notiz: katastrophe mit ansage - loveparade [3. update, 27.07.10]
nein, das war kein "gewöhnlicher" unfall, wie er auf veranstaltungen dieser größenordnung auch bei bester planung immer wieder mal vorkommen kann. in diesem fall gibt es inzwischen immer mehr indizien für ein multidimensionales und möglicherweise mutwilliges versagen auf mehreren ebenen - stadt, behörden und veranstalter. um das nachzuvollziehen, lese man sich sorgfältig zb. nicht nur diesen artikel vom 20. juli durch, sondern auch und vor allem die zugehörigen kommentare, in denen fast haargenau der heutige verlauf schon geschildert wurde.
motive dafür, diese geschichte - bochum hatte letztes jahr, glaube ich, aus der einsicht heraus, für eine veranstaltung dieses kalibers schlicht nicht die infrastruktur zu haben, auf die durchführung verzichtet - dann doch um, wie heute zu sehen ist, so ziemlich jeden preis in duisburg durchzuführen, könnten etwas mit der situation zu tun haben, die hier in den krisennews 14 ziemlich in der mitte geschildert ist. duisburg war und ist faktisch pleite, und es ist nicht allzu abwegig anzunehmen, dass die vorstellung konsumierender massen plus die möglichkeit einer ordentlichen selbstdarstellung / imagepolierung wie üblich grundsätzliche bedenken hinweggefegt hat.
18 19 tote und dutzende schwer- und leichtverletzte als letzter stand - kein wunder, dass die behördlich verantwortlichen bereits rückzugslinien basteln ("keine panik im tunnel, kein fehlverhalten der polizei, keine überfüllung des geländes, die opfer haben unbefugt verbotene wege genommen" - so einige gesammelte aussagen dieses abends aus tv und presse). bei der vielzahl von augenzeugenberichten werden wir sehen, ob die herrschaften damit durchkommen. vermutlich wird´s wieder auf niedere chargen als sündenböcke hinauslaufen...
*
edit: das folgende möchte ich dann doch nicht in den kommentaren versacken lassen - wenn sich das als real herausstellen sollte ...
(...) "Wie SPIEGEL ONLINE erfuhr, wurden bei der Bundespolizei inzwischen sämtliche Unterlagen zur Love Parade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht. "Da kam sehr schnell der ganz große Staubsauger", sagte ein Beamter, der sogar eine konzertierte "Vertuschungsaktion" im Gang wähnt." (...)
... dann erhalten nicht nur die in den letzten stunden zunehmenden massiven vorwürfe seitens der polizeigewerkschaft gegen veranstalter und auch die stadt ein interessantes g´schmäckle, sondern es stellt sich auch die frage, welche instanz da überhaupt in der lage sein sollte, so etwas wie wirkungsvolle ermittlungen zu führen - auch gegen behörden und teile der polizei. ich glaube, ich kann mir das ergebnis dieser ermittlungen schon jetzt lebhaft vorstellen...
und noch ein edit: obiger spon-bericht wurde sehr schnell verbreitet, und auch sehr schnell von der bundespolizei dementiert - jetzt schreibt spon in einem nachtrag das folgende:
"In einer ersten Version dieses Artikels hieß es, von Rechnern der Bundespolizei seien sämtliche Unterlagen zur Love Parade gelöscht worden. Dies ist nach unseren Recherchen auch der Fall - bei mindestens einer Dienststelle, aber nicht unbedingt flächendeckend bei der gesamten Bundespolizei."
*
edit am 26.07.: weil ich gerade über zwei dokumentarische materialien gestolpert bin, ergänze ich mal hier: einmal wäre da der bericht einer augenzeugin, der unten in einem kommentar thema ist. dazu passen dann auch folgende private fotos:
- dieses hier dürfte den hauptsächlichen bereich der katastrophe erfassen, in dem sich auch - weiter nach rechts zur treppe (nicht auf dem bild) hin die oben erwähnte augenzeugin befunden hat. die sichtbare rote werbetafel wird in etlichen augenzeugenberichten ebenfalls erwähnt.
laut der bisherigen offiziellen aussagen müssten an der da sichtbaren tunnelwand auch die ominösen kletterversuche stattgefunden haben - ich finde das, was zu sehen ist, sehr deutlich - an einer solchen wand bzw. den kleineren reklametafeln klettert man nicht mal eben aus jux hoch, oder um schneller irgendwo zu sein (wie es diese offiziellen aussagen suggerieren), sondern das sieht nach absolutem notklettern aus. abstürze verwundern mich da ebenfalls nicht.
