notiz: katastrophe mit ansage - loveparade [3. update, 27.07.10]

nein, das war kein "gewöhnlicher" unfall, wie er auf veranstaltungen dieser größenordnung auch bei bester planung immer wieder mal vorkommen kann. in diesem fall gibt es inzwischen immer mehr indizien für ein multidimensionales und möglicherweise mutwilliges versagen auf mehreren ebenen - stadt, behörden und veranstalter. um das nachzuvollziehen, lese man sich sorgfältig zb. nicht nur diesen artikel vom 20. juli durch, sondern auch und vor allem die zugehörigen kommentare, in denen fast haargenau der heutige verlauf schon geschildert wurde.

motive dafür, diese geschichte - bochum hatte letztes jahr, glaube ich, aus der einsicht heraus, für eine veranstaltung dieses kalibers schlicht nicht die infrastruktur zu haben, auf die durchführung verzichtet - dann doch um, wie heute zu sehen ist, so ziemlich jeden preis in duisburg durchzuführen, könnten etwas mit der situation zu tun haben, die
hier in den krisennews 14 ziemlich in der mitte geschildert ist. duisburg war und ist faktisch pleite, und es ist nicht allzu abwegig anzunehmen, dass die vorstellung konsumierender massen plus die möglichkeit einer ordentlichen selbstdarstellung / imagepolierung wie üblich grundsätzliche bedenken hinweggefegt hat.

18 19 tote und dutzende schwer- und leichtverletzte als letzter stand - kein wunder, dass die behördlich verantwortlichen bereits rückzugslinien basteln ("keine panik im tunnel, kein fehlverhalten der polizei, keine überfüllung des geländes, die opfer haben unbefugt verbotene wege genommen" - so einige gesammelte aussagen dieses abends aus tv und presse). bei der vielzahl von augenzeugenberichten werden wir sehen, ob die herrschaften damit durchkommen. vermutlich wird´s wieder auf niedere chargen als sündenböcke hinauslaufen...

*

edit: das folgende möchte ich dann doch nicht in den kommentaren versacken lassen - wenn sich
das als real herausstellen sollte ...

(...) "Wie SPIEGEL ONLINE erfuhr, wurden bei der Bundespolizei inzwischen sämtliche Unterlagen zur Love Parade - Einsatzbefehle, Lagemeldungen, Karten - von den Computern der Beamten sowie aus deren E-Mail-Accounts gelöscht. "Da kam sehr schnell der ganz große Staubsauger", sagte ein Beamter, der sogar eine konzertierte "Vertuschungsaktion" im Gang wähnt." (...)

... dann erhalten nicht nur die in den letzten stunden zunehmenden massiven vorwürfe seitens der polizeigewerkschaft gegen veranstalter und auch die stadt ein interessantes g´schmäckle, sondern es stellt sich auch die frage, welche instanz da überhaupt in der lage sein sollte, so etwas wie wirkungsvolle ermittlungen zu führen - auch gegen behörden und teile der polizei. ich glaube, ich kann mir das ergebnis dieser ermittlungen schon jetzt lebhaft vorstellen...

und noch ein edit: obiger spon-bericht wurde sehr schnell verbreitet, und auch sehr schnell von der bundespolizei dementiert - jetzt schreibt spon in einem nachtrag das folgende:

"In einer ersten Version dieses Artikels hieß es, von Rechnern der Bundespolizei seien sämtliche Unterlagen zur Love Parade gelöscht worden. Dies ist nach unseren Recherchen auch der Fall - bei mindestens einer Dienststelle, aber nicht unbedingt flächendeckend bei der gesamten Bundespolizei."

*

edit am 26.07.: weil ich gerade über zwei dokumentarische materialien gestolpert bin, ergänze ich mal hier: einmal wäre da der bericht einer augenzeugin, der unten in einem
kommentar thema ist. dazu passen dann auch folgende private fotos:

-
dieses hier dürfte den hauptsächlichen bereich der katastrophe erfassen, in dem sich auch - weiter nach rechts zur treppe (nicht auf dem bild) hin die oben erwähnte augenzeugin befunden hat. die sichtbare rote werbetafel wird in etlichen augenzeugenberichten ebenfalls erwähnt.

laut der bisherigen offiziellen aussagen müssten an der da sichtbaren tunnelwand auch die ominösen kletterversuche stattgefunden haben - ich finde das, was zu sehen ist, sehr deutlich - an einer solchen wand bzw. den kleineren reklametafeln klettert man nicht mal eben aus jux hoch, oder um schneller irgendwo zu sein (wie es diese offiziellen aussagen suggerieren), sondern das sieht nach absolutem notklettern aus. abstürze verwundern mich da ebenfalls nicht.

- das
darauf folgende foto zeigt dann diesen bereich im geräumten zustand, und es sind sieben oder acht bedeckte körper zu sehen. alle von der wand gefallen? schwere rückenmarks- und/oder schädelverletzungen jedenfalls, wie sie als erste aussagen von ärzten zu den toten im umlauf sind, kann ich mir auch als resultat massiver (und durchaus unfreiwilliger) tritte vorstellen. wer in so einer menge fällt, kommt mit einiger wahrscheinlichkeit nicht wieder hoch.

es kursieren übrigens auch etliche augenzeugenberichte, die von einigen toten im tunnel selbst berichten - und zwar nicht säuberlich aufgereiht, wie es vielleicht zu erwarten wäre, wenn die leichen erstmal an einen etwas geschützteren ort gebracht worden wären.

jedenfalls schätze ich, dass das gerede von "individuellem fehlverhalten", wie es der oberbürgermeister von duisburg gestern in die welt setzte, aus keiner perspektive wirklich haltbar ist. erstmal ist fraglich, ob wirklich alle toten beim bzw. durch das klettern gestorben sind. und selbst wenn, wäre das klettern wie schon erwähnt deutlich (!) als versuch in panik und todesangst zu begreifen, einer echten falle entkommen zu wollen.

*

noch ein trauriges
update:

"Bei der Katastrophe während der der Love Parade sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Duisburg deutlich mehr Menschen verletzt worden als zunächst angenommen. Die Staatsanwaltschaft bezifferte ihre Zahl am Montag auf mehr als 500. (...) 43 Menschen befänden sich noch im Krankenhaus, ein Opfer schwebe in Lebensgefahr." (...)

und mir scheint auch einiges darauf hinzudeuten, dass in der stadt duisburg selbst jetzt noch andere dinge eine rolle spielen, für die die katastrophe eine art trigger darstellt - der regelrechte
wutausbruch einer empörten menschenmenge gestern abend am ort des geschehens gegen den oberbürgermeister ist bemerkenswert:

(...) "Dort traf ihn die Wut der Trauernden mit voller Wucht - ein Mann soll ihn sogar mit Müll beworfen haben. Die restlichen Anwesenden sollen eine Traube um den Bürgermeister geildet und ihren Unmut mit Buh-Rufen und Beschimpfungen kundgetan haben.

Ein Leibwächter brachte den 55-Jährigen schließlich vor den etwa 120 Menschen in Sicherheit. Er flüchtete in seinem Dienstwagen." (...)


der bericht wurde inzwischen vom ob selbst bestätigt.

