notizen

Sonntag, 24. September 2006

notiz: "...eine Psychokatastrophe, die es im Gegensatz zu verrückten Rindern und grippekranken Hühnern wohl nie in die Tagesschau bringen wird."

mit den obigen worten kommentiert der leiter eines wirtschafts-nachrichtendienstes die zunahme der - "offiziell" als solche (!) verstandenen - sog. psychischen krankheiten in d-land. im zusammenhang mit den selektierenden praktiken etlicher versicherungsunternehmen hinsichtlich der absicherung gegen berufsunfähigkeit aufgrund psychischer beeinträchtigung nennt der folgende artikel eine schätzung:

(...)"Die Zahl der Bundesbürger, die an behandlungsdürftigen seelischen Erkrankungen leiden, schätzen Experten mittlerweile auf acht Millionen."(...)

ich persönlich halte diese zahl grundsätzlich für zu niedrig angesetzt - wenn Sie sich erstens klarmachen, dass die gezählten "offiziellen" diagnosen in diesem bereich nach teils inhaltlich durchaus unzureichenden diagnostischen modellen gestellt werden, die bspw. die gesamten folgen gesellschaftlich potenziell traumatisierender gewaltzustände noch nicht einmal ansatzweise erfassen können (das liegt u.a. in der bereits seit längerer zeit diskutierten zu engen begrenzung der diagnose der posttraumatischen belastungsstörung, wie sie heute in den diagnostischen katalogen definiert wird, dazu mehr im künftigen traumaschwerpunkt); zweitens dazu berücksichtigen, dass gerade in diesem medizinischen bereich die kriterien für gesund und krank teils auf dem kopf stehen - wenn Sie bspw. aufgrund von mobbing oder stupider schichtarbeit symptome entwickeln und (lohn-)arbeitsunfähig werden, dann mittels klassischer psychiatrischer behandlung mittels psychopharmaka wieder leistungsfähig werden sollten - ist dieses deckeln einer prinzipiell durchaus als gesund (im sinne von symptomen als warnhinweise und im weiteren sinne auch als versuch der selbstregulation zu verstehenden reaktion) zu betrachtenden reaktion auf unzumutbare soziale bedingungen wirklich als "heilung" zu betrachten? eine rhetorische frage.

drittens, und das hängt mit dem obigen punkt zusammen: wie zb. am modell der als-ob-persönlichkeit sehr deutlich zu sehen ist, werden sogar eindeutig schwer psychopathologische zustände überhaupt nicht als solche wahrgenommen, wenn der betroffene mensch es schafft, die "objektiven" aktuellen gesellschaftlichen kriterien für gesundheit zu erfüllen, bei denen die arbeits- und leistungsfähigkeit oder auch das unauffällige funktionieren quasi "naturgemäß" in einem kapitalistischen system an erster stelle steht (und das kriterium von kognitiver intelligenz, die sich bei fast jedem soziopathen finden lässt, gilt ebenfalls per se als kennzeichen von gesundheit). wie hier im blog bereits mehrfach aufgezeigt wurde, können bspw. deutlich antisozial handelnde personen durchaus als "erfolgreiche und tatkräftige" manager (oder auch politiker) durchgehen; und schwer traumatisierte menschen, die ihren posttraumatischen stress zb. in der symptomatik einer arbeitssucht ("worcoholic") ausagieren, werden von einer wahrnehmungsreduzierten sozialen mitwelt für ihre "produktivität" und "leistungsbereitschaft" sogar noch oft gelobt.

viertens kommt ganz banal noch der folgende punkt hinzu:

(...)"Dabei spiegelt diese Zahl vermutlich nur die halbe Wahrheit. Denn Experten schätzen, dass ohnehin nur die Hälfte der behandlungsbedürftigen Menschen auch wirklich professionellen Rat sucht."(...)

was u.a. an der weiterhin vorhandenen aura des irgendwie unheimlichen ebenso liegen dürfte wie an der damit verbundenen gesellschaftlichen stigmatisierung - "du musst nur wollen" bzw. "reiß dich zusammen" sind sätze, die oft genug nicht nur gedacht werden, wenn es um diese art von krankheit geht. wobei ich mich mehr und mehr frage, wie gesund im sinne von empathie- und liebesfähigkeit eigentlich diejenigen tatsächlich sind, die derartiges von sich geben.

und wenn dann noch diejenigen berücksichtigt werden, die aufgrund verschiedenster umstände nicht zur (lohn-)arbeitenden bevölkerung zählen - alte, flüchtlinge, erwerbslose, hausarbeitende frauen - , dann dürfte sich die tatsächliche zahl noch einmal erhöhen. von den kindern und jugendlichen erst gar nicht zu reden:

(...)"Knapp jedes fünfte Kind in Deutschland ist betroffen, jedes zwanzigste Kind gilt als dringend behandlungsbedürftig. Die Rate ist fast so hoch wie bei Erwachsenen."(...)

ich mache immer mal wieder ein kleines gedankenexperiment: stellen Sie sich einmal vor, all diese krankheiten und störungen - die eben in nicht geringer zahl vor allem durch die herrschenden (anti-)sozialen verhältnisse entscheidend mitverursacht werden - würden als sichtbares symptom auch zb. einen deutlichen pickelbefall im gesicht mit sich bringen. wie sähe es wohl im straßenbild der städte aus? eben. und wie sähe wohl die öffentliche reaktion aus, gerade bei berücksichtigung des umgang mit bspw. infektionskrankheiten? das zitat in der überschrift bringt die tatsächliche lage schon ganz gut auf den punkt: wir haben es mit einer situation zu tun, die im falle einer als solche verstandenen epidemie mit zahlen wie den obigen (verursacht von einem mutierten grippevirus zb.) durchaus die wertung "medizinische katastrophensituation" bekommen würde (und zwar zurecht). wie bei so vielen sachverhalten, spielen auch hier wahrnehmungsstörungen und -defekte eine entscheidende und unheilvolle rolle. wahrnehmungsstörungen, die im übrigen bereits selbst als indiz für einige schwere psychophysische störungen gelten können. und nicht nur dieser fakt macht die ganze situation so vertrackt und gefährlich.

*

ausblick: ich hoffe, in der übernächsten woche wieder mehr zeit für die arbeit am blog zu haben. dann wird es zunächst einiges interessante zu den themen autismus und empathie geben, bevor dann der traumaschwerpunkt losgeht. machen Sie´s gut bis dahin.

Dienstag, 19. September 2006

notiz: mit müden knochen...

...und leichten kopfschmerzen nach (und vor) einem langen tag schau ich kurz online in die runde - und finde mal wieder viel zu viel, was mir noch mehr kopfschmerzen bereitet - aber eine geschichte, die ist so - ja, was eigentlich? ehrlich, zynisch, realistisch, widerlich? bitte zum rapport, ministerpräsident:

(...)"Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany sagte kurz nach der Parlamentswahl vom 23. April, er habe die Öffentlichkeit über den Zustand der Wirtschaft belogen, um seine Wiederwahl zu sichern. Er erklärte: "Wir haben am Morgen, am Abend und in der Nacht gelogen." Seine Regierung habe durch "hunderte Tricks" und "göttliche Vorsehung" die Wahl gewonnen."

ach, das geht doch jeder regierung so. lügen, tricks und aberglauben halten den laden am laufen.

"Weiter sagte Gyurcsany: "Was wir in den Monaten davor (vor den Wahlen) heimlich machen konnten, so dass in den letzten Wochen des Wahlkampfes nichts darüber an die Öffentlichkeit dringt, was wir planen, das haben wir getan. Währenddessen wussten wir und ihr wusstet es, dass wir uns, falls der Wahlsieg kommt, danach sehr zusammennehmen müssen."

ach, das geht doch jeder regierung nicht anders. wahlbetrug und beschiss der bevölkerung ist die basis allen regierens.

"Über die Arbeit der Regierung urteilte der Ministerpräsident: "Wir haben es verbockt. Nicht ein bisschen, sondern sehr. In Europa hat man einen solchen Blödsinn, wie wir ihn gemacht haben, noch in keinem anderen Land gemacht. Man kann es erklären. In den letzten anderthalb, zwei Jahren haben wir nur gelogen. Es war vollkommen klar, dass es nicht stimmt, was wir sagen."

ach, das ist doch völlig regierungsspezifisch. blödsinn machen und das blaue von himmel herunter simulieren ist in diesen kreisen die normalität.