- das darauf folgende foto zeigt dann diesen bereich im geräumten zustand, und es sind sieben oder acht bedeckte körper zu sehen. alle von der wand gefallen? schwere rückenmarks- und/oder schädelverletzungen jedenfalls, wie sie als erste aussagen von ärzten zu den toten im umlauf sind, kann ich mir auch als resultat massiver (und durchaus unfreiwilliger) tritte vorstellen. wer in so einer menge fällt, kommt mit einiger wahrscheinlichkeit nicht wieder hoch.
es kursieren übrigens auch etliche augenzeugenberichte, die von einigen toten im tunnel selbst berichten - und zwar nicht säuberlich aufgereiht, wie es vielleicht zu erwarten wäre, wenn die leichen erstmal an einen etwas geschützteren ort gebracht worden wären.
jedenfalls schätze ich, dass das gerede von "individuellem fehlverhalten", wie es der oberbürgermeister von duisburg gestern in die welt setzte, aus keiner perspektive wirklich haltbar ist. erstmal ist fraglich, ob wirklich alle toten beim bzw. durch das klettern gestorben sind. und selbst wenn, wäre das klettern wie schon erwähnt deutlich (!) als versuch in panik und todesangst zu begreifen, einer echten falle entkommen zu wollen.
*
noch ein trauriges update:
"Bei der Katastrophe während der der Love Parade sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Duisburg deutlich mehr Menschen verletzt worden als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft bezifferte ihre Zahl am Montag auf mehr als 500. (...) 43 Menschen befänden sich noch im Krankenhaus, ein Opfer schwebe in Lebensgefahr." (...)
und mir scheint auch einiges darauf hinzudeuten, dass in der stadt duisburg selbst jetzt noch andere dinge eine rolle spielen, für die die katastrophe eine art trigger darstellt - der regelrechte wutausbruch einer empörten menschenmenge gestern abend am ort des geschehens gegen den oberbürgermeister ist bemerkenswert:
(...) "Dort traf ihn die Wut der Trauernden mit voller Wucht - ein Mann soll ihn sogar mit Müll beworfen haben. Die restlichen Anwesenden sollen eine Traube um den Bürgermeister geildet und ihren Unmut mit Buh-Rufen und Beschimpfungen kundgetan haben.
Ein Leibwächter brachte den 55-Jährigen schließlich vor den etwa 120 Menschen in Sicherheit. Er flüchtete in seinem Dienstwagen." (...)
der bericht wurde inzwischen vom ob selbst bestätigt.
*
edit am 27.07.: ach, welch´überraschung: Alle Opfer wurden zu Tode gequetscht.
ich hatte ja weiter oben schon meine skepsis bezgl. der version von den stürzen (hoffentlich) sichtbar werden lassen; aber das am sonntag gleich von drei seiten - nämlich stadt, polizei und "panikforscher" schreckenberg - derart massiv im brustton der überzeugung - ja nun, gelogen wurde (dazu eine lüge, die implizit die toten selbst für "fehlverhalten" verantwortlich machte), ist selbst im zynismusmodus, in dem ich mich gerade immer im angesicht der zustände befinde, schwer erträglich. warum ich das ein lüge nenne? entweder die herrschaften wussten an dem tag absolut noch nichts über die tatsächliche todesursache, dann ist das zumindest ein widerwärtiger versuch gewesen, sich selbst präventiv aus der schußlinie zu nehmen. aber ich erinnere mich an die auch oben zitierten "ärztlichen aussagen", von denen ich inzwischen gerne mal wissen würde, welcher arzt tatsächlich soetwas wann und wo gesagt hat. wer bereits sonntag tatsächlich "rückenmarksverletzungen" diagnostiziert hat, sollte ja wohl kaum nicht in der lage sein, massive quetschungen im brustbreich auch wahrzunehmen. mein gefühl ist dazu deutlich: der oder die zitierten ärzte befanden sich mit einiger wahrscheinlichkeit einzig im kopf der herren... oder sie haben vorläufige ärztliche aussagen in ihrem sinne gedeutet.
oder aber auch: sie wussten direkt bei ihren öffentlichen aussagen, dass sie da nicht die wahrheit erzählen. kann mich nicht entscheiden, was ich schlimmer finden würde.
die oben verlinkte aussage einer augenzeugin wird dadurch im großen und ganzen verifiziert. ebenso ist bis jetzt kein mir bekanntes video aufgetaucht, auf denen die angeblichen stürze zu sehen wären - bei der ballung von kameras an dem tag dort eh schon ein wunder für sich.