*

edit am 27.07.: ach, welch´überraschung:
Alle Opfer wurden zu Tode gequetscht.

ich hatte ja weiter oben schon meine skepsis bezgl. der version von den stürzen (hoffentlich) sichtbar werden lassen; aber das am sonntag gleich von drei seiten - nämlich stadt, polizei und "panikforscher" schreckenberg - derart massiv im brustton der überzeugung - ja nun, gelogen wurde (dazu eine lüge, die implizit die toten selbst für "fehlverhalten" verantwortlich machte), ist selbst im zynismusmodus, in dem ich mich gerade immer im angesicht der zustände befinde, schwer erträglich. warum ich das ein lüge nenne? entweder die herrschaften wussten an dem tag absolut noch nichts über die tatsächliche todesursache, dann ist das zumindest ein widerwärtiger versuch gewesen, sich selbst präventiv aus der schußlinie zu nehmen. aber ich erinnere mich an die auch oben zitierten "ärztlichen aussagen", von denen ich inzwischen gerne mal wissen würde, welcher arzt tatsächlich soetwas wann und wo gesagt hat. wer bereits sonntag tatsächlich "rückenmarksverletzungen" diagnostiziert hat, sollte ja wohl kaum nicht in der lage sein, massive quetschungen im brustbreich auch wahrzunehmen. mein gefühl ist dazu deutlich: der oder die zitierten ärzte befanden sich mit einiger wahrscheinlichkeit einzig im kopf der herren... oder sie haben vorläufige ärztliche aussagen in ihrem sinne gedeutet.
oder aber auch: sie wussten direkt bei ihren öffentlichen aussagen, dass sie da nicht die wahrheit erzählen. kann mich nicht entscheiden, was ich schlimmer finden würde.

die oben verlinkte aussage einer augenzeugin wird dadurch im großen und ganzen verifiziert. ebenso ist bis jetzt kein mir bekanntes video aufgetaucht, auf denen die angeblichen stürze zu sehen wären - bei der ballung von kameras an dem tag dort eh schon ein wunder für sich.

*

der oberbürgermeister kommt inzwischen nicht nur politisch, sondern auch persönlich massiv unter druck: es gibt offene
morddrohungen, aufgrund derer er und seine familie erst mal abgetaucht sind. ich hatte ja schon nach dem angriff einer wütenden menge auf ihn am sonntagabend das gefühl, dass die katastrophe zumindest in duisburg selbst auch als eine art trigger für ganz anderes wirkt, und das verstärkt sich bei mir gerade - es könnte sein, dass die durch die parade sichtbar werdenden strukturen der (kommunal-)politik nicht nur in duisburg, sondern auch im ruhrgebiet insgesamt, eher die spitze eines eisbergs darstellen. und für viele leute offenbar das faß jetzt endgültig übergelaufen ist. der klüngel (nicht nur der kölner) ist seit jahrzehnten legendär, und nach eben diesem sieht es im zusammenhang mit der katastrophe aus.

vor dem hintergrund wird es auch interessant sein zu beobachten, wie sich eine für donnerstag angesetzte
demonstration vor dem duisburger rathaus entwickelt - gerüchte darüber gab es schon seit zwei tagen, aber inzwischen wird offen mobilisiert - anscheinend von nicht näher beschriebenen privatpersonen. in dem zusammenhang sind auch die kommentare unter den beiden eben verlinkten artikeln interessant, weil sie teils ein maß an wut und verachtung widerspiegeln, welches ich mir nicht alleine aus der katastrophe erklären kann, schon gar nicht bei leuten, die aller wahrscheinlichkeit mehrheitlich nicht direkt betroffen sind.

*

weil ich hier jetzt öfter aus dem portal "der westen" der "westdeutschen allgemeinen" zitiert habe, möchte ich auch nicht unterschlagen, dass die massive contra-berichterstattung, die jetzt im nachhinein aus dieser ecke gegen alle befürworter der parade stattfindet, eine erstklassige 180°-wendung darstellt - vor der parade nämlich pfiff nicht nur die "waz", sondern so ziemlich alle relevanten ruhrgebietsmedien, aus einem
ganz anderen loch:

(...) "Als führende Regionalzeitung legte sich auch die Westdeutsche Allgemeine (WAZ) ins Zeug. Würde die Loveparade von der Duisburger Stadtverwaltung um CDU-Oberbürgermeister Adolf Sauerland "ausgerechnet im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt wieder abgeblasen, wäre es peinlich für das Revier", kommentierte die WAZ. Und nachdem Sauerlands Stadtverwaltung aller Sicherheitsbedenken zum Trotz grünes Licht gab, lief die Werbemaschine richtig an: "So geil ravt die Loveparade", schrieb Bild und zeigte knapp bekleidete Technofans. (...)

Bis zur Katastrophe dürfte die Duisburger Stadtverwaltung das Gefühl gehabt haben, alles richtig zu machen. Zudem hatten die Bürokraten wohl das Schicksal des ehemaligen Bochumer Polizeipräsidenten Thomas Wenner vor Augen, der sich 2009 mit seinen Sicherheitsbedenken durchgesetzt hatte und daraufhin als Bedenkenträger abgekanzelt wurde. "So richtig peinlich" sei die Absage, befand die WAZ-Gruppe damals: "Bochum reißt die ganze Region mit rein. Wie stehen wir jetzt da?" (...)


die "waz" und auch "rp-online" haben in den letzten tagen eine relativ gute und vor allem aggressive (im sinne von fordernd) berichterstattung gefahren (und ich habe nicht das gefühl, dass das primär zur selbstentlastung dient - kann mich natürlich aber auch täuschen), aber gerade bei der ersteren wäre ein eigenes eingeständnis der miesen rolle vor dem tödlichen samstag auch überfällig.

*

jedenfalls bis hierhin alles in allem ein gesellschaftliches lehrstück allererster güte - es ist ein bodenloser abgrund sichtbar. wobei ich inzwischen das gefühl habe, immer genau schauen zu müssen, wohin der nächste schritt geht - es wimmelt hier ja nur von solchen schlünden...
W-Day (Gast) - 25. Jul, 10:05

Keine Panik usf.

Inzwischen geht man allgemein vom "Versagen der Veranstalter" aus und kritisiert zB, daß der Tunnel der einzige Zugang war; wieso setzt Du bei solchen vergleichsweise Kleinigkeiten (es geht hier weder um einen Krieg noch um eine Umweltkatastrophe) Vertuschungsabsichten geradezu voraus? Reine Energieverschwendung...

Ciao
W.

quirinus - 25. Jul, 14:32

@w-day:

Dein Kommentar entspricht genau dem Denken, das zu Desastern wie (nicht nur) in Duisburg führt.

1. Der Tod von mittlerweile 19 Menschen und das damit verbundene Leid für deren Angehörige sowie die schweren Verletzungen einer noch unbekannten zweistelligen Zahl von Menschen unter 1,4 Millionen mögen statstisch betrachtet eine vergleichsweise Kleinigkeit sein, sind jedoch für die Betroffenen ein Weltuntergang.

2. Alles Mögliche in Betracht zu ziehen soll reine Energieverschwendung sein? Ja, so denken auch die Technokraten, die nicht bedacht haben, daß sich Menschen genauso verhalten könnten, wie sie es in Duisburg getan haben. Und noch jedesmal, wo Verantwortliche versagt oder um des Profits willen einen Kollateralschaden in Kauf genommen haben, wurde etwas vertuscht. Das in jedem Fall vorauszusetzen ist keine reine Energieverschwendung, sondern unabdingbar.

3. Hätten die Planer der Loveparade alles Mögliche in Betracht gezogen, wäre es nicht zu dem Desaster gekommen. Das werden nun auch Leute zugeben müssen, die alles nur unter dem Marketingaspekt betrachten. Daß (bis jetzt:) 19 Menschen gestorben und unzählige andere für ihr gesamtes Leben gezeichnet sind, mag ihnen insgeheim gleichgültig sein. Doch die Loveparade als Werbeplattform ist nun dahin, das Image des Hauptsponsors wie der Stadt Duisburg und der Veranstaltungsreihe Ruhr 2010 ist schwer beschädigt und diverse Karrieren in Politik & Verwaltung nicht minder. Auch der gute Ruf des (nomen est omen:) Panikforschers Schreckenberg ist erheblich lädiert.

4. Reine Energieverschwendung... Das werden manche gesagt haben, als sie die Warnungen hörten, die es vor dem MEGA-EVENT auch seitens der Polizei gegeben hat; siehe hier. Und genau diese Leute werden nun alles tun, um ihre Pöstchen zu behalten. Dazu gehört, daß schon manche jetzt sagen, das Sicherungssystem habe perfekt funktioniert, nur hätten sich eben einige Menschen nicht an die Spielregeln gehalten. Vgl. hierzu auch dies.