"Außerdem sagte der Ministerpräsident in seiner Rede über die Regierungsarbeit: "Wir haben während der letzten vier Jahre eigentlich nichts gemacht. Nichts. Ihr könnt keine einzige bedeutsame Regierungsentscheidung nennen, auf die wir stolz sein könnten, außer jener, dass wir zum Schluss die Regierungsarbeit aus der Scheiße zurückgeholt haben." Weiter hieß es: "Ich bin fast gestorben, als wir eineinhalb Jahre vorgeben mussten, zu regieren."

ach, das ist doch - mir fällt dazu echt nichts mehr ein. es ist letztlich ein historisches dokument ersten ranges - tauschen Sie nur einmal den namen aus, und setzen Sie dafür blairmerkelschröderputinbushchirackohl... ein - und es klingt weiter völlig authentisch und realistisch. und Sie und ich wissen vermutlich auch, warum sich dieser effekt sofort und intuitiv einstellt. scheint fast so, als müsste gyurcsany noch gelobt werden für die tatsache, einmal wirklich klartext geredet zu haben. ungarnspezifisch ist das jedenfalls nicht. und ebensowenig ist dieses treiben an eine der klassischen sog. politischen richtungen gebunden - "sozialistisch", "konservativ", "liberal" - das sind fakebegriffe, die den antisozialen, zerstörenden und quasitotalitären charakter der heutigen "politischen klasse" so ziemlich überall auf dem planeten nur noch notdürftig kaschieren können. genau solche verhältnisse sind es unter anderem, die bei entsprechend geschädigten und disponierten persönlichkeiten den ruf nach "ausmisten!" und dem "starken mann" laut werden lassen - was zwar auch neue fakes und simulationen nach sich zieht, aber nach aller historischer erfahrung in blutbädern zu enden pflegt, die für etliche leute etwas reinigendes an sich zu haben scheinen. nun, wir heutigen wissen das alles - oder könnten es zumindest wissen. die große frage: was werden wir mit diesem wissen anfangen?

Sonntag, 17. September 2006

notiz: "wahlen"?!? (aus aktuellem anlaß)

in aller regel: nein. einige gründe für diese entscheidung sind hier nachzulesen, u.a. auch der folgende auszug:

(...)"tatsächlich sind aber sämtliche existierenden parteien nur dann als "legal" definiert, wenn sie sich innerhalb vorgegebener grenzen bewegen - und wenn diese vorgegebenen grenzen in zeiten wie heute immer enger gezogen werden (was z.b. ganz zentral grundsätzliche fragen nach menschenwürde, materiellen existenzsicherungen, umgang mit asylsuchenden und anderes betrifft), bekommen die parteien insgesamt einen blockähnlichen charakter, der bereits totalitäre elemente enthält - eine art front, in der die anscheinend widerstreitenden positionen sich nur noch in verschiedenheiten bezgl. irgendwelcher detailfragen ausdrücken, wie diese und jene sache denn jetzt genau zu regeln ist.

ein absolutes tabu ist es jedoch, grundsätzlich strukturelle eigenschaften der sozialen und ökonomischen verhältnisse überhaupt zu thematisieren, jedenfalls für die protagonistInnen der "demokratischen parteien" (die rechtsextremen scheinen dieses tabu zu berühren, wobei es sich jedoch auch nur um eine als-ob-aktion handelt - sie wollen vor allem eine offene zuspitzung der vorhandenen hierarchischen strukturen erreichen, nicht ihre grundsätzliche veränderung. zynisch könnte gesagt werden, sie sind ehrlicher, was die forderungen nach gewalt, zwang und repressionen angeht - die programme und aktionen der sog. demokratischen parteien laufen faktisch auf ähnliche resultate hinaus, werden aber durch sog. "vernünftige argumente" kaschiert, und sind dazu noch recht unsicheren ethischen und moralischen normen teilweise unterworfen, die zumindest oberflächlich berücksichtigt werden müssen.

genau darauf verzichten die faschisten fast völlig, machen das als verächtliche schwäche der "systemparteien"aus und ziehen vermutlich aus diesem kontrast die rolle der "einzigen echten opposition", die sie sich gerne selbst geben, und in der sie von entsprechend disponierten persönlichkeiten dann aufgrund dieses kontrastes in der erscheinungsform auch so wahrgenommen werden. dabei könnten sie mit entsprechendem personal, welches zum glück nicht vorhanden scheint, mit ihren erwähnten offenen forderungen durchaus relevante teile heute vorhandener psychoklassen ansprechen, die sich ebenfalls noch wie ihre vorfahren und von ihnen quasi "geerbt" in einer verfassung befinden, in der u.a. sicherheit durch unterwerfung eine lebensmaxime bildet)."(...)


ps. die wahlbeteiligung sinkt kontinuierlich weiter, damit auch die legitimationsbasis von teilen der herrschenden eliten.

pps. die npd ist mit allem recht als (neo)nationalsozialistische partei zu begreifen - wer jetzt, nach fast zwei jahrzehnten - 1987 kam zunächst die dvu in bremen nach jahrzehnten faschistischer erfolglosigkeit bei wahlen wieder in ein parlament (bremen) - erfahrungen mit pogromen, überfällen und über hundert toten, alles zu verantworten von selbsterklärten nazis, immer noch von "protestwählerInnen" schwafelt, will entweder verharmlosen oder aber muss insgeheim davon ausgehen, dass diese wählerInnen die intelligenz- und wahrnehmungsfähigkeiten von amöben besitzen. die realität sieht schon seit über 15 jahren so aus, dass es in diesem land wieder sowohl handlungsfähige strukturen als auch ein solides potenzial für eine gesellschaftliche strömung gibt, bei der offen propagierter mord und totschlag zu ihren erklärten grundlagen gehören. vor diesem hintergrund bleibe ich bei einem schon vor längerer zeit verfassten fazit (das folgende ist formal, nicht inhaltlich, hinsichtlich einiger fehler damals korrigiert und übersichtlicher gemacht worden):

(...)"wenn es sich beim rassismus und antisemitismus um eine innerhalb einer starken minderheit der gesamtbevölkerung weit verbreitete gesellschaftliche strömungen handelt, wie es seit jahren bzw. jahrzehnten in der brd durch entsprechende untersuchungen/umfragen immer wieder bestätigt wird, dann ist die behauptung einer "niederlage" der rechten nicht angebracht und suggeriert imo eine geradezu gefährliche einstellung, weil die folge auch in einer nachlassenden wachsamkeit bestehen kann.

ich finde eher, dass umgekehrt ein schuh draus wird: wenn es knapp 60 jahre nach der völligen militärischen niederschlagung des nationalsozialismus und dem folgenden totalverbot aller diesbezgl. aktivitäten und einer zumindest "offiziellen" ächtung derselbigen in deutschland wieder

a) funktions- und handlungsfähige bundesweite nationalsozialistische strukturen existieren, welche

b) aufmärsche und propagandaaktionen mit teilweise tausenden von teilnehmern durchführen können,

c) dazu zumindest in ostdeutschland in der lage sind, örtlich faktisch als paralleler machtfaktor in konkurrenz zu staatlichen institutionen und kulturellen bzw. pädagogischen angeboten der "offiziellen" gesellschaft zu treten bzw. diese zu unterwandern, und

d) durch militanten ausdruck rassistischer bzw. antisemitischer ressentiments in der lage sind, die "offizielle" politik in ihrem sinne zu beeinflussen (nach dem pogrom von rostock zb. der prompte umfaller der spd in der asylgesetzgebung, durch das auftreten rechtsradikaler parteien eine zum grossen teil positive aufnahme deren positionen zur "ausländerpolitik", das anstoßen eines neuen öffentlichen diskurses über die notwendigkeit von "nationalgefühl" sowie die debatte über den "nötigen schlussstrich" über die deutsche ns-vergangenheit) - das finde ich neben dem offenen strassenterror eindeutig die fatalste und gefährlichste wirkung dieser szene - eine wirkung auch, welche die militanten gruppen der radikalen "linken" nicht mal ansatzweise entfalten konnten - wenn ich mir das also alles zusammen betrachte, scheinen mir einige bereits vor jahrzehnten formulierte langzeitziele der neonationalsozialisten (u.a. das durchsetzen von öffentlichen auftritten sowie die langsame (wieder-)gewöhnung der öffentlichkeit an nationalsozialistische inhalte eher erfolgreich umgesetzt worden zu sein."(...)


und diese gefahr wird nicht durch wahlevents beseitigt werden können - das bestreben der sog. demokraten geht eigentlich immer nur soweit, aus gründen der imagepflege dahingehend zu wirken, die nazis um jeden preis wieder aus den parlamenten herauszubekommen - "aus den augen, aus dem sinn". die sog. aufarbeitung der vergangenheit ist, wie sich nicht nur an diesem verhalten feststellen lässt, bereits vor langer zeit gescheitert. was kein wunder ist, müsste sich doch eine ernsthafte bearbeitung des vorhandenen offen faschistischen potenzials sehr schnell auch verstärkt mit den psychophysischen zuständen der als solche auftretenden faschisten und ihrer sympathisantenszene beschäftigen. genau das aber scheint nicht gewollt zu sein, würden im nächsten schritt doch auch die "demokratischen eliten" in den focus geraten.

Freitag, 15. September 2006

notiz: das komische zeug namens geld...

...bzw. dessen ärgerliche rolle in dieser seltsamen gesellschaft sorgt dafür, dass ich die nächste woche(n) größtenteils nicht in diesem virtuellen raum hier anwesend sein werde.

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für diese zeit ein kurz-update zu diversen themen bzw. kurze hinweise auf netzfundstücke:

eine neue studie bringt thesen zum verhältnis zwischen autismus und empathie auf den tisch, die ich in einem eigenen beitrag kommentieren möchte. sie widersprechen diversen ansichten, die ich hier im blog an verschiedenen stellen präsentiert habe, und verdienen eine eingehende beschäftigung - es geht um etwas ziemlich entscheidendes:

(...)"Psychologen schreiben vermehrt über Gemeinsamkeiten zwischen Autisten und Psychopathen, die sie angeblich gefunden haben. J. Arturo Silva konstatiert „eine Assoziation zwischen der Psychopathologie des autistischen Spektrums und dem Verhalten von Serienmördern“. Pierre Flor-Henry schreibt: „Asperger-Syndrom und Psychopathie … teilen sich einige Charakteristika, insbesondere die völlige Abwesenheit jeglicher menschlicher Empathie.“(...)

