgerissenen Gliedern noch fähig sind. Eine interessante Frage wäre dabei auch welche körpereigenen Drogen an diesen außergewöhnlichen Bewußtseinszuständen beteiligt sind. Wie verändern die biochemischen Prozesse innerhalb des Körpers unseren Bewußtseinszustand unsere Wahrnehmung ? Adrenalin, Serotonin, Dopamin.. Sind sie die Auslöser von Trancezuständen oder die Folge ? Nach Wier helfen Trancezustände Schmerzen zu reduzieren, ob Körperlichen wie in der Hypnose in der Zahnarztpraxis, oder Seelischen, durch Religion, durch Arbeit, oder durch Alkohol.
Werden unsere körpereigene Drogen meist nur während sehr heftiger Trancezuständen, in Situationen in denen es um den psychischen und physischen Tod geht aktiviert, in Nahtoderfahrungen, im Zerfall des Selbst, in Erschöpfungszuständen, durch Hunger und Durst, durch Einnahme von Psychedelika, vor und während des Schlafs, im Träumen...
Welche Rolle spielen dabei äußerliche Faktoren, monotone Musik, Lautstärke, Ruhe, Licht , fesselnde Bücher und mitreißende Redner. Was sieht und erlebt der Mensch dabei ?
Wie real sind Gespräche mit anderen Entitäten, Verstorbenen, Reisen durch Raum und Zeit ? Sind sie Anteile unseres zerfallenen Selbsts, ist das, was wir wahrnehmen das Ergebnis,die Auswirkungen unserer Angst oder der Art und Weise wie unsere Psyche solche Extremsituationen verarbeitet?
Sind die guten und bösen Geister, Gott und der Teufel, Religion eine Ausgeburt der labilen menschlichen Psyche? Entstanden aus unserer Angst vor Tod und Schmerz und unserer Unfähigkeit den Zufall, das Chaos, die Sinnlosigkeit des Lebens zu ertragen."


ich bin gerade sehr aufmerksam geworden - gerade die letzten fragen werden z.b. bei deMause bejahend beantwortet, und aus den allegemein traumatischen sozialisationsprozessen heraus erklärt (die "sinnlosigkeit" des lebens ist sehr wahrscheinlich eine direkte wahrnehmungskonsequenz gewalttätiger erziehung). sowieso scheinen autor und rezensentin des buches die verbindungen zu den psychischen störungen im bereich trauma/borderline nicht zu erkennen (nicht als vorwurf gemeint - themenspezifische spezialisierung bringt das meistens mit sich).

"Menschliche Gemeinschaften haben sich schon immer das eingeschränkte soziale Benehmen der Menschen, verursacht durch Trance, nutzbar gemacht: in Form von Gesetzen, Ritualen, Moralvorschriften, Training.
Denn es braucht einfach zu viel kognitive Energie, das Unübliche, das, was herausfällt, zu verstehen. Daher wurde das was gegen die Norm verstößt schon immer bekämpft .
Nach Wier sollten sich die Menschen mehr bewußt darüber werden, wie sehr sie manipuliert und mißbraucht werden, bezüglich dem was Realität ist, was normal ist, was rational oder irrational ist.
Bevor sie immer mehr unkontrollierte Trancezustände schaffen, sollten sie sich lieber erst darum bemühen, aus den alten, krankmachenden Mustern herauszukommen. Es braucht große Anstrengung und Mut diesen starken Kräften zu widerstehen, die uns dazu bewegen z. B. den Fernseher nach der Arbeit anzuschalten, der Mode nachzurennen, ans Telefon zu rennen, wenn es läutet, den Tag zu verplanen und diese Verhaltensweisen zu ändern.
Psychotherapeuten können helfen eingefahrene Angewohnheiten, die zu Leid führen, zu ändern, indem sie die eingeengte Wahrnehmung versuchen zu erweitern und so neue Handlungswege aufzeigen .
Es gibt nach Wier keinen vernünftigen Grund irgendjemanden oder etwas zu vergöttern, in ihm nur das absolut ganz Gute zu sehen, und es als heilbringend zu verehren oder im Gegenteil etwas zu verteufeln, nur Schlechtes in ihm zu sehen. Es sei denn es handelt sich dabei um eine eingeengte Wahrnehmung und den daraus folgenden Projektionen und Halluzinationen.
Weil es sowohl den herschenden wie den beherschten Menschen überfordert, genauer zu differenzieren, flüchten sie sich in vorgegebene Formen der eingeengten Wahrnehmung, wo feste Meinungen bereits vorgegeben sind, die "Welt" bereits geordnet ist, wo Informationen gefiltert werden oder geschönt wird, in Religionen, in Parteien, in Arbeit, in Konsum, zum Fernseher, in (heterosexuelle) Liebesbeziehungen, in Sucht.
Diese soziale Trance beeinhaltet also in sich einen sich selbst aufrechterhaltenden Loop, angefangen beim kranken Individuum, über die leidende Familie, über den Arbeitsplatz, der verloren geht, zur maroden Institutionen, von dort wieder zum Individuum .
Sie schränkt die Wahrnehmung ein, jeder kümmert sich nur um seinen Part und verhindert gleichzeitig Kommunikation."

"Viele Aspekte eines Kriegszustandes deuten auf einen Zustand der Trance hin, wie Wier ihn beschreibt hin, mit all seinen Implikationen bezüglich veränderter geistiger und körperlichen Funktionen: Ein absoluter Ausnahmezustand.
In diesem kollektiven Tranceereignis, konnte und kann Schreckliches passieren, wie ein schlinmmer Film, ein böser Geist, etwas, was sich nur auf der Ebene dieses veränderten Bewußtseins abspielt, und außerhalb davon völlig unverständlich und unfaßbar ist."


sehr, sehr interessant. vielleicht können die interessierten leserInnen hier die eigenen gedanken ergänzend zusammentragen? ich werde hier vermutlich selbst noch einiges nachzutragen haben.

Montag, 21. November 2005

notiz: über prügel an britischen schulen, borderline, die weltweite situation von kindern u.a.

weitgehend unkommentiert ein paar aufgefischte links. die mehr oder weniger untergründigen zusammenhänge lassen sich teils in anderen beiträgen hier lesen.

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in einem zeit-blog ist folgendes zu lesen:

"Nachdem eine Studie ergab, dass an britischen Schulen inzwischen fast jedes Kind Gewalttaten ausgesetzt ist, will die das britische Schulministerium bisher völlig unbekannte Methoden ausprobieren: Lehrer sollen das Recht bekommen, Schulrowdys auch unter Gewaltanwendung zur Räson zu bringen. Außerdem sollen Eltern prügelnder Kinder Erziehungskurse besuchen müssen, sonst droht ihnen eine Strafe von 1.000 Pfund. Ministerin Jacqui Smith: „Kinder müssen lernen, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, und dass sie bei Überschreiten der Grenzen mit Konsequenzen rechnen müssen".


klartext: lehrkräfte dürfen prügeln, und die eltern, die hier mit zur problemgruppe zählen, werden aller wahrscheinlichkeit nach ihre rechnung für die möglichen kosten und den zeitaufwand für die erziehungskurse (kein ganz falscher gedanke imo, aber so umgesetzt ziemlicher unfug) mit "ihren" kindern abmachen - womit ein sich selbst erhaltender kreislauf der schläge garantiert wäre.

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im gleichen blog ein solala-bericht zum thema borderline:

"Was genau in Borderlinern vorgeht, weiß sie auch nicht. Das weiß niemand so genau. Anne kennt nur die Symptome. Depressionen, Ängste, Realitätsverlust, Depersonalisierung, Identitätsdiffusion. Bindungsunfähigkeit, oft verbunden mit übertriebener Promiskuität. Autoaggression, Gefühlsstörungen, innere Leere, starke Emotionsschwankungen, suizidale Tendenzen und noch ein paar andere.
(...)
"Die gängigen Erklärungsversuche für Carolins Probleme sind: schlimme Kindheit, sexueller Missbrauch, Konflikte im Jugendalter, traumatische Erlebnisse. Carolin hatte eine normale Kindheit, soweit man weiß. Normales, kleinbürgerliches Elternhaus, kein Trennungskind. Zu ihren Eltern hat sie ein normal gutes Verhältnis. Wie es scheint. Über außergewöhnliche Konflikte in der Pubertät ist nichts bekannt. Traumata, Missbrauch? Niemand weiß darüber etwas."


ja. die sogenannte normalität. niemand weiß darüber etwas.

