aufgewärmt: sarrazin; die wirklichen machthaber; tradierte traumata

die gesellschaftliche szenerie hierzulande ist in diesen tagen wirklich bemerkenswert und lässt im wahrsten sinne des wortes (abgrund-)tief blicken: nicht nur erfreut sich der sarrazyniker weiter breiter ermunterung aus den reihen des "bild"-kontaminierten volksempfindens; nein, er hat auch gleichzeitig nochmal einen der heutigen elitären grundsätze konsequent umgesetzt: alles ist business:

(...) "Die Bundesbank hatte Sarrazin zunächst angeboten, für seine 17 Monate im Amt eine Pension ohne Abzug zu zahlen, wenn er sich freiwillig zurückzöge. Doch in den vom Bundespräsidialamt geführten Verhandlungen setzte Sarrazin in der vergangenen Woche eine noch höhere Forderung durch. Nun bekommt er eine Pension, wie sie ihm am Ende der regulären Laufzeit seines Vertrags im Jahr 2014 zugestanden hätte. "Der ist vom Stamme Nimm", sagte eine Führungskraft der Bundesbank." (...)

auf letzteres hatte ich schon im letzten artikel schon thema hingewiesen - mit welcher dreistigkeit dieser hybrid aus bankster, "politiker" und demagoge sich dann hinstellt und voller inbrunst auf diejenigen einprügelt, die nicht zuletzt aufgrund des wirkens von leuten wie ihm und seinen elitären gangmitgliedern die gesellschaftliche arschkarte zugeschanzt bekommen haben, ist schon bezeichnend - und zwar bezeichnend für ein größeres ausmaß an absolut verzerrter realitätswahrnehmung. er glaubt wirklich, er wäre etwas "besseres" und würde "wertvolles leisten" - und darum stünden ihm auch all seine privilegien quasi "natürlich" zu.

nicht nur diese gerade erwähnten inhalte, sondern auch die formalen kategorien wie quantifizierbare (!) "leistungen" selbst sind das problem, weil sie in den köpfen solcher leute quasi das einzige sinnstiftende element darstellen, was s. mit dem im letzten blogbeitrag erwähnten positiven bezug auf die pseudoidentitäre kategorie "deutsch" auch selbst unterstreicht. ohne das würden sie aller wahrscheinlichkeit nach in einem inneren chaos versinken. das ist eine erklärung, aber keine entschuldigung für derartiges treiben.

ebenfalls bezeichnenderweise stammt die in gewisser hinsicht bisher beste, weil inhaltlich und stilistisch treffendste öffentlich-mediale reaktion auf dieses treiben aus der krawallecke der politsatire, nämlich der "heute-show" im zdf - der kommentar von "hassknecht" (das wäre doch auch ein passendes synonym für s.) bringt alles wichtige auf den irrsinnigen punkt:



*

"ja habt ihr denn noch alle latten am zaun?" ist dabei nicht nur die passende frage an alle claquere des s., sondern auch an seine elitären mitäter und täterinnen, deren aktionen in diesen tagen ebenfalls immer wieder rekordverdächtige ausmaße in sachen frechheit, vermutlicher korruption und scheißegal-mentalität erreichen. nicht nur, dass täglich wie das murmeltier auch die in mehrfacher hinsicht als bad bank zu betrachtende "hypo real estate" wieder einmal ein paar
lumpige kröten braucht, natürlich "nur vorübergehend", "nur als garantie" (aka faktische bürgschaft durch steuergelder) und ganz bestimmt nicht wegen einer grundsätzlich und andauernden prekären lage dieser zombiebank im "staatsbesitz" (ein nichtssagendes bzw. vernebelndes wort, denn "der staat" sind keinesfalls "wir alle") - nein, auch in sachen atomkraft wurde durch die sog. regierung einmal mehr unter beweis gestellt, wer hierzulande der hund ist - und wer den schwanz darstellt:

(...) "Die Atomkonzerne haben sich in dem Vertrag mit der Bundesregierung weitreichende Schutzklauseln zusichern lassen. So werden die Kosten für die mögliche Nachrüstung auf 500 Mio. Euro je Kernkraftwerk begrenzt, heißt es in der Vereinbarung. Zudem sollen die Energieversorger auch vor einem Regierungswechsel geschützt werden. Verlängert oder erhöht eine andere Regierung die 2016 auslaufende Brennelementesteuer, können Eon , RWE , EnBW und Vattenfall Europe ihre Zahlungen an den Ökostrom-Fonds verringern. Das gilt auch für Steuern und Abgaben aus der sich eine "Zahlungspflicht im Zusammenhang mit dem Kernbrennstoffkreislauf (einschließlich Entsorgung)" ergibt." (...)