„Die längste Zeit wurde Autismus als Empathiestörung bezeichnet – in ebenso fälschlicher wie unverantwortlicher Weise“, kritisieren die New Yorker. „Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse dazu beitragen, Autisten den Platz im empathischen Spektrum zu geben, den sie verdienen.“ Der ist jedenfalls nicht auf der Seite von Psychopathen. Denn diese besitzen in der Regel eine sehr gute soziale Wahrnehmung. Zu erfassen, was in anderen vor sich geht, bereitet ihnen keinerlei Probleme. Charakteristisch ist vielmehr, dass sie diese Fähigkeit einsetzen, um ihre Opfer zu manipulieren. Psychopathen fehlt die affektive Empathie, sie empfinden also tatsächlich kein Mitleid.

Beim Asperger-Syndrom verhält es sich andersherum, wie die Wissenschaftler jetzt erstmals zeigten."(...)


eine diskussion über diese aussagen könnte sehr aufschlußreich werden. interessanterweise sorgte aber im newsbereich der letzten wochen zum autismus etwas anderes für relativ großes mediales aufsehen - stellvertretend sei hier auf diese meldung Ältere Väter haben häufiger autistische Kinder verwiesen. auch das ist eine these, welche der näheren betrachtung bedarf.

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die nutzung der hauptstadt der elfenbeinküste als deponie für europäischen giftmüll sorgt inzwischen - neben weiteren toten und immer mehr verletzten - für eine schwere innenpolitische krise des landes. und wirft etliche fragen zur verantwortung europäischer behörden auf. mal davon abgesehen, dass es sich hier auch um ein symptom des alten und quasi traditionellen europäischen rassismus handeln könnte:

(...)"Zunächst zählt eine einzige Frage, und da ist die Antwort eindeutig. Hier in Europa wusste jemand sehr genau, dass der Giftmüll seinen Weg nach Afrika finden würde, und das ist nach europäischem Recht strafbar. Ob sie die Behörden vor Ort korrumpierten, ignorierten oder täuschten, ist in Europa zweitrangig, wenngleich für die Klärung der Vorfälle in der Elfenbeinküste selbst von höchster Bedeutung. Auf europäischer Ebene geht es um die Ausfuhr von Giftmüll von Europa nach Afrika. Dies geschieht häufiger als vermutet. Nur weil diesmal die Millionenstadt Abidjan betroffen war und nicht ein fernes Savannengebiet, dessen Bewohner sich kein Gehör verschaffen können, wurde daraus diesmal ein internationaler politischer Skandal.

Wer meint, die Antwort darauf liege allein im juristischen oder technischen Bereich, greift zu kurz. Der Kern des Problems liegt darin, dass es noch immer Europäer gibt, die sich auf dem südlichen Nachbarkontinent wegen der Armut und der Schwäche der Institutionen dort Verhaltensweisen erlauben, die sie sich zu Hause nie trauen würden. Dies reicht von Ausbeutung von Angestellten bis zur Forderung nach Sonderbehandlung durch Behörden und der Erwartung, sich mit Geld alles kaufen zu können. Die Überheblichkeit des weißen Mannes, wenn er afrikanischen Boden betritt und dort endlich ungestraft sämtliche niederen Herrscherinstinkte ausleben darf, hinterlässt giftige Spuren auch dort, wo sie chemisch nicht nachweisbar sind. Das ist das eigentlich Beschämende an der Affäre von Abidjan.(...)"


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bisher kommen die flüchtlinge an den südlichen eu-außengrenzen hauptsächlich aus verschiedenen regionen afrikas - aktuell ist eine neue entwicklung festzuhalten, die einen kleinen eindruck davon geben kann, in welchen dimensionen sich die globalen flüchtlings- und migrationsbewegungen mittlerweile befinden:

(...)"Am Donnerstagabend hatte die spanische Küstenwache vor der Kanareninsel Teneriffa das Boot mit 216 überwiegend pakistanischen Flüchtlingen entdeckt

Wie die Regierung der Kanareninseln berichtet, wurden 18 gesundheitlich angeschlagene Migranten in den südlichen Hafen von Los Cristianos gebracht. Die übrigen 198 Flüchtlinge sollen am Freitagvormittag die Hauptstadt Teneriffas, Santa Cruz, erreichen. Unter ihnen befindet sich die senegalesische Bootsmannschaft.(...)

Nach Informationen der spanischen Tageszeitung El País ist die Mehrzahl der Flüchtlinge im westafrikanischen Guinea-Bissau an Bord gegangen, wo sie mehrere Wochen gewartet hatten."(...)


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bei telepolis gab es in den letzten tagen u.a. beiträge zu posttraumatischen störungen bei us-amerikanischen soldaten des vietnamkrieges; thematisch zusammenhängend damit weitere erkenntnisse der hirnforschung zur erinnerungsspeicherung von belastenden erfahrungen. dürfte beides für viele leserInnen hier zwar nicht unbedingt viel neues enthalten, eignet sich aber als einstieg in die traumathematik im weitesten sinne.

über die möglichen zusammenhänge zwischen dem dasein als sog. "vip" und (übersteigertem) narzissmus bzw. der diagnose einer entsprechenden persönlichkeitsstörung machen sich in den letzten jahren ja so einige leute ihre gedanken - dito dieser, imo leider etwas arg verkürzende tp-beitrag. und sozusagen ganz frisch kommt gerade noch ein artikel, der sich auf eine britische diskussion zur zukunft der kinder im 21. jahrhundert bezieht und ein paar interessante fragen aufwirft.

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fragen, die hier leider erstmal genausowenig ausformuliert werden können wie diejenigen, die das neue buch von sabine bode zum thema "german angst" spontan bei mir hervorgerufen hat - ich schätze ihr erstes buch zum thema der unterschätzen traumatischen folgen des zweiten weltkriegs als informativen überblick (siehe literaturliste); befürchte jedoch so einige fehlschlüsse nicht nur von ihr, was die - imo zweifellos vorhandenen - traumatischen strukturen und ihre auswirkungen in der aktuellen realität dieses landes betrifft. was ich meine, lässt sich bspw. hier nachlesen - wenn neoliberale irrläufer beginnen, sich an diesen und anderen themen bezgl. der individuellen und kollektiven psychophysischen zustände zwecks (ideologischer) instrumentalisierung zur rechtfertigung antisozialer "politik" zu bedienen, wird mir sehr schnell übel. mehr dann, wenn ich das buch von bode selbst gelesen habe - ich hege bezgl der bisherigen öffentlichen aufnahme einen bestimmten verdacht, den ich erstmal überprüfen möchte.

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ausblick: ich möchte die nächsten wochen und monate dafür nutzen, endlich die längst überfälligen schwerpunkte trauma und dissoziation in basisbeiträgen zu bearbeiten. dafür kann ich zwar einige frühere texte von mir an anderer stelle nutzen, aber insgesamt sind diese themenbereiche - zu denen auch die vermutlich "politischte" aller psychiatrischen diagnosen überhaupt zählt, die posttraumatische belastungsstörung - derart komplex und weitreichend, dass sich die reihe dazu über etliche zeit erstrecken wird. wie üblich also die bitte um etwas geduld an Sie, falls die jeweiligen fortsetzungen auf sich warten lassen. beginnen wird das ganze nach bisheriger planung mit einem beitrag, der letztlich u.a. auch weiteres über die zusammenhänge zwischen religion und traumatischen gesellschaftlichen bedingungen enthalten wird, dargestellt anhand der biographie einer recht bekannten historischen persönlichkeit. lassen Sie sich überraschen.

ich werde übrigens auch von zeit zu zeit am index der notizen weiterbasteln und hoffe, dass dieses projekt in absehbarer zukunft soweit auf den letzten stand gebracht sein wird.

Dienstag, 5. September 2006

notiz: [zynismus-on]tauschgeschäfte[zynismus-off] (update)

afrika? "wir" wollen zwar ihre flüchtlinge nicht - aber dafür können sie ruhig unseren giftmüll bekommen:

(...)"Zu Hunderten mussten Anwohner aus dem Umkreis mehrerer Deponien mit Atemnot, Nasenbluten, Durchfall und Kopfschmerzen in Krankenhäusern behandelt werden, wie Ärzte sagten. Einige der Patienten seien in ernsthaftem Zustand. Medieninformationen zufolge wurde der Müll zwei Wochen zuvor von einem von Niederländern gecharterten Frachter nachts auf drei Kippen in der Metropole der Elfenbeinküste abgeladen.(...)