*
der oberbürgermeister kommt inzwischen nicht nur politisch, sondern auch persönlich massiv unter druck: es gibt offene morddrohungen, aufgrund derer er und seine familie erst mal abgetaucht sind. ich hatte ja schon nach dem angriff einer wütenden menge auf ihn am sonntagabend das gefühl, dass die katastrophe zumindest in duisburg selbst auch als eine art trigger für ganz anderes wirkt, und das verstärkt sich bei mir gerade - es könnte sein, dass die durch die parade sichtbar werdenden strukturen der (kommunal-)politik nicht nur in duisburg, sondern auch im ruhrgebiet insgesamt, eher die spitze eines eisbergs darstellen. und für viele leute offenbar das faß jetzt endgültig übergelaufen ist. der klüngel (nicht nur der kölner) ist seit jahrzehnten legendär, und nach eben diesem sieht es im zusammenhang mit der katastrophe aus.
vor dem hintergrund wird es auch interessant sein zu beobachten, wie sich eine für donnerstag angesetzte demonstration vor dem duisburger rathaus entwickelt - gerüchte darüber gab es schon seit zwei tagen, aber inzwischen wird offen mobilisiert - anscheinend von nicht näher beschriebenen privatpersonen. in dem zusammenhang sind auch die kommentare unter den beiden eben verlinkten artikeln interessant, weil sie teils ein maß an wut und verachtung widerspiegeln, welches ich mir nicht alleine aus der katastrophe erklären kann, schon gar nicht bei leuten, die aller wahrscheinlichkeit mehrheitlich nicht direkt betroffen sind.
*
weil ich hier jetzt öfter aus dem portal "der westen" der "westdeutschen allgemeinen" zitiert habe, möchte ich auch nicht unterschlagen, dass die massive contra-berichterstattung, die jetzt im nachhinein aus dieser ecke gegen alle befürworter der parade stattfindet, eine erstklassige 180°-wendung darstellt - vor der parade nämlich pfiff nicht nur die "waz", sondern so ziemlich alle relevanten ruhrgebietsmedien, aus einem ganz anderen loch:
(...) "Als führende Regionalzeitung legte sich auch die Westdeutsche Allgemeine (WAZ) ins Zeug. Würde die Loveparade von der Duisburger Stadtverwaltung um CDU-Oberbürgermeister Adolf Sauerland "ausgerechnet im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt wieder abgeblasen, wäre es peinlich für das Revier", kommentierte die WAZ. Und nachdem Sauerlands Stadtverwaltung aller Sicherheitsbedenken zum Trotz grünes Licht gab, lief die Werbemaschine richtig an: "So geil ravt die Loveparade", schrieb Bild und zeigte knapp bekleidete Technofans. (...)
Bis zur Katastrophe dürfte die Duisburger Stadtverwaltung das Gefühl gehabt haben, alles richtig zu machen. Zudem hatten die Bürokraten wohl das Schicksal des ehemaligen Bochumer Polizeipräsidenten Thomas Wenner vor Augen, der sich 2009 mit seinen Sicherheitsbedenken durchgesetzt hatte und daraufhin als Bedenkenträger abgekanzelt wurde. "So richtig peinlich" sei die Absage, befand die WAZ-Gruppe damals: "Bochum reißt die ganze Region mit rein. Wie stehen wir jetzt da?" (...)
die "waz" und auch "rp-online" haben in den letzten tagen eine relativ gute und vor allem aggressive (im sinne von fordernd) berichterstattung gefahren (und ich habe nicht das gefühl, dass das primär zur selbstentlastung dient - kann mich natürlich aber auch täuschen), aber gerade bei der ersteren wäre ein eigenes eingeständnis der miesen rolle vor dem tödlichen samstag auch überfällig.
*
jedenfalls bis hierhin alles in allem ein gesellschaftliches lehrstück allererster güte - es ist ein bodenloser abgrund sichtbar. wobei ich inzwischen das gefühl habe, immer genau schauen zu müssen, wohin der nächste schritt geht - es wimmelt hier ja nur von solchen schlünden...
motive dafür, diese geschichte - bochum hatte letztes jahr, glaube ich, aus der einsicht heraus, für eine veranstaltung dieses kalibers schlicht nicht die infrastruktur zu haben, auf die durchführung verzichtet - dann doch um, wie heute zu sehen ist, so ziemlich jeden preis in duisburg durchzuführen, könnten etwas mit der situation zu tun haben, die hier in den krisennews 14 ziemlich in der mitte geschildert ist. duisburg war und ist faktisch pleite, und es ist nicht allzu abwegig anzunehmen, dass die vorstellung konsumierender massen plus die möglichkeit einer ordentlichen selbstdarstellung / imagepolierung wie üblich grundsätzliche bedenken hinweggefegt hat.
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edit: das folgende möchte ich dann doch nicht in den kommentaren versacken lassen - wenn sich das als real herausstellen sollte ...
(...) "Wie SPIEGEL ONLINE erfuhr, wurden bei der Bundespolizei inzwischen sämtliche Unterlagen zur Love Parade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht. "Da kam sehr schnell der ganz große Staubsauger", sagte ein Beamter, der sogar eine konzertierte "Vertuschungsaktion" im Gang wähnt." (...)