5. Ist Empathie für dich auch reine Energieverschwendung? Es scheint so.
Wednesday - 25. Jul, 16:57

Ey, hättest Profiler werden sollen, Q., aus ein paar müden Zeilen so einen Quark zu quirlen, alle Achtung. Bist Pädagoge, stimmt's? Oder Streetworker...
monoma - 25. Jul, 16:57

zum warum...

...das kann ich dir sagen: weil nach recht kurzer recherche so ziemlich alles danach aussieht, als wäre das desaster ein ergebnis aus a) profilierungssüchtigen lokalpolitikern, denen in ihrer insolventen stadt das wasser bis zum hals steht und b) veranstaltern, die das ganze event inzwischen unverblümt als reine melkkuh begriffen haben und demgemäß auch den entsprechenden umgang mit ihrer klientel an den tag legen. und beides zusammen scheint mir durchaus typisch zu sein für diverse entwicklungen diser zeit.

klar, von einer bestimmten perspektive aus kann ich sagen: "peanuts", und dazu auch noch völlig idiotische, im vergleich mit den globalen desastern. aber für mich scheint hier eine bestimmte mentalität im hintergrund durch, die ich durchaus repräsentativ finde - bis hin zum umstand, dass nicht nur die offizielle, sondern auch viele private partys in duisburg gestern noch stunden später weitergingen, als wäre nichts gewesen. die begründung am ort selbst, nicht sofort und plötzlich schluß zu machen und den hunderttausenden zu erzählen "so, das war´s, wir haben eine massenpanik mit mehreren toten und ihr geht jetzt bitte nach hause", kann ich sogar noch nachvollziehen. aber warum es zeitlich weit später
immer noch hieß "the show must go on" - ?

*

was ich weiter oben meine, wird vielleicht durch das folgende besser deutlich:

der veranstalter der parade im interview. schon aufschlussreich.

hier eine aussage zum "panikforscher" schreckenberg (der inzwischen sagte, er habe das gelände selbst nie gesehen...):

"Ich hatte beruflich schon mit Schreckenberg (auf dem Gebiet der Verkehrssteuerung) zu tun. Ein arroganter, praxisferner Mensch, der seine offensichtlich absurden, schlichtweg falschen und nicht funktionierenden Modelle (er bildet mikroskopische Situationen makroskopisch ab) auf schärfste verteidigt und aufgrund des richtigen Parteibuchs auch durchsetzt. Seine jetzigen Aussagen kenne ich genau:

1) nicht das Modell hat versagt, nur die Variable Mensch hat nicht reagiert wie vom Modell gefordert.
2) Die Ursache war daher nicht sein unfehlbares Konzept, sondern das Nichtmodellgemäße Verhalten der dummen Raver.
3) Das Modell ist ungeeignet? Was wollen sie überhaupt? Das Modell liefert doch die geforderten Größen! (O-Ton!)"


DAS sind angehörige der funktionseliten! und so kennen wir sie auch - die mentalität derer in duisburg ist für mich von derjenigen zb. im golf von mexico nicht allzusehr verschieden.

zum wesen und verhalten vieler besucherInnen sowie zur rolle der polizei wäre nochmal gesondert was zu schreiben, auch dort gibt es imo anteile, die mit beigetragen haben. aber primär lassen sich meiner meinung nach z.zt. wirklich nur die oben genannten als verantwortlich begreifen.
Wednesday - 25. Jul, 17:09

Ja, und? Inzwischen, wie anfangs geschrieben, gibt es zahlreiche Stimmen, ua die der Polizei, die die Veranstalter kritisieren usf. Nix mit "die Raver sind schuld" usf.
Daß im Kapitalismus "Vergnügen" und "Lebensfreude" durchkapitalisiert sind, wissen wir.
sansculotte - 25. Jul, 17:21

Nobody expects the Spanish Inquisition

Und doch ist sie zur Stelle, wenn man sie gerade nicht braucht, nicht wahr Quirinus? Ich denke, ich werde dich fortan In-Quirinus nennen.

Habe mich jedenfalls köstlich amüsiert, als die Projektionswand, die du errichtet hast, immer höher gegen den Himmel gewachsen ist. Der Beweis ist jedenfalls gelungen.

Zu W-day: verbrennt sie als Hexe.

@monoma: und ich dachte, ich sei hier der Verschwörungstheoretiker. Aber ich lege noch eins drauf: wer könnte denn von den Ereignissen profitieren? Wer wird das instrumentalisieren? Was wird in den nächsten Wochen als Konsequenz aus dem Vorfall behauptet, verkündet und beschlossen werden? Abschaffung der Parade und sämtlicher ähnlicher Veranstaltungen? Wem kommt das zupass? Leuten, die froh sind, wenn das Volk zuhause sitzt und die Füße stillhält?
monoma - 25. Jul, 17:46

@sansculotte

wo habe ich denn eine verschwörungstheorie gezeichnet? so mysteriös finde ich die sache dann doch nicht:

1. städtische politiker und ihr beamteter anhang einer u.a. im zuge der wirtschaftskrise pleite gegangenen stadt werden von einem veranstalter mit €-zeichen in den augen davon überzeugt, dass dieses event für sie nur positiv sein kann. v.a. in sachen imagepolierung - und für den örtlichen einzelhandel bleiben auch noch ein paar krümel hängen. dazu hat die parade - imo seit langer zeit unberechtigterweise - offensichtlich noch den ruf, ein wirklich hippes ding zu sein, frisch und jugendlich.

2. die tatsache, dass eine nachbarstadt ähnlicher größe (bochum) die geschichte im letzten jahr aus, wie inzwischen sichtbar ist, sehr guten gründen abgelehnt hat, heizt das seltsame lokalpatriotische konkurrenzdenken an.

3. mit der zeit wird das alles zu einem selbstläufer, bei dem sich die beteiligten in einem gestrüpp aus den forderungen des veranstalters und dem druck, die eigene reputation erhalten und die eigenen großmäuligen versprechungen aufrechterhalten zu müssen, verstricken.

4. bis auf ein paar (!) leute bei polizei und feuerwehr hat offensichtlich niemand eine ahnung, was so eine parade bedeutet, wie sie real aussieht und auf was man sich da als verantwortliche instanzen vorbereiten muss.

5. aus obigen grund kommt es zu klassischen fehleinschätzungen der lage im vorfeld, die dann zu falschen einschätzungen führen. kombiniert mit der gier des veranstalters (die u.a. für die umzäunung verantwortlich ist), führt das fast schon zwangsläufig zu fehlplanungen aller art - die dickste dabei überhaupt ist diejenige, zu glauben, dass die stadt und das avisierte gelände überhaupt ernsthaft geeignet sein könnten.

6. nun ist das kind in den brunnen gefallen, und die versammelte inkompetenz (heute bei der gemeinsamen pressekonferenz zu bewundern) schwitzt bei der vorstellung, all ihre kleinen und großen fehler könnten für sie persönlich irgendwelche ernsthafte konsequenzen nach sich ziehen. darum wird schöngeredet, ausgewichen, und nach meinem eindruck teils auch einfach schlicht gelogen.

wo bitte ist da die verschwörung? es ist eher die banalität der dummheit von leuten, wie sie heute allüberall in institutionellen und privatwirtschaftlichen strukturen hocken. das peter-prinzip bei der arbeit, gefördert von allseits passenden rahmenbedingungen.

mörderische dummheit.
sansculotte - 25. Jul, 18:07

One Step Beyond

Der Vorwurf der Verschwörungstheorie war ironisch gemeint. Ich gehe aber in der Tat noch einen Schritt weiter und behaupte: man will die Parade nicht.