das alles wird noch schöner, wenn man sich den letzten satz auf der zunge zergehen lässt - schließlich sieht "entsorgung" hierzulande nicht zufällig so aus wie in der
asse, wo über jahrzehnte und unter der "verantwortlichkeit" verschiedendster regierungen nach dem motto vorgegangen wurde: "hau weg den scheiß, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß". was nur dann für solche leute eine überraschung sein kann, die immer noch und immer wieder an die demokratiesimulation glauben (wollen) - da kann als gegenmittel ein nochmaliger blick in die liste der lobbyisten in regierungsdiensten helfen, um sich darüber klar zu werden, wer der hund ist, der da mit seinem regierungsschwanz wedelt. das praktische wirken dieser überaus emsigen gestalten in den diversen ministerien lässt sich kaum besser als an solchen beispielen illustrieren, wie sie oben genannt sind. das fällt dann aufgrund der unverhohlenen sorglosigkeit der protagonisten selbst im mainstream unangenehm auf (via feynsinn).

der götze der profitmaximierung erhebt jedenfalls zusammen mit den masken der ihn anbetenden deformierten charaktere an allen ecken sein hässliches haupt und vergiftet mit seinem fauligen atem die soziale realität - was natürlich in der konsequenz für sich "deutsch fühlende" dann nur heissen kann: mit gebrüll auf "ausländer" und erwerbslose. ja habt ihr denn noch alle latten am zaun?!?

*

na, haben sie natürlich nicht (ich schreibe nicht "wir", weil es da durchaus noch relevante und qualitative unterschiede gibt, die nicht verwischt werden sollten). und das liegt gerade in diesem land, wie früher schon öfter thematisiert - z.b. anhand der
"vegetativen dystonie bzw. von tradierten traumata - an der unheilvollen und bis heute keinesfalls auch nur ansatzweise so wie nötig begriffenen, geschweige denn aufgearbeiteten, gewaltgeschichte. in diesem zusammenhang wurde auf telepolis vor ein paar tagen auf eine neue studie hingewiesen, deren ergebnisse und schlußfolgerungen meiner meinung nach durchaus relevant sind, wenn es darum geht, das aktuelle "politische" geschehen verstehen zu wollen:

(...) "In der Konsequenz hieße dies, dass traumatische Erfahrungen, die Kinder familiär oder auch gesellschaftlich etwa durch Kriege oder gewaltsame Konflikte erleben, in die zweite und dritte Generation weiter gegeben werden können, zumindest dann, wenn die Folgen nicht gezielt kompensiert werden. Und dies hieße, dass sich Verhaltensweisen, die sich durch Umweltbedingungen gebildet haben, eben auch über Generationen "genetisch" vererben, die sich auf diese Weise darauf einrichten, mit schlimmen Situationen zurechtzukommen." (...)

ähnliche studienergebnisse hatte ich vor längerer zeit schon mal
hier kurz vorgestellt. irgendwo an der grenze zwischen neuro- und hirnforschung sowie der epigenetik angesiedelt, widerlegt dieses wissen einerseits die thesen des s. vom quasi "determinierenden" gen und weist deutlich auf die entscheidende rolle auch der sozioökonomischen / psychosozialen zustände innerhalb einer gesellschaft hin (auf die oftmals problematische struktur dieser zustände in vielen islamischen ländern hatte ich im ersten beitrag zu s. kurz hingewiesen); andererseits eröffnet das auch eine verständnismöglichkeit für die art von resonanz, die der große fragmentierer sarrazin aus teilen der bevölkerung erfährt.