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das ist auch normalität:

"Gestern hat Unicef zu diesem Tag den aktuellen Bericht über die Lage der Kinder 2005 veröffentlicht und mit trockenen Zahlen daran erinnert, dass trotz großem Reichtum in einigen Ländern, Regionen und Bevölkerungsschichten für viele Menschen die Ausgangsbedingungen hart, grausam und düster sind und dass die Weltgemeinschaft noch immer viel zu wenig macht, um das zu ändern und zumindest eine gewisse Chancengleichheit zu garantieren. Eher werden denn schon die Festungsmauern um die Wohlstandsinseln hoch gezogen und ziehen sich diejenigen, die Glück hatten, darauf zurück, dass sie das auch verdient oder gar selbst geleistet haben. Allerdings wird festgehalten, dass auch in den reichen Ländern meist die Zahl der Kinder gestiegen ist, die in Armut leben. In Deutschland beispielsweise von den 80er auf den 90er Jahren von 4,1 auf 9 Prozent. In Ländern wie Großbritannien, USA oder Kanada ist die Kinderarmut im selben Zeitraum zwar leicht gesunken, liegt aber dafür in den 90er Jahren sehr viel höher: 15,4, 21,9 bzw. 14,9 Prozent.

Kinder stellen heute trotz der vergreisenden Welt noch einen Großteil der Weltbevölkerung. 36 Prozent aller Menschen sind Kinder. 400 Millionen Kinder oder Minderjährige unter 18 Jahren – ein Fünftel - haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 640 Millionen leben ohne angemessene Unterkunft – ein Drittel. 270 Millionen werden nicht ausreichend medizinisch versorgt: ein Siebtel aller Kinder. 1,4 Millionen Kinder sterben jährlich, weil sie kein sauberes Trinkwasser haben oder unter hygienisch unzureichenden Bedingungen leben. 10, 6 Millionen Kinder sterben, bevor sie fünf Jahre alt werden, so viele wie es Kinder unter fünf Jahren in Deutschland, Frankreich, Griechenland und Italien insgesamt gibt. Sie sterben in aller Regel an Krankheiten, die behandelbar wären. Allein durch Impfungen ließe sich jährlich das Leben von über 2 Millionen Kindern retten.(...)"

(tp-artikel)


ohne worte.

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nicht in der statistik enthalten: kindliche und jugendliche suizide:

"Täglich versuchen 40 Kinder und Jugendliche in Deutschland, sich das Leben zu nehmen."

ursachenforschung:

„...weil die Kinder keine verlässlichen Beziehungen erfahren. Sie versuchen verzweifelt, die instabile Familie, in diesem Fall die Mutter, zu retten. Das kann ein Kind natürlich nicht leisten.“

das ist natürlich ganz unpolitisch, und wegen so sozialklimbim gibt´s auch keinerlei sondersendungen und krisenstäbe. nur, wenn dann mal vermehrt autos brennen und der alltag in den schulen - siehe oben - massiv gestört wird, gibt es reaktionen. aber was für welche.

notiz: prioritätensetzung oder: katrina? was war das nochmal?

die allgemeine mediale beschleunigung heute lässt solche ereignisse inzwischen beinahe schneller im informationsnirvana verschwinden, als man(n) "konsequenz?" fragen kann. manchmal aber werden auch die fortsetzungen solch´ medial zerstückelter und konsumentInnenfreundlich zubereiteter desastererevents deutlich. in diesem fall unter dem treffenden titel Die Börse brummt, die Geisterstadt stirbt. am ende steht da zu lesen:

"Besonders gut hat der Rüstungskonzern Northrop Grumman "Katrina" überstanden. Mit 18.000 Angestellten der größte Arbeitgeber am Golf, kann sich der voll auf Versicherungsgelder und Subventionen vom Pentagon verlassen. So hat die Marine jetzt schon zwei Milliarden Dollar aus der Kasse des US-Katastrophenamts Fema beansprucht, um die drei Northrop-Werften der Region wieder aufzubauen - auf Staatskosten.

"Diese Zahlen sind atemberaubend hoch", wunderte sich der Verteidigungsexperte Winslow Wheeler in der "New York Times" über die schnelle Versorgung des emsigen Wahlkampffinanziers Northrop. "Das müssten die Buchprüfer mal unter die Lupe nehmen."

Derweil müssen die 80.000 vom Bankrott bedrohten, kleinen Privatfirmen in New Orleans und Mississippi weiter auf Rettung warten. Die für Katastrophendarlehen zuständige Regierungsbehörde Small Business Administration hat nach eigenen Angaben in den drei Monaten seit "Katrina" erst knapp 3000 Anträge bearbeitet - davon zwei Drittel mit einem ablehnenden Bescheid.

Im Eingangskörbchen liegen noch weitere 24.542 Darlehensanträge."


nein, inhaltlich muss und will ich das gar nicht kommentieren. ich würde es eher interessant finden, wenn auch Sie sich die eigene reaktion (emotional und intellektuell) deutlich machen würden. etwas an dieser nachricht da oben "stimmt nicht"; und zwar nicht in dem sinne, das die sachverhalte falsch beschrieben sein würden. wissen Sie, was ich meine? beobachten Sie vielleicht einmal genau, wie Sie die obigen informationen verarbeiten, was für gefühle in welchen phasen auftauchen. könnte aufschlussreich sein. das nur als anregung.

Samstag, 19. November 2005

notiz: sprachlos

vielleicht werfen Sie vor den nächsten sätzen nocheinmal einen blick hierauf, um ein gefühl für die verbreitung gewisser wahrnehmungsarten, die gewisse handlungsarten erst möglich machen, zu bekommen.

und jetzt setzen Sie sich besser gut hin - nicht nur ich bin bei der folgenden meldung kurzzeitig total fassungslos geworden:

es geht um die gesetzlichen regelungen für versuche mit pestiziden - keine medikamente - an menschen in den usa, zu denen in einem tp-artikel heute folgendes zu lesen ist:

"Menschenversuche werden nach Recherchen von Frontal21 bei Pestizidherstellern immer beliebter. Im Auftrag von Bayer etwa wurde Versuchspersonen in Holland ein radioaktiv versetztes Insektizid auf die Haut aufgetragen. Andere Versuchspersonen inhalierten das Insektizid Cyfluthrin - es findet sich etwa in dem Insektenspray Blattanex von Bayer."

in den usa ergab sich folgende entwicklung:

"Die Umweltbehörde akzeptiert nach heftigen Diskussionen seit 1998 keine von der Industrie finanzierten Forschungsergebnisse mit Versuchen an Menschen mehr. Die Vorteile solcher Tests an Menschen sind, dass keine Versuche an Tieren notwendig sind und die Einschätzung des Risikopotenzials genauer ist. Bei Tierversuchen muss berücksichtigt werden, dass diese weniger empfindlich für bestimmte Pestizide sein könnten. Der Sinn der Tests an Menschen für die Industrie ist einerseits Kostenersparnis und andererseits die Chance, die Grenzwerte hochsetzen zu können. Gegen die Entscheidung, Tests an Menschen nicht mehr zur Beurteilung zuzulassen, hatten die Pestizidhersteller 2002 Beschwerde eingelegt, nachdem die Umweltbehörde unter der neuen Bush-Regierung bereits an die National Academy of Sciences gewandt hatte, um das Verbot wieder zu lockern. Das Berufungsgericht entschied 2003, die EPA dürfe nur dann Ergebnisse der von der Industrie finanzierten Forschung zurückweisen, wenn sie für Versuche an Menschen klare Richtlinien vorgibt. Eine solche Richtlinie hat nun die EPA im September im Kontext von Pestizid-Tests veröffentlicht."

und das, was ist in diesen richtlinien offensichtlich enthalten ist, ist mit dem begriff "perfide" nur unzureichend beschrieben:

"Was eigentlich erst einmal ziemlich eindeutig klingt, erweist sich dann doch eher als Regelwerk zur Öffnung von Ausnahmen für das angeblich strikte Verbot, Tests an schwangeren Frauen und Kindern durchzuführen. Dabei werden Schutzmaßnahmen, die ansonsten für die medizinische Forschung vorgeschrieben sind, weit unterlaufen. So heißt es beispielsweise, dass der Independent Review Board (IRB) bei Kindern (unter 18 Jahren) überprüfen muss, ob die Zustimmung dieser zu den Tests erfolgt ist. Wenn aber "die Fähigkeit einiger oder aller Kinder so beschränkt ist, dass (man) sie nicht vernünftig befragen kann … so ist die Zustimmung der Kinder nicht zwingend für die Fortführung der Forschung." Doch selbst bei Kindern, die ihre Zustimmung geben könnten, wären Ausnahmen möglich. Zustimmen müssten auch die Erziehungsberechtigten. Bei Eltern würde es auch reichen, wenn nur ein Elternteil zustimmt."

aufgeweichte gesetzliche bestimmungen, wie sie in allen möglichen bereichen so zu finden sind also. deutlich bereits hier ein schwächerer status von kindern. das ist aber nicht alles:

"Es sind aber noch weitere Ausnahmen vorgesehen. So sollen Tests an Kindern oder Menschengruppen erlaubt sein, für die die Zustimmung der Eltern oder des Vormunds keine "vernünftige Anforderung für den Schutz der Versuchspersonen" darstellen. Als Beispiele werden "vernachlässigte oder missbrauchte Kinder" genannt."

ich lese einmal, stutze, ich lese zweimal, stutze wieder - und merke, wie die information dieser sätze sich sehr langsam mit ihrer vollen wucht als erkenntnis breit macht. was zum teufel steht da? steht da wirklich, dass irgendwelche bürokraten auf druck von konzernlobbys ernsthaft vorschlagen, vernachlässigte oder missbrauchte kinder als geeignete menschliche testobjekte für die wirkungen von schädlingsbekämpfungsmitteln zu betrachten? mit der "begründung", dass ja die (täter-)eltern dieser kinder sowieso nicht die geeigneten personen zum schutz derselben wären?

ja. genau das steht da.

haben Sie auch schon mal dran gedacht, einfach amok zu laufen, wenn die zumutungen der dingweltbewohner schier unerträglich werden?