Betrachten wir doch die Entwicklung: zuerst wird die Veranstaltung aus Berlin hinausgeekelt, dann wird die Veranstaltungsfrequenz immer schütterer (in den letzten sechs Jahren drei Mal nicht stattgefunden) und die alternativen Veranstaltungsorte im Ruhrgebiet brechen auch weg.

Was kann man mit dieser Parade wohl anstellen? Für irgendwelche Polizeiübungen lässt sich das Ding nicht nutzen, weil es nirgendwo weit und breit einen schwarzen Block oder ähnliche Betätigungsfelder für Sondereinsatzkommandos gibt. Die Sache ist eigentlich unnötig wie ein Kropf.

Hinzu kommen eine systemische Jugend- und Lebensfeindlichkeit, die auch dazu führt, dass die Organisation der Masse aus der Perpsektive des Viehtreibens erfolgt, und Umfeldrahmenbedingungen, wie du sie geschildert hast, nämlich Finanznöte und Gewinndenke.

Zum Glück findet sich eine inkompetente Stadtverwaltung, die ein Gelände für 500.000 Menschen zur Verfügung stellt. Ein schierer Wahnsinn, bedenkt man, dass die Parade in den letzten Jahren nie unter 1 Mio. Teilnehmer gehabt hat. Diese Fehlkalkulation, die Logistik der Veranstaltung, die Organisation der An- und Abzugswege (oder soll man sagen: des einzigen An- und Abzugweges), all das kann man fast schon als boshaft bezeichnen, nach dem Motto: "wenn was passiert, soll's uns auch recht sein."

Da ist mehr Sabotage dahinter als wir wahrhaben wollen.
W.Day (Gast) - 25. Jul, 18:27

Requiem für Wednesday

sansculotte - 25. Jul, 18:40

Danke,

liebe W-day, sehr expressives Video. Nur um die Missverständnisse zu vergrößern: im Prinzip geb ich dir ja recht, was deine erste Reaktion auf Mos Beitrag betrifft.

Aber wenn wir schon nach den Schuldigen suchen, dann sollten wir uns nicht mit halben Sachen zufrieden geben, weshalb mE der Beitrag auch zu kurz greift.

Wenn ich die Urheber der Katastrophe benennen soll, dann verweise ich darauf, dass der ganze Rave ohne die entsprechenden behördlichen Bewilligungen nicht stattfinden würde.

Über allem thront also das Bundesinnenministerium und das Innenministerium des Landes ...

... das es wahrscheinlich wieder so hindeichseln wird, dass der Fokus der Aufmerksamkeit auf die Veranstalter, die Raver, die Stadtverwaltung, die Polizisten vor Ort gelenkt wird. Nicht aber auf die Schreibtischtäter im eigenen Haus, die es gekonnt verstanden haben, die verschiedenen Interessenslagen gegeneinander auszuspielen bzw. für ihre Zwecke zu nutzen und zu einem explosiven Mix zu verrühren.
Wednesday - 25. Jul, 19:03

Jeder Tag ein Lebewohl...

> Video
Das kurze Stück ist aus Lens' "Flamma Flamma", ein Requiem, aus dem soweit ich mitbekommen habe nur "Deliciae meae" einige Bekanntheit erlangte. Ein zauberhaft zartes Lied, hier kann man es hören:
http://www.filestube.com/0b128f72441edd2a03e9/details.html

Kennst Du das Requiem von Cherubini? Mich ärgert manchmal, wieviel wunderbarste Musik aus Religiösität entstand; kann man sie als Atheist denn wirklich geniessen? :-D

> Aber wenn wir schon nach den Schuldigen suchen
Die Schuldfrage bringt mich immer zur Systemfrage.

Ciao
W.
sansculotte - 25. Jul, 20:21

>Kennst Du das Requiem von Cherubini?

Nein, hab ich bislang noch nicht für mich entdeckt. Vielenvielen Dank für den Hinweis (sry, dass ich dzt mit leeren Händen da stehe)!

>Mich ärgert manchmal, wieviel wunderbarste Musik aus Religiösität entstand

Bei Requien kann ich noch am ehesten darüber hinwegsehen, weil da mE die Konfrontation mit dem Tod im Vordergrund steht und die kann man ehrlich, innig und erschüttert auch ohne Rückbindung zu Glaubensgemeinschaften erfahren (woraus auch gute Musik entstehen kann ;-). Wobei ich nicht weiß, wie "religiös" zb. Nicolas Lens ist.

>Die Schuldfrage bringt mich immer zur Systemfrage

Ja, früher hab ich auch zur Ansicht geneigt, dass der überwiegende Teil der Menschen im Grunde Opfer systemischer Zwänge und Umstände ist. Aber heute weiß ich mehr als mir lieb ist, dass da draussen ein paar wirklich ausgemachte Psychopathen herumlaufen und da wird die Schuldfrage wieder seeehr persönlich. ;-)

lg, s

Nachtrag: wobei mir schon klar ist, dass es (aus den hier im blog sehr schön herausgearbeiteten Gründen) keine Veranlassung (keinen hinreichenden Grund) gibt, Psychopathen freien Willen - eine Voraussetzung für Schuld - zuzuschreiben. Nennen wir es daher eine aus der Faktizität ihres Handelns enstehende Verursacherveranwortung - mit dem Wissen, dass wir mit einem Konstrukt arbeiten.
monoma - 25. Jul, 21:54

@sansculotte

(ich mache mal einen neuen strang auf)

"Über allem thront also das Bundesinnenministerium und das Innenministerium des Landes ..."

dieser satz erhält vor dem hintergrund der im update erwähnten löschaktion der bundespolizei einen interessanten bzw. unheilvollen unterton - trotzdem würde ich nicht soweit gehen wollen, das ganze als quasi "geplantes" sabotagemanöver zwecks eliminierung von massenveranstaltungen überhaupt zu betrachten (aus der damit implizit verbundenen logik hätte irgendein ominöser terroranschlag gegen ein "public viewing" während der wm mehr "sinn" gemacht und zugleich die möglichkeit gegeben, das gesamte notstandsarsenal auszupacken).

ich würde ja eher in die richtung parteienfilz/seilschaften schauen (das ruhrgebiet ist berühmt dafür) - plus eigene anteile von versagen auf allen möglichen beteiligten ebenen.

wobei: für die bundespolizei ist das bundesinnenministerium zuständig - aber vielleicht wollten sich hier auch nur ein paar direkt involvierte höhere dienstgrade den rücken frei machen?

jedenfalls ein lehrbeispiel dafür, wie verschwörungstheorien dann regelrecht gezüchtet werden - und in diesem fall sogar nachvollziehbar.

monoma - 26. Jul, 14:53

nachtrag: verhalten der bundespolizei

was ich oben im zweitletzten absatz geschrieben hatte, wird etwas plausibler, wenn man sich hier den vorletzten audiobericht einer 22jährigen augenzeugin anhört, die direkt im geschehen vor der rampe am tunnelausgang steckte und sich per kletterei retten konnte - ich weiß nicht, wie lange der online bleibt, darum hier in stichworten:

- anfangs "normales" gedränge, welches innerhalb einer viertelstunde zusehends bedrohlicher wurde
- erste menschen kollabieren
- absolut keine bewegungsmöglichkeiten
- entscheidend: polizei, und zwar meines wissens an der stelle bundespolizei, schaut von weiter oben zu und hilft vereinzelt leuten, um heraufzukommen. aber: trotz vielfacher bitten werden die seitlichen ausgänge nicht von der polizei geöffnet. stattdessen bespritzen die beamten die eingeklemmten menschen von oben mit apfelschorle... (die augenzeugin meinte, das hätte für aggressionen gesorgt - nachvollziehbar)
- ihre wertung: kein "unfall", auch keine klettereien, um "irgendwie schneller aufs gelände" zu kommen, sondern reine überlebensmaßnahmen. und: zumindest an dieser stelle klares fehlverhalten der "ordnungskräfte".

so deutlich war das bisher kaum irgendwo zu hören. und das würde auch etwaige löschaktionen der bundespolizei hinterher eine gewisse logik geben.
quirinus - 26. Jul, 13:39

Eliminierung von Massenveranstaltungen?

