notiz: krisennews und -gedanken (32)
und den heutigen lesetipp gibt´s gleich zur einleitung, weil der text dabei helfen kann, die versteckten dimensionen der weiter unten folgenden meldungen deutlich zu machen:
(...)"Das derzeitige Wirtschafts- und Finanzsystem wird demnach bei Erreichen der Systemgrenze kollabieren, wie es dies ja folgerichtig auch schon seit einem halben Jahr tut. Ein funktionierendes Bankwesen ist in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem eine zwingende Voraussetzung für das Funktionieren der herstellenden Industrie und der industriellen Landwirtschaft, die auf die Kredite angewiesen sind. Da es in der Politik keinen Plan B zu exponentiellem Wirtschaftswachstum gibt (und dies in Deutschland sogar gesetzlich im Wachstums- und Stabilitätsgesetz verordnet ist), ist es aus Regierungssicht von allergrößter Wichtigkeit, dieses Bankensystem zu retten, wohlwissend, dass dies garnicht möglich ist. Das ist der Grund, weshalb sofort Milliardensummen bereitstehen, um den Banken unter die Arme zu greifen, wohingegen große Vorbehalte bestehen, wenn es darum geht, beispielsweise Autohersteller zu retten. Da der Volkskuchen bei Erreichen des Erdölfördermaximums nicht mehr größer werden kann, bedeutet die Gelddruckerei sämtlicher Regierungen zur Rettung des Bankensystems eine Umverteilung des Reichtums weg von normal arbeitenden Bürgern hin zu den Banken. Die Staatsregierungen als einzige, die Geld drucken dürfen, zwingen somit um des Systemerhalts willen alle Unternehmer und alle Bürger, ihre exponentiell steigenden Schulden bei den Banken zu bezahlen.
Nachdem wir aber verstanden haben, was die Exponentialfunktion darstellt und dass unsere Lebensweise, unsere gesamte Weltanschauung auf unmöglichen Grundlagen beruht, ist es unerheblich, ob das Bankensystem noch gerettet wird oder nicht, ob Renten und Lebensversicherungen mehr oder weniger offensichtlich entwertet werden. Diese Zukunftsinvestitionen waren nie etwas wert, sie gelten lediglich solange exponentiell mehr Energie bereitgestellt werden kann. Der Zeitpunkt, an dem dies nicht mehr möglich ist, liegt hinter uns und wir werden uns andere Maßnahmen überlegen müssen, unser Leben und Überleben im Alter zu sichern."(...)
ich stimme durchaus nicht mit der im weiteren verlauf des beitrags geäusserten meinung überein, dass das problem des systemimmanenten zwangs zum ständigen exponentiellen wachstum schlicht für alle der inzwischen aufgehäuften probleme des kapitalismus verantwortlich ist - hingegen macht der text nachdrücklich klar, dass wir als spezies insgesamt gerade an vielfältige physikalische grenzen stoßen. auch das führt zwangsläufig in die globale systemkrise, die sich u.a. in symptomen ungleich verteilter zunehmender sozialer unruhe ausdrückt - der schwerpunkt der heutigen news:
*
die woche der gipfel liegt nun hinter uns, und die "ergebnisse" sind genau die, die zu erwarten waren - die "g20" versuchen alles, um ihren laden namens globaler kapitalismus, der inzwischen lichterloh in flammen steht, etwas aufzuhübschen - im schaufenster wird die dekoration ausgetauscht - , und derart zeit zu gewinnen. die anachronistische und nachweislich staatsterroristische (remember "gladio") vereinigung zur verteidigung von freedomanddemocracy namens "nato" feiert sich selbst im passenden geburtstagsambiente von zehntausenden polizisten, tränengasschwaden, dem knallen von schockgranaten, absurden demonstrationsverboten und -auflagen sowie dem qualm brennender häuser (zu den letzteren siehe zb. diesen bericht.)
in london war nach dem tod eines 47-jährigen mannes relativ abrupt schluss mit den meisten aktionen, und nach meinem eindruck hatte das primär etwas mit eben jenem tod zu tun, der bei vielen der dortigen aktivistInnen starke betroffenheit auslöste, und nach den offensichtlichen polizeilichen falschmeldungen der ersten stunden ("von demonstranten mit flaschen beworfen, und auch die helfenden einsatzkräfte gleich mit") die notwendigkeit in den vordergrund rückte, die ereignisse soweit wie möglich realistisch zu rekonstruieren. inzwischen sind immer mehr augenzeugenberichte verfügbar, und es zeichnet sich etwas ab, was bei polizeieinsätzen wie zb. im folgenden video dargestellt...
...eben nicht sehr überraschend sein sollte - todesfälle auch schon alleine aufgrund von schock & aufregung sind bei solchem vorgehen nicht unwahrscheinlich:
"The man who died during last week's G20 protests was "assaulted" by riot police shortly before he suffered a heart attack, according to witness statements received by the Independent Police Complaints Commission.
Investigators are examining a series of corroborative accounts that allege Ian Tomlinson, 47, was a victim of police violence in the moments before he collapsed near the Bank of England in the City of London last Wednesday evening. Three witnesses have told the Observer that Mr Tomlinson was attacked violently as he made his way home from work at a nearby newsagents. One claims he was struck on the head with a baton."(...)
wenn dazu noch schläge mit einem polizeiknüppel kommen, wie sie mehrere zeugen inzwischen für den zeitpunkt kurz vor dem tod von ian tomlinson bestätigen, wird die phrase vom "tragischen unglücksfall" endgültig zur farce. es ist vorhersagbar, dass diese geschichte noch kreise ziehen wird - in london gab es bereits erste demonstrationen vor polizeirevieren mit der forderung einer öffentlichen untersuchung.
*
und nicht nur diese entwicklung ist so gut wie kein thema im hiesigen medialen mainstream, sondern auch eine ganze reihe von betriebsbesetzungen findet nach deren lesart quasi gar nicht statt - exemplarisch sei hier auf die besetzung des autozulieferers visteon in nord-london verwiesen, die seit dem 1. april läuft, zeitgleich mit ähnlichen besetzungen bei gleichen betrieben u.a. in belfast.
nicht ganz überraschend werden also zunächst die betriebe der autoindustrie zu den ersten kampffeldern, und die besonderen probleme hierbei hatte ich in vergangenen news bezgl. dieser sparte schon thematisiert. positiv jedoch finde ich den aspekt der selbstorganisation einerseits sowie die demonstrierte bereitschaft andererseits, die bisher vorgegebenen regeln nicht länger als absolut bindend hinzunehmen, wenn die eigene ökonomische existenz bedroht wird. beides dürfte für viele beteiligte menschen enorme entwicklungssprünge bedeuten, die mittelfristig auch in ganz neue räume führen können. die erfahrung sowohl von erfolgen wie auch problemen derartigen kollektiven handelns kann letztlich enorme wichtigkeit gewinnen, wenn sich die verhältnisse weiter verschärfen.