"Vorgesehen ist auch, dass die Regeln für Tests, die außerhalb der USA durchgeführt werden, teilweise oder ganz ausgesetzt werden können. Danach können die Chemiekonzerne ihre Tests im Ausland durchführen lassen, wo es keine oder kaum Schutzmaßnahmen gibt. Die Ergebnisse würden dennoch anerkannt werden. Und wenn es sich um wissenschaftlich gültige, aber ethisch nicht korrekte Tests (ethically deficient) handelt, können diese herangezogen (werden), wenn die Umweltbehörde damit ihren Aufgaben nachkommen und beispielsweise Grenzwerte festlegen kann. Man würde dies auch gerne dann zulassen, wenn dabei schwangere Frauen und Kinder absichtlich Pestiziden ausgesetzt wurden."


sprachlos. hatte ich gestern von neidischen mafiosi geschrieben? nun, die eine mafia ist verboten.

notiz: weiteres zum heutigen umgang mit kindern

vielleicht haben Sie noch die worte des hier zitierten experten im kopf? das extreme vernachlässigung (und, so ist hinzuzufügen, auch offene gewalt) gegen kinder in der heutigen realität wesentlich verbreiteter ist, als es sich die meisten von uns vorstellen (oder auch eingestehen) können? einmal mit offenen augen durch die medialen welten gegangen, und Sie erhalten eine art chronik des terrors (ein anderes wort wäre eine verharmlosung) - alle meldungen sind von heute oder aus den letzten tagen:

"Berlin (ddp-bln) Beamte des Landeskriminalamts haben in einer Wohnung in der Schäferstraße in Spandau zwei vernachlässigte Kinder entdeckt. Die Jungen im Alter von drei und sieben Jahren seien unter «katastrophalen» hygienischen Zuständen untergebracht gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Auf den Fall aufmerksam geworden seien Mitarbeiter eines Krankenhauses. Dort sei der 45-jährige Vater der Kinder mit Schnittverletzungen erschienen, die er sich nach eigenen Angaben beim Basteln mit seinen Kindern zugezogen habe. Er habe behauptet, das sich eine Nachbarin um diese kümmere und das Jugendamt nicht informiert werden müsse.(...)"
19.11.2005

*

"Bexbach (ddp) Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat nach dem Tod eines zweieinhalb Monate alten Säuglings aus Bexbach Mordanklage gegen den Vater erhoben. Das teilte die Staatsanwaltschaft heute mit. Das Kind war Anfang Juli nach schweren Misshandlungen an einer Schädelfraktur mit schwerem Schädelhirntrauma gestorben.

Laut Anklage soll der 27-jährige Staplerfahrer sein Kind heftig geschüttelt, geschlagen und anschließend gegen einen Heizkörper geworfen haben. Der Säugling starb noch am selben Tag in einer Kinderklinik. Die Obduktion hatte ergeben, dass er schon in der Vorzeit häufig misshandelt worden war.(...)
Die Ermittlungen gegen die 23 Jahre alte Mutter des Kindes dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch an. Möglicherweise muss sie sich wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassung verantworten, weil sie von den fortdauernden Misshandlungen wusste, aber nicht dagegen einschritt."
17.11.2005

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"Geseke (ddp-nrw) Nach dem Fund einer Babyleiche in Geseke (Kreis Soest) haben sich bislang keine Hinweise auf ein Gewaltdelikt ergeben. Bei der Obduktion des am Dienstag in einer Kühltruhe entdeckten Neugeborenen seien keine Anhaltspunkte für äußere Gewalt festgestellt worden, teilten die Kreispolizeibehörde Soest und die Staatsanwaltschaft Paderborn mit. Das männliche Baby habe bei der Geburt gelebt und sei offenbar kurze Zeit später gestorben.

Da sich zwischen den Aussagen der festgenommenen 33-jährigen Mutter und dem Ergebnis des Rechtsmediziners Widersprüche ergaben, sollte die Frau am Mittwochabend noch einmal vernommen werden. Anschließend werde entschieden, ob ein Haftbefehl gegen sie beantragt werde, hieß es.

Die Polizei hatte am Dienstag die Wohnung der Frau mit Leichenspürhunden durchsucht und dabei das tote Baby gefunden. Die Staatsanwaltschaft Paderborn ermittelt seit Ende vergangenen Jahres gegen die Frau, nachdem Hinweise auf eine möglicherweise abgebrochene Schwangerschaft beziehungsweise auf ein verschwundenes Baby eingegangen waren. Die allein erziehende Frau hat noch zwei weitere minderjährige Kinder, die durch das städtische Ordnungsamt bei Verwandten untergebracht wurden."
17.11.2005

*

"Bochum - Das am Donnerstag gestorbene Baby in Bochum ist absichtlich mit heißem Wasser verbrüht worden. Das hat der Lebensgefährte der Mutter am Freitag gestanden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Er habe sich über das Geschrei des sieben Monate alten Jungen geärgert, sagte der 28-Jährige. Staatsanwalt Dieter Justinski berichtete, der arbeitslose Dachdecker habe außerdem zugegeben, das Kind schon im Alter von sechs Wochen so geschüttelt zu haben, dass es mit einem Oberschenkelbruch in die Klinik gebracht werden musste."

(...)

"Unterdessen wurde der Bochumer Polizei ein weiterer Fall von Kindesmisshandlung gemeldet. Im Stadtteil Wattenscheid wurde ein 24-jähriger Vater unter dem Verdacht festgenommen, seiner fünf Monate alten Tochter durch brutale Schläge schwere Striemen und Blutergüsse am Kopf beigebracht zu haben.

Nach den Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hat es in der Familie, zu der noch ein zweijähriger Sohn gehört, schon früher Vorfälle häuslicher Gewalt gegeben."
18.11.2005 AP


die dokumentierten fälle von explizit sexualisierter gewalt gegen kinder habe ich aussen vorgelassen, weil sich die öffentliche wahrnehmung in den letzten beiden jahrzehnten wenigstens hier und zumindest etwas offener dem problem stellt.

ich kann die thesen von deMause zwar an einigen punkten kritisieren, finde jedoch in seinem weiter unten vorgestellten buch nach wie vor einen durch ganze berge von material überzeugend belegten schluß immer noch extrem niederschmetternd: das, was oben dokumentiert ist, stellte über jahrtausende quer durch fast alle kulturen weltweit die normalität des umgangs mit kindern dar! und seine these, dass bis heute innerhalb von gesellschaften auch dieser modus der kinder"erziehung" zusammen mit fortgeschritteneren existiert, macht vor dem hintergrund solcher meldungen wie oben wirklich sinn. ein tatsächlicher sozialer fortschritt lässt sich daran erkennen, dass zumindest ein teil der tatsächlichen gewaltereignisse inzwischen repressiv verfolgt wird, was wenigstens kurzfristig für die opfer eine wichtige schutzmaßnahme sein kann, aber ohne berücksichtigung der hintergründe keine echte verbesserung bewirken kann. dazu müssten wir in unserer absoluten mehrzahl erst selbst in der lage sein, realistisch wahrzunehmen - in einer historischen situation, in der sich als-ob-simulationen von sozialen beziehungen immer mehr breit zu machen scheinen (was sich als eine logische konsequenz des thematisierten gewalttätigen umgangs mit kindern interpretieren lässt), ist diese wahrnehmungsebene immer schwerer zu erreichen. aber das scheint sich mir als eine politische hauptaufgabe allererster priorität abzuzeichnen.