Mitnichten. Ich habe es im Rahmen eines meiner Jobs seit 6 Jahren mit dem Sponsoring zu tun und weiß, wie wichtig den Sponsoren und der Politik solche Veranstaltungen sind. An die 90 % der Sponsorengelder werden hierzulande in Sport-Events investiert, obwohl es bei großen Sportveranstaltungen immer wieder zu einer Massenpanik mit zahlreichen Toten kommt; von den restlichen 10 % werden hohe Summen in das Sponsoring von Rockfestivals investiert. Die Sponsoren sind durchaus nicht jugendfeindlich, weil sie auf jugendliche Konsumenten angewiesen sind; und die Politiker sind ebenfalls nicht jugendfeindlich, solange es darum geht, die Jugendlichen als Wähler zu gewinnen und sie sich in kontrolliertem Rahmen austoben zu lassen, damit sie nicht auf politisch unerwünschte Gedanken kommen.

Das Ding mit der Loveparade ist den Berliner Politikern einfach zu groß geworden, doch aus Profilierungssucht haben sich die Politiker im Ruhrgebiet eben darauf eingelassen, sie wiederzubeleben, weil sie glaubten, der wirtschaftliche Nutzen werde die Kosten überwiegen. Für die Bundesländer und Kommunen muß es ja immer wieder darum gehen, junge Investoren, Arbeitnehmer und Touristen anzulocken, um ihre Steuereinnahmen zu erhöhen. Dieses langfristige Ziel hat zu der katastrophalen Entscheidung geführt, die Loveparade als Ergänzung zu den Karnevalsumzügen und den CSD-Paraden (Veranstaltungen, die über das Fernsehen noch weitere Millionen erreichen!) ins Ruhrgebiet zu holen und darauf zu vertrauen, daß die dortigen Städte den Menschenandrang schon irgendwie würden verkraften können.

Darüber, daß die Loveparade 2010 wohl die letzte gewesen sein wird, sind viele Politiker und Verwaltungsmenschen gewiß sehr froh. Doch das Ende der Loveparade wird nicht das Ende der jugendorientierten und TV-kompatiblen Massenveranstaltungen sein, solange sie der Wirtschaft und dem Staat genügend Geld einbringen.

sansculotte - 26. Jul, 16:20

Hmm,

ist/war die Loveparade eine ausgewiesen gesponserte Veranstaltung? Oder haben sich die Veranstalter gegen das Sponsoring eher gesperrt? Wie "interessant" war die Parade vom kommerziellen Gesichtspunkt aus (Ehrlich naive Fragen, ich weiß es nicht).

Ansonsten ist dein Bericht über Sponsoring natürlich plausibel.
quirinus - 26. Jul, 16:31

@sansculotte:

Durch den Hauptsponsor McFit wurde die Loveparade ab 2006 überhaupt erst wieder möglich. Siehe hier. Und auch andere Veranstaltungen (bis hin zu den kleinsten) sind der hohen Kosten wegen ohne Sponsoren kaum noch durchzuführen; und wenn ein Sponsor nur 500 € für Werbeflyer & Plakate lockermacht oder einen Lautsprecherwagen stellt. Inzwischen ist (fast) alles komplett durchökonomisiert, und fast alles bis hin zu Demos gegen den Kapitalismus wird von irgendwem als Marketing-Plattform genutzt. Es ist ein Teufelskreis.

sansculotte - 26. Jul, 16:47

@Quirinus

Danke für den informativen Artikel. Dieser Schaller ist doch eher ein Exot und Eigenbrötler, kann es sein, dass er sich unter den etablierten Unternehmen seines Segments (Wellness, Tourismus, Veranstaltungen und Marketing) nicht eben Freunde gemacht hat?
monoma - 26. Jul, 16:52

kleine korrektur

ich würde schaller nicht als sponsor bezeichnen, sondern eher als "eigentümer" (des begriffs). der unselige dr. motto als erstinhaber der diesbezgl. "rechte" hat ihm die verkauft, und dieser kauf sollte sich für schaller natürlich rentieren.

in dem zusammenhang finde ich auch die spekulation plausibel, dass das szenario von duisburg - keine eigentliche parade mehr, sondern bühne(n), security und zäune - u.a. auch präventiv dazu dienen sollte, das publikum daran zu gewöhnen, in naher zukunft dann "ganz regulär" eintritt zu zahlen - anders rechnet sich so ein event nämlich nicht, zumindest für den veranstalter. auch nicht unter marketing-aspekten.

*

noch ein wort zu meiner persönlichen einstellung speziell zur loveparade: ich wäre gerne mal in den frühen 90ern dabei gewesen, als das ganze noch unter der 100.000ender- schwelle stattgefunden hat. danach, sowohl bezgl. der dortigen musik als auch vieler leute - kein interesse mehr.

aber die hemmungslose abzocke der neuzeit dort betrachte ich unabhängig von meinen persönlichen vorlieben als widerlich.
quirinus - 26. Jul, 23:01

@monoma:

Schallers Lopavent GmbH ist Eigentümer der 'Marke', Schallers McFit ist der Hauptsponsor. Viel interessanter aber ist im Zusammenhang dieses Blogs der Panikforscher Schreckenberger. Sieh dir unbedingt einmal dieses Video an. Es handelt sich um eine Liveschaltung des ZDF von heute abend. Darin sagt Schreckenberg wörtlich, es habe "überhaupt kein Fehlverhalten der Besucher" gegeben. Kurz nach dem Unglück aber hat er das gleiche behauptet, was er auch in einem heute erschienenen Interview mit der SZ gesagt hat:
Das Unglück ist nicht passiert, weil es zuvor im Tunnel zu eng und die Masse panisch war, sondern weil einige hinter dem Tunnel versucht haben, schneller auf das Gelände zu gelangen. Sie sind auf eine ungesicherte Treppe gestiegen und in die Menge gestürzt. So hat sich die Masse weiter verdichtet. Die Katastrophe ist nicht durch Panik entstanden, sondern als [Hervorhebung von mir:] Folge einer physikalischen Zwangsläufigkeit. Eine hochverdichtete Masse gerät in Bewegung. Wenn die Leute nicht heruntergestürzt wären, wäre meiner Einschätzung nach nichts passiert. Auslöser war, dass sich einige nicht an die Spielregeln gehalten haben.
Seltsam, daß er das ebenso genau wußte, wie er nicht einmal 48 Stunden später wußte, daß keinerlei Fehlverhalten der Besucher vorliege. Und seltsam vor allem die Art, wie er über lebendige Menschen und deren Reaktionen redet. Vor laufender Kamera wird das noch deutlicher.

PS. Inzwischen ist wieder eine junge Frau gestorben. Nun sind es schon 20 Tote.

monoma - 26. Jul, 23:19

zu schaller: dann ist ja sozusagen alles in der familie geblieben, und er hat seine kohle nur hin und her geschoben.

höchst interessant in dem zusammenhang ist auch die versicherungsumme, die ganze geschichte ist völlig unterversichert, und hinterm link wird darüber genauer nachgedacht.

schreckenberger: ich fand ja den weiter oben zitierten kommentar mit einer einschätzung basierend auf persönlichem kontakt schon abschreckend genug. seine absurden und unverschämten aussagen haben mich heute auch schon ein paar mal schwer wütend gemacht, und seine objektivistische sprache passt bestens zu seiner offensichtlichen opportunistischen ader (und mit dieser passt er auch bestens in den ganzen klüngel, mit dem er sich zusammen in die sch.... geritten hat). technokrat und funktionselitist.

ps: ergänzend sei noch die info von heute abend genannt, dass die formale genehmigung für die parade erst am vormittag des veranstaltungstages, also sonnabend, erteilt wurde - als bereits tausende auf dem weg waren. je mehr bekannt wird, desto übler wird das ganze szenario.
sansculotte - 27. Jul, 01:19

Ein MdB macht Druck

Genehmigung erst am Vormittag? Also wieder mal "Pleiten, Pech und Pannen"?