denn "mit schlimmen situationen" innerhalb einer traumatischen matrix zurechtkommen kann ganz verschiedenes heißen: es kann einen mehr oder weniger "reinen" opferstatus bedeuten, es kann aber auch - z.b. bei eigener unfähigkeit (aus welchen gründen auch immer) zur bearbeitung der eigenen situation kombiniert mit gewissen anpassungserwartungen und anforderungen zum gesellschaftlich-ökonomischen funktionieren von außen - zu einer individuellen struktur mit genau dem verhalten führen, welches ich hier in der vergangenheit als täter-opfer-dialektik bezeichnet habe. eigene schmerzen werden geleugnet / abgespalten; der oder die täter (meist in reihen des nächsten sozialen umfeldes zu finden) werden entschuldigt oder gar idealisiert; und die ganze traumatische situation wird in einem zwangsweise fehlschlagenen versuch der auflösung re-inszeniert, nun allerdings mit verteilten rollen.

an dieser stelle sollte ich vielleicht auch noch mal drauf hinweisen, dass es indizien dafür gibt, dass die vielfach unterschätzte bis nicht begriffene macht dieser strukturen wenigstens in teilen der "eliten" durchaus zumindest in ihren folgen begriffen, ins kalkül gezogen und instrumentalisiert wird - ein prominentes beispiel für entsprechende äußerungen wäre da
peer steinbrück.

große teile der heute lebenden bevölkerung in diesem land sind jedenfalls immer noch durch die traumatischen folgen von ns und wk2 schwer beeinflusst, und studien wie die oben genannte zeigen auch auf, wie das selbst mit über einem halben jahrhundert zeitlichen abstand noch der fall sein kann. und genau diese tatsache dürfte zu einem großen teil für die negative irrationalität vieler heutiger "debatten" mitverantwortlicht sein, bei denen es keinesfalls um "politik" im sinne der auch emotional rationalen kollektiven gestaltung und bestimmung der gemeinsamen lebensbedingungen geht, sondern eben oft genug primär ums ausagieren. und gerade für letzteres bildet die von s. initiierte suche nach "sündenböcken" ein passendes beispiel.

wenn man als experiment eine art "familiäres raster" über diese gesellschaft legt, lässt sich erkennen, dass sich große und relevante teile der "eliten" genauso verhalten wie niederträchtige, bösartige und machtsüchtige eltern in einer dysfunktionalen großfamilie: sie machen, was sie wollen und was ihnen gerade in den verdorbenen sinn kommt, nehmen keinerlei grenzen wahr, verspotten und verhöhnen, wiegeln auf und spalten ihre untergebenen - und die, "offiziell" im status von "erwachsenen, mündigen, selbstverantwortlichen staatsbürgern", werden davon in ihrer individuellen struktur angesprochen, die oft genug und in sehr verschiedenartigen variationen von dem geprägt ist, was ich traumatische matrix nenne - und verhalten sich dann so, wie ich es weiter oben unter dem punkt täter-opfer-dialektik skizziert habe.

*

auch das obige kann insgesamt nur eine sehr grobe und modellhafte skizze sein, die aber meiner meinung nach tendenziell durchaus ein großes stück der tatsächlichen realität abbildet. und wie man so etwas auflösen, durchbrechen, ändern kann?

da hilft vermutlich tatsächlich zuerst ein blick in die vorgehensweise vieler psychiatrischer und psychotherapeutischer institutionen, wie sie sich bezgl. individueller menschen zeigt: als erstes muss bei bedarf das jeweilige ausagieren der eigenen störung in seiner struktur bewusst gemacht und gestoppt werden. das ist eine wesentliche voraussetzung für alles weitere. mit der frage, was das auf gesellschaftlicher ebene bedeuten könnte, lasse ich Sie jetzt vorläufig an einem verregneten sonntagnachmittag alleine.
Klingelhella (Gast) - 12. Sep, 18:11

ein zufall

als ich vor ein paar tagen die nämlich studie auf telepolis erwähnt gesehen habe, musste ich sofort an deinen blog denken... und schwupps, finde ich sie hier erwähnt :)

bei sarrazin kann ich nur einen ratschlag geben: nicht aufwärmen, abkühlen. der mann steuert rein gar nichts zu einer angebl. debatte bei; das gros seiner "fakten" ist bei früheren ausfällen schon diskutiert und widerlegt worden. dasselbe nun nochmal in buchform hinauszuposaunen ist für mich demnach keine meinungsäußerung mehr sondern eher schon meinungsmache.