Freitag, 18. November 2005

kontext 14: "Warte nur, bis Papa kommt"

als nachtrag zum thema infantizid möchte ich Ihnen einen artikel in der aktuellen "taz" nicht vorenthalten, zumal da gleich mehrfach etliches bemerkenswerte auftaucht:

"Der Mann weiß inzwischen, dass er aussprach, was Volkes Stimme seufzend bejaht: In Deutschland gebe es, so Hansjürgen Karge, Generalstaatsanwalt von Berlin, "völlig übertriebene Vorstellungen von antiautoritärer Erziehung"; ein "Klaps" könne einem Kind nicht schaden. Das war Anfang der Woche - und die Debatte dauert an: Muss es eine Todsünde sein, Kinder im Gefecht normalen Familienlebens mit einer Geste der Züchtigung - Klaps, Ohrfeige oder deren Androhung - dem erwachsenen Willen zu unterwerfen?"

wie der autor des artikels später noch feststellt, kann derartiger menschenverachtender unsinn nur von leuten kommen, die nicht in der lage sind wahrzunehmen, dass es sich bei kindern nicht um ihre leibeigenen bzw. ihr eigentum handelt. auch bei der gewalt gegen kinder ist die vermutlich wichtigste voraussetzung bei den täterInnen dabei eine wahrnehmungsverschiebung (in verschiedenen möglichen varianten) in die objektebene, in der alles nur als dinglich empfunden werden kann.

und der offensichtliche irrsinn dieser art der "kindererziehung" wird schon daran deutlich, dass es bei einer ernstgemeinten akzeptanz dieser - hm, einstellung keinerlei argumente dagegen gibt, nicht auch unter erwachsenen menschen mit derartigen mitteln zu agieren, und andere dem eigenen willen zu unterwerfen. bei diesem gedanken wird auch gleich sehr deutlich, dass dieser sehr verbreitete schwere psychophysische defekt in den "erwachsenen" welten von heute tatsächlich seine entscheidende basis in der kindheit der so handelnden besitzen dürfte.

"Man könne doch, gerade in Stresssituationen, Müttern und Vätern nicht verübeln, wenn ihnen mal die Hand ausrutsche.

Das war schon damals eine Bagatellisierung dessen, worum es bei dieser Frage geht: dass in Deutschland, nicht erst seit nationalsozialistischen Tagen, ein Bewusstsein tief fußt, körperliche Gewalt als Mittel von Ermutigung und Bestrafung führte zu dem, was die jeweiligen Züchtiger als Erfolg verstanden wissen wollen: Gehorsam. Zu "lieben Kindern" also."


zu gebrochenen und im extremfall hasserfüllten kindern also, wie die aktuellsten erkenntnisse aus der hirnforschung, neurobiologie, psychotraumatologie und psychohistorie nahelegen. von "liebe" sollte in diesem zusammenhang überhaupt nicht geredet werden.

Eine beliebige Recherche in kriminalpolizeilichen Akten spricht freilich eine Sprache, die mit der verniedlichenden Aura des Wortes vom "Klaps" nicht in Einklang zu bringen ist: Da ist dann von Müttern und Vätern die Rede, denen, quasi familiär eingebettet und scheinbar geschützt durch die grundgesetzlich garantierte Distanz des Staates von der Familie, jede Form von Bestialität erlaubt scheint. Väter neigen in dieser Hinsicht eher zum Faustschlag, auch zum so genannten "Arsch voll"; Mütter, eingebunden in die Moral der guten Amme, zur verdeckten Demütigung, wenn sie ihre Kinder in fast kochendem Wasser baden, mit festem Griff die Ärmchen verdrehen, sie mit dem Metallhandfeger traktieren. Väter waren (und sind noch oft) die Familienfiguren, die sich die Finger schmutzig machen sollen; Mütter hingegen sind kaum weniger aggressionsfähig, aber sie bevorzugen die Drohung: Lass erst mal Papa heimkommen!

ja. alleine die rede vom "klaps" ist hier nur noch als verharmlosung zu werten. und diesem beamten im staatsdienst scheint nicht klar zu sein, dass er pures antisoziales zeug absondert und letztlich auch damit solche ereignisse überhaupt erst in letzter konsequenz mit möglich macht - durch eben die benannte verharmlosung.

"Hinter dem Wunsch, wenigstens mit einem "Klaps" strafen zu dürfen, verbirgt sich im Grunde nichts als die Fantasie, Kinder als Leibeigene behandeln zu dürfen."

korrekt. immer noch hängen wir im zeitalter der sklaverei fest. die welt ist voll von psychophysischen entwicklungsländern.

"Die meisten Kinder, so wissen es Kinderschutzexperten, finden im übrigen postum, dass Gewalt gegen sie gerechtfertigt (gewesen) sei: "Das hat mir doch nicht geschadet" - Aussagen von Opfern, die im konkreten Moment Horror empfanden, aber die Taten ihrer familiären Peiniger rechtfertigen müssen, um an den Akten der Aggression nicht irre zu werden. Die Alternative - Geschlagen- oder Verlassenwerden - beantworten sie lieber mit dem meist kleineren Übel."

aussagen von opfern vor allem, die später möglicherweise zu täterInnen werden:

"Auswertungen von Täterprofilen haben ergeben, dass alle Personen (überwiegend Männer), die zur Gewalt neigen und körperlichen Missbrauch als solchen nicht erkennen, selbst als Kinder Opfer von familiärer Gewalt geworden waren. Kinderschutzexperte Kai-Detlef Bussmann, Professor an der Universität Halle-Wittenberg, sagt hierzu nur kühl: "Je mehr Eltern schlagen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder später zum Problem für unsere Gesellschaft werden."

womit die thesen von lloyd deMause auf den kern gebracht wären.

"In jeder fünften deutschen Familie zählt Gewalt nach wie vor zum Potenzial von Erziehung. Wenngleich 80 Prozent der Erwachsenen Gewalt als Mittel ablehnen, so ist die Front der Klapsbejaher sprechend differenziert: Während einer Forsa-Umfrage zufolge Unionsanhänger mit 43 Prozent kleinere Züchtigungen befürworten, sind es derer 40 bzw. 38 Prozent bei FDP- und Linkspartei-Gewogenen. Ein knappes Drittel sozialdemokratisch Inspirierter sind für leichte Schläge - und die Wählerschaft der Grünen ist mit immerhin noch 15 Prozent zu einem Ja in dieser Hinsicht zu bewegen."

(ein weiterer grund zum nichtwählen.)

"Im Übrigen haben nur 14 von 46 Mitgliedern des Europarats, die die Konvention der Gewaltfreiheit unterzeichnet haben, akzeptable Schutzmaßnahmen installiert. Die Weltorganisation gegen Folter hat 2003 gegen fünf Staaten in Sonderheit Anklage erhoben: Belgien, Griechenland, Irland, Italien und Portugal, wo das Züchtigen von Kindern besonders krass im Volksbewusstsein eingesunken ist.

Dass zum familiären Zusammenleben körperliche Gewalt nicht gehören muss, beweisen skandinavische Beispiele. Züchtigung ist strikt verboten, moralisch geächtet und faktisch nicht zu verheimlichen, weil niemand es gutheißt. In TV-Spots haben schwedische Kinderschutzorganisationen vor fünf Jahren Erwachsenen Gewalt demonstriert. Gezeigt wurden Erwachsene, denen von viermal größeren Gestalten, Monstern gleich, 7,20 Meter hoch, zwei Meter breit, Klapse erteilt wurden. Aus dieser Perspektive wird selbst ein Klaps wie eine Exekution wahrgenommen. Erziehung, die ohne körperliche Strafeinschreibungen auskommen kann, ist ein Zeichen von Zivilisation - nicht von Laschheit. Stress ist eine Ausrede, immer."


da bleibt wenig zu kommentieren. ein recht guter artikel, wie ich finde - obwohl die dimensionen der probleme und auch die historischen folgen von gewalt gegen kinder zu stark im hintergrund belassen werden. aber die widerstände - bei uns allen - vor genau der wahrnehmung dieser dimension dürften riesig sein, was keinerlei entschuldigung dafür ist, sie nicht anzugehen.

Donnerstag, 17. November 2005

notiz: mit der mafia auf du und du

ein heutiger artikel bei spon zeigt einige aufschlussreiche dinge:

"Schnell sehen De Ciccos Männer, dass Giorgio ein Talent ist. Er schießt gut, und er zeigt offenbar überhaupt keine Nerven. Ihm fehlt jener Draht zur Wirklichkeit, der normale Menschen Angst spüren lässt."

hm...wie ein immer noch in der warteschleife hängender beitrag zum begriff des psychopathen zeigen wird, stellt dieser "fehlende draht zur wirklichkeit" (der opfer) in form einer schwer defekten (angst-)wahrnehmung ein wahrscheinliches hauptmerkmal der "echten" psychopathie dar. und das folgende könnte sich auch in diversen kz, folterstätten und überall dort abgespielt haben, wo sich psychophysisch schwer beeinträchtigte leute zum ausagieren zusammenfinden (in form von zwangsgemeinschaften) - achtung, das folgende ist mal wieder absolut heftig und trostlos:

Und nun lernt Giorgio Basile auch, wie einfach das Geschäft der 'Ndrangheta funktioniert: Eines Abends wird ein wichtiges Treffen anberaumt. Die Männer sitzen in einem Restaurant - die wichtigen Mafiosi aus Corigliano und dazu einige Stadträte. Sie reden über Aufträge für eine Baufirma, die dem Clan gehört.

"Meine Waffe drückt mich so beim Sitzen", sagt einer der Clan-Männer, "hat jemand was dagegen, wenn ich sie auf den Tisch lege?" Die Augen der Politiker weiten sich. Dann legen auch die anderen Mafiosi ihre Waffen auf den Tisch. Und natürlich erhält die Firma den Auftrag.