Was anderes:

Brief an den Innenminister Dr. Ingo Wolf von Thomas Mahlberg MdB

Auszüge:

"[...] Am vergangenen Wochenende lies die Duisburger Polizei nunmehr erklären, eklatante Sicherheitsmängel stünden einer Durchführung der Love Parade in Duisburg im Jahre 2010 entgegen. Während der Veranstalter der Love Parade noch nicht einmal eine Strecke angemeldet hat und die Gespräche zwischen Stadt und Veranstalter geführt werden, sagt Herr Cebin [Der Duisburger Polizeipräsident, Anm.] ab, wenn man die Presseberichterstattung richtig interpretiert, die Love Parade für Duisburg ab. Eine Negativberichterstattung in der gesamten Republik ist die Folge. Ich frage Sie, Herr Dr. Wolf, was treibt den Duisburger Polizeipräsidenten zu einer derartigen Handlung ?[...]"

"[...] Der neuerliche Eklat veranlasst mich zu der Bitte, Duisburg von einer schweren Bürde zu befreien und den personellen Neuanfang im Polizeipräsidium Duisburg zu wagen.[...]"

Hätte MdB Mahlberg nur den Satz, den er unmittelbar zuvor geschrieben hat, nachgelesen, wäre ihm auch die Antwort auf seine rhetorisch-polemischen Frage "was treibt den Duisburger Polizeipräsidenten zu einer derartigen Handlung?" eingefallen: eklatante Sicherheitsmängel.

Also gab's auch politischen Druck...


monoma - 27. Jul, 21:52

igitt, links auf extremistische websites? :P

aber wirklich ein prophet, der mahlberg - "Eine Negativberichterstattung in der gesamten Republik ist die Folge." - yo. aber etwas anders, als er sie sich ausgemalt hat...

aber in solchen dokumenten steckt noch ne menge mehr drin: da wird auszugsweise sichtbar, wie hier die machthierarchien tatsächlich funktionieren. fühle mich gerade nur aktuell nicht in der lage, das näher zu betrachten.
sansculotte - 28. Jul, 14:23

da wird auszugsweise sichtbar, wie hier die machthierarchien tatsächlich funktionieren.
Ja, das ist in der Tat einer der auffälligsten, weil effektivsten Faktoren im gesamten Geschehen: die Art und Weise, wie die Machthierarchien tatsächlich funktionieren. Da interveniert ein Politker ganz unverblümt und fordert die Absetzung des Polizeiverantwortlichen, weil dieser seinen Plänen im Weg steht (siehe oben). Da gibt der Leiter der Feuerwehr wesentliche Informationen nicht weiter, um nicht anzuecken und den Oberbürgermeister zu "schonen" >> http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Der-Feuerwehrchef-Uwe-Zimmermann-id3291650.html . Kurz: ein Geflecht aus selektiven Informationsflüssen, verzerrter Wahrnehmung und schierer Skrupellosigkeit. Hier schimmert ziemlich deutlich die darunter liegende traumatische Matrix, die zu exakt diesen Wahrnehmungsstörungen und irrationalen Handlung führt, hervor.
monoma - 27. Jul, 23:31

interessanter nebenaspekt

und zwar die frage: wer waren eigentlich die ordner bzw. von welchen firmen wurden die gestellt? aus verschiedenen ecken ist bereits hier und da kritik geäussert worden...

"Unverantwortlich hätten die bei der Loveparade eingesetzten Sicherheitsleute gehandelt, schimpft ein Security-Experte. Er macht das Preisdumping und den Konkurrenzdruck unter den Dienstleistern dafür verantwortlich."

... auch von besucherInnen:

"„Also sind wir zum Notausgang. Aber die Sicherheitsleute haben uns weggeschickt und gesagt, dass wir zum Ausgang zurück sollten – obwohl wir ihnen geschildert hatten, wie voll es dort war“, erhebt Jeschke den ersten Vorwurf."

wenn man recherchiert, ist die rede von insgesamt vier beauftragten firmen, die allerdings anscheinend nirgendwo näher benannt werden. bei indymedia findet sich im kommentarteil zu einem etwas konfusen ausgangsbeitrag nun ein recht interessanter beitrag:

"Es gab etwa 55 Neo-Nazis, die am Samstag im ICE von Berlin aus nach Duisburg gefahren sind.

ICE946-ICE956 Berlin-Hamm

Von diesen ca.55 Neo-Nazis stiegen nicht wenige in Stendal zu. Von denen waren viele aus Magdeburg.

Bei der Personengruppe handelte es sich ausnahmslos um AN`s und Nazi-Hools.

Die Neo-Nazis waren schwarz gekleidet. Nazi-Tattoos wurden abgebunden, wirklich jeder hatte trotzdem irgendeine kleine szenetypische Nazi-Devotionalien wie ansgar aryan/division TS Bags und Shirts, "NS jetzt" Shirts, AN-Shirts, Nazi-Tattoos etc.)Man kannte sich untereinander und es gab so etwas wie "Einsatzpläne" für die diversen Security-Gruppen.

Hier dachte ich bereits: "was für eine erbärmliche Orga!"


(an = "autonome nationalisten")

bevor nun einige leserInnen die stirn runzeln: es ist durchaus verifizierbar, dass sich innerhalb der szene von sog. security aller art, von türstehern bis hin zu privaten "sicherheits"diensten, auch ein schwer bestimmbarer anteil eindeutiger nazis tummelt. zuletzt wurden vor ein paar wochen beim recht renommierten "melt!-festival" (indie- und electronic-festival) entsprechende klagen laut - hier gibt es beispiele dafür, die belegen, dass zumindest ein teil der dortigen und ostdeutschen security-firmen entsprechendes personal aufgeboten haben.

das heisst jetzt ausdrücklich nicht, dass die möglichen naziordner in duisburg direkt in die katastrophe involviert gewesen wären. aber es würde für mich ein weiteres schlaglicht auf den veranstalter werfen.

edit: hier gibt es noch einen indy-beitrag direkt zu den security-nazis auf dem "melt!". auch der firmenname wird genannt, ist aber per recherche nirgendwo nachvollziehbar mit der loveparade in verbindung zu bringen. was erstens generell nichts heissen muss (sowas wird normalerweise medial nicht beleuchtet), weil es sich zweitens auch um eine andere firma handeln könnte. ich würde vermuten, dass derartige firmen dazu tendieren, die eingangs erwähnten dumping-angebote zu machen (hat was mit ihrer inneren struktur zu tun, die bei unternehmen in - tja, nationalsozialistischer regie i.d.r. eine sehr spezifische ist), die dann wiederum für veranstalter vom schlage eines schaller interessant sein können. aber wie gesagt: ohne stärkere belege ist das alles ein nebenaspekt.

dutchman (Gast) - 28. Jul, 12:18

mir sind Namendlich 2 Security-Firmen bekannt....Challenge-Security u. die Firma Anderman.
monoma - 29. Jul, 00:58

thx für den hinweis!
Hoffende - 27. Jul, 23:53

Wichtige Informationen gelöscht

Der Artikel von "Der Westen" vom 20. Juli 2010 mit den ganzen Kommentaren, die eindeutig vor einem Desaster gewarnt haben, ist nicht mehr vorhanden. (der erste Link in Startbeitrag) Obwohl "Der Westen" ein umfangreiches Archiv hat, in dem weit zurückgeblättert werden kann, gibt es "Love Parade gerät zum Drahtseilakt" nicht mehr. Stellt sich die Frage, warum wohl?

monoma - 28. Jul, 00:07

okay,

dann muss ich meine meinung zum portal oben wohl korrigieren. das ist erbärmlich und nichts weiter als die gleiche haltung, die "der westen" seit samstag abend wortgewaltig verteufelt.