der punkt, dass eliten kalkulierend gesellschaftlich vorhandene traumata intrumentalisieren, um einer bestimmten agenda folgend zu manipulieren, ist finde ich ein sehr wichtiger. dies geht natürlich nur, wenn innerhalb dieser eliten einerseits jegliches mitgefühl abgetötet ist / wurde, und andererseits, wenn der einzelne sich die schandtaten noch irgendwie zurechtrationalisiern kann (absurdität des gedankengangs selbst schein hierbei kein hindernis zu sein). leider gibt es immerwieder genügend angeknackste seelen, die sich komplett zertrümmern lassen, wenn man ihnen genügend geld, einfluss oder auch nur die idee "gutes zu tun" verspricht... ausweg?

monoma - 13. Sep, 22:15

zum punkt "abkühlen": ignorieren finde ich dann ein probates mittel, wenn keinerlei größere öffentliche aufmerksamkeit vorhanden ist - und das trifft in diesem fall nicht zu. aber klar ist schon, wie ich finde, dass das eigentliche problem sich eben in der verbreiteten art & weise manifestiert, in der sich diese öffentliche aufmerksamkeit äussert.
archenoe - 12. Sep, 20:21

Zustimmung - einige kleine Warnungen, Fragen und Ergänzungen

Zustimmung, weil diejenigen, die kontinuierlich (!) "niederträchtige, bösartige und machtsüchtige" Strategien verfolgen, besonderer Analyse bedürfen, die sich nicht nur auf dem Gebiet der sozio-ökonomischen Verhältnisse tummeln darf, sondern die (sozial-)psychologischen Bedingungen detailliert mit einbeziehen muss, allerdings mit differenzierten Ergebnissen.

1. Ich halte es nach wie vor für wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil der Niederträchtigen, Bösartigen und Machtsüchtigen nicht traumatisiert ist, sondern nahtlos die kapitalistischen und machtpolitischen Systemstrukturen "lebt", wie es eben auch einen erheblichen Teil durch traumatische Erfahrungen Gestörte gibt. Dies halte ich allein deshalb schon für wahrscheinlich, weil der Satz "Sie wissen, was sie tun" längst eine zweifache Bedeutung hat. Einmal die alte, nämlich dass die Täter in dem Sinne wissen, was sie tun, als sie gleichzeitig dabei wissen, wie bösartig ihr Tun ist und so bei den Kritikern und erstaunten Betrachtern die Hoffnung auf Besserung provozieren. Zum anderen aber hat sich m.E. im Laufe des 20. Jahrhunderts, gleichsam als "perfektes Leben" im immerwährenden Konkurrenzkampf (in Deinen Worten: quantifizierbare Leistungen als einziges [!] sinnstiftendes Element), ein Wissen um das eigene Tun herausgebildet, das gleichzeitig überhaupt nicht mehr weiß, dass man eigentlich anders handeln müsste, sondern das Wissen um das Tun als gerechten Vorteil, als erkämpften Erfolg, als zustehende Macht usw. versteht, also bei den Kritikern und erstaunten Betrachtern erst einmal jede Hoffnung auf Besserung zerstören, weil das an diese Verhaltensweisen herangetragene Bewertungsinstrumentarium gar nicht mehr passend ist. Insofern müsste man auch tiefer analysieren, ob Sozialdarwinismus gar nicht mehr als Ideologie, als falsches Bewusstsein, als überwindbare Gesellschaftsinterpretation zu begreifen ist, sondern als adäquater Ausdruck der Verhältnisse, als völlig angemessene Denk- und Handlungsweise im Systemsinne verstanden werden muss.

Wenn diese Überlegung richtig ist, wären die traumatisierten "Bösartigen" sozusagen die Hoffnungsträger, weil sie ja auch Opfer sind, und die systemgemäßen Bösartigen (aus "unserer" Sicht) die nicht-traumatisierten Bösartigen, die Hoffnungszerstörer und damit das viel gravierendere Problem. Anders gewendet: Kann es sein, dass ein Begriff wie "deformierte Charaktere" bei zunehmend anwachsenden Mengen der Bösartigen schallendes Gelächter provoziert, weil sie längst in einem anderen Koordinatensystem leben, nämlich im kapitalistisch-funktionalen? Dass also die "Gewinner" gerade auch deshalb gewinnen, weil "wir" sie mit völlig untauglichen Begriffen zu erfassen suchen?
In diesen Zusammenhang gehört auch die Verlagerung der Bedeutung des Begriffes "Gutmenschen". War dieser Begriff in den 1970er/80er Jahren noch ein Kampfbegriff der materialistischen Linken gegen das emotionalisierende "Gutmenschentum" der Friedensfantasten, der Gerechtigkeitsgläubigen, der "Jeder-Muss-Bei-Sich-Selbst-Anfangen-Fraktion" usw. wird der Begriff heute gegen jeden benutzt, der noch Ziele außerhalb der systemisch vorgegeben "Bösartigkeit" propagiert und anstrebt. Er scheint aus Sicht dieser perfekt funktionierenden "Systemrädchen" schlicht eine lächerliche, weil anachronistische Figur zu sein.