... dann erhalten nicht nur die in den letzten stunden zunehmenden massiven vorwürfe seitens der polizeigewerkschaft gegen veranstalter und auch die stadt ein interessantes g´schmäckle, sondern es stellt sich auch die frage, welche instanz da überhaupt in der lage sein sollte, so etwas wie wirkungsvolle ermittlungen zu führen - auch gegen behörden und teile der polizei. ich glaube, ich kann mir das ergebnis dieser ermittlungen schon jetzt lebhaft vorstellen...
und noch ein edit: obiger spon-bericht wurde sehr schnell verbreitet, und auch sehr schnell von der bundespolizei dementiert - jetzt schreibt spon in einem nachtrag das folgende:
"In einer ersten Version dieses Artikels hieß es, von Rechnern der Bundespolizei seien sämtliche Unterlagen zur Love Parade gelöscht worden. Dies ist nach unseren Recherchen auch der Fall - bei mindestens einer Dienststelle, aber nicht unbedingt flächendeckend bei der gesamten Bundespolizei."
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edit am 26.07.: weil ich gerade über zwei dokumentarische materialien gestolpert bin, ergänze ich mal hier: einmal wäre da der bericht einer augenzeugin, der unten in einem kommentar thema ist. dazu passen dann auch folgende private fotos:
- dieses hier dürfte den hauptsächlichen bereich der katastrophe erfassen, in dem sich auch - weiter nach rechts zur treppe (nicht auf dem bild) hin die oben erwähnte augenzeugin befunden hat. die sichtbare rote werbetafel wird in etlichen augenzeugenberichten ebenfalls erwähnt.
laut der bisherigen offiziellen aussagen müssten an der da sichtbaren tunnelwand auch die ominösen kletterversuche stattgefunden haben - ich finde das, was zu sehen ist, sehr deutlich - an einer solchen wand bzw. den kleineren reklametafeln klettert man nicht mal eben aus jux hoch, oder um schneller irgendwo zu sein (wie es diese offiziellen aussagen suggerieren), sondern das sieht nach absolutem notklettern aus. abstürze verwundern mich da ebenfalls nicht.
- das darauf folgende foto zeigt dann diesen bereich im geräumten zustand, und es sind sieben oder acht bedeckte körper zu sehen. alle von der wand gefallen? schwere rückenmarks- und/oder schädelverletzungen jedenfalls, wie sie als erste aussagen von ärzten zu den toten im umlauf sind, kann ich mir auch als resultat massiver (und durchaus unfreiwilliger) tritte vorstellen. wer in so einer menge fällt, kommt mit einiger wahrscheinlichkeit nicht wieder hoch.
es kursieren übrigens auch etliche augenzeugenberichte, die von einigen toten im tunnel selbst berichten - und zwar nicht säuberlich aufgereiht, wie es vielleicht zu erwarten wäre, wenn die leichen erstmal an einen etwas geschützteren ort gebracht worden wären.
jedenfalls schätze ich, dass das gerede von "individuellem fehlverhalten", wie es der oberbürgermeister von duisburg gestern in die welt setzte, aus keiner perspektive wirklich haltbar ist. erstmal ist fraglich, ob wirklich alle toten beim bzw. durch das klettern gestorben sind. und selbst wenn, wäre das klettern wie schon erwähnt deutlich (!) als versuch in panik und todesangst zu begreifen, einer echten falle entkommen zu wollen.
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noch ein trauriges update:
"Bei der Katastrophe während der der Love Parade sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Duisburg deutlich mehr Menschen verletzt worden als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft bezifferte ihre Zahl am Montag auf mehr als 500. (...) 43 Menschen befänden sich noch im Krankenhaus, ein Opfer schwebe in Lebensgefahr." (...)
und mir scheint auch einiges darauf hinzudeuten, dass in der stadt duisburg selbst jetzt noch andere dinge eine rolle spielen, für die die katastrophe eine art trigger darstellt - der regelrechte wutausbruch einer empörten menschenmenge gestern abend am ort des geschehens gegen den oberbürgermeister ist bemerkenswert:
(...) "Dort traf ihn die Wut der Trauernden mit voller Wucht - ein Mann soll ihn sogar mit Müll beworfen haben. Die restlichen Anwesenden sollen eine Traube um den Bürgermeister geildet und ihren Unmut mit Buh-Rufen und Beschimpfungen kundgetan haben.
Ein Leibwächter brachte den 55-Jährigen schließlich vor den etwa 120 Menschen in Sicherheit. Er flüchtete in seinem Dienstwagen." (...)
der bericht wurde inzwischen vom ob selbst bestätigt.