*
in italien fand am samstag zum wiederholten male eine von den gewerkschaften organisierte massendemonstration in rom statt, die - wenn ich mir so verschiedene berichte betrachte - auch erfreulich regierungsfeindliche töne aufwies:
"Mehrere Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Rom gegen die Mitte-Rechts-Regierung demonstriert. Laut den Organisatoren beteiligten sich sogar 2,7 Millionen Personen an der Kundgebung gegen mangelhafte Maßnahmen der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gegen die Finanzkrise, zu der der Gewerkschaftsverband CGIL aufgerufen hatte. Arbeiter, Pensionisten, Einwanderer und Studenten aus dem ganzen Land waren mit 40 Zügen und fast 5000 Bussen nach Rom gekommen.
Fünf Demonstrationszüge zogen durch die Innenstadt und strömten zu einer Kundgebung im Circus Maximus. "Es handelt sich um eine der größten Demonstrationen aller Zeiten in Italien", erklärte Gewerkschaftschef Guglielmo Epifani. In seiner Rede vor den Demonstranten, die rote Fahnen schwenkten, forderte Epifani einen runden Tisch im Kampf gegen die Wirtschaftskrise. "Wir dürfen in dieser Krise niemanden zurück lassen. Wir müssen gegen die Resignation und für die Rechte der Arbeitnehmer kämpfen", sagte der Gewerkschaftführer.(...)
noch gelingt den etablierten gewerkschaften nicht nur in italien eine art moderation der in etlichen ländern immer angespannteren stimmung. noch. vom betreffenden spagat der gewerkschaften hatte ich ebenfalls in einer früheren news schon geschrieben. von den vielen videos zur demo habe ich eines ausgesucht, dass sich speziell aus der sicht einer firmenbelegschaft mit der situation beschäftigt, und hier wäre ich wieder mal über eine übersetzung sehr dankbar.
*
auch in griechenland sehen sich die gewerkschaften gezwungen, der öffentlichen stimmung ausdruck zu verleihen - like frankreich war das am vergangenen donnerstag mit abstand von einigen monaten der zweite generalstreik...
"Ein Generalstreik hat am Donnerstag Griechenland weitgehend lahmgelegt. Zu dem Ausstand hatten die beiden größten Gewerkschaften aus Protest gegen die Politik der konservativen Regierung aufgerufen. Diese hatte vor kurzem ein Einfrieren der Gehälter für Teile des öffentlichen Dienstes angekündigt. Die Gewerkschaften lehnen dies ab und fordern, gut verdienende Unternehmen stärker zur Kasse zu bitten. Außerdem widersetzen sie sich der Lockerung von Arbeitsschutzgesetzen, die die Regierung angeschlagenen Firmen erlaubt hat. Behörden und Schulen blieben am Donnerstag in Griechenland geschlossen, Krankenhäuser arbeiteten nur mit Notdiensten, die Schiffe blieben in den Häfen und auf den Flughäfen des Landes wurde der Flugverkehr für vier Stunden unterbrochen. Das Datum war bewußt gewählt, ging es doch in Athen wie bei den Protesten gegen den G-20-Gipfel in London um die gleiche Forderung: Nicht die Arbeitenden, sondern das Kapital, Verursacher der Krise, verantwortlich für Krieg, Hunger und Ausbeutung, soll die Krise bezahlen."(...)
...und gleichfalls wie beim zweiten landesweiten streik in frankreich gab es auch das folgende zu beobachten:
"Mehr als 90 Prozent der in Großbetrieben und im öffentlichen Dienst Beschäftigten verweigerten die Arbeit. Besonders erfreulich dabei sei die hohe Teilnahme aus Betrieben, die bisher noch nie gestreikt hätten, erklärte der Chefredakteur der kommunistischen Tageszeitung Rizospastis, Dimitris Koutsoumbas, gegenüber junge Welt."
währendessen gehen die anschläge gegen allerhand systeminstitutionen weiter, die folgende meldung ein paar tage vor dem streik mag dafür als beispiel stehen:
"Innerhalb von 15 Minuten verübten Unbekannte in dieser Nacht Anschläge mit Gaskartuschen und anderen leicht brennbaren Materialien in mindesten zehn verschiedenen Gegenden von Attika. Betroffen waren Bankfilialen, ein Autosalon, eine Postfiliale, Kraftfahrzeuge der Elektrizitätsgesellschaft DEI, sowie Pkw's, darunter auch Fahrzeuge von Diplomaten."(...)
was nicht nur in griechenland bei einer weiteren eskalation der krise passieren wird, lässt sich mit einer gewissen wahrscheinlichkeit ausmalen.
*
und das lässt sich ebenfalls für frankreich konstatieren:
(...)„Die Radikalisierung der sozialen Konflikte banalisiert sich“ (= normalisiert sich, breitet sich aus) lautet die Überschrift des dazugehörigen Artikels. Die Botschaft, die der Titel verkündet, banalisierte sich ihrerseits in den letzten Tagen: „Unter der Wirkung der Krise radikalisieren sich die sozialen Konflikte“, so übertitelte die christliche Tageszeitung ‚La Croix’ ihre Titelstory vom Donnerstag, die ihre Seiten 1, 2 und 3 füllt. Und die Gratistageszeitung ‚Métro’ machte am selben Tag ihre Eins mit der Schlagzeile auf: „Die sozialen Konflikte legen eine Eskalationsstufe zu.“
Dabei geht es nicht nur um Manager und (örtliche) Direktoren, die eine Weile als unfreiwillige Gäste „ihrer“ Beschäftigten verbringen. Klar, auch die Festsetzaktionen breiteten sich in jüngster Zeit aus. Nachdem etwa der Generaldirektor von Sony-France, Serge Foucher, in der Nacht vom 12. auf den 13. März in seinem Büro eingesperrt war, haben sich solche Aktionen inzwischen vervielfacht. Zuletzt wurden am Dienstag und Mittwoch dieser Woche vier Manager und leitende Angestellte des US-Baumaschinenherstellers Catarpillar im ostfranzösischen Grenoble für 24 Stunden festgehalten.(...)
Aber auch Betriebsbesetzungen kommen, neben Festsetzaktionen, wieder auf. So waren seit dem gestrigen Donnerstag die Lohnabhängigen des weltweit führenden Herstellers von Baukränen, Manitonow Crane (früher Potain), dazu aufgerufen, „ihre“ Werke zu besetzen, ohne allerdings die Produktion zu verhindern.
Zuvor hatten bereits seit vergangener Woche die 400 Beschäftigten der Chipkartenfabrik FCI in Mantes-la-Jolie (eine entlegene Trabantenstadt circa 35 Kilometer westlich von Paris) „ihr“ Werk besetzt. Damals, Ende März, begannen sie bereits ihre fünfte Streikwoche. Obwohl die Aktivität „ihres“ Arbeitgebers sich – trotz Krise – in einer Boomphase befindet, hat die Direktion entschieden, den Standort der Produktion nach Singapur zu verlagern. Die Werksleitung hat unterdessen den Standort schlicht und einfach aufgegeben und sich vollständig zurückgezogen, sie „verschanzt sich am zentralen Firmensitz in Versailles“...(...)
für jede solcher aktionen dürfte das gelten, was ich anfangs schon bezgl. der akteure bei den britischen besetzungen geschrieben hatte. und für nicht zu unterschätzen halte ich auch die mögliche vorbildfunktion auf andere länder und belegschaften.