danke für den hinweis!
Sonnenfleisch - 28. Jul, 08:49

Berichtigung

Der verlinkte Bericht konnte von mir heute Morgen problemlos aufgerufen werden.
Lotta Gruen (Gast) - 28. Jul, 11:19

Ich kann den Artikel ebenfalls aufrufen.
http://www.derwesten.de/kultur/musik-und-konzerte/loveparade/Loveparade-wird-zum-Tanz-auf-dem-Drahtseil-id3293127.html
jedenfalls bis hierhin alles in allem ein gesellschaftliches lehrstück allererster güte - es ist ein bodenloser abgrund sichtbar. wobei ich inzwischen das gefühl habe, immer genau schauen zu müssen, wohin der nächste schritt geht - es wimmelt hier ja nur von solchen schlünden...
Gut auf den Punkt gebracht, Mo. Dieser Eindruck begleitet mich auch seit Tagen.
monoma - 29. Jul, 00:57

wenn ich mich nicht irre, waren der erwähnte artikel und andere aus dem vorfeld tatsächlich vorgestern für eine kurze zeit nicht mehr erreichbar. aber eine komplette sperrung hätte "der westen" wohl auch schwerlich irgendwie begründen können.
Hoffende - 29. Jul, 20:47

Na da bin ich nun aber beruhigt!!! Der Artikel war wirklich einfach weg - es gab zwar die Seite, aber der Inhalt mit einer Fehlermeldung. Nun ist es ja wieder da und ich kann weiter darauf aufmerksam machen.
demon driver - 28. Jul, 09:05

"Rücktrittsforderungen als Massenbewegung... und Ablenkung von Verantwortung"

http://www.heise.de/tp/pdanews/33041.html

Nicht viel Neues gegenüber dem hier bereits Zusammengetragenen, aber als Ergänzung vielleicht doch noch ein bisschen interessant.

Meine Gesamteinschätzung bisher: der ganz normale Wahnsinn, SNAFU (i. S. v. R. A. Wilson), kommerzielle und politische Interessen führen zur Missachtung von Sicherheitserfordernissen, und wenn dann was schief geht, geht es richtig schief.

Insofern sehe ich auch durchaus eine Parallele zum Golf von Mexiko (wenn man sich einmal nur die Zahl menschlicher Opfer ansähe, wäre die übrigens in beiden Fällen quasi gleich), in beiden Fällen ist das gleiche Prinzip, oder, wie Wednesday natürlich richtig andeutet, dasselbe System am Wirken.

Und solange das Prinzip mit den ihm nachgeordneten Hierarchien die Welt beherrscht und sich gleichzeitig krisenhaft immer nur noch weiter verschärft, werden wir uns in zunehmender Frequenz auf weitere Katastrophen dieser und jedder anderen Art einstellen dürfen, egal wer nun jeweils "die Verantwortung" dafür hat, wer was zu vertuschen versucht oder wer da gerade aus dem Risiko zu profitieren versucht hat. Diese Figuren und Institutionen sind vollkommen austauschbar.

sansculotte - 28. Jul, 10:15

Das System und seine Prinzipien

...egal wer nun jeweils "die Verantwortung" dafür hat, wer was zu vertuschen versucht oder wer da gerade aus dem Risiko zu profitieren versucht hat. Diese Figuren und Institutionen sind vollkommen austauschbar.
Nein, nicht egal. System und Akteure bedingen einander. In Systemen werden die Bedingungen hergestellt (z.B. das "Prinzip der nachgeordneten Hierarchien"), die zur positiven Selektion eines bestimmten Persönlichkeitstyp führen, und diese Persönlichkeitstypen ("Figuren") wiederum sind aktiv daran beteiligt, das System, das sie trägt, zu erhalten, zu optimieren und auszubauen, d.h. seine Bedingungen herzustellen.

Warum z.B. konnte die Parade v.u.Z. über zwanzig Jahre unfallfrei über die Bühne gehen? Weil die ökonomischen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen anders waren, ja. Aber locken die Rahmenbedingungen, denen wir uns gegenüber sehen, nicht geradezu das Personal an, dessen Wirken wir heute fassungslos vorgeführt bekommen? Ökonomische Abenteurer, Politiker ohne Verantwortung, Lobbyisten und korrupte Experten. Und die sind natürlich daran interessiert, die Bedingungen, von denen sie profitieren, weiter zu festigen und auszubauen. Das tun sie aktiv, das fällt ihnen keineswegs in den Schoß.

Um von dem mystifizierenden Gerede von "dem System" einmal wegzukommen: wer baut denn so ein System auf? Sind es nicht die Akteure und ihre Interessen? Wer hat z.B. Interesse an einem befestigten Eigentumsverständnis, an Zwangseinrichtungen und ökonomischen Instituten, die Eigentum, Horten und Raffen fördern? An Gesellschaften, deren Mitglieder konkurrieren statt zu kooperieren?An Machtapparaten, dies alles durchzusetzen? Diese Einrichtungen sind nicht vom Himmel gefallen und sie haben sich auch nicht zwangsläufig entwickelt. So etwas zu behaupten, schlägt in die Kerbe der T.I.N.A.-Ideologen, die ständig auf die Gottgegebenheit, Unabänderlichkeit und Alternativlosigkeit dieses Systems verweisen und damit das beste Immunisierungsargument vortragen. Gut genug immerhin, um die Wahrnehmung der Menschen zu beeinflussen, denn wenn der Wahnsinn nur groß genug ist, bleibt er unentdeckt. Um dies zu erreichen, werden Heerscharen von PR-Leuten, Öffentlichkeitsarbeitern, Pressesprechern, Medienbeuaftragten usw. eingesetzt.

Nun könnte man sagen, dass diese Leute unter dem Druck des Systems stehen. Auch wahr. Aber schier aussichtslos wird die Sache erst dann, wenn wir nicht mehr davon ausgehen, dass sich dieses System umbauen ließe. Und dies geschieht nun mal wiederum nur durch die Akteure, Menschen, die tätig werden, "Figuren", die erkannt haben, dass die lohnabhängige Arbeit als Existenzgrundlage grundsätzlich Erpressbarkeit und Korrumpierbarkeit schafft und die fähig sind, Alternativen zu entwickeln.

Und deswegen ist es nicht egal und die Figuren sind nicht austauschbar.
demon driver - 28. Jul, 14:53

System und Akteure

...egal wer nun jeweils "die Verantwortung" dafüür hat, wer was zu vertuschen versucht oder wer da gerade aus dem Risiko zu profitieren versucht hat. Diese Figuren und Institutionen sind vollkommen austauschbar.
Nein, nicht egal.
„Egal“ im Sinne von „für die Beurteilung des Sachverhalts unerheblich“, nicht im Sinne einer Schuldbefreiung für die Verantwortlichen. Es spielt am Ende keine Rolle, ob da ein menschlich eher sympathischer oder eher unsympathischer Typ Bürgermeister ist, ob das ein CDU- oder SPD-Mann ist, ob der Veranstalter einen 68er- oder einen McKinsey-Hintergrund hat – die globale Tendenz, dass Fälle wie Deepwater Horizon und Duisburg immer wahrscheinlicher werden, ist von der individuellen Besetzung solcher Stellen unabhängig, und letztlich auch davon, wie man jetzt meint, dass mit den konkreten Verantwortlichen und Beteiligten eines einzelnen, einmal eingetretenen Falles umgegangen werden soll.
System und Akteure bedingen einander. In Systemen werden die Bedingungen hergestellt (z.B. das "Prinzip der nachgeordneten Hierarchien"), die zur positiven Selektion eines bestimmten Persönlichkeitstyp führen,
Soweit absolut richtig!
und diese Persönlichkeitstypen ("Figuren") wiederum sind aktiv daran beteiligt, das System, das sie trägt, zu erhalten, zu optimieren und auszubauen, d.h. seine Bedingungen herzustellen.
Nö, das ist Verschwörungstheorie. Diese „Figuren“, wo es sich um Funktionäre der herrschenden Wirtschaftsordnung handelt, sei es in Wirtschaft oder Politik, haben nur sehr begrenzte Handlungsspielräume, sind total dem zentralen Erfordernis dieser Wirtschaftsordnung, dem Profitzwang unterworfen, machen in aller Regel „nur ihren Job“ – egal um wie große Arschlöcher es sich im einzelnen handeln mag, da mag es im Einzelfall mal hier mehr und da weniger Skrupel geben, irgendeine Sauerei durchzuziehen, aber im Zweifelsfall wird sich am Ende irgendwo schon jemand finden, der’s macht.