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edit am 27.07.: ach, welch´überraschung: Alle Opfer wurden zu Tode gequetscht.
ich hatte ja weiter oben schon meine skepsis bezgl. der version von den stürzen (hoffentlich) sichtbar werden lassen; aber das am sonntag gleich von drei seiten - nämlich stadt, polizei und "panikforscher" schreckenberg - derart massiv im brustton der überzeugung - ja nun, gelogen wurde (dazu eine lüge, die implizit die toten selbst für "fehlverhalten" verantwortlich machte), ist selbst im zynismusmodus, in dem ich mich gerade immer im angesicht der zustände befinde, schwer erträglich. warum ich das ein lüge nenne? entweder die herrschaften wussten an dem tag absolut noch nichts über die tatsächliche todesursache, dann ist das zumindest ein widerwärtiger versuch gewesen, sich selbst präventiv aus der schußlinie zu nehmen. aber ich erinnere mich an die auch oben zitierten "ärztlichen aussagen", von denen ich inzwischen gerne mal wissen würde, welcher arzt tatsächlich soetwas wann und wo gesagt hat. wer bereits sonntag tatsächlich "rückenmarksverletzungen" diagnostiziert hat, sollte ja wohl kaum nicht in der lage sein, massive quetschungen im brustbreich auch wahrzunehmen. mein gefühl ist dazu deutlich: der oder die zitierten ärzte befanden sich mit einiger wahrscheinlichkeit einzig im kopf der herren... oder sie haben vorläufige ärztliche aussagen in ihrem sinne gedeutet.
oder aber auch: sie wussten direkt bei ihren öffentlichen aussagen, dass sie da nicht die wahrheit erzählen. kann mich nicht entscheiden, was ich schlimmer finden würde.
die oben verlinkte aussage einer augenzeugin wird dadurch im großen und ganzen verifiziert. ebenso ist bis jetzt kein mir bekanntes video aufgetaucht, auf denen die angeblichen stürze zu sehen wären - bei der ballung von kameras an dem tag dort eh schon ein wunder für sich.
*
der oberbürgermeister kommt inzwischen nicht nur politisch, sondern auch persönlich massiv unter druck: es gibt offene morddrohungen, aufgrund derer er und seine familie erst mal abgetaucht sind. ich hatte ja schon nach dem angriff einer wütenden menge auf ihn am sonntagabend das gefühl, dass die katastrophe zumindest in duisburg selbst auch als eine art trigger für ganz anderes wirkt, und das verstärkt sich bei mir gerade - es könnte sein, dass die durch die parade sichtbar werdenden strukturen der (kommunal-)politik nicht nur in duisburg, sondern auch im ruhrgebiet insgesamt, eher die spitze eines eisbergs darstellen. und für viele leute offenbar das faß jetzt endgültig übergelaufen ist. der klüngel (nicht nur der kölner) ist seit jahrzehnten legendär, und nach eben diesem sieht es im zusammenhang mit der katastrophe aus.
vor dem hintergrund wird es auch interessant sein zu beobachten, wie sich eine für donnerstag angesetzte demonstration vor dem duisburger rathaus entwickelt - gerüchte darüber gab es schon seit zwei tagen, aber inzwischen wird offen mobilisiert - anscheinend von nicht näher beschriebenen privatpersonen. in dem zusammenhang sind auch die kommentare unter den beiden eben verlinkten artikeln interessant, weil sie teils ein maß an wut und verachtung widerspiegeln, welches ich mir nicht alleine aus der katastrophe erklären kann, schon gar nicht bei leuten, die aller wahrscheinlichkeit mehrheitlich nicht direkt betroffen sind.
*
weil ich hier jetzt öfter aus dem portal "der westen" der "westdeutschen allgemeinen" zitiert habe, möchte ich auch nicht unterschlagen, dass die massive contra-berichterstattung, die jetzt im nachhinein aus dieser ecke gegen alle befürworter der parade stattfindet, eine erstklassige 180°-wendung darstellt - vor der parade nämlich pfiff nicht nur die "waz", sondern so ziemlich alle relevanten ruhrgebietsmedien, aus einem ganz anderen loch:
(...) "Als führende Regionalzeitung legte sich auch die Westdeutsche Allgemeine (WAZ) ins Zeug. Würde die Loveparade von der Duisburger Stadtverwaltung um CDU-Oberbürgermeister Adolf Sauerland "ausgerechnet im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt wieder abgeblasen, wäre es peinlich für das Revier", kommentierte die WAZ. Und nachdem Sauerlands Stadtverwaltung aller Sicherheitsbedenken zum Trotz grünes Licht gab, lief die Werbemaschine richtig an: "So geil ravt die Loveparade", schrieb Bild und zeigte knapp bekleidete Technofans. (...)