(...)

Was passieren kann, wenn man sich mit der 'Ndrangheta anlegt, erfährt Giorgio einige Wochen später. Wieder ist ein Treffen anberaumt, diesmal unten am Fluss Coriglianeto, auf De Ciccos Grundstück. Es ist Abend, ein milder Wind weht über das Land und bringt angenehme Kühle. Der Tisch unter Olivenbäumen ist reichlich gedeckt. Es gibt Fleisch, Brot, Oliven und Wein. "Merk dir genau, was du sehen wirst", sagt De Cicco zu Giorgio.

Es beginnt wie immer. Zunächst reden die Männer über das Wetter und die Weinernte - bis sie plötzlich über einen in der Runde herfallen. Als der Mann ohnmächtig ist, fast tot schon, schleppen sie ihn zum Schweinestall. Dort quiekt gierig eine Rotte, die seit Tagen nichts zu fressen bekommen hat. Die Männer nehmen den blutig geschlagenen Körper und werfen ihn in den Trog. Wie wild stürzen sich die Schweine auf den Ohnmächtigen.

Die Männer lachen herzhaft, während die Schweine ihre Kiefer in das Menschenfleisch graben. In kurzer Zeit ist von dem armen Teufel kaum noch etwas übrig.

Allmählich kehren die Mafiosi an den Tisch zurück und essen ungerührt weiter. Giorgio schaut zu. Und lernt. "Das passiert mit Leuten, die einen Fehler machen", sagt De Cicco zu ihm.


ich stelle immer wieder bei vielen menschen ein unvermögen? defizit? einen unwillen? hinsichtlich der realistischen wahrnehmung der sich in solchen aktionen manifestierenden absoluten kälte, gleichgültig- und bösartigkeit fest. und sicher, es macht angst, ist in jeder hinsicht belastend und unangenehm.

aber durch die tatsachen, welche über die verbindungen zwischen der "legalen" wirtschaft und der organisierten kriminalität - von der die klassische mafia einen prototyp darstellt - bekannt sind, fürchte ich, dass wir letztlich nicht um eine auseinandersetzung mit dieser art von "als-ob"-gemeinschaften herumkommen werden. sie beeinflussen nämlich unser aller leben. und zwar keinesfalls positiv.

*
edit 1: es ist sicher nur ein zufall bzw. eine böswillige unterstellung meinerseits, wenn mir beim betrachten der obigen geschichte ein zitat eines sicher sehr angesehenen und honorigen mitglieds der gesellschaftlichen elite in den sinn kommt:

"Sun-Manager Gage legt noch einmal nach und beruft sich auf seinen Firmenchef Scott McNealy: Die Frage sei künftig, "to have lunch or be lunch", zu essen haben oder gefressen werden.

warum nur werde ich vor meinem inneren auge das bild applaudierender mafiosi nicht los?

edit 2: haben Sie hier, wie schon einmal früher empfohlen, auf die diversen logos von sehr angesehenen und honorigen unternehmen geklickt?

warum nur werde ich vor meinem inneren auge das bild neidischer mafiosi nicht los?

Mittwoch, 16. November 2005

notiz: pauschalurteile (nicht nur eine antwort @morgaine)

in den kommentaren zum gestrigen beitrag über das grundeinkommen wirft eine kommentatorin einige fragen auf, die imo grundsätzliche bedeutung haben, weshalb ich sie dann auch in einem eigenen beitrag thematisieren möchte.

"Leider fällt mir hier manchmal auf, dass doch sehr pauschale Urteile gesprochen werden über "Die Politiker" bzw. "Die politische Klasse" beispielsweise.

nun, da ist etwas dran. pauschalurteile sind so eine sache, oft genug nah verwandt mit schlichten vorurteilen. allerdings ist meine beobachtung die, dass selbst in den reaktionärsten vorurteilen immer ein fitzelchen realer wahrnehmung steckt, wenn auch meist bis zur völligen unkenntlichkeit verzerrt. vielleicht stimmen Sie mir zu, wenn ich auch vorurteile als primär abstrakte konstrukte des objektivistischen bewusstseins ansehe. welches gerne mit schablonen arbeitet, und nichtsdestotrotz auf reale (körper-)wahrnehmungen zurückgreifen muss (eine andere basis hat diese art des bewusstseins nicht, schon gar keine immaterielle).

das sog. "gesunde volksempfinden" wäre dafür ein beispiel, auch dafür, wie sich individuelle wahrnehmungsreduktionen kollektiv in form ganzer regelrechter und gemeinsam geteilter wahngebilde manifestieren können. wahngebilde - im medizinisch-psychiatrischen bereich (zu) eng definiert als psychotische wahrnehmung - lassen sich als produktionen des objektivistischen bewusstseins verstehen, die im eigenen erleben nicht (mehr) auf die eigene körperwahrnehmung bezogen werden können, sich einer person quasi als anscheinend rein virtuell-immaterielle phänomene darstellen und in der folge auch wie solche empfunden und behandelt werden - als ob sie eine eigene qualität hätten. (als metaphernhaftes beispiel dafür ließe sich vielleicht eine person annehmen, die z.b. die simulation eines videospiels für bare realität nimmt, und dazu ganz zwangsweise die materielle realität in form der nötigen hardware, der energieversorgung sowie die eigene körperliche basis aller wahrnehmung aus eben dieser ausschliessen muss, um die simulation ernsthaft als real empfinden zu können. das sich die menschliche wahrnehmung auch in solche zustände regelrecht tricksen lässt, wie es z.b. jeder gute zauberkünstler praktiziert, ist dabei eine eigene geschichte).

trotzdem sind diese produktionen immer auf das bezogen, was im körper an wahrnehmungen gespeichert bzw. aktuell registriert wird - wir können schlicht keinerlei abstraktionen, visionen, träume etc. in einem völligen vakuum produzieren - all das, wie auch die psyche insgesamt, hat eine materielle basis.

ich habe diesen kleinen, sehr gerafften abschnitt zu den grundlagen von abstrakten produktionen des bewusstseins deswegen angeführt, um deutlich zu machen, wie ich vorurteile begreife - das beispiel des eleminatorischen antisemitismus der nazis als echte wahnproduktion zeigt das imo besonders deutlich - "die juden", wie sie von den nazis beschrieben worden sind, waren eine rein imaginäre produktion, in der allerdings ein paar reale wahrnehmungen (ich nehme an, dass Sie die geschichte des antisemitismus einerseits und die gesellschaftlichen stellungen und positionen von jüdischen menschen andererseits gut genug kennen, um zu verstehen, was ich meine) als basis, aber bis zur karikatur verzerrt, vorhanden waren.

und so sind auch heute bei den beliebten urteilen über "die politiker" (oder meinetwegen auch "die kapitalisten") solche prozesse beteiligt - die frage ist allerdings, wieviel reales dabei als basis tatsächlich vorhanden ist, weil bestimmte, anscheinend zu pauschale urteile eben auch eine primär realistische wahrnehmung widerspiegeln können. nun ist hier im blog inzwischen genügend material gesammelt, um breits ein bestimmtes gefühl - auch das ist eine wahrnehmungsform - gegenüber der sog. politischen klasse entwickeln zu können, welches sich argumentativ unterstützen lässt. aber am plausibelsten sind natürlich immer noch nahwahrnehmungen der entsprechenden personen, und das gibt mir die gelegenheit, auf ein weiteres buch bzw. einen autor hinzuweisen, der aufgrund seines berufes genügend gelegenheiten zu solchen wahrnehmungen hatte. und das urteil des spiegel-journalisten jürgen leinemann ist regelrecht vernichtend:

DIE ZEIT: Herr Leinemann, wenn Sie sich am Sonntagabend die Politiker bei Christiansen anschauen, was sehen Sie da?

Jürgen Leinemann: Wenn ich es sehe – es ist nur noch sehr selten –, sehe ich ein ziemliches Elend. Es ist die schiere Langeweile. Ich habe das Gefühl, ich kenne jeden Satz, jede Bewegung, jeden Gesichtsausdruck. Die Art, wie der eine den anderen unterbricht, wie er sich in den Vordergrund spielt. Ich kenne alles. Ganz selten bin ich schlauer als vorher.

ZEIT: Ist dieses Bild stellvertretend für die politische Klasse in unserem Land?

Leinemann: Es ist symptomatisch für das öffentliche Bild dieser Klasse. In Wirklichkeit ist es etwas differenzierter.

ZEIT: Die Darstellung der Politiker ist langweiliger, als sie eigentlich sind?

Leinemann: Ja, die Darsteller schauen immer aufs Publikum: Was wollen die Leute von uns? Was erwarten sie? Was müssen wir jetzt bringen? Wie hätten sie mich gern? Was die Kommunikation in unserem Land so schwierig macht, sind die Barrieren der Erwartung. Die Zuschauer, die Medien, die Politiker, alle erwarten was. Und alle haben Angst, die Erwartungen nicht zu erfüllen.