*
wir machen beim kleinen rundblick weiter in russland:
(...)"Russische Bergarbeiter warnten Präsident Dmitri Medwedew laut verschiedenen Zeitungsberichten in einem Brief vor Massenunruhen, wenn die Politik ihrer Branche nicht unter die Arme greifen sollte.
Sie warfen unter anderem dem Finanzministerium vor, die Steuern für die russische Kohleindustrie nicht wie versprochen gesenkt zu haben.
Im März war es bereits zu Protesten gegen höhere Importsteuern auf Gebrauchtwagen in Wladiwostok gekommen. Zudem traten Stahlarbeiter in der Industriestadt Slatoust im Ural in Hungerstreik, um gegen niedrigere Löhne zu demonstrieren.(...)
In Umfragen des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada erklärten 26 Prozent der Teilnehmer, sie seien bereit, an Demonstrationen gegen die Verschlechterung ihres Lebensstandards teilzunehmen, deutlich mehr als noch vor einem Jahr. 54 Prozent der Befragten unterstützten die Motive der Demonstranten."(...)
und diese situation wird offenbar von der weltbank als so brisant eingeschätzt, dass aus dieser ecke ungewohnte töne zu vernehmen sind:
"Die soziale Lage hat sich so schnell und so unerwartet verschlechtert, dass es nun wichtig ist, den Fokus der Antikrisenpolitik auf die Bevölkerung zu lenken", sagte Zeljko Bogetic, Chefökonom der Weltbank in Moskau.
Das Institut regt etwa an, soziale Transferzahlungen vorübergehend deutlich zu erhöhen. So könnten für den Verlauf eines Jahres das Arbeitslosengeld um 70 Prozent, die niedrigsten Renten um 20 Prozent und das Kindergeld sogar um 220 Prozent angehoben werden."
land für land ist inzwischen zu beobachten, wie die zutaten für das, was im vorletzten bulletin des "leap" mit dem "beginnenden zusammenbruch der öffentlichen ordnung ab herbst 2009" beschrieben worden ist, mal langsamer, mal schneller zu köcheln anfangen. der countdown läuft definitiv.
*
und das gilt auch und besonders für einen brennpunkt des ganzen desasters, nämlich die usa - die querschüsse liefern einmal mehr die bedrückenden fakten - im vergleich zu den januarzahlen dürfte das ganze allerdings inzwischen noch schlimmer aussehen:
(...)"Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (United States Department of Agriculture - USDA) erreicht die Anzahl der US-Bürger, welche Lebensmittelmarken beziehen im Januar 2009 ein Allzeithoch! Gewaltige 32,204 Millionen Amerikaner bezogen per Kreditkarte, für je 112,80 Dollar pro Person, im Januar Lebensmittel auf Basis von SNAP. Dies ist ein gewaltiger Anstieg von +420'400 Leistungsbeziehern bzw. von +1,3% zum Vormonat und von +16% bzw. +4,453 Millionen zum Vorjahresmonat mit damals 27,761 Millionen Bedürftigen.(...)
Selbst die 32,204 Millionen Bedürftigen sind nur ein Teil der bitteren Realität, denn um in den "Genuss" der Kreditkarten für Lebensmittelausgaben zu kommen, müssen arbeitsfähige Erwachsene zwischen 16 und 60 Jahren den Nachweis erbringen, dass sie Arbeit suchen und bereit sind bestimmte Arbeiten zu akzeptieren, z. B. an Beschäftigungs- und Ausbildungsprogrammen teilnehmen. Die entmutigten Arbeitnehmer welche aufgegeben haben einen Job zu suchen, fallen wie in der Arbeitslosenstatistik auch bei SNAP durchs Netz. Erwachsene ohne Kinder können generell nur maximal 3 Monate SNAP beziehen. Ebenfalls durch das SNAP-Netz fallen auch die legalen Immigranten, sie sind seit der Sozialhilfereform 1996 ebenso, wie grundsätzlich die Illegalen vom Supplemental Nutrition Assistance Program ausgenommen.
Nahezu 80% der Lebensmittelmarken gehen an Familien mit Kindern, davon 85% an Kinder mit nur einem Elternteil. Ein klarer Beleg für das Armutsrisiko durch Kinder vor allem für Alleinerziehende!"(...)
und ein großer teil der betroffenen dürfte zusätzlich mit der echten bedrohung der obdachlosigkeit zu kämpfen haben - berichte bzw. videos über die wachsenden zeltstädte besonders an den rändern der metropolen waren in früheren news schon zu sehen, hier nun ein relativ neuer bericht über eine zeltstadt nahe los angeles:
und in einem überblick zur gesamten krisensituation in den usa schreibt tomasz konicz zum thema:
"Derzeit schießen überall in den USA Zeltstädte aus dem Boden, Notunterkünfte, in denen Opfer der aktuellen Weltwirtschaftskrise hausen. »Hoovervilles« werden sie gelegentlich genannt, ein längst vergessen geglaubter Begriff. Als Hoovers-Dörfer wurden in den 30er Jahren all die Elendsquartiere bezeichnet, die sich während der großen Depression im Land ausbreiteten.(...)
Die sozialen Konsequenzen des zusammengebrochenen Immobilienmarktes in den USA sind bereits jetzt verheerend. Allein im vergangenen Jahr wurden 3,2 Millionen Zwangsvollstreckungen eingeleitet. Da bezahlbare Mietwohnungen Mangelware sind, sah sich ein großer Teil der betroffenen Menschen genötigt, in ihren Autos zu leben oder bei Verwandten unterzukommen. Wer das nicht konnte, rutschte sofort in die Obdachlosigkeit und strandete in den Zeltstädten. Die Bewohner dieser provisorischen Lager sind jedoch nur ein kleiner Teil des rasch wachsenden Obdachlosenheeres in den Vereinigten Staaten. Laut Hilfsorganisation Nationale Allianz zur Beendigung der Obdachlosigkeit (National Alliance to End Homelessness) werden in diesem Jahr an die 3,5 Millionen Bürger der USA obdachlos sein – gegenüber 2007 ein Anstieg um 35 Prozent. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. 39 Prozent der US-Amerikaner ohne ein Dach über dem Kopf sind jünger als 18 Jahre.