Bis zur Katastrophe dürfte die Duisburger Stadtverwaltung das Gefühl gehabt haben, alles richtig zu machen. Zudem hatten die Bürokraten wohl das Schicksal des ehemaligen Bochumer Polizeipräsidenten Thomas Wenner vor Augen, der sich 2009 mit seinen Sicherheitsbedenken durchgesetzt hatte und daraufhin als Bedenkenträger abgekanzelt wurde. "So richtig peinlich" sei die Absage, befand die WAZ-Gruppe damals: "Bochum reißt die ganze Region mit rein. Wie stehen wir jetzt da?" (...)
die "waz" und auch "rp-online" haben in den letzten tagen eine relativ gute und vor allem aggressive (im sinne von fordernd) berichterstattung gefahren (und ich habe nicht das gefühl, dass das primär zur selbstentlastung dient - kann mich natürlich aber auch täuschen), aber gerade bei der ersteren wäre ein eigenes eingeständnis der miesen rolle vor dem tödlichen samstag auch überfällig.
*
jedenfalls bis hierhin alles in allem ein gesellschaftliches lehrstück allererster güte - es ist ein bodenloser abgrund sichtbar. wobei ich inzwischen das gefühl habe, immer genau schauen zu müssen, wohin der nächste schritt geht - es wimmelt hier ja nur von solchen schlünden...
monoma - 25. Jul, 00:07
Keine Panik usf.
Ciao
W.
@w-day:
1. Der Tod von mittlerweile 19 Menschen und das damit verbundene Leid für deren Angehörige sowie die schweren Verletzungen einer noch unbekannten zweistelligen Zahl von Menschen unter 1,4 Millionen mögen statstisch betrachtet eine vergleichsweise Kleinigkeit sein, sind jedoch für die Betroffenen ein Weltuntergang.
2. Alles Mögliche in Betracht zu ziehen soll reine Energieverschwendung sein? Ja, so denken auch die Technokraten, die nicht bedacht haben, daß sich Menschen genauso verhalten könnten, wie sie es in Duisburg getan haben. Und noch jedesmal, wo Verantwortliche versagt oder um des Profits willen einen Kollateralschaden in Kauf genommen haben, wurde etwas vertuscht. Das in jedem Fall vorauszusetzen ist keine reine Energieverschwendung, sondern unabdingbar.
3. Hätten die Planer der Loveparade alles Mögliche in Betracht gezogen, wäre es nicht zu dem Desaster gekommen. Das werden nun auch Leute zugeben müssen, die alles nur unter dem Marketingaspekt betrachten. Daß (bis jetzt:) 19 Menschen gestorben und unzählige andere für ihr gesamtes Leben gezeichnet sind, mag ihnen insgeheim gleichgültig sein. Doch die Loveparade als Werbeplattform ist nun dahin, das Image des Hauptsponsors wie der Stadt Duisburg und der Veranstaltungsreihe Ruhr 2010 ist schwer beschädigt und diverse Karrieren in Politik & Verwaltung nicht minder. Auch der gute Ruf des (nomen est omen:) Panikforschers Schreckenberg ist erheblich lädiert.
4. Reine Energieverschwendung... Das werden manche gesagt haben, als sie die Warnungen hörten, die es vor dem MEGA-EVENT auch seitens der Polizei gegeben hat; siehe hier. Und genau diese Leute werden nun alles tun, um ihre Pöstchen zu behalten. Dazu gehört, daß schon manche jetzt sagen, das Sicherungssystem habe perfekt funktioniert, nur hätten sich eben einige Menschen nicht an die Spielregeln gehalten. Vgl. hierzu auch dies.
5. Ist Empathie für dich auch reine Energieverschwendung? Es scheint so.
zum warum...
klar, von einer bestimmten perspektive aus kann ich sagen: "peanuts", und dazu auch noch völlig idiotische, im vergleich mit den globalen desastern. aber für mich scheint hier eine bestimmte mentalität im hintergrund durch, die ich durchaus repräsentativ finde - bis hin zum umstand, dass nicht nur die offizielle, sondern auch viele private partys in duisburg gestern noch stunden später weitergingen, als wäre nichts gewesen. die begründung am ort selbst, nicht sofort und plötzlich schluß zu machen und den hunderttausenden zu erzählen "so, das war´s, wir haben eine massenpanik mit mehreren toten und ihr geht jetzt bitte nach hause", kann ich sogar noch nachvollziehen. aber warum es zeitlich weit später
immer noch hieß "the show must go on" - ?
*
was ich weiter oben meine, wird vielleicht durch das folgende besser deutlich:
der veranstalter der parade im interview. schon aufschlussreich.
hier eine aussage zum "panikforscher" schreckenberg (der inzwischen sagte, er habe das gelände selbst nie gesehen...):
"Ich hatte beruflich schon mit Schreckenberg (auf dem Gebiet der Verkehrssteuerung) zu tun. Ein arroganter, praxisferner Mensch, der seine offensichtlich absurden, schlichtweg falschen und nicht funktionierenden Modelle (er bildet mikroskopische Situationen makroskopisch ab) auf schärfste verteidigt und aufgrund des richtigen Parteibuchs auch durchsetzt. Seine jetzigen Aussagen kenne ich genau:
1) nicht das Modell hat versagt, nur die Variable Mensch hat nicht reagiert wie vom Modell gefordert.