ZEIT: Was unterscheidet die heutige Fernsehrepublik von früheren Zeiten?

Leinemann: Heute ist das Publikum ganz dicht an den Politikern – die werden in Nahaufnahme gezeigt, aber sie sehen das Publikum nicht. Sie bekommen keine direkten Reaktionen. Sie versuchen es zwar mit Umfragen, aber das nützt nicht viel.

ZEIT: Sie zitieren in Ihrem Buch den früheren hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner mit dem Satz: Fehlende Menschenkenntnis ist eine der wichtigsten Führungsvoraussetzungen in der Politik. Stimmt das wirklich?

Leinemann: Ich denke, das stimmt. Fehlende Menschenkenntnis, verweigertes Einfühlungsvermögen ist ein Selbstschutz. Man ist selbst am wichtigsten. An den anderen zählt nur, ob sie nützen oder schaden. Für Feinde und Rivalen, für Menschen, die genauso machtgeil sind wie sie und ihnen gefährlich werden könnten, haben Politiker aber einen ganz feinen Blick. Da sehen sie jede Regung.

ZEIT: Sie beschreiben die Welt der Politiker als dramatisch wirklichkeitsleer. Die Politiker bezeichnen Sie als Süchtige.

Leinemann: Die beiden Begriffe hängen für mich zusammen. Sucht signalisiert, dass Entscheidendes im Leben fehlt. Dafür schaffen Drogen Ersatz. Die Wirklichkeit wird als unerfüllt und beängstigend erlebt, also hellt sich der Mensch diese Wirklichkeit künstlich auf – ob nun mittels chemischer Substanzen oder stimulierender Aktivitäten. Wenn sie von sich reden, benutzen viele Politiker den Begriff Sucht ja selbst gerne, aber mehr als harmloses Bild für eine peinliche Besessenheit. Auch Selbstzweifel lassen sich eben gut vermarkten.

ZEIT: Wonach sind Politiker süchtig, was ist es, das sie süchtig macht?

Leinemann: Vor allem die öffentliche Aufmerksamkeit. Mikrofone, Blitzlichter, Fernsehkameras – die eigene Dauerpräsenz in den Medien. Je weiter man kommt, desto höher die Dosis. Das gilt auch für die Faszination der Macht. Jede Tür wird aufgerissen, jede Fahrkarte wird dir besorgt. Die Umwelt dienert. Und wer oben angelangt ist, führt ein scheinbares Königsleben. Gepanzerte Limousine, Luftwaffenjet, Luxussuite. Aber zu welchem Zweck? Sie wollen die Welt verbessern, aber der Handlungsspielraum ist eng. Also müssen sie erst einmal ihre Wiederwahl sichern. So verselbstständigt sich der Betrieb. Die Betäubung beginnt schon ganz banal mit der Arbeit, die nicht öffentlich stattfindet: 16- bis 18-Stunden-Tage, 90-Stunden-Wochen. Das reicht bald, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen.

ZEIT: An was mangelt es Politikern?

Leinemann: Vielen an einer konkreten Vorstellung von einem besseren Leben, einer besseren Gesellschaft, den meisten an Lebenserfahrung, allen an Muße. Der Politikbetrieb tötet alles, was ein normales Leben erfüllt: Beziehung und Familie, intensive Freundschaften, Kunst und Literatur, Hobbys. Alles dreht sich um Politik – die der Politiker irgendwann mit der Wirklichkeit verwechselt, so wie sich selbst mit seiner öffentlichen Rolle. Wer von Drogen und von Sucht redet, redet also zugleich von Realitätsverlust. Das ist natürlich umso schwerwiegender, wenn es sich um die Leute handelt, die damit beauftragt sind, einen guten Teil dieser Realität zu organisieren.


das buch Höhenrausch von ihm steht ebenfalls auf der liste zu beschaffender lektüre weit oben. nun müssten Sie bei seinen imo sehr deutlichen worten ebenfalls mit ihrer warnung vor pauschalen urteilen kommen, denn sein fazit - welches dazu noch auf realen und nahen begegnungen beruht - fällt ähnlich aus wie das, was ich mir (und auch andere) bereits seit längerer zeit über die verfassung unserer sog. eliten, von denen die "politische klasse" einen teil darstellt, gebildet habe. und wenn ich behaupte, dass es ganz bestimmte psychophysische voraussetzungen braucht, um innerhalb dieser eliten nach "oben" zu gelangen (wenige ausnahmen bestätigen die regel), so mag das für Sie wie ein pauschalurteil klingen, welches für mich allerdings begründet ist. und zwar realistisch begründet.

*

dann haben Sie mir noch diesen link hinterlassen, bei dem ich vermutlich richtig in der annahme gehe, dass sowohl autor wie auch thesen des buches von Ihnen als positiv im weitesten sinne empfunden werden? nun, wenn ich aussagen wie die folgende

"Hengsbach hält die kapitalistische Marktwirtschaft für das vergleichsweise erfolgversprechendste Wirtschaftsmodell."

sehe und dazu noch den vom autor selbst im titel verwendeten ausdruck "faktor mensch" (derartige begrifflichkeiten sind ein sehr deutlicher hinweis auf wahrnehmungsarten, und in diesem fall ein besonders widerwärtiger), dann reicht das tatsächlich für mich aus, um ganz pauschal zu einem urteil zu kommen: wissen Sie, welche rolle die kirchlich-institutionelle militärseelsorge in den vergangenen kriegen spielte? eine ähnliche, wie sie die sog. kirchliche sozialethik, auf die Sie sich ja beziehen, spielt: fromme bemäntelung von knallharten machtstrukturen, im extrem von mord und totschlag. ich habe durchaus in gewissen maßen respekt vor z.b. der südamerikanischen befreiungstheologie, halte aber die institutionalisierten christlichen religionen in europa in weiten teilen für regelrechte büttel der macht, deren unheilvolles wirken über jahrhunderte sie in jeder hinsicht disqualifiziert. auch hier mag es, besonders unter den "einfachen" gläubigen, menschen mit anderen motiven und anderem handeln geben - aber solange sie z.b. figuren wie den derzeitigen opus-dei-freundlichen papst bejubeln, diskreditiert sie das in meinen augen auf das schärfste. von daher also kann ich Ihnen in der angenommenen positiven bewertung von diesem buch nicht folgen.

Dienstag, 15. November 2005

assoziation: das "bedingungslose grundeinkommen" und seine psychophysischen hindernisse

ich bin immer noch innerlich sehr beschäftigt mit den neulich hier vorgestellten thesen von lloyd deMause und ihren möglichen konsequenzen in ganz verschiedenen richtungen. eine davon möchte ich im folgenden näher vorstellen.

*

die idee eines bedingungslosen grundeinkommens oder „bürgergelds“ (wobei es für das letztere auch konzepte gibt, die nicht mit dem gedanken des ersteren gleichzusetzen sind), taucht immer mal wieder am rande des medialen mainstreams auf und wurde vor ein paar wochen von einer eher unerwarteten seite etwas breiter popularisiert: der chef der „dm“-drogeriemarktkette, götz werner, ein angehöriger der ökonomischen – und damit auch gesellschaftlichen – elite also, finanzierte auf eigene rechnung eine halbseitige anzeige in der “zeit“, um für das bedingungslose grundeinkommen zu werben. dazu betreibt er eine eigene homepage zum thema, auf der u.a. die sätze zu lesen sind:

"Deutschland geht es ausgezeichnet! Wir haben noch nie so viel Wohlstand produziert wie heute. Unsere Wirtschaft hat jedoch nicht die primäre Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen, sondern die Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen sicherzustellen – und das möglichst wirtschaftlich, mit möglichst geringem Verbrauch von Ressourcen, also auch der äußerst knappen Ressource menschlicher Arbeits- und Lebenszeit!“

womit er etwas anspricht – die tatsächliche ökonomische lage im land, besonders die gewinne und profitraten für große unternehmen – was aus so einer ecke eh bereits ungewöhnlich ist und noch ungewöhnlicher wird durch seine in einem interessanten interview geäusserten ansichten zur schaffung von arbeitsplätzen (fetisch und mantra zugleich!), was nicht aufgabe eines unternehmers sei, und seine schon gar nicht. erfrischende wahrheiten also, die innerhalb der täglichen medienproduktion aus dreisten lügen, puren behauptungen und unverstellter manipulationsabsicht sofort wie ein emotionaler peak auffallen.

sicher sind seine motive dabei nicht von purem altruismus bestimmt, aber darum soll es jetzt nicht gehen. und ebensowenig ist es hier meine absicht, die ökonomische umsetzbarkeit eines solchen projektes zu diskutieren – die halte ich nach allem, was darüber bisher öffentlich bekannt ist, für gegeben (wen diese diskussionen näher interessieren, sei z.b. ans archiv grundeinkommen verwiesen.)