Und die Zeltstädte können sich auf weiteres Wachstum einstellen. Neuesten Studien zufolge droht in den kommenden drei Jahren bis zu sechs Millionen Familien die Zwangsvollstreckung ihrer Häuser, sollten keine substantiellen Maßnahmen ergriffen werden."(...)
welche kriterien gelten eigentlich für die definition eines sozialen superGAUs? vielleicht sind mögliche antworten schon in ein paar tagen aus den usa zu vernehmen:
"Diese rasant voranschreitende Verelendung – potenziert durch die billionenschweren Hilfsmaßnahmen für in Schieflage geratene Banken und Versicherungen – läßt die Wut in der Bevölkerung an vielen Stellen bereits überkochen. Unklar ist allerdings, welche Richtung diese zunehmende Radikalisierung nehmen wird. Dabei stehen die Chancen für die Linke nicht schlecht. In den zurückliegenden Jahren ist ein umfassendes Netz alternativer Medien in den USA entstanden, das inzwischen Millionen Menschen erreicht. Während vormals kreuzbrave linksliberale Organe wie die einflußreiche Zeitschrift The Nation inzwischen prominente linke Intellektuelle wie Mike Davies oder Immanuell Wallerstein sozialistische Alternativen zum bestehenden System diskutieren lassen, mobilisiert für den 11. April ein breites Bündnis zur Massendemonstrationen im gesamten Land, um gegen weitere Milliardengeschenke an die US-amerikanische Finanzoligarchie zu protestieren."(...)
*
wenn man sich so mit den sozioökonomischen daten und verhältnissen beschäftigt, die ständig aus allen möglichen ländern eintrudeln, so fällt die zunehmende monotonie oder auch der gleichklang der entwicklungen auf - vermutlich gab es einen derartigen verfallsprozeß, der tatsächlich - in einigen fällen noch mit verzögerung - kein einziges land der erde unberührt lassen wird, historisch noch nie zu betrachten. wie bekannt, schätze ich in so einer situation die länderberichte von wildcat sehr, weil sie trends und entwicklunglinien nicht nur von "unten", sondern auch aus anderer perspektive strukturell zu begreifen suchen - in einem weiteren dieser berichte geht´s unter dem irgendwie launigen motto Backsteine, Blasen und Bankrott nach spanien:
"Ein Albtraum tritt nun an die Stelle jener heiteren Jahre, in denen alle wussten, dass das irgendwie verrückt ist und nicht ewig so gehen kann: Das ganze Land eine gigantische Wachstumsmaschine, wenn auch mit einigen Besorgnis erregenden Nebeneffekten, wie dem, dass ganze Landstriche mit schäbigen Wohnschachteln verschandelt wurden – für die Zweitwohnung am Meer, für die wachsende Bevölkerung, für die anlagesuchenden Ersparnisse aus aller Welt oder für das Waschen von Schwarzgeld. »Damals«, als in Spanien soviel Zement verbraucht wurde, wie in den vier größten europäischen Volkswirtschaften zusammen, als hier ein Drittel aller 500-Euro-Scheine zirkulierte, um die korrupten Seilschaften aus Politikern, Beamten und Bauunternehmen zu schmieren, als die kommunalen Einnahmen aus der Verwandlung von Äckern in Bauland nur so sprudelten."(...)
bleibt für den moment - bis sich auch in spanien erwähnenswertes zu rühren beginnt - nur zu sagen: buenas noches!
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und das ist durchaus nicht hämisch gemeint, wenn ich mir die freundlich geschätzten 50.000 anschaue, die am 28.3. in berlin und frankfurt zusammen am start waren - wo doch in anbetracht der situation eher 500.000, besser gleich fünf millionen, angemessen gewesen wären. aber im wirrwarr aus abwrackprämie, täglichen märchenstunden aus regierung und wirtschaft sowie der weiterhin funktionierenden sedierung mittels tittytainment , welches in d-land besonders verheerende ausmaße angenommen hat, leben die meisten der mitbürgerInnen immer noch in einer ziemlich virtuellen welt ihre alpträume still für sich aus. bis die realität anfängt, ohrfeigen und schienbeintritte zu verteilen. (btw, um etwaige nachfragen gleich zu benatworten: nein, ich war am 28.3. aus mehreren gründen, primär dabei ein gesundheitlicher, ärgerlicherweise nicht in der lage, auch in berlin aufzutauchen. aber im laufe des jahres wird es noch ausreichend gelegenheit geben, selbst aktiv zu werden.)
zur situation hier ist weiterhin ein krisenspecial geplant, und bevor ich lange worte verliere: bei attac gibt´s einen brauchbaren überblick zu den aktionen vom 28. märz. dabei fällt auf, dass eigentlich nirgendwo die vorherigen zahlen der beteiligung an demonstrationen getoppt werden konnten. das ist gerade bei einem internationalen aktionstag nicht nur ärgerlich, sondern auch in der hinsicht bedenklich, das darin auch eine aussage über das derzeit verbreitete bewußtsein vieler bevölkerungen stecken könnte - stichwort tellerrand.
*
in aller kürze - das krisentelegramm + ein historischer monat, eine historische zahl - wie gesagt, das erstemal überhaupt seit 80 jahren + norddeutsche krisenspezialitäten - "Der Boom in der Hafenwirtschaft ist vorerst vorbei - in den bremischen Häfen verlieren demnächst wohl bis zu 1.400 ArbeiterInnen ihren Job. Auch in Hamburg, Rostock und Lübeck ist die Lage kritisch. Noch behilft man sich mit Kurzarbeit." noch. + "Das ist ein Wahnsystem" - hier "nur" in bezug auf den quasibankrott der hsh.nordbank und die landesbanken allgemein gemünzt. aber auch darüber hinaus eine treffende aussage + zuletzt etwas erhellendes aus dem jahr 2001 - joseph stiglitz rechnet mit seinen früheren kollegen bei iwf & weltbank ab: Was ihn letztendlich dazu trieb, seinen Job an den Nagel zu hängen, war das Unvermögen der Banken und des US-Schatzamtes, ihren Kurs zu ändern, nachdem sie mit den Krisen konfrontiert wurden - Pleiten und Leiden, verursacht durch ihren monetaristischen Tanz im Vier-Viertel-Takt. Wann immer diese Lösungen auf Basis freier Märkte versagten, verlangte der IWF einfach noch mehr freie Marktwirtschaft.
"Das ist fast wie im Mittelalter," erzählt der Insider. "Wenn der Patient starb, sagten sie: ‚Er beendete eben den Aderlass zu früh, es war immer noch etwas Blut in ihm.'" in den vergangenen acht jahren hat sich also in diesen institutionen nichts grundlegend geändert +
(...)"Das derzeitige Wirtschafts- und Finanzsystem wird demnach bei Erreichen der Systemgrenze kollabieren, wie es dies ja folgerichtig auch schon seit einem halben Jahr tut. Ein funktionierendes Bankwesen ist in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem eine zwingende Voraussetzung für das Funktionieren der herstellenden Industrie und der industriellen Landwirtschaft, die auf die Kredite angewiesen sind. Da es in der Politik keinen Plan B zu exponentiellem Wirtschaftswachstum gibt (und dies in Deutschland sogar gesetzlich im Wachstums- und Stabilitätsgesetz verordnet ist), ist es aus Regierungssicht von allergrößter Wichtigkeit, dieses Bankensystem zu retten, wohlwissend, dass dies garnicht möglich ist. Das ist der Grund, weshalb sofort Milliardensummen bereitstehen, um den Banken unter die Arme zu greifen, wohingegen große Vorbehalte bestehen, wenn es darum geht, beispielsweise Autohersteller zu retten. Da der Volkskuchen bei Erreichen des Erdölfördermaximums nicht mehr größer werden kann, bedeutet die Gelddruckerei sämtlicher Regierungen zur Rettung des Bankensystems eine Umverteilung des Reichtums weg von normal arbeitenden Bürgern hin zu den Banken. Die Staatsregierungen als einzige, die Geld drucken dürfen, zwingen somit um des Systemerhalts willen alle Unternehmer und alle Bürger, ihre exponentiell steigenden Schulden bei den Banken zu bezahlen.