2) Die Ursache war daher nicht sein unfehlbares Konzept, sondern das Nichtmodellgemäße Verhalten der dummen Raver.
3) Das Modell ist ungeeignet? Was wollen sie überhaupt? Das Modell liefert doch die geforderten Größen! (O-Ton!)"
DAS sind angehörige der funktionseliten! und so kennen wir sie auch - die mentalität derer in duisburg ist für mich von derjenigen zb. im golf von mexico nicht allzusehr verschieden.
zum wesen und verhalten vieler besucherInnen sowie zur rolle der polizei wäre nochmal gesondert was zu schreiben, auch dort gibt es imo anteile, die mit beigetragen haben. aber primär lassen sich meiner meinung nach z.zt. wirklich nur die oben genannten als verantwortlich begreifen.
Daß im Kapitalismus "Vergnügen" und "Lebensfreude" durchkapitalisiert sind, wissen wir.
Nobody expects the Spanish Inquisition
Habe mich jedenfalls köstlich amüsiert, als die Projektionswand, die du errichtet hast, immer höher gegen den Himmel gewachsen ist. Der Beweis ist jedenfalls gelungen.
Zu W-day: verbrennt sie als Hexe.
@monoma: und ich dachte, ich sei hier der Verschwörungstheoretiker. Aber ich lege noch eins drauf: wer könnte denn von den Ereignissen profitieren? Wer wird das instrumentalisieren? Was wird in den nächsten Wochen als Konsequenz aus dem Vorfall behauptet, verkündet und beschlossen werden? Abschaffung der Parade und sämtlicher ähnlicher Veranstaltungen? Wem kommt das zupass? Leuten, die froh sind, wenn das Volk zuhause sitzt und die Füße stillhält?
@sansculotte
1. städtische politiker und ihr beamteter anhang einer u.a. im zuge der wirtschaftskrise pleite gegangenen stadt werden von einem veranstalter mit €-zeichen in den augen davon überzeugt, dass dieses event für sie nur positiv sein kann. v.a. in sachen imagepolierung - und für den örtlichen einzelhandel bleiben auch noch ein paar krümel hängen. dazu hat die parade - imo seit langer zeit unberechtigterweise - offensichtlich noch den ruf, ein wirklich hippes ding zu sein, frisch und jugendlich.
2. die tatsache, dass eine nachbarstadt ähnlicher größe (bochum) die geschichte im letzten jahr aus, wie inzwischen sichtbar ist, sehr guten gründen abgelehnt hat, heizt das seltsame lokalpatriotische konkurrenzdenken an.
3. mit der zeit wird das alles zu einem selbstläufer, bei dem sich die beteiligten in einem gestrüpp aus den forderungen des veranstalters und dem druck, die eigene reputation erhalten und die eigenen großmäuligen versprechungen aufrechterhalten zu müssen, verstricken.
4. bis auf ein paar (!) leute bei polizei und feuerwehr hat offensichtlich niemand eine ahnung, was so eine parade bedeutet, wie sie real aussieht und auf was man sich da als verantwortliche instanzen vorbereiten muss.
5. aus obigen grund kommt es zu klassischen fehleinschätzungen der lage im vorfeld, die dann zu falschen einschätzungen führen. kombiniert mit der gier des veranstalters (die u.a. für die umzäunung verantwortlich ist), führt das fast schon zwangsläufig zu fehlplanungen aller art - die dickste dabei überhaupt ist diejenige, zu glauben, dass die stadt und das avisierte gelände überhaupt ernsthaft geeignet sein könnten.
6. nun ist das kind in den brunnen gefallen, und die versammelte inkompetenz (heute bei der gemeinsamen pressekonferenz zu bewundern) schwitzt bei der vorstellung, all ihre kleinen und großen fehler könnten für sie persönlich irgendwelche ernsthafte konsequenzen nach sich ziehen. darum wird schöngeredet, ausgewichen, und nach meinem eindruck teils auch einfach schlicht gelogen.
wo bitte ist da die verschwörung? es ist eher die banalität der dummheit von leuten, wie sie heute allüberall in institutionellen und privatwirtschaftlichen strukturen hocken. das peter-prinzip bei der arbeit, gefördert von allseits passenden rahmenbedingungen.
mörderische dummheit.
One Step Beyond
Betrachten wir doch die Entwicklung: zuerst wird die Veranstaltung aus Berlin hinausgeekelt, dann wird die Veranstaltungsfrequenz immer schütterer (in den letzten sechs Jahren drei Mal nicht stattgefunden) und die alternativen Veranstaltungsorte im Ruhrgebiet brechen auch weg.