nein, nicht nur mir ist etwas anderes aufgefallen: in den debatten zu diesem thema kommt auffallend häufig und sehr schnell die rede auf den „egoismus“, die angebliche wolfsnatur des menschen sowie die ansicht, dass ohne einen materiellen zwang doch niemand mehr arbeiten würden wolle und alles zusammenbrechen würde.

ich halte diese ansichten für den ausdruck von ganz bestimmten mentalen oder, präziser formuliert, psychophysischen zuständen bei denjenigen, die sie äussern – das gilt natürlich auch für diejenigen mit konträren ansichten. in den diskussionen auf der oben verlinkten website von g. werner lässt sich meiner meinung die existenz unterschiedlicher psychoklassen im sinne von deMause – gruppen von menschen, die ähnliche kindheitserfahrungen gemacht haben und im extremfall durch gewalt diverser art mehr oder weniger determiniert/eng begrenzt sind in dem, was sie an neuem, „fremden“ und überhaupt lebendigen tolerieren können ohne gefahr für ihr inneres gleichgewicht – sehr deutlich beobachten und macht auch schlagartig die hinter derartigen, als angeblich rational-politisch angesehenen diskussionen stehende struktur klar. verschiedene diskussionsbeiträge können das deutlich machen:

„Das *bedingungslose Grundeinkommen*(BGE) geht aus von und orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen. An einer Welt der Genügsamkeit,des Genug-seins. Und schenkt Frauen wie Männern die Wahl,sich - angstfrei - zu fragen:
Was will ich wirklich, wirklich ? Mit meinem Leben. Anfangen! Den Ausgang zu suchen. Aus der Unmündigkeit.“


es ist dabei gerade die frage, ob das wirklich angstfrei geschehen kann – sehr gerafft komprimiert: bei bestimmten erlebnissen in der eigenen biographie kann die folge von ständiger und chronischer anspannung des zentralen nervensystems mit damit verbundener angst bis hin zu paranoiden zuständen auftreten. um diese angst in schach zu halten und derart ein, wenn auch fragiles, inneres gleichgewicht aufrechterhalten zu können, muss die jeweilige persönlichkeit eine gewisse rigidität und starrheit entwickeln, was unvermeidlich mit wahrnehmungsverengungen gekoppelt ist. und alles, was die ursprünglich angstauslösenden momente wieder aktualisieren könnte – bei kindern sind das z.b. eigene wachstums- und unabhängigkeitsimpulse, die von den eltern nicht toleriert werden (können) – wird innerhalb einer solche persönlichkeitsstruktur als bedrohung empfunden. und möglicherweise aktiv bekämpft werden. übersetzen Sie diesen prozess einmal auf die sog. politische ebene.

“Die psychologischen und mentalen Hürden bei vielen Menschen sind ungeheuer, kommt das ganze doch einem Systemumbruch gleich, gegen den die Wende in der DDR wie ein Spaziergang erscheint.“

korrekt. das haupthindernis ist hier deutlich ausgesprochen. ebenso wie im nächsten statement:

“Leider befürchte ich, dass auf dem Weg zum Grundeinkommen noch ein paar tiefsitzende (z.T. religiös fundamentierte) Konditionierungen zu überwinden sind, insbesondere: "Was?! Ich arbeite hart und die Faulenzer sollen auch noch Geld kriegen?" An die Kosten des ganzen Kontroll- und Überwachungsapparates, mit denen wir Menschen zur Arbeit "anreizen" wollen, denkt kaum wirklich jemand.“

der bezug auf religiöse „konditionierungen“ ist hier interessant. ebenso ist hier der offensichtliche ökonomische wahnsinn der heutigen verhältnisse angesprochen – unsere sog. rationale ökonomie ist bei näherer betrachtung, was ihre versteckten kosten und ihre tatsächliche uneffektivität anbelangt, alles andere als vernünftig.

ein evergreen jeder „rechten“ „politik“:

“Alle Hochkulturen, angefangen im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, haben sich nur als Reaktion auf Not, Herausforderung, Bedrohung entwickelt und nicht durch Nichtstun und Müßiggang.
Der Evolution liegt das gleiche Prinzip zugrunde: Kampf, Wettbewerb, Überleben.
Der Denkfehler von Herrn Werner liegt m.E. in der Annahme, dass die Menschen die frei sind von Arbeit und versorgt, im p o s i t i v e n Sinn Initiative entwickeln.“


„natürlicher“ kampf, auslese, überlebenmüssen führt automatisch zu einem „du musst“ in form von zwanghaftigkeit. abgesehen davon, dass in solchen a-sozialen vorstellungen bereits behauptungen über die menschliche geschichte und die menschlichen eigenschaften drinstecken, die höchst fragwürdig sind und möglicherweise eher durch die eigenen erfahrungen derjenigen erklärt werden können als durch als determiniert gedachte tatsächliche menschliche möglichkeiten und gegebenheiten – abgesehen davon also ist hier die vorstellung interessant, dass ein mensch ohne materiellen zwang sofort zu einem initiativlosen etwas werden würde. ein anderer kommentar darauf:

„Was mich immer wieder verblüfft, ist die Vorstellung,daß auf der faulen Haut liegen als ein begehrenswerter oder beneidenswerter Zustand angesehen wird.Ich kenne niemanden,der Nichtstun auf Dauer als befriedigend empfindet.“

das „nichtstun“ im sinne von purer faulheit kann eigentlich nur jemand als echte alternative empfinden, der/die noch nie die erfahrung von tatsächlich erfüllender arbeit – ohne zwang, leistungsstress, suchtcharakter und in eigener verantwortung – gemacht hat. die propagandisten der zwangs(lohn)arbeit im wortwörtlichen sinne scheinen hier ihre eigenen geheimen wünsche – nämlich selbst in der anderen unterstellten, halluzinierten art „faul“ sein zu dürfen – lediglich auf andere zu übertragen. erstaunlich immer wieder die spontanen vorstellungen vieler leute bei der frage, was sie mit einem unverhofften lottogewinn machen würden: nichtstun am strand, in der sonne aalend – was ja manchmal ganz nett sein kann, aber tatsächlich so ein leben dreißig, vierzig, fünfzig jahre lang? ganz schön stumpf. könnte es eher sein, das diejenigen, die derartiges von sich geben, niemals selbst einen entwicklungsstand erreicht haben, in dem sie „arbeit“ anders denn als inneren/äusseren zwang empfunden haben?

es geht auch anders:

“Ich arbeite gerne. Es spornt mich an mit anderen Menschen etwas zu schaffen. Es schreckt mich aber zunehmend ab mich "prostituieren" zu müssen. Ein Grundeinkommen würde Mut machen nicht alle korrupten und unsauberen Methoden der Auftraggeber und der Vorgesetzten mittragen zu müssen. Heute höre ich den folgenden Satz fast täglich :" Wenn Du es nicht machst, dann macht es eben ein anderer". Ein Grundeinkommen könnte die Unabhängigkeit und die Würde eines engagierten Mitarbeiters schützen und somit langfristig zu einem besseren Miteinander als zu grenzenloser Konkurrenz beitragen.“

und damit ist eher ein weiteres hindernis benannt. warum? weil es indizien dafür gibt, anzunehmen, dass unsere derzeitigen hierarchischen strukturen bestimmten persönlichkeitsstrukturen (bzw. –defekten) zu einem großen teil sowohl entspringen als auch eine bedürfniserfüllung für die betroffenen darstellen. anders: die realistische möglichkeit muss in betracht gezogen werden, dass ein großteil an heute existierenden gesellschaftlichen strukturen nicht tatsächlich ausdruck von rational-emotionalen, sondern irrational-emotionalen bedürfnissen darstellt. eine bühne zum idealen ausagieren eigener persönlichkeitsdefekte, wie es z.b. hier beschrieben wird. das legen die thesen von deMause, aber nicht nur von ihm, nahe. und das wäre weit jenseits aller „politik“, wie sie hier immer als „rational“ und „notwendig“ verkauft wird (notwendig höchstens in der wahrnehmung der gestörten protagonistInnen.)

das würde aber auch bedeuten, dass von dieser seite aus jeder tatsächlichen verbesserung der sozialen situation enormer widerstand entgegengesetzt werden würde – was ja auch regelmässig passiert. die „unsauberen methoden“, die korruption und die grenzenlose konkurrenz stellen keine beklagenswerten nebeneffekte dieses systems dar, nein, sie erfüllen direkt pathologische bedürfnisse bzw. stellen einen ausdruck dieser bedürfnisse dar.