Nachdem wir aber verstanden haben, was die Exponentialfunktion darstellt und dass unsere Lebensweise, unsere gesamte Weltanschauung auf unmöglichen Grundlagen beruht, ist es unerheblich, ob das Bankensystem noch gerettet wird oder nicht, ob Renten und Lebensversicherungen mehr oder weniger offensichtlich entwertet werden. Diese Zukunftsinvestitionen waren nie etwas wert, sie gelten lediglich solange exponentiell mehr Energie bereitgestellt werden kann. Der Zeitpunkt, an dem dies nicht mehr möglich ist, liegt hinter uns und wir werden uns andere Maßnahmen überlegen müssen, unser Leben und Überleben im Alter zu sichern."(...)
ich stimme durchaus nicht mit der im weiteren verlauf des beitrags geäusserten meinung überein, dass das problem des systemimmanenten zwangs zum ständigen exponentiellen wachstum schlicht für alle der inzwischen aufgehäuften probleme des kapitalismus verantwortlich ist - hingegen macht der text nachdrücklich klar, dass wir als spezies insgesamt gerade an vielfältige physikalische grenzen stoßen. auch das führt zwangsläufig in die globale systemkrise, die sich u.a. in symptomen ungleich verteilter zunehmender sozialer unruhe ausdrückt - der schwerpunkt der heutigen news:
*
- großbritannien I: widersprüchlichkeiten im todesfall während der "g20"-proteste
- großbritannien II: erste betriebsbesetzungen haben begonnen
- italien: massendemonstrationen gegen regierung und ihre krisenpolitik
- griechenland: rückblick auf generalstreik am donnerstag / weitere anschläge gegen banken und staatliche institutionen
- frankreich: betriebsbesetzungen und festsetzungen von managern häufen sich
- russland: weltbank warnt vor sozialen unruhen und verlangt stärkere soziale hilfen von der regierung / stahlarbeiter im hungerstreik, bergarbeiter drohen mit massenprotesten
- usa: millionen auf lebensmittelmarken angewiesen / zeltstädte breiten sich weiter aus / landesweite massenproteste für mitte april geplant
- spanien: bericht zur sozioökonomischen situation
- deutschland & global: rückblick auf den internationalen aktionstag am 28. märz
- in aller kürze: der erste märz seit beginn der statistik vor 80 jahren, in dem die erwerbslosenzahlen in d-land steigen / die häfen geraten immer schärfer in krisengewässer / innenansichten zur "hsh-nordbank" / joseph stiglitz zum iwf und der weltbank (aus dem jahr 2001)
die woche der gipfel liegt nun hinter uns, und die "ergebnisse" sind genau die, die zu erwarten waren - die "g20" versuchen alles, um ihren laden namens globaler kapitalismus, der inzwischen lichterloh in flammen steht, etwas aufzuhübschen - im schaufenster wird die dekoration ausgetauscht - , und derart zeit zu gewinnen. die anachronistische und nachweislich staatsterroristische (remember "gladio") vereinigung zur verteidigung von freedomanddemocracy namens "nato" feiert sich selbst im passenden geburtstagsambiente von zehntausenden polizisten, tränengasschwaden, dem knallen von schockgranaten, absurden demonstrationsverboten und -auflagen sowie dem qualm brennender häuser (zu den letzteren siehe zb. diesen bericht.)
in london war nach dem tod eines 47-jährigen mannes relativ abrupt schluss mit den meisten aktionen, und nach meinem eindruck hatte das primär etwas mit eben jenem tod zu tun, der bei vielen der dortigen aktivistInnen starke betroffenheit auslöste, und nach den offensichtlichen polizeilichen falschmeldungen der ersten stunden ("von demonstranten mit flaschen beworfen, und auch die helfenden einsatzkräfte gleich mit") die notwendigkeit in den vordergrund rückte, die ereignisse soweit wie möglich realistisch zu rekonstruieren. inzwischen sind immer mehr augenzeugenberichte verfügbar, und es zeichnet sich etwas ab, was bei polizeieinsätzen wie zb. im folgenden video dargestellt...
...eben nicht sehr überraschend sein sollte - todesfälle auch schon alleine aufgrund von schock & aufregung sind bei solchem vorgehen nicht unwahrscheinlich:
"The man who died during last week's G20 protests was "assaulted" by riot police shortly before he suffered a heart attack, according to witness statements received by the Independent Police Complaints Commission.
Investigators are examining a series of corroborative accounts that allege Ian Tomlinson, 47, was a victim of police violence in the moments before he collapsed near the Bank of England in the City of London last Wednesday evening. Three witnesses have told the Observer that Mr Tomlinson was attacked violently as he made his way home from work at a nearby newsagents. One claims he was struck on the head with a baton."(...)
wenn dazu noch schläge mit einem polizeiknüppel kommen, wie sie mehrere zeugen inzwischen für den zeitpunkt kurz vor dem tod von ian tomlinson bestätigen, wird die phrase vom "tragischen unglücksfall" endgültig zur farce. es ist vorhersagbar, dass diese geschichte noch kreise ziehen wird - in london gab es bereits erste demonstrationen vor polizeirevieren mit der forderung einer öffentlichen untersuchung.
*
und nicht nur diese entwicklung ist so gut wie kein thema im hiesigen medialen mainstream, sondern auch eine ganze reihe von betriebsbesetzungen findet nach deren lesart quasi gar nicht statt - exemplarisch sei hier auf die besetzung des autozulieferers visteon in nord-london verwiesen, die seit dem 1. april läuft, zeitgleich mit ähnlichen besetzungen bei gleichen betrieben u.a. in belfast.
nicht ganz überraschend werden also zunächst die betriebe der autoindustrie zu den ersten kampffeldern, und die besonderen probleme hierbei hatte ich in vergangenen news bezgl. dieser sparte schon thematisiert. positiv jedoch finde ich den aspekt der selbstorganisation einerseits sowie die demonstrierte bereitschaft andererseits, die bisher vorgegebenen regeln nicht länger als absolut bindend hinzunehmen, wenn die eigene ökonomische existenz bedroht wird. beides dürfte für viele beteiligte menschen enorme entwicklungssprünge bedeuten, die mittelfristig auch in ganz neue räume führen können. die erfahrung sowohl von erfolgen wie auch problemen derartigen kollektiven handelns kann letztlich enorme wichtigkeit gewinnen, wenn sich die verhältnisse weiter verschärfen.