Was kann man mit dieser Parade wohl anstellen? Für irgendwelche Polizeiübungen lässt sich das Ding nicht nutzen, weil es nirgendwo weit und breit einen schwarzen Block oder ähnliche Betätigungsfelder für Sondereinsatzkommandos gibt. Die Sache ist eigentlich unnötig wie ein Kropf.
Hinzu kommen eine systemische Jugend- und Lebensfeindlichkeit, die auch dazu führt, dass die Organisation der Masse aus der Perpsektive des Viehtreibens erfolgt, und Umfeldrahmenbedingungen, wie du sie geschildert hast, nämlich Finanznöte und Gewinndenke.
Zum Glück findet sich eine inkompetente Stadtverwaltung, die ein Gelände für 500.000 Menschen zur Verfügung stellt. Ein schierer Wahnsinn, bedenkt man, dass die Parade in den letzten Jahren nie unter 1 Mio. Teilnehmer gehabt hat. Diese Fehlkalkulation, die Logistik der Veranstaltung, die Organisation der An- und Abzugswege (oder soll man sagen: des einzigen An- und Abzugweges), all das kann man fast schon als boshaft bezeichnen, nach dem Motto: "wenn was passiert, soll's uns auch recht sein."
Da ist mehr Sabotage dahinter als wir wahrhaben wollen.
Requiem für Wednesday
http://www.youtube.com/watch?v=YIpY0zx460E&feature=related
Danke,
Aber wenn wir schon nach den Schuldigen suchen, dann sollten wir uns nicht mit halben Sachen zufrieden geben, weshalb mE der Beitrag auch zu kurz greift.
Wenn ich die Urheber der Katastrophe benennen soll, dann verweise ich darauf, dass der ganze Rave ohne die entsprechenden behördlichen Bewilligungen nicht stattfinden würde.
Über allem thront also das Bundesinnenministerium und das Innenministerium des Landes ...
... das es wahrscheinlich wieder so hindeichseln wird, dass der Fokus der Aufmerksamkeit auf die Veranstalter, die Raver, die Stadtverwaltung, die Polizisten vor Ort gelenkt wird. Nicht aber auf die Schreibtischtäter im eigenen Haus, die es gekonnt verstanden haben, die verschiedenen Interessenslagen gegeneinander auszuspielen bzw. für ihre Zwecke zu nutzen und zu einem explosiven Mix zu verrühren.
Jeder Tag ein Lebewohl...
Das kurze Stück ist aus Lens' "Flamma Flamma", ein Requiem, aus dem soweit ich mitbekommen habe nur "Deliciae meae" einige Bekanntheit erlangte. Ein zauberhaft zartes Lied, hier kann man es hören:
http://www.filestube.com/0b128f72441edd2a03e9/details.html
Kennst Du das Requiem von Cherubini? Mich ärgert manchmal, wieviel wunderbarste Musik aus Religiösität entstand; kann man sie als Atheist denn wirklich geniessen? :-D
> Aber wenn wir schon nach den Schuldigen suchen
Die Schuldfrage bringt mich immer zur Systemfrage.
Ciao
W.
Nein, hab ich bislang noch nicht für mich entdeckt. Vielenvielen Dank für den Hinweis (sry, dass ich dzt mit leeren Händen da stehe)!
>Mich ärgert manchmal, wieviel wunderbarste Musik aus Religiösität entstand
Bei Requien kann ich noch am ehesten darüber hinwegsehen, weil da mE die Konfrontation mit dem Tod im Vordergrund steht und die kann man ehrlich, innig und erschüttert auch ohne Rückbindung zu Glaubensgemeinschaften erfahren (woraus auch gute Musik entstehen kann ;-). Wobei ich nicht weiß, wie "religiös" zb. Nicolas Lens ist.
>Die Schuldfrage bringt mich immer zur Systemfrage
Ja, früher hab ich auch zur Ansicht geneigt, dass der überwiegende Teil der Menschen im Grunde Opfer systemischer Zwänge und Umstände ist. Aber heute weiß ich mehr als mir lieb ist, dass da draussen ein paar wirklich ausgemachte Psychopathen herumlaufen und da wird die Schuldfrage wieder seeehr persönlich. ;-)
lg, s
Nachtrag: wobei mir schon klar ist, dass es (aus den hier im blog sehr schön herausgearbeiteten Gründen) keine Veranlassung (keinen hinreichenden Grund) gibt, Psychopathen freien Willen - eine Voraussetzung für Schuld - zuzuschreiben. Nennen wir es daher eine aus der Faktizität ihres Handelns enstehende Verursacherveranwortung - mit dem Wissen, dass wir mit einem Konstrukt arbeiten.