“Leider hat sich in den Köpfen der Politiker, ob es nun Merkel, Clement Müntefering, oder Stoiber ist, manifestiert, dass den Armen( z.b Sozialschwache oder Arbeitslose) nicht nur kein Geld zusteht, sondern diese es verdienen unterzugehen. In Ihren Köpfen herrscht noch die Meinung: "Wer faul ist, verdient zu hungern" Wer arbeitslos ist, bekommt nur keine Arbeit weil er zu faul ist.
Deshalb auch der erneute Vorschlag, Hartz IV, weiter zu kürzen. Diesen Politikern sind die Armen ein Dorn im Auge, die es am besten verdienen würden, zu sterben.
Nun sollen diese ihnen auch noch, ein Bügergeld zukommen lassen. Unvorstellbar.“


dass die „parasiten“ es verdienen, unterzugehen, müssen wir wohl als realistische option in der psychophysischen struktur gerade unserer sog. „eliten“ annehmen. allerdings: wer wählt sich quer durch die vergangenheit bis heute diese eliten wieder und wieder und lässt dann stellvertretend die „bild“-zeitung endlose beschwerdelitaneien ablassen? wer duldet dieses treiben nicht nur, sondern nickt auch meistens beifällig zu klar antisozialen bis mörderischen „maßnahmen“ und sieht sich bei alldem noch als „realistisch“ und „nüchtern denkend“ an? wer klatscht dem gerede vom harten durchgreifen gegen die „schmarotzer“ beifall, ist unterwürfig-kriecherisch im angesicht angemaßter autorität und verächtlich-brutal bei vermeintlicher schwäche?

wilhelm reich hat einmal sinngemäß hinsichtlich der mehrheit der deutschen bevölkerung im nationalsozialismus gesagt, die deutschen wären keinesfalls verführt worden, sie hätten sich im gegenteil hitler und die nazis gewünscht. nicht aus „genetischen“ gründen, aber schon aus nachvollziehbaren ursachen heraus, die ich bei deMause hinsichtlich der nur noch in großen teilen als folter zu bezeichnenden art des umgangs mit den allermeisten deutschen kindern der vergangenheit heraus durchaus plausibel beschrieben finde.
im spruch „jedes volk bekommt die regierung, die es verdient“, steckt eine ganze menge wahrheit. aber anders, als gedacht.

ein weiterer kommentar stellt sehr interessante fragen:

“Macht es den Menschen aus, dass er als Anreiz "Zwangreiz" braucht? Nimmt uns ein Grundeinkommen einen notwendigen Anteil an Armen weg?

"... in einem freien Volke, wo die Sklaverei verboten ist, [besteht] der sicherste Reichtum in einer großen Menge schwer arbeitender Armer. Denn ... ohne sie [würde] es keinen Lebensgenuß geben, und kein Erzeugnis irgendeines Landes hätte mehr einen Wert. Um die Gesellschaft glücklich und die Leute selbst unter den niedrigsten Verhältnissen zufrieden zu machen, ist es notwendig, daß ein beträchtlicher Teil davon sowohl unwissend wie auch arm sei. Kenntnisse vergrößern und vervielfachen unsere Bedürfnisse, und je weniger Dinge ein Mensch begehrt, um so leichter kann er zufriedengestellt werden."
Bernard de Mandeville, 1714

Bildung, die uns über Arbeit nachdenken lässt, ist also mindestens genauso gefährlich, wie ein Grundeinkommen, das den "Anreiz" schwächt, an die Arbeit zu gehen. Ist das so?

Die Diskussion über ein Grundeinkommen ist schon deswegen wichtig, weil den Menschen dadurch ihre Menschenbilder klarer werden.“


was im letzten absatz steht, ist eine option. nicht mehr und nicht weniger, was keinesfalls heissen soll, sie nicht umsetzen zu versuchen. aber in diesem zitat von de mandeville (der name sagt mir nichts weiter), ist imo etwas beschrieben, was bis heute gültig ist: das bedürfnis eines mehr oder weniger großen teils einer bevölkerung nach hierarchien und zwang – „alle sollen gleich leiden“, so die rede von den einen, während ein anderer typ von defekt eher das bedürfnis produziert, selbst auf andere herunterzuschauen und sich als gnadenlos überlegen vorkommen zu dürfen.

und darüber genauer nachzudenken, ist tatsächlich eines der gefährlichsten dinge, die Sie unter den heutigen umständen überhaupt tun können. es kann Ihnen den boden unter den füßen wegziehen...stellen Sie sich vor, was wäre denn, wenn „der mensch“ gar nicht schlecht und böse wäre, sondern in zu vielen fällen schlecht und böse gemacht worden ist? oh graus, dann müssten leute wie der folgende kommentator ja gründlich beginnen, sich selbst besser kennenzulernen, am ende sich gar selbst – lieben lernen? und womöglich beginnen, die eigenen eltern zu kritisieren.

“Nach dem Niedergang des Kommunismus in seiner gelebten Form sollten wir uns als Menschen besser kennen! Schon allein der Egoismus *ich bin besser als Der* läßt ein solches Zusammenleben scheitern. Heute brauchen wir diesen Egoismus in unserem Wirtschaftsystem sogar.“

wer soetwas ernst meint und ernsthaft vertritt, muss sich, völlig unabhängig von den gründen für die entwicklung dieser einstellung, das attribut „antisozial“ gefallen lassen. und „denkfaul“ noch dazu, denn der „egoismus“ wird hier quasi wie ein naturphänomen hingenommen. was dann auch bedeuten würde, den schreiber selbst als egoistisch einzugruppieren – er steckt sich ja gleichfalls in diese schublade. so ähnlich wie der folgende, dessen kommentar ich mir für den schluß aufgehoben habe:

„Ich werde natürlich gewaltig Haue kriegen,von all den hochmögenden Damen und Herren,die sich äusserten oder Gedanken machen. Als Jesuitenzögling und gelernter Jurist,
der aber was ganz anderes macht,gerne macht,sage ich nur: diese Debatten sind gefährlich,weil sie Begehrlichkeiten weckt.Zu gross ist die Versuchung vieler,auf der faulen Haut liegen zu bleiben,Dank BGE.
Obwohl ich Katholik bin favorisiere ich eher in Sachen Lebensunterhalt den Calvinismus,oder meinetwegen die protetantische Arbeitsethik.“


einfach nur in kurzform: „die haue“ scheint als erwartung fest verankert zu sein, und das wird seine gründe haben, die allerdings sehr wahrscheinlich eher in den ganz persönlichen erfahrungen des kommentators liegen – kritik als „haue“ zu empfinden, ist bemerkenswert, allerdings recht verbreitet. dann: „gefährliche begehrlichkeiten“ und „versuchungen“ – wann, wo und von wem hat dieser mann gelernt, dass es gefährlich ist, eigenen begehrlichkeiten und fremden versuchungen nachzugeben? als „jesuitenzögling und gelernter jurist“ dann auch noch gleich in zwei institutionalisierten und organisierten produktionen (im sinne von abstrakten konstrukten, die sowohl religion als auch justiz bis heute primär darstellen) des objektivistischen bewusstseins involviert zu sein, macht das trostlose bild eines wahrhaft unfreien menschen, der seinen käfig allerdings für die einzige „freiheit“ halten muss, komplett. „unter zwängen sollst du leben“, könnte das (uneingestandene) motto solcher leute sein.

„alte psychoklassen aller länder, ihr habt nichts zu verlieren als eure ängste und wahnvorstellungen!“

in viel zu vielen fällen wird allerdings die gesamte existenz rund um diese ängste und wahngebilde herum organisiert (bzw. organisiert sich selbst). das wäre alleine für sich schon eine tragödie, hat allerdings bis heute für millionen wahrhaft tödliche folgen. und ist als womöglich primär gestaltendes element unserer sozialen verhältnisse schlicht völlig unakzeptabel.

*

einen nachtrag habe ich noch, und zwar ein zitat aus der sog. politischen klasse zur idee des grundeinkommens, das einiges deutlich macht:

Peter Glotz, ehemaliger SPD-Bundesgeschäftsführer, formulierte es für die politischen Parteien so: "Keine Partei findet das gut. Denn an der Arbeit hängt auch die Macht der Parteien und Organisationen."

dem ist nichts hinzuzufügen. machtmenschen brauchen hierarchien, ängste und zwänge.

Montag, 14. November 2005

notiz: auch im kontext zu sehen...

...sind imo erinnerungen an kriegzeiten, wie sie im gefundenen blog beschrieben werden. präzise, wie ich finde:

"Damals begann ich damit, *mich unsichtbar zu machen *, wie ich es nannte. Es war meine Methode, aus der Realität auszusteigen... so eine Art von bewusstem, freiwilligem Autismus. Psychologisch würde ich es heute als eine Strategie der Verleugnung und Verdrängung bezeichnen... eine Schutzmassnahme der Seele, um Unerträgliches ertragbar zu machen."

aber das ist ja "nur subjektiv" und nicht tatsächlich wissenschaftlich.

edit: ja, der letzte satz ist polemisch - nicht automatisch ist subjektivität (gerade bösartig gewordene; erst recht nicht ihre simulativen formen, die dann aber schon einer eigenen sphäre angehören) etwas positives, und auch längst nicht alle wissenschaftlich tätigenden würden bei der obigen erinnernden beschreibung von potenziell traumatischen ereignissen abwinken. aber als tendenz - und zwar immer noch als haupttendenz - sehe ich die realen verhältnisse in der polemik immer noch am zutreffendsten beschrieben.

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