*
in italien fand am samstag zum wiederholten male eine von den gewerkschaften organisierte massendemonstration in rom statt, die - wenn ich mir so verschiedene berichte betrachte - auch erfreulich regierungsfeindliche töne aufwies:
"Mehrere Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Rom gegen die Mitte-Rechts-Regierung demonstriert. Laut den Organisatoren beteiligten sich sogar 2,7 Millionen Personen an der Kundgebung gegen mangelhafte Maßnahmen der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gegen die Finanzkrise, zu der der Gewerkschaftsverband CGIL aufgerufen hatte. Arbeiter, Pensionisten, Einwanderer und Studenten aus dem ganzen Land waren mit 40 Zügen und fast 5000 Bussen nach Rom gekommen.
Fünf Demonstrationszüge zogen durch die Innenstadt und strömten zu einer Kundgebung im Circus Maximus. "Es handelt sich um eine der größten Demonstrationen aller Zeiten in Italien", erklärte Gewerkschaftschef Guglielmo Epifani. In seiner Rede vor den Demonstranten, die rote Fahnen schwenkten, forderte Epifani einen runden Tisch im Kampf gegen die Wirtschaftskrise. "Wir dürfen in dieser Krise niemanden zurück lassen. Wir müssen gegen die Resignation und für die Rechte der Arbeitnehmer kämpfen", sagte der Gewerkschaftführer.(...)
noch gelingt den etablierten gewerkschaften nicht nur in italien eine art moderation der in etlichen ländern immer angespannteren stimmung. noch. vom betreffenden spagat der gewerkschaften hatte ich ebenfalls in einer früheren news schon geschrieben. von den vielen videos zur demo habe ich eines ausgesucht, dass sich speziell aus der sicht einer firmenbelegschaft mit der situation beschäftigt, und hier wäre ich wieder mal über eine übersetzung sehr dankbar.
*
auch in griechenland sehen sich die gewerkschaften gezwungen, der öffentlichen stimmung ausdruck zu verleihen - like frankreich war das am vergangenen donnerstag mit abstand von einigen monaten der zweite generalstreik...
"Ein Generalstreik hat am Donnerstag Griechenland weitgehend lahmgelegt. Zu dem Ausstand hatten die beiden größten Gewerkschaften aus Protest gegen die Politik der konservativen Regierung aufgerufen. Diese hatte vor kurzem ein Einfrieren der Gehälter für Teile des öffentlichen Dienstes angekündigt. Die Gewerkschaften lehnen dies ab und fordern, gut verdienende Unternehmen stärker zur Kasse zu bitten. Außerdem widersetzen sie sich der Lockerung von Arbeitsschutzgesetzen, die die Regierung angeschlagenen Firmen erlaubt hat. Behörden und Schulen blieben am Donnerstag in Griechenland geschlossen, Krankenhäuser arbeiteten nur mit Notdiensten, die Schiffe blieben in den Häfen und auf den Flughäfen des Landes wurde der Flugverkehr für vier Stunden unterbrochen. Das Datum war bewußt gewählt, ging es doch in Athen wie bei den Protesten gegen den G-20-Gipfel in London um die gleiche Forderung: Nicht die Arbeitenden, sondern das Kapital, Verursacher der Krise, verantwortlich für Krieg, Hunger und Ausbeutung, soll die Krise bezahlen."(...)
...und gleichfalls wie beim zweiten landesweiten streik in frankreich gab es auch das folgende zu beobachten:
"Mehr als 90 Prozent der in Großbetrieben und im öffentlichen Dienst Beschäftigten verweigerten die Arbeit. Besonders erfreulich dabei sei die hohe Teilnahme aus Betrieben, die bisher noch nie gestreikt hätten, erklärte der Chefredakteur der kommunistischen Tageszeitung Rizospastis, Dimitris Koutsoumbas, gegenüber junge Welt."
währendessen gehen die anschläge gegen allerhand systeminstitutionen weiter, die folgende meldung ein paar tage vor dem streik mag dafür als beispiel stehen:
"Innerhalb von 15 Minuten verübten Unbekannte in dieser Nacht Anschläge mit Gaskartuschen und anderen leicht brennbaren Materialien in mindesten zehn verschiedenen Gegenden von Attika. Betroffen waren Bankfilialen, ein Autosalon, eine Postfiliale, Kraftfahrzeuge der Elektrizitätsgesellschaft DEI, sowie Pkw's, darunter auch Fahrzeuge von Diplomaten."(...)
was nicht nur in griechenland bei einer weiteren eskalation der krise passieren wird, lässt sich mit einer gewissen wahrscheinlichkeit ausmalen.
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und das lässt sich ebenfalls für frankreich konstatieren:
(...)„Die Radikalisierung der sozialen Konflikte banalisiert sich“ (= normalisiert sich, breitet sich aus) lautet die Überschrift des dazugehörigen Artikels. Die Botschaft, die der Titel verkündet, banalisierte sich ihrerseits in den letzten Tagen: „Unter der Wirkung der Krise radikalisieren sich die sozialen Konflikte“, so übertitelte die christliche Tageszeitung ‚La Croix’ ihre Titelstory vom Donnerstag, die ihre Seiten 1, 2 und 3 füllt. Und die Gratistageszeitung ‚Métro’ machte am selben Tag ihre Eins mit der Schlagzeile auf: „Die sozialen Konflikte legen eine Eskalationsstufe zu.“
Dabei geht es nicht nur um Manager und (örtliche) Direktoren, die eine Weile als unfreiwillige Gäste „ihrer“ Beschäftigten verbringen. Klar, auch die Festsetzaktionen breiteten sich in jüngster Zeit aus. Nachdem etwa der Generaldirektor von Sony-France, Serge Foucher, in der Nacht vom 12. auf den 13. März in seinem Büro eingesperrt war, haben sich solche Aktionen inzwischen vervielfacht. Zuletzt wurden am Dienstag und Mittwoch dieser Woche vier Manager und leitende Angestellte des US-Baumaschinenherstellers Catarpillar im ostfranzösischen Grenoble für 24 Stunden festgehalten.(...)
Aber auch Betriebsbesetzungen kommen, neben Festsetzaktionen, wieder auf. So waren seit dem gestrigen Donnerstag die Lohnabhängigen des weltweit führenden Herstellers von Baukränen, Manitonow Crane (früher Potain), dazu aufgerufen, „ihre“ Werke zu besetzen, ohne allerdings die Produktion zu verhindern.
Zuvor hatten bereits seit vergangener Woche die 400 Beschäftigten der Chipkartenfabrik FCI in Mantes-la-Jolie (eine entlegene Trabantenstadt circa 35 Kilometer westlich von Paris) „ihr“ Werk besetzt. Damals, Ende März, begannen sie bereits ihre fünfte Streikwoche. Obwohl die Aktivität „ihres“ Arbeitgebers sich – trotz Krise – in einer Boomphase befindet, hat die Direktion entschieden, den Standort der Produktion nach Singapur zu verlagern. Die Werksleitung hat unterdessen den Standort schlicht und einfach aufgegeben und sich vollständig zurückgezogen, sie „verschanzt sich am zentralen Firmensitz in Versailles“...(...)
für jede solcher aktionen dürfte das gelten, was ich anfangs schon bezgl. der akteure bei den britischen besetzungen geschrieben hatte. und für nicht zu unterschätzen halte ich auch die mögliche vorbildfunktion auf andere länder und belegschaften.