Allein das Universitätskrankenhaus Codody berichtete von 340 Patienten mit Vergiftungserscheinungen. In der Klinik Treichville wurden weitere Verletzte versorgt. Die Zusammensetzung des Giftgemischs war zunächst unklar. Die Oppositionsbewegung RDR warf den Behörden vor, den Skandal vertuschen zu wollen; die Behörden wüssten genau, dass hoch giftige Schwefelsäure und Chlorelemente auf den Deponien abgelagert worden seien."(...)


das ganz normale geschäft halt.

edit am 08.09.: mittlerweile gibt es als folge der vergiftungen sowohl erste todesfälle als auch den rücktritt der gesamten regierung zu vermelden:

(...)"Der Giftmüll kam am 18. August an Bord des Frachtschiffs "Probo Koala" im Ölterminal des Hafens von Abidjan an. Eine niederländische Transportfirma hatte das Containerschiff gemietet, es fährt unter panamaischer Flagge und ist in griechischem Besitz. Die ivorische Firma "Tommy" beantragte bei den Hafenbehörden, den Frachter gründlich reinigen und die Abfallprodukte entsorgen zu dürfen. Sie bekam die Erlaubnis. Am 22. August fuhr die "Probo Koala" wieder aus Abidjan ab.

Zurück blieben, so haben ivorische Journalisten rekonstruiert, 528 Tonnen hochgiftiger Sondermüll, teils schwarzer Schleim. Die Entsorgungsfirma ließ ihn an neun Orten in der Vier-Millionen-Metropole Abidjan abladen, teils kippten sie ihn in die offene Kanalisation.

Der Müll enthält Chlorpodukte und soll einen hohen Gehalt an Schwefelwasserstoff haben. "Dieses Gas ist sehr giftig", sagt Joachim Wuttke vom Umweltbundesamt. "Es entsteht bei unkontrollierten Reaktionen", sagt der Abfallexperte. Die Anwohner in Abidjan bemerkten die Folgen meist erst, als ihnen vom stechenden Geruch übel wurde. Bald darauf setzten Atemnot, Nasenbluten, Durchfall und Kopfschmerzen ein. Hühner und andere Kleintiere kippten tot um.

Die Oppositionsparteien machen die Regierung für den Skandal verantwortlich. Sie behaupten, Getreue des Staatschefs Gbagbo hätten bis zu 26 Millionen Euro Schmiergeld kassiert. Und die Firma "Tommy" - erst im Juli gegründet - stehe dem Transportminister der Elfenbeinküste mit dem schönen Namen Innocent Anaky nahe."(...)


und, wie oben schon geschrieben: für gewisse leute ist das alles lediglich ein "gutes geschäft":

(...)"Doch das illegale Geschäft ist lukrativ. Wer abgelaufene Ackergifte, verseuchten Klärschlamm oder kontaminierten Elektroschrott ins Ausland karrt, spart sich die aufwendige Entsorgung zuhause. Die sei nämlich teuer, sagt GTZ-Experte Schimpf. "Sie müssen bis zu 2.500 Euro zahlen, um eine Tonne Pestizide zu entsorgen."(...)

geiz ist geil. vor allem dann, wenn die anderen die rechnung bezahlen müssen.

Dienstag, 29. August 2006

notiz: "Hikikomori"

keine ahnung, ob sich der begriff hier irgendwann durchsetzen wird - in japan jedenfalls hat er schon seit längerer zeit eine gewisse psychiatrisch-soziologische bedeutung:

(...)"Das japanische Gesundheitsministerium definiert als Hikikomori eine Person, die sich weigert, das Haus ihrer Eltern zu verlassen und sich für mindestens sechs Monate aus der Familie und der Gesellschaft zurückzieht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Hikikomori für Jahre oder sogar Jahrzehnte in dieser selbst gewählten Isolation bleiben. Nach Schätzungen des Psychologen Saito Tamaki, der auch den Begriff prägte, dürfte es in Japan (ca. 127 Million Einwohner) mehr als 1 Million Hikikomori geben. Das Gesundheitsministerium gibt in einer vorsichtigeren Schätzung nur 50.000 Hikikomori an, ein Drittel davon älter als 30 Jahre.

Obwohl akuter gesellschaftlicher Rückzug in Japan Jungen und Mädchen gleichermaßen zu betreffen scheint, sind es aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen der japanischen Gesellschaft an Jungen und Mädchen vor allem Jungen, die mit ihrem Verhalten Besorgnis oder Aufmerksamkeit erregen. In Familien mit mehreren Kindern ist es am häufigsten der älteste Sohn."(...)


im weiteren verlauf des artikels wird verschiedenen und imo auch vermutlich zutreffenden hypothesen über die gründe dieses als den sozialen phobien zurechenbaren verhaltens raum gegeben:

(...)"Der durchschnittliche Hikikomori beginnt als Schulschwänzer (tōkōkyohi). Junge japanische Erwachsene fühlen sich von den hohen Erwartungen, die die Gesellschaft an sie hat, häufig überfordert. Versagensangst und das Fehlen eines ausgeprägten Honne und Tatemae (grob übersetzt die Fähigkeit, zwischen „öffentlichem Gesicht“ und „wahrem Ich“ zu unterscheiden und mit den täglichen Paradoxien des Erwachsenenlebens umzugehen) drängen sie in die Isolation. Die Gemeinsamkeit der Hikikomori, am Übergang von Jugend und Kindheit in die Welt der Erwachsenen zu scheitern, wird von vielen Psychologen mit dem Fehlen von Transformations- und Initiationsritualen im modernen, kapitalistischen Japan begründet."(...)

das "öffentliche gesicht" ließe sich hier auch mit simulierter maske vs. authentischem selbst übersetzen - und aus dieser sicht wäre die reaktion, zum hikikomori zu werden, eine irgendwie auch nachvollziehbare - wer will schon wirklich an all den blödsinnigen und v.a. destruktiven machtspielchen teilnehmen, mit denen sich große teile dieser angeblich intelligenten spezies die zeit vertreiben? (okay: die, die vielleicht gar nicht anders können, lasse ich hier mal außen vor).

warum ich überhaupt auf dieses thema komme? darum. auch das ist globalisierung.

notiz: noch eine fortsetzungsgeschichte...

...die bereits jetzt eine absolute bankrotterklärung - eine von inzwischen unzähligen - der bestenallerwelten (TM) darstellt, wird wie üblich im medialen mainstream unter ferner liefen abgehandelt - mit einer ausnahme, nämlich der taz (über die allgemein zwar einiges kritische zu sagen wäre, aber in diesem fall ist einfach auch mal beifall angebracht). so geht die berichterstattung über eine absolut trostlose geschichte in die nächste runde:

"Der Traum von Europa endete in den letzten Tagen für mindestens 22 afrikanische Flüchtlinge mit dem Tod. Ihre Leichen wurden am Sonntag an der Küste des westafrikanischen Landes Mauretanien angespült. Die dortigen Behörden befürchten, dass die Zahl der Toten noch erheblich steigen könnte. Denn laut Ermittlungen sind mindestens zwei Fischerboote verschollen. Die Cayucos, wie die Holzschiffe in Spanien genannt werden, bieten für 90 bis 170 Menschen Platz. Die Insassen zweier weiterer Cayucos entgingen nur knapp dem Tod. Die mauretanische Polizei barg ein Boot mit 92 Menschen an Bord aus schwerer Seenot. Die Insassen schöpften seit zwei Tagen verzweifelt Wasser aus dem leckgeschlagenen Gefährt. Im zweiten Boot war der Motor ausgefallen, 87 Flüchtlinge konnten gerettet werden. Nach Angaben der mauretanischen Behörden waren alle schwer erschöpft.

Doch dies sind nur die letzten einer ganzen Serie von Tragödien. So wurden alleine seit Jahresbeginn auf den Kanarischen Inseln, das Ziel der meisten Flüchtlinge, 490 Tote geborgen. Das gab am Wochenende die kanarische Regionalregierung bekannt. Der Rote Halbmond und das Rote Kreuz schätzen die Zahl der Verschollenen auf der langen Überfahrt von Afrika auf die Urlaubsinseln im Atlantik gar auf 2.000 bis 3.000. Diese Zahl ist so hoch wie nie. Dem gegenüber stehen 19.000 Schwarzafrikaner, die mit ihren Booten das spanische Archipel seit Januar erreicht haben. Das ist sind doppelt so viele Flüchtlinge wie im gesamten Rekordjahr 2002."(...)


und wir alle machen uns durch ignoranz, stillschweigende duldung und letztlich auch die passive akzeptanz unserer sog. führungseliten (incl. so ziemlich aller politikerInnen) mitverantwortlich. die aufgabe wird sein - und zwar nicht nur bei diesem thema - , sich einerseits von dem elend berühren zu lassen, um andererseits dadurch nicht in apathie zu verfallen, sondern handlungsfähigkeit zu entwickeln. und es ist auch keinesfalls nur mit der konzentration auf diese ereignisse an den eu-außengrenzen getan - der fisch stinkt bekanntlich vom kopf her.