2. Bösartiges Verhalten ist in allen sozialen Schichten und Milieus zu beobachten. Darauf müsste m.E. noch mehr Augenmerk gerichtet werden. In diesem Zusammenhang müssten etwa der Machtbegriff von Foucault (als auch den Bemächtigten umfassender) und die Kapitalsorten nach Bourdieu (ökonomisches, soziales, kulturelles und symbolisches Kapital) zusammengedacht werden, um diese möglicherweise längst existente Menschenform des "total formierten Charakters" begreifen zu können.

3. Wenn auch nur einige Aspekte meiner Überlegungen ansatzweise zutreffend sind, stehen diejenigen, die sich selbst als deformiert, aber nicht als bösartig verstehen (und hoffentlich auch nicht bösartig sind) vor einer Problemlage, die an Schärfe und Dramatik kaum noch zu überblicken ist. Und das umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Möglichkeit einer wellenartig expandierenden Krise nicht von der Hand zu weisen ist. In einer solchen Krise müssen nämlich diejenigen, die für sich in Anspruch nehmen, etwas "Gutartiges" zu wollen, dann nicht nur mit den traumatisierten (behandelbaren?), sondern auch mit den funktionalen Bösartigen rechnen.

4. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der massiven gegenseitigen Stützung der gesellschaftlichen Kräfte, die immerhin noch "Gutartiges" erreichen wollen, denn die Hoffnungslosigkeit dieser Kräfte breitet sich m.E. aus. Wie diese Stützung erfolgen kann, ist mir leider (!!!) überhaupt nicht klar.

5. Sarrazin, Steinbach usw. halte ich allerdings für Menschen, die ein tradiertes Trauma mit sich herumtragen.

6. Die derzeitigen Entwicklungen bzgl. eines neuen Pharmagesetzes ließen sich vorzüglich in Deine Argumentationsreihe - Sarrazin - HRE - Energieindustrie einbauen.

Danke für Deine erhellenden Artikel!

Solidarische (ich weiß, veraltet, veraltet, s. m. Argumentation oben) Grüße

monoma - 13. Sep, 22:25

hey, fein, Dich hier mal wieder zu lesen :-)

zum inhaltlichen für den moment nur kurz: ich glaube, dass der schlüssel in Deinen ersten sätzen in punkt 1 liegt - und zwar in der frage der traumadefinition. und da beziehe ich mich zwar einerseits auf die "klassische" ptbs in all ihren heute diskutierten modellen; andererseits gibt es aber weiter offene fragen diesbezgl. bei denjenigen, die hier unter soziopathie bzw. als-ob-persönlichkeiten laufen. ein trauma im oben genannten sinne ist bei diesen leuten oft genug nicht festzustellen, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass sie gar nicht die fähigkeit besitzen, sich traumatisieren zu lassen. einerseits. andererseits finde ich das modell der pränatalen traumatisierung weiterhin interessant, wobei das den bisherigen traumabegriff in mehreren ebenen sprengen würde - es gäbe dann menschen, die einen quasi traumatischen existenz- und seinsmodus, der auffällig kompatibel mit den kapitalistischen normen ist, ohne größere probleme für sie selbst - aber massiven für ihre gesamte umwelt - leben müssten. und diese habe ich neben den "klassisch" traumatisierten (wobei auch solche nicht eben selten, aber auch nicht als regel, antisoziale züge entwickeln können) speziell gemeint in dem, was ich zu den "eliten" geschrieben habe.

mehr demnächst, schlage mich nun schon ne ganze woche mit einem hartnäckigen infekt herum, nehme das gute alte penicillin und fühle mich teils entsetzlich zerschlagen. das erschwert das denken.

grüße zurück!
sansculotte - 13. Sep, 01:16

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