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wir machen beim kleinen rundblick weiter in russland:
(...)"Russische Bergarbeiter warnten Präsident Dmitri Medwedew laut verschiedenen Zeitungsberichten in einem Brief vor Massenunruhen, wenn die Politik ihrer Branche nicht unter die Arme greifen sollte.
Sie warfen unter anderem dem Finanzministerium vor, die Steuern für die russische Kohleindustrie nicht wie versprochen gesenkt zu haben.
Im März war es bereits zu Protesten gegen höhere Importsteuern auf Gebrauchtwagen in Wladiwostok gekommen. Zudem traten Stahlarbeiter in der Industriestadt Slatoust im Ural in Hungerstreik, um gegen niedrigere Löhne zu demonstrieren.(...)
In Umfragen des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada erklärten 26 Prozent der Teilnehmer, sie seien bereit, an Demonstrationen gegen die Verschlechterung ihres Lebensstandards teilzunehmen, deutlich mehr als noch vor einem Jahr. 54 Prozent der Befragten unterstützten die Motive der Demonstranten."(...)
und diese situation wird offenbar von der weltbank als so brisant eingeschätzt, dass aus dieser ecke ungewohnte töne zu vernehmen sind:
"Die soziale Lage hat sich so schnell und so unerwartet verschlechtert, dass es nun wichtig ist, den Fokus der Antikrisenpolitik auf die Bevölkerung zu lenken", sagte Zeljko Bogetic, Chefökonom der Weltbank in Moskau.
Das Institut regt etwa an, soziale Transferzahlungen vorübergehend deutlich zu erhöhen. So könnten für den Verlauf eines Jahres das Arbeitslosengeld um 70 Prozent, die niedrigsten Renten um 20 Prozent und das Kindergeld sogar um 220 Prozent angehoben werden."
land für land ist inzwischen zu beobachten, wie die zutaten für das, was im vorletzten bulletin des "leap" mit dem "beginnenden zusammenbruch der öffentlichen ordnung ab herbst 2009" beschrieben worden ist, mal langsamer, mal schneller zu köcheln anfangen. der countdown läuft definitiv.
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und das gilt auch und besonders für einen brennpunkt des ganzen desasters, nämlich die usa - die querschüsse liefern einmal mehr die bedrückenden fakten - im vergleich zu den januarzahlen dürfte das ganze allerdings inzwischen noch schlimmer aussehen:
(...)"Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums (United States Department of Agriculture - USDA) erreicht die Anzahl der US-Bürger, welche Lebensmittelmarken beziehen im Januar 2009 ein Allzeithoch! Gewaltige 32,204 Millionen Amerikaner bezogen per Kreditkarte, für je 112,80 Dollar pro Person, im Januar Lebensmittel auf Basis von SNAP. Dies ist ein gewaltiger Anstieg von +420'400 Leistungsbeziehern bzw. von +1,3% zum Vormonat und von +16% bzw. +4,453 Millionen zum Vorjahresmonat mit damals 27,761 Millionen Bedürftigen.(...)
Selbst die 32,204 Millionen Bedürftigen sind nur ein Teil der bitteren Realität, denn um in den "Genuss" der Kreditkarten für Lebensmittelausgaben zu kommen, müssen arbeitsfähige Erwachsene zwischen 16 und 60 Jahren den Nachweis erbringen, dass sie Arbeit suchen und bereit sind bestimmte Arbeiten zu akzeptieren, z. B. an Beschäftigungs- und Ausbildungsprogrammen teilnehmen. Die entmutigten Arbeitnehmer welche aufgegeben haben einen Job zu suchen, fallen wie in der Arbeitslosenstatistik auch bei SNAP durchs Netz. Erwachsene ohne Kinder können generell nur maximal 3 Monate SNAP beziehen. Ebenfalls durch das SNAP-Netz fallen auch die legalen Immigranten, sie sind seit der Sozialhilfereform 1996 ebenso, wie grundsätzlich die Illegalen vom Supplemental Nutrition Assistance Program ausgenommen.
Nahezu 80% der Lebensmittelmarken gehen an Familien mit Kindern, davon 85% an Kinder mit nur einem Elternteil. Ein klarer Beleg für das Armutsrisiko durch Kinder vor allem für Alleinerziehende!"(...)
und ein großer teil der betroffenen dürfte zusätzlich mit der echten bedrohung der obdachlosigkeit zu kämpfen haben - berichte bzw. videos über die wachsenden zeltstädte besonders an den rändern der metropolen waren in früheren news schon zu sehen, hier nun ein relativ neuer bericht über eine zeltstadt nahe los angeles:
und in einem überblick zur gesamten krisensituation in den usa schreibt tomasz konicz zum thema:
"Derzeit schießen überall in den USA Zeltstädte aus dem Boden, Notunterkünfte, in denen Opfer der aktuellen Weltwirtschaftskrise hausen. »Hoovervilles« werden sie gelegentlich genannt, ein längst vergessen geglaubter Begriff. Als Hoovers-Dörfer wurden in den 30er Jahren all die Elendsquartiere bezeichnet, die sich während der großen Depression im Land ausbreiteten.(...)
Die sozialen Konsequenzen des zusammengebrochenen Immobilienmarktes in den USA sind bereits jetzt verheerend. Allein im vergangenen Jahr wurden 3,2 Millionen Zwangsvollstreckungen eingeleitet. Da bezahlbare Mietwohnungen Mangelware sind, sah sich ein großer Teil der betroffenen Menschen genötigt, in ihren Autos zu leben oder bei Verwandten unterzukommen. Wer das nicht konnte, rutschte sofort in die Obdachlosigkeit und strandete in den Zeltstädten. Die Bewohner dieser provisorischen Lager sind jedoch nur ein kleiner Teil des rasch wachsenden Obdachlosenheeres in den Vereinigten Staaten. Laut Hilfsorganisation Nationale Allianz zur Beendigung der Obdachlosigkeit (National Alliance to End Homelessness) werden in diesem Jahr an die 3,5 Millionen Bürger der USA obdachlos sein – gegenüber 2007 ein Anstieg um 35 Prozent. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. 39 Prozent der US-Amerikaner ohne ein Dach über dem Kopf sind jünger als 18 Jahre.
Und die Zeltstädte können sich auf weiteres Wachstum einstellen. Neuesten Studien zufolge droht in den kommenden drei Jahren bis zu sechs Millionen Familien die Zwangsvollstreckung ihrer Häuser, sollten keine substantiellen Maßnahmen ergriffen werden."(...)
welche kriterien gelten eigentlich für die definition eines sozialen superGAUs? vielleicht sind mögliche antworten schon in ein paar tagen aus den usa zu vernehmen:
"Diese rasant voranschreitende Verelendung – potenziert durch die billionenschweren Hilfsmaßnahmen für in Schieflage geratene Banken und Versicherungen – läßt die Wut in der Bevölkerung an vielen Stellen bereits überkochen. Unklar ist allerdings, welche Richtung diese zunehmende Radikalisierung nehmen wird. Dabei stehen die Chancen für die Linke nicht schlecht. In den zurückliegenden Jahren ist ein umfassendes Netz alternativer Medien in den USA entstanden, das inzwischen Millionen Menschen erreicht. Während vormals kreuzbrave linksliberale Organe wie die einflußreiche Zeitschrift The Nation inzwischen prominente linke Intellektuelle wie Mike Davies oder Immanuell Wallerstein sozialistische Alternativen zum bestehenden System diskutieren lassen, mobilisiert für den 11. April ein breites Bündnis zur Massendemonstrationen im gesamten Land, um gegen weitere Milliardengeschenke an die US-amerikanische Finanzoligarchie zu protestieren."(...)