(...)"Rein polizeiliche Maßnahmen werden nur bewirken, dass die Flüchtlinge noch weiter im Süden ablegen", sagt Luc André Diouf. Der Senegalese ist der Verantwortliche für Immigration in der Gewerkschaft CCOO auf den Kanaren und berät die Regionalregierung in Ausländerfragen. Er befürchtet, dass es dann zu noch mehr Toten kommen könnte. Seine Lösung: "Europa muss Afrika mit Investitionen helfen, um den Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat zu geben." Vor allem in der Landwirtschaft und im Fischfang müssten Arbeitsplätze geschaffen werden. "Die Union muss Verträge mit allen betroffenen afrikanischen Länder schließen, und nicht ein Land nach dem anderen anbinden, je nachdem wo die Flüchtlinge losfahren."

die aktuellen europäischen "investitionen" in afrika machen jedoch mehr als deutlich, woher der wind weht - es sind die stinknormalen kapitalistischen interessen, die wie üblich dominieren:

(...)"Abgesichert werden soll dadurch in erster Linie die Ausplünderung des Landes durch internationale Konzerne wie Bayer und Siemens. So konstatierte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Andreas Schockenhoff, denn auch erst vor wenigen Tagen, der Kongo verfüge "vor allem über strategische Rohstoffe (...), die für Europa wichtig sind". Das Auswärtige Amt preist in einem Strategiepapier wichtige Rohstoffe des Gebietes an wie "Erdöl, Kobalt, Coltan". 80 Prozent der weltweiten Coltan-Reserven, das vor allem für die Handy-Produktion benötigt wird, lagern im Kongo. Das deutsche Unternehmen H.C. Starck, eine Tochtergesellschaft von Bayer, war jahrelang einer der Hauptabnehmer kongolesischen Coltans.

Bereits seit 1994 nahmen staatliche Stellen der Bundesrepublik Teilhaberfunktionen unter anderem an der Mine Lueshe im Osten des Kongo wahr, in der Rohstoffe für die Herstellung von Düsenmotoren und Raketenteilen gefördert werden. In einem weiteren Positionspapier des Auswärtigen Amtes heißt es, die Demokratische Republik Kongo werde in Zukunft "aufgrund ihrer Größe, des Rohstoffreichtums und der zentralen Lage an politischem und wirtschaftlichem Gewicht erheblich gewinnen". Gemessen daran stagniert aufgrund der instabilen politischen Verhältnisse jedoch die Förderung und der Export dieser Rohstoffe. Das ist auch gemeint, wenn Verteidigungsminister Franz Josef Jung am 17.3. gegenüber der "Bild"-Zeitung von der Förderung der "Stabilität in der rohstoffreichen Region" sprach, die "auch der deutschen Wirtschaft nutzt".(...)


egal ob aus rohstoffreichen oder -armen afrikanischen regionen, für die objektivistische logik, die hinter dem oben dargestellten steht, sind flüchtlinge - wenn sie es denn bis an die eu-grenzen schaffen - primär objekte polizeilichen handelns. störende objekte, die bitteschön im stillen krepieren sollen. es ist im übrigen die gleiche logik, die sich auch zunehmend im umgang mit den sog. sozial schwachen hier direkt vor der haustür beobachten lässt.

und eine aktivistin aus der italienischen flüchtlingsarbeit macht auf weitere aspekte der fluchtbewegung aufmerksam, die bisher im schatten geblieben sind:

(...)"Ich gehöre nicht zu denen, die propagieren, dass wir den Menschen die Gelegenheit lassen sollten, wie bisher übers Mittelmeer nach Europa zu kommen. Diese Reisen der Verzweiflung müssen einfach verhindert werden. Europa muss aber nicht über Abschottung, sondern über sichere Alternativen der Einreise nachdenken. Und Europa muss unmittelbar eine Lösung für die vielen auseinandergerissenen Flüchtlingsfamilien finden. Immer wieder habe ich von Fällen gehört, in denen der Mann auf Malta, die Frau mit den Kindern aber in Italien gelandet ist. Auf legalem Wege können diese Familien heute kaum zusammenkommen. Das führt dann zu neuen lebensgefährlichen Reisen, über die nie gesprochen wird - von Malta nach Italien. Als ich auf Malta war, waren dort drei Boote in See gestochen. Nur eines davon erreichte Italien."

call this "freedom and democracy" - aber nur für gefüllte brieftaschen.

Donnerstag, 24. August 2006

notiz: "Liebe in Zeiten des Neoliberalismus"

so lautet heute die überschrift eines artikels in der jungen welt. auch, wenn er für regelmäßige leserInnen hier in seinen wesentlichen aussagen nicht sehr viel neues enthält - als zusammenfassende darstellung kann ich ihn durchaus empfehlen. unbefriedigend finde ich dabei nur die reduktion auf den "klassischen" begriff von liebe, nämlich die traute zweisamkeit incl. sexualität. dabei ist liebe imo eigentlich nicht nur ein hochpolitischer begriff - und lieblosigkeit eine absolut relevante politische kategorie in dem sinne, dass sich gesellschaften eigentlich daran messen lassen müssen, wieweit sie die sozialen und auch ökonomischen bedingungen schaffen, in denen sich ihre mitglieder zu liebesfähigen menschen entwickeln können - , sondern ebenfalls als die wichtigste basis des gesamten menschlichen lebens zu betrachten. es ist vielleicht angebracht, von liebe als existenzieller seinsweise zu sprechen - und das greift sehr weit über die definition von liebe hinaus, mit denen wir in dieser kultur so zu tun haben.

*

ein paar kommentierte auszüge aus dem artikel:

(...)"Der »flexible Mensch« entwurzelt (R. Sennet), denn soziale Bindungen stehen einer ökonomischen Selbstverwertung im Wege, die allseitige Verfügbarkeit, grenzenlosen Zeiteinsatz und geographische Mobilität verlangt."

ja. diese beobachtung wurde hier bereits in verschiedenen zusammenhängen aufgegriffen. ein problem bei derlei soziologischen analysen bestht imo darin, dass sie hinsichtlich der konkreten prozesse, mit denen sich die psychophysische struktur des menschen mit solchen bedingungen versucht auseinanderzusetzen, eigentlich immer sehr im nebulösen bleiben, wenn sie denn überhaupt thema werden. liegt es vielleicht auch daran, dass hier kein verständnis ohne mindestkenntnisse oder zumindest vorstellungen aus "fachfremden" bereichen wie medizin/anatomie, neurologie, psychiatrie, psychologie... möglich ist? immer wieder falle ich darüber: in weiten bereichen der sog. geisteswissenschaften wird mit einem seltsam abgehobenen, entkörperlichten und durchaus virtuellen menschenbild operiert - der "freischwebende geist" scheint immer noch das vorherrschende paradigma zu sein, mit allen negativen konsequenzen, die eine derart verzerrte wahrnehmung nun mal mit sich bringt.

"Mit der Beschleunigung der ökonomischen Reproduktionsgeschwindigkeit haben sich neue Anforderungen an die psychosoziale Reaktionsfähigkeit der Menschen entwickelt, die wiederum auf die zwischenmenschlichen Verhaltensweisen zurückwirken; tendenziell gleichen sich die alltäglichen Sozialstandards den Reaktionsmustern im Wirtschaftsleben an. Die Kurzfristigkeit der Perspektiven in der Arbeitswelt prägen zunehmend eine Haltung der Unverbindlichkeit im Privaten. Die im Berufsleben aufgezwungenen egoistischen bis asozialen Durchsetzungsstrategien äußern sich im privaten Leben in einem berechnenden Verhältnis zum Mitmenschen."(...)

nun, es ist nicht allzuweit hergeholt, den autor als marxisten zu begreifen. von daher ist seine prioritätensetzung oben - die veränderten ökonomischen bedingungen führen zu entsprechend härteren reaktionen im "wirtschaftsleben", und prägen darüber dann die sozialen fähigkeiten - schon nachvollziehbar. aber imo ist das eben nur die hälfte der realität, dazu auch eine undialektische: es ist eher eine wechselspiel teils komplexer art, in denen die ökonomischen strukturen ebenso abhängig sind von sozialen, "weichen" bedingungen - beide prägen sich gegenseitig.

"Angesichts zunehmender Beziehungskatastrophen mutet die ungebrochene Option für die Liebe deplaziert an. Doch gerade weil das herrschende Konkurrenzklima und die beruflichen Anforderungsprofile der vertraulichen Zuneigung und dem Streben nach Gemeinsamkeit wenig förderlich sind, verstärkt sich das Verlangen nach ihnen. Auf die sozialen und emotionalen Defiziterfahrungen reagieren die Menschen mit überspannten Glückserwartungen mit der Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit. Das Verlangen nach verläßlichen Partnerschaften hat sich bei jungen Menschen als Ersatz für die erodierten Gesellschaftsutopien etabliert. Obwohl selbst der illusorische Schleier eines bürgerlichen Familienidylls zerrissen ist, hat er seine Funktion als Orientierungsmuster nicht eingebüßt: Ein »Bedürfnis nach Verläßlichkeit und Heimat geht in die Utopie der Familie ein, obwohl jedermann die Erosion der bürgerlichen Familienstrukturen mit Händen greifbar vor sich hat.«(...) (O. Negt)


yo. hier stimme ich ebenfalls weitgehend zu.

(...)"Die mit Weltfluchttendenzen verbundenen Liebesvorstellungen waren damals Ausdruck des Gefühls eines Verlustes – und dürfte es heute immer noch sein, weil auch die Liebe in den Sog der gesellschaftlichen Fragmentarisierungstendenzen, der Gefährdung sozialer Schutzräume und einer »Individualisierung« im Sinne von Vereinzelung geraten ist. Das Liebenwollen und das Liebenkönnen, der Wunsch nach Zweisamkeit und die Lebenspraxis in den neoliberalistischen Zeiten haben sich auseinanderentwickelt.

Nicht selten ist das Bemühen, den Verlust in einen Gewinn umzuinterpretieren. Mit Hilfe ideologischer Rationalisierungsformeln wird versucht, die individuellen Reaktionen auf die Fragmentarisierung der Existenzbedingungen als Ausdruck eines selbstbestimmten Lebensentwurfs erscheinen zu lassen. Jedoch ist es fraglich, ob besonders viele Menschen ohne den marktvermittelten Anpassungszwang bereit wären, ihr Leben als ein Provisorium einzurichten und sich der latenten Gefahr sozialer Isolierung auszuliefern. Die »freiwillige« Wahl dieser Existenzformen entlarvt sich bei genauerer Betrachtung als Konsequenz beruflicher Zwänge oder allgemeiner Lebensumstände (die meisten »Singles« sind ältere Menschen)."


sehr überpointiert lässt sich das obige in der signatur eines users aus einem forum für aspergerbetroffene entdecken: "Autismus bedeutet nicht man könne nicht "lieben"; man kann ja auch Dinge statt Menschen lieben ;-)" oder aber menschen mittels eigener wahrnehmungsreduktion in dinge verwandeln. liebe lässt sich in solchen konstellationen allerdings nicht leben - das ist unmöglich. (btw: ob sich der smiley im zitat als hinweis auf ironie betrachten lässt, kann in dieser virtuellen ebene imo nicht beurteilt werden).

"Die Tendenzen zur Vereinzelung und sozialen Beziehungslosigkeit, auch zur sozialdarwinistischen Verachtung der Mitmenschen und zur Entwicklung von Selbsthaßsyndromen, sind Spiegelbild eines Lebens im Zeichen steter Unsicherheit und eines permanenten Bewährungsdrucks. Um in der Risikogesellschaft zu bestehen, müssen die Menschen die Disziplin und Zweckrationalität verinnerlichen, sie zu Maximen ihres Lebens machen: Leistung und Erfolg werden zu Imperativen allen Denkens und Handelns. Um sozial nicht zu unterliegen, müssen die Menschen ein zwanghaftes Verhältnis zu sich selbst einnehmen und bereit sein, Tag für Tag ein Stück der eigenen Emotionalität zu Markte zu tragen und ihre soziale Sensibilität zu beschädigen."(...)

die als letztes genannte beschädigung (die imo keinesfalls nur auf die "soziale sensibilität" beschränkt ist) kann allerdings - bekanntlich immer wieder thema hier - auch in diversen psychiatrischen diagnosemodellen entdeckt werden. und nachdem, was bisher über die möglichen ätiologien dieser verschiedenen störungen / defizite bekannt ist, lässt sich ebensogut sagen, dass entsprechend betroffene danach streben könnten, ihre eigenen, massiv von den oder der entsprechenden störung produziertes selbst- und menschen-/weltbild in die (soziale) realität hinein zu konstruieren - was letztlich unter der prämisse des eigenen überlebens durchaus sinn macht, wenngleich dieser auch beschränkt ist.. als beispiel: massive und chronische stresszustände, wie sie bspw. als posttraumatisches symptom auftreten können, werden in bestimmten wirtschaftlichen bereichen für die davon betroffenen sogar "positive" wirkungen haben können - wenn dieser stress nämlich in ein konstrukt ständiger "leistungsbereitschaft" und "arbeitswut" verpackt wird. die langfristigen folgen sind dann natürlich für die geschädigten menschen (und für die gesamte gesellschaft) katastrophal, wenn auch für ihre sog. arbeitgeber durchaus profitabel.

"Besonders durch einen Blick auf die Geschlechterverhältnisse wird das ganze gesellschaftlich produzierte psychische Elend sichtbar: Nicht nur in den literarischen Zustandsbeschreibungen wird das Sexualleben als emotionale Wüste geschildert. Die herrschende Trostlosigkeit und die Intensität der Selbstentfremdung wird von vielen sexualwissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt, die eine Tendenz zur Anonymisierung, Beziehungsarmut und emotionalen Kälte beschreiben. Mit dem Fernsehen, dem Telefon und dem Computer wird die Beziehungslosigkeit überspielt: Eros verschwindet tendenziell in den Maschinen. Triebvitalität wird ins Virtuelle übertragen, zwischenmenschliche Vereinigungsbedürfnisse auf Ersatzhandlungen reduziert."(...)

genau die erwähnte "übertragung ins virtuelle" lässt sich funktionell eigentlich nur begreifen, wenn es eine vorstellung der prozesse gibt, die diese virtuellen spären im menschen überhaupt produzieren können. und genau dafür ist das modell des objektivistischen modus ganz gut geeignet.

beschreibungen wie die obige sind dazu auch ein schwerwiegendes indiz dafür, dass diese gesellschaft es tatsächlich mit einer sehr ungesunden, dominanten stellung dieses modus und seiner produktionen zu tun hat.

(...)"Der Sexualforscher Volkmar Sigusch zeichnet die Welt der gegenwärtigen Sexualbeziehungen mit ihrem Egoismus und Dispersionen, ihren bizarren Ersatzhandlungen und narzißtischen Inszenierungspraktiken, ihrem kalten Selbstbefriedigungsdrang (der Kinderprostitution, Sextourismus und Gewaltpornographie mit einschließt) und ihrer ästhetisierten Lustlosigkeit als ein Horrorgemälde in der Tradition Hieronymus Boschs."(...)

auch das möchte ich hier absehbarer zeit aufgreifen: sex in der dingwelt. eigentlich ist das doch sehr naheliegend, dass sich schwere schäden der allgemeinen und speziellen beziehungsfähigkeiten mit am krassesten in der sexualität manifestieren. und "lust" (an der eigenen bzw. fremden objektwerdung wie im bereich von s/m-praktiken zb.) ist nicht gleich lust im sinne eines kraft- und freudvollen, lebendigen und intensiven, liebevollen erlebens.

(...)"Doch auch die gescheiterte Liebe und das verfehlte Streben nach erotischer Erfüllung sind Ausdruck einer im Kern unkontrollierbaren und individuelle Selbstentfaltung reklamierenden Subjektivität. Das Bedürfnis nach Zuneigung, Liebe und Gemeinsamkeit kann immer wieder fehlgeleitet und enttäuscht, nicht aber ausgelöscht werden. Es besitzt eine subversive Kraft, weil sie das Streben nach einem erfüllten Leben durch das Verhältnis zu anderen thematisiert und daran erinnert, daß das Ich ohne das Du nicht existieren kann."(...)

"Solange durch die sozialen Strukturbedingungen ein erfülltes Leben eher behindert denn gefördert wird, verweist die Utopie der Liebe auf die konkrete Utopie einer solidarischen Gesellschaft: »Setze den Menschen als Menschen und sein Verhältnis zur Welt als ein menschliches voraus, so kannst du Liebe nur gegen Liebe austauschen, Vertrauen nur gegen Vertrauen.« (Karl Marx: MEW 40, S. 567)"


dem bleibt wiederum nur hinzuzufügen, dass die erwähnten bedürfnisse - eben weil sie eine körperlich-materielle basis besitzen - in einem gewissen sinne doch soweit "ausgelöscht" werden können, dass sie praktisch so unerkennbar oder auch verstümmelt werden, dass sich die frage stellt, ob es dann noch sinn macht, von solchen bedürfnissen zu reden.

Donnerstag, 17. August 2006

notiz: zu zwei hier bisher weniger...

...thematisierten psychiatrischen diagnosen fanden sich in der letzten zeit zwei meldungen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte - gerade weil sie wieder einmal grundsätzliche probleme der aktuellen diagnostischen modelle deutlich machen.

*

zum einen wäre da die folgende aussage zum "aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom" adhs (das ist nicht das gleiche wie ads - der inhaltliche unterschied ist mit dem "h" in der abkürzung bereits deutlich):

"Die Krankheit wird häufig als Borderline- oder bipolare Störung fehldiagnostiziert und fehlbehandelt,..."

oder taucht als sog. komorbidität bzw. zweite diagnose bei bl-diagnostizierten auf. ebenso, wie sie auch öfter zum autistischen spektrum gezählt wird (und meines wissens auch häufiger als komorbidität beim asperger-syndrom auftaucht bzw. beide häufiger verwechselt werden - das betrifft aber v.a. die variante ads, welche zusammen mit dem adhs aber bisher als eine störung , wenn auch mit zwei unterschiedlichen ausprägungen, begriffen wird.)

und wenn Sie hier schon länger mitlesen, werden Ihnen die oben deutlich werdenden überlappungen bzw. schnittstellen gerade zwischen den diagnosen aus dem bereich der sog. persönlichkeitsstörungen (ps) mit denjenigen aus dem autistischen spektrum bereits bekannt sein. die oben zitierte kritik an den erwähnten fehldiagnosen lässt sich alternativ auch als ein weiterer hinweis darauf verstehen, dass es sich hier womöglich eher um ganz grundsätzliche konstruktionsfehler der betreffenden diagnostischen modelle handelt, deren quellen in einem zu reduktionistischen bzw. fragmentierten verständnis der psychophysiologie des menschen liegen, die in der folge bei den entsprechenden psychiatrischen bzw. psychologischen (incl. psychoanalytischen) theoretischen modellen zu zwangsläufigen verzerrungen bzw. fehlinterpretationen führen.

ich habe ab und zu den gedanken, mal die bisher sichtbaren verhältnisse zwischen den fraglichen diagnosen graphisch darzustellen - all die komorbiditäten und verbindungslinien. das könnte die ganze sache vielleicht etwas deutlicher machen. für die zukunft vorgemerkt.