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wenn man sich so mit den sozioökonomischen daten und verhältnissen beschäftigt, die ständig aus allen möglichen ländern eintrudeln, so fällt die zunehmende monotonie oder auch der gleichklang der entwicklungen auf - vermutlich gab es einen derartigen verfallsprozeß, der tatsächlich - in einigen fällen noch mit verzögerung - kein einziges land der erde unberührt lassen wird, historisch noch nie zu betrachten. wie bekannt, schätze ich in so einer situation die länderberichte von wildcat sehr, weil sie trends und entwicklunglinien nicht nur von "unten", sondern auch aus anderer perspektive strukturell zu begreifen suchen - in einem weiteren dieser berichte geht´s unter dem irgendwie launigen motto Backsteine, Blasen und Bankrott nach spanien:
"Ein Albtraum tritt nun an die Stelle jener heiteren Jahre, in denen alle wussten, dass das irgendwie verrückt ist und nicht ewig so gehen kann: Das ganze Land eine gigantische Wachstumsmaschine, wenn auch mit einigen Besorgnis erregenden Nebeneffekten, wie dem, dass ganze Landstriche mit schäbigen Wohnschachteln verschandelt wurden – für die Zweitwohnung am Meer, für die wachsende Bevölkerung, für die anlagesuchenden Ersparnisse aus aller Welt oder für das Waschen von Schwarzgeld. »Damals«, als in Spanien soviel Zement verbraucht wurde, wie in den vier größten europäischen Volkswirtschaften zusammen, als hier ein Drittel aller 500-Euro-Scheine zirkulierte, um die korrupten Seilschaften aus Politikern, Beamten und Bauunternehmen zu schmieren, als die kommunalen Einnahmen aus der Verwandlung von Äckern in Bauland nur so sprudelten."(...)
bleibt für den moment - bis sich auch in spanien erwähnenswertes zu rühren beginnt - nur zu sagen: buenas noches!
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und das ist durchaus nicht hämisch gemeint, wenn ich mir die freundlich geschätzten 50.000 anschaue, die am 28.3. in berlin und frankfurt zusammen am start waren - wo doch in anbetracht der situation eher 500.000, besser gleich fünf millionen, angemessen gewesen wären. aber im wirrwarr aus abwrackprämie, täglichen märchenstunden aus regierung und wirtschaft sowie der weiterhin funktionierenden sedierung mittels tittytainment , welches in d-land besonders verheerende ausmaße angenommen hat, leben die meisten der mitbürgerInnen immer noch in einer ziemlich virtuellen welt ihre alpträume still für sich aus. bis die realität anfängt, ohrfeigen und schienbeintritte zu verteilen. (btw, um etwaige nachfragen gleich zu benatworten: nein, ich war am 28.3. aus mehreren gründen, primär dabei ein gesundheitlicher, ärgerlicherweise nicht in der lage, auch in berlin aufzutauchen. aber im laufe des jahres wird es noch ausreichend gelegenheit geben, selbst aktiv zu werden.)
zur situation hier ist weiterhin ein krisenspecial geplant, und bevor ich lange worte verliere: bei attac gibt´s einen brauchbaren überblick zu den aktionen vom 28. märz. dabei fällt auf, dass eigentlich nirgendwo die vorherigen zahlen der beteiligung an demonstrationen getoppt werden konnten. das ist gerade bei einem internationalen aktionstag nicht nur ärgerlich, sondern auch in der hinsicht bedenklich, das darin auch eine aussage über das derzeit verbreitete bewußtsein vieler bevölkerungen stecken könnte - stichwort tellerrand.
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in aller kürze - das krisentelegramm + ein historischer monat, eine historische zahl - wie gesagt, das erstemal überhaupt seit 80 jahren + norddeutsche krisenspezialitäten - "Der Boom in der Hafenwirtschaft ist vorerst vorbei - in den bremischen Häfen verlieren demnächst wohl bis zu 1.400 ArbeiterInnen ihren Job. Auch in Hamburg, Rostock und Lübeck ist die Lage kritisch. Noch behilft man sich mit Kurzarbeit." noch. + "Das ist ein Wahnsystem" - hier "nur" in bezug auf den quasibankrott der hsh.nordbank und die landesbanken allgemein gemünzt. aber auch darüber hinaus eine treffende aussage + zuletzt etwas erhellendes aus dem jahr 2001 - joseph stiglitz rechnet mit seinen früheren kollegen bei iwf & weltbank ab: Was ihn letztendlich dazu trieb, seinen Job an den Nagel zu hängen, war das Unvermögen der Banken und des US-Schatzamtes, ihren Kurs zu ändern, nachdem sie mit den Krisen konfrontiert wurden - Pleiten und Leiden, verursacht durch ihren monetaristischen Tanz im Vier-Viertel-Takt. Wann immer diese Lösungen auf Basis freier Märkte versagten, verlangte der IWF einfach noch mehr freie Marktwirtschaft.
"Das ist fast wie im Mittelalter," erzählt der Insider. "Wenn der Patient starb, sagten sie: ‚Er beendete eben den Aderlass zu früh, es war immer noch etwas Blut in ihm.'" in den vergangenen acht jahren hat sich also in diesen institutionen nichts grundlegend geändert +
monoma - 6. Apr, 17:11
Stiglitz, mein seit-15-Jahren-Liebling Paul Krugman und Ha-Joon Chang haben meine Kritikfähigkeit gegenüber der herrschenden volkswirtschaftlichen Meinung der Jahre 1985 - 1999 in jedem Fall geschärft. Nur diskutiert Stiglitz alles andere als anti-Marktwirtschaft, sondern halt für Reformen innerhalb des Systems. Stiglitz ist auch für nicht-Experten absolut lesbar. Ähnlich wie Krugman.
... und natürlich wird auch diese Krise ihren Boden finden. Wie immer seit der holländischen Tulpenkrise.
wenn du die bedeutung der exponentialität tatsächlich verstanden hättest, müsste dir eigentlich klar sein, dass dein zweiter teil oben keinesfalls die erste behauptung stützen kann. ich empfehle nochmaliges studium der ölschock-beitrags.
"... und natürlich wird auch diese Krise ihren Boden finden. Wie immer seit der holländischen Tulpenkrise."
notorischer zweckoptimismus. der boden wird in diesem fall derjenige sein, an dem dieses dysfunktionale system in seine einzelteile zersplittern wird.