(vielleicht noch eine nötige anmerkung: der begriff "bipolare störung" ist die aktuelle bezeichnung für den älteren namen "manisch-depressiv", meint aber inhaltlich das gleiche. und während sich im populären mainstream hinsichtlich dieser krankheit v.a. allem die betonung von genetischen bzw. primär organisch-biologischen ursachen festgesetzt hat [was in einer gewissen hinsicht auch nicht falsch ist, eher eine frage der perspektive], so finden sich selbst bei einem so "klassisch" psychiatrischen störungsmodell nur leider allzu bekannte zusammenhänge:

(...)"Neben genetischen spielen unterschiedliche Faktoren aus der Umwelt eine große Rolle, die in der Lebensgeschichte wirken, wie traumatische Ereignisse (Trennungen, Mobbing und Bossing, Verlust des Arbeitsplatzes, Vertreibung und Verfolgung, langjähriger sexueller Missbrauch/Vergewaltigung und körperliche Misshandlung im Kindes- und Jugendalter, sowie der Verlust eines geliebten Angehörigen), sind hier von Bedeutung. Ebenso verheerend wirkt sich auch sonstiger Stress aus (hierbei sind Bipolare viel verletzlicher als Nichtbetroffene, so kann sogar Wohnungswechsel Phasen auslösen), vor allem auch psychosozialer Stress, Konflikte in der Partnerschaft, in Familie und Beruf (auch hier sind Betroffene viel mehr gefährdet)."(...)

*

und zu den beiden oben erwähnten diagnostischen komplexen der persönlichkeitsstörungen und des autistischen spektrums gehört natürlich auch als drittes der gesamte bereich der psychotraumata, hier besonders in der form der posttraumatischen belastungsstörung. eine diagnose, die nicht nur inzwischen breiter bekannte schnittstellen zur borderline-ps aufweist, sondern deren inhalte auch bei anderen ps offensichtlich eine rolle spielen. so zum beispiel bei der "schizotypischen ps", für die hier ein kurzes "fallbeispiel" zu lesen ist, in dem es am ende heißt:

(...)"Schizotypische Menschen sind sehr sensitiv und oft kreativ. Nicht selten erlebten sie sexuellen Mißbrauch, körperliche Mißhandlungen oder Vernachlässigung."(...)

eine der fragen, die u.a. mit für dieses blogprojekt hier verantwortlich sind, lautet für mich ungefähr so: kann es sein, dass es sich bei den oben erwähnten drei für die heutigen psychiatrie mit am relevantesten diagnostischen komplexe eigentlich "nur" um verschiedene beschreibungen des letztlich immer gleichen handelt? wobei mit diesem "immer gleichen" verschiedenste auswirkungen sozialer gewalt innerhalb der prä-, peri- und postnatalen menschlichen entwicklung gemeint sind (dabei beziehe ich die bisher möglichen anscheinend anderen ursachen, wie genetische dispostionen, umweltgifte etc. durchaus mit ein. aber solche erklärungen schließen keinesfalls eine sozusagen soziale ätiologie aus).

es gibt in meinen augen kaum eine frage, deren realistische beantwortung dringender wäre.

Dienstag, 8. August 2006

notiz: in der bestenallerwelten [TM]... (update)

...stellen sich verschiedene fragen: sind die zeichen für eine um sich greifende agonie - oder auch implosion, das kommt auf die perspektive an - des sozialen lebens tatsächlich mehr geworden? oder verändert sich einfach die allgemeine und persönliche wahrnehmung dahingehend, dass früher als "normal" betrachtete zustände u.a. im zuge von tiefgreifenden umwälzungen kritischer gesehen werden? die position "alles wird immer schlimmer" jedenfalls ist zwar verführerisch einfach, trifft jedoch real längst nicht auf alle so wahrgenommenen entwicklungen zu (eines der nachdrücklichsten beispiele für diese differenz zwischen persönlicher und objektivierter wahrnehmung stellt immer noch der bereich der als solches definierten kriminalität dar - während bspw. alte menschen sehr häufig angstbestimmt in öffentlichen räumen unterwegs sind, stellen real tatsächlich junge männer unter dreißig jahren den hauptteil der opfer von gewaltkriminalität in eben diesen räumen. eine wahrnehmungsdifferenz, die sicher z.t. auch durch entsprechende mediale focussierung mit produziert wird, aber imo auch einiges über die persönlichkeitsstrukturen in der älteren bevölkerung aussagt. nur sehr selten bis nie wird nämlich nachgefragt, ob die - unbestritten vorhandenen - benannten ängste eigentlich tatsächlich ihre quellen in der aktuellen realität haben, oder vielleicht doch eher quasi mischungen aus aktuellen wahrnehmungen und vergangenen, quasi immer wieder neu getriggerten ängsten darstellen (letzteres dürfte dabei besonders auf die generation der kriegskinder des zweiten weltkriegs zutreffen, die teils mit bis heute unausgesprochenen traumata der verschiedensten art - bombenkrieg, flucht etc. - durchs leben geht)?

zu solchen und anderen wahrnehmungsdifferenzen zukünftig mehr. nichtsdestotrotz gibt es aber immer wieder meldungen wie die folgende , die deutlich machen, dass die unguten gefühle beim anblick des zustands der westlichen gesellschaften durchaus berechtigt sind:

"Eine aktuelle Studie der Duke Universität und der Universität von Arizona belegt, dass jeder vierte Amerikaner niemanden kennt, mit dem er wichtige Themen und Probleme besprechen kann. Die Anzahl der Menschen, die sagen keine Freunde zu haben, hat sich damit seit 1985 verdoppelt. Im Schnitt haben die Amerikaner zwei Vertrauenspersonen. Im Jahr 1985 waren es noch drei."(...)

"Der Trend der Vereinsamung der US-Bürger ist den Wissenschaftlern zufolge das Ergebnis der amerikanischen Lebensweise, die größtenteils im Büro und im Internet stattfindet. Die Menschen haben dadurch immer weniger Zeit für externe soziale Aktivitäten, die persönliche Beziehungen stärken könnten."(...)


die "(us-)amerikanische lebensweise" ist dabei durchaus als prototyp der existenz in den welten des spätmodernen kapitalismus anzusehen, dementsprechend in teils modifizierten formen auch an vielen ecken in europa zu beobachten. gleichzusetzen ist die us-gesellschaft mit den europäischen jedoch nicht - aber es lassen sich ja bekannterweise durchaus trends ausmachen, die mit mehr oder weniger zeitlicher verzögerung auch hier vielfach als modelle des angesagten lebens auffällig und verbreitet werden. was dann im bereich bspw. der popkultur noch mehr oder weniger geschmackssache ist (auch, wenn sich näheres betrachten der jeweiligen inhalte und botschaften sehr lohnt), wird bei solchen entwicklungen wie der dargestellten jedoch zur eindeutigen bedrohung (der grundlagen jedes sozialen lebens). gerade bei den mit pc und handy sozialisierten generationen wird diese entwicklung erst so recht durchschlagen. und beim stichwort computer verweise ich nochmals auf die hier und hier erwähnten sichtbaren möglichen zusammenhänge zwischen der herrschenden akzeptanz der allgegenwart von computern mit dem objektivistischen modus einerseits und autistischen störungen andererseits.

"Auch bei der Begeisterung über die zunehmende Rolle, die das Internet bei persönlichen Kontakten spielt, sei einige Zurückhaltung geboten, meint Smith-Lovin. Einerseits trägt E-Mail tatsächlich zum Pflegen von sozialen Kontakten bei. Laut einer aktuellen Studie des US-Instituts Pew Research Center teilen Familienmitglieder über Internet oft wichtige und seriöse Angelegenheiten miteinander. Auch ist es eine gute Methode, um die Kontakte mit weit weg wohnenden Familienmitgliedern und Freunden zu pflegen. E-Mail und SMS können Face-to-Face-Kontakt jedoch nicht ersetzen, warnen die Forscher. "Die richtig interessante Frage ist daher, wie wir das Internet anwenden können um unsere Offline-Beziehungen zu stärken und zu vertiefen", so Soziologe Putnam abschließend."

virtuelle räume als werkzeug nutzen, um das reale leben vielfältiger und auch angenehmer zu gestalten - genau dieses verhältnis könnte auch als metapher für ein gesundes psychophysisches verhältnis zwischen objektivistischen modus und subjektivem sein in uns menschen durchgehen. umgekehrt aber wird die dominanz von virtuellen (und simulativen) räumen als surrogat bzw. kompensation fehlender sozialer kontakte / beziehungen ebenfalls zur metapher, und zwar genau für diejenigen psychophysischen zustände, die hier immer wieder thema sind.

wenn Sie sich nochmal den letzten blogbeitrag unten betrachten, wird Ihnen sicher nicht entgangen sein, dass dort ebenso wie hier jetzt das thema beziehungs(un)fähigkeit im weitesten sinne eigentlich den gar nicht groß versteckten kern der jeweils thematisierten entwicklungen ausmacht. und ob es sich dabei um die folgen von hartz-IV oder aber von übermässiger pc-nutzung handelt -stets stehen diese entwicklungen im kontext der verdinglichung und durchkapitalisierung, die von elitärer seite aus als einziges modell für den gesamten planeten versucht wird durchzusetzen. der angriff auf unsere ganz spezifisch menschlichen beziehungsfähigkeiten ist dabei inzwischen unübersehbar, und der "erfolg" dieses angriffs ist u.a. in den steigenden zahlen der sog. psychischen krankheiten abzulesen. und dieser angriff zielt ebenfalls ganz unübersehbar auf den eigentlichen kern dessen, was uns überhaupt erst zu menschen macht: die fähigkeiten zur solidarität, empathie/mitgefühl, altruismus - die menschliche liebesfähigkeit in all ihren ausprägungen.

und wenn dieser angriff durchkommt, wird er der tödlichste überhaupt aller denkbaren angriffe sein. er zielt auf die absolute basis aller sozialität.

*

im eben erwähnten zusammenhang muss imo auch das thema mobbing als eine art symptom angesehen werden - mobbing verdient hier eigentlich auch einen eigenen beitrag, aber in der heutigen taz schildert ein autor persönliche eindrücke unter dem titel Neue Deutsche Asozialität , die es in sich haben:

"Das Klima wird rauer", sagen die Soziometeorologen. Was auch rassistischer meint. So wurde kürzlich eine tschechische Porzellanbemalerin nach 23 Dienstjahren in einer Berliner Geschirrfabrik Knall auf Fall entlassen - mit der Begründung: ihr fehle die nötige Qualifikation. Und in einem Ausbildungsinstitut entließ man eine tschechische Sekretärin, bloß weil dem neuen Vorstand ihr "Arbeitsstil" nicht gefiel, begründet wurde dies mit 10,5 Fehlstunden seit 2005. Es handelte sich dabei um zwei Tage, an denen sie Migräne hatte und früher nach Hause gegangen war, um sich krankschreiben zu lassen. In Wirklichkeit stand dahinter das Drängen einer deutschen Kollegin."(...)

"Gestern diskutierte ich im Advena darüber mit Fatih, der im Kotti-Quartiersbeirat mitarbeitet - und sich quasi laufend Gedanken über diesen neuen Hang zur Asozialität und Antisolidarität macht. Er ist selbst Opfer dieses Trends: Seine Firma, die alte Leute pflegt, kündigte ihm nach einer Rehamaßnahme wegen eines Bandscheibenvorfalls. Zwar gewann er den Arbeitsgerichtsprozess, arbeitslos ist er trotzdem. Fatih erzählte, dass auch in Kaufhäusern sowie in Altersheimen und Krankenhäusern das Mobbing epidemisch geworden sei, in Letzteren reagieren die Gemobbten sich an den Patienten ab. Er meinte, das alles sei Folge einer um sich greifenden "sozialen Verwahrlosung". Eine Ursache dafür ist laut Fatih die Schwäche der Gewerkschaften. Ich nickte. Von einer alten IG-Metall-Sekretärin hatte ich erfahren, dass dort das "Klima" ebenfalls extrem mies geworden sei: Man duze sich nicht mehr und feiere auch nicht mehr zusammen. Alle Kontakte würden sich formalisieren, jeder sei vor mobbenden Kollegen auf der Hut. So etwas hätte es früher nicht gegeben - vor dem Fall der Berliner Mauer. Die anscheinend so etwas wie eine tragende Wand gewesen ist."


die "schwäche der gewerkschaften" ist besser ebenfalls eher als symptom denn als ursache auf den punkt gebracht. und der bezug auf die "mauer" (aka kalter krieg) lässt sich möglicherweise als hinweis auf den wegfall einer gesamtgesellschaftlichen und beidseitigen (in west wie ost) projektionsfläche betrachten, die quasi als eine art giftcontainer funktionierte, in denen das jeweilige abgespaltete "böse" bequem untergebracht werden konnte (zu dieser these hat sich klaus theweleit in "das land, das ausland heißt" viele gedanken gemacht).

nun ist mobbing aber weder eine speziell deutsche angelegenheit noch alleine ein produkt medialer inszenierung. oberflächlich betrachtet, stellt es u.a. die perfekte versinnbildlichung vom krieg "aller gegen aller" dar; die manifestation sozialdarwinistischer alpträume sowie das bitterernst genommene konkurrenzprinzip, gemixt mit eigenen abstiegs- und untergangsängsten sowie selbstzweifeln. boshaftig- und niederträchtigkeit gibt´s als garnierung oben drauf.

wie bei so ziemlich allen anderen sozialen phänomen haben wir es uns mehrheitlich angewöhnt, auch mobbing als scheinbar isoliertes ereignis zu betrachten (ausdruck und folge zugleich von fragmentierender wahrnehmung). und wie in anderen bereichen auch, so ist auch diese reduktionistische wahrnehmungsweise hier unzulässig, fatal und verzerrend-irreführend. mobbing wird bspw. untergründig im zitierten faz-artikel im letzten beitrag nahegelegt, wenn es dort heisst:

(...)"Außerdem müsse derjenige, der nach Macht strebe, gewisse Spielregeln befolgen und dabei auch in Kauf nehmen, ethische und moralische Hürden zu überschreiten."(...)

und mobbing wird ebenso quasi wie eine naturnotwendigkeit hingenommen - und die opfer als quasi "kollateralschäden" -, wenn folgende "empfehlung" gegeben wird (das dieses antisoziale gerede dazu noch von einer psychotherapeutin kommt, ist schlicht deprimierend):

(...)„Aber wer Macht will, muß bereit sein zu kämpfen und muß wissen, mit welchen Waffen er einerseits selbst ausgerüstet ist und welche andererseits auf dem gewählten Schauplatz von Nutzen sind“, erklärt Christine Bauer-Jelinek, die als Wirtschaftscoach und Psychotherapeutin arbeitet. „Wer weiterkommen will, muß strategisch vorgehen.“(...)

(...)"Ein kluger Machttaktiker läßt sich eben nicht in die eigenen Karten schauen, schaut anderen jedoch - oft mit Hilfe seiner Seilschaft - ständig ins Blatt. „So kann man Angriffe schon im Keim ersticken“, erklärt Zielke. Und gleichzeitig den Gegner schwächen. Zum Beispiel, indem man geschickt Gerüchte streut oder streuen läßt. „Der Stratege sieht dann gelassen zu, wie die Öffentlichkeit den Feind richtet.“

Gelingt es nicht, einen möglichen Angriff schon im Vorfeld abzuschmettern, dann müssen einflußreiche Verbündete her, die sich ganz demonstrativ auf die Seite des Angeschossenen stellen. Eine starke Seilschaft ist dafür das A und O. Aber wie baut man eine solche auf? „Zunächst einmal sollte man die Unglücklichen und Glücklosen meiden“, rät Zielke. Denn diese zögen das Unglück nach sich und brächten es auch über ihre Gefolgsleute."(...)


"gerüchte streuen, seilschaften aufbauen, die unglücklichen und glücklosen meiden" - und konkurrenten aus dem weg räumen - damit sind ganz wesentliche aspekte des mobbings auf den irren punkt gebracht (den zusammenhang mit verschiedenen psychophysischen störungen hatte ich im letzten beitrag schon umrissen).

für derlei kriegsführung - denn nichts anderes ist das - ist eine verdinglichende wahrnehmung, in der andere menschen nur noch als objekte des eigenen handelns und der eigenen - objektivistischen - kalkulationen auftauchen, die notwendige basis. symptom und (psychopyhsische) quelle zugleich für eine pathologische deformation des menschlichen lebens, die alle alarmleuchten angehen lassen muss. und deren - ja, bekämpfung, genau die gleiche priorität haben müsste wie der umgang mit einer lebensbedrohlichen epidemie. und eine politk, die diesen namen auch verdienen würde, hätte zunächst keine dringenderen ziele auf ihrer agenda zu führen.

aber derartige gedanken entsprechen ja mal wieder nicht den nüchternen sachzwängen dieser welt.

*

edit am 11.08.: im letzten jahr gab es hier schon beiträge zum thema alexithymie zu lesen (eins und zwei), und ich empfehle Ihnen, diese nochmals im hinblick auf das obige zu betrachten - und dabei besonders über diese sätze nachzudenken:

"In vielen Berufen sind Alexithymie-Eigenschaften in unserer Industriegesellschaft eine durchaus erwünschte Eigenschaft.

Daraus wird ersichtlich, dass es sich bei der Alexithymie nicht um eine Krankheit handelt."


so wie die aktuelle realität ausschaut, lässt es sich tatsächlich als eine art - allerdings kurzfristigen - "evolutionären vorteil" begreifen, von funktioneller bzw. struktureller wahrnehmungsreduktion betroffen zu sein - nichts anderes ist gefühl- bzw. empfindungslosigkeit nämlich. das dabei natürlich auch die beziehungsfähigkeiten den bach runtergehen, ist in einer welt, in der dinge und die sog. objektivität zu absoluten fetischen (gemacht) geworden sind, tatsächlich eher hilfreich - zumal im konkurrenzkampf, der als zivil angesehenen variante des krieges.

und, wie schon gesagt, langfristig absolut tödlich.

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