Ich komme auf den Profitzwang gleich nochmal zurück.
Warum z.B. konnte die Parade v.u.Z. über zwanzig Jahre unfallfrei über die Bühne gehen? Weil die ökonomischen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen anders waren, ja.
Ja, einerseits, aber im Grunde genommen nur graduell. Und andererseits: Glück, Zufall. Zwanzig Ereignisse sind für statistische Aussagen ja noch recht wenig.

Aber es stimmt schon, die insbesondere ökonomischen Rahmenbedingungen werden für alle Beteiligten ja immer härter, und das trifft eben auch zunehmend Gemeinden und Städte, die tendenziell genauso wie der Rest des Staatswesens immer mehr auf die Profite der in ihrem Abschöpfbereich befindlichen Unternehmen angewiesen sind und dabei immer größere Geldprobleme kriegen. Da verändern sich schleichend die Maßstäbe, wenn es um die Mitnahme von Chancen auf zusätzliche Einnahmen geht – ganz von alleine und quasi notwendigerweise.
Aber locken die Rahmenbedingungen, denen wir uns gegenüber sehen, nicht geradezu das Personal an, dessen Wirken wir heute fassungslos vorgeführt bekommen? Ökonomische Abenteurer, Politiker ohne Verantwortung, Lobbyisten und korrupte Experten.
Tendenziell schon, ja, selbstverständlich. Aber das war schon auch immer der Fall, und wirklich grundlegend hat sich an den Rahmenbedingungen ja auch nichts geändert und an den Hierarchien, es wird alles nur immer schwieriger. Insofern hat sich an den Mechanismen der Kandidatenauswahl für solche Posten und Funktionen im Prinzip auch nicht viel geändert – es sind tendenziell immer noch dieselben Typen, die in Politik und Wirtschaft Karriereleitern erklimmen, die es schon immer waren.

Nun würden wir uns die ganze Problematik aber auch dann nicht vom Hals schaffen, würden wir es schaffen, irgendwie grundlegend „bessere Menschen“ auf diese Posten und in diese Funktionen zu bringen, was angesichts der eingefahrenen Mechanismen natürlich auch ohnehin Illusion bleiben muss.
Und die sind natürlich daran interessiert, die Bedingungen, von denen sie profitieren, weiter zu festigen und auszubauen. Das tun sie aktiv, das fällt ihnen keineswegs in den Schoß.
Ja, aber sie sind mehr daran interessiert, ihre eigene Position auf der Profitseite der Verhältnisse zu festigen, als daran, an den „Bedingungen“ zu schrauben. Die Grundbedingung, wie gesagt, ist ohnehin unverrückbar vorgegeben: die Profitbasierung der Wirtschaft, die gleichzeitig für alles, was gesellschaftlich getan werden muss, einen Profitzwang bedeutet, sei es, dass die Tätigkeit selbst Profit erwirtschaften muss, sonst geht das Unternehmen, das sie ausführen soll, pleite, oder sei es, dass andere Unternehmen im Vorfeld Profit gemacht haben müssen, von dem Gesellschaft bzw. Staat die benötigten Summen abzweigen können.

Machen die Unternehmen der Volkswirtschaft nicht genug Profit, funktionieren irgendwann auch Infrastruktur, Bildungs-, Gesundheitswesen, Sozialsystem, Verwaltung nicht mehr. Und je schwieriger es für eine Volkswirtschaft wird, dafür genug Profit zu erwirtschaften, und je schwieriger es für die Gesellschaft wird, dann auch noch genug abzuschöpfen, um wenigstens die gröbsten Notwendigkeiten zu finanzieren, umso mehr fallen bei den Verantwortlichen die Hemmungen dahingehend, was man alles tut, das auch nur die Chance auf Profit ermöglichen würde. Ein schleichender wie zwangsläufiger Prozess.
Um von dem mystifizierenden Gerede von "dem System" einmal wegzukommen: wer baut denn so ein System auf? Sind es nicht die Akteure und ihre Interessen? Wer hat z.B. Interesse an einem befestigten Eigentumsverständnis, an Zwangseinrichtungen und ökonomischen Instituten, die Eigentum, Horten und Raffen fördern?
Das ist ja die Crux: Solange Profitzwang Voraussetzung allen Wirtschaftens ist, weil das globale Betriebssystem so aussieht, solange hat JEDER ein Interesse daran, weil Existenz und Wohlergehen eines Jeden direkt davon abhängen, wie gut es der Volkswirtschaft, in der er lebt, also der Summe der Unternehmen bzw. Unternehmer in seinem Land, mit Hilfe der in ihrem Privatbesitz befindlichen Produktionsmitteln gelingt, so viel wie möglich Profit zu erzeugen. Alles, was diese Profitsumme schmälert oder gefährdet, gefährdet die Lebensbedingungen jedes einzelnen Staatsbürgers – und die sind für viele schon prekär genug.
An Gesellschaften, deren Mitglieder konkurrieren statt zu kooperieren?An Machtapparaten, dies alles durchzusetzen? Diese Einrichtungen sind nicht vom Himmel gefallen und sie haben sich auch nicht zwangsläufig entwickelt.
Doch, haben sie – auf Basis der historisch gewachsenen Voraussetzung, dass wir „den Markt“ bestimmen lassen wollen, was wir herstellen und konsumieren können, waren diese Einrichtungen tatsächlich zwangsläufig.
So etwas zu behaupten, schlägt in die Kerbe der T.I.N.A.-Ideologen, die ständig auf die Gottgegebenheit, Unabänderlichkeit und Alternativlosigkeit dieses Systems verweisen und damit das beste Immunisierungsargument vortragen. Gut genug immerhin, um die Wahrnehmung der Menschen zu beeinflussen, denn wenn der Wahnsinn nur groß genug ist, bleibt er unentdeckt. Um dies zu erreichen, werden Heerscharen von PR-Leuten, Öffentlichkeitsarbeitern, Pressesprechern, Medienbeuaftragten usw. eingesetzt.
Es mag schwerfallen und sogar wehtun, das zu akzeptieren, aber innerhalb der grundlegenden, nicht veränderbaren Rahmenbedingungen der herrschenden, profitbasierten globalen Wirtschaftsordnung sind manche Zusammenhänge tatsächlich unabänderlich, und im Hinblick auf die politischen Alternativen, oder eben Nicht-Alternativen, haben die neoliberalen Ideologen, so ungern ich das sage, überwiegend Recht.

Die Profitbasierung, die ökonomische Notwendigkeit der Profitmaximierung, ist eine Konstante, die keiner Veränderung zugänglich ist, einerseits keiner „Optimierung“ im Sinne der Profiteure, aber auch keiner Entschärfung im Sinne der betroffenen Allgemeinheit. Ohne alles zu tun, was sich im Rahmen der Legalität einer- und eines kalkulierten Illegalitäts- und Gefahrenrisikos andererseits tun lässt, damit die Volkswirtschaft und damit jedes einzelne ihrer Unternehmen und jede einzelne Unternehmung soviel Profit machen wie es eben geht, riskiert die Volkswirtschaft Konkurrenzfähigkeit und Gesamtvolumen einzubüßen, ein dringend benötigtes Gesamtvolumen, das angesichts der kontinuierlich nun seit Jahrzehnten und auch künftig weiter zunehmenden Überflüssigkeit von Arbeitskraft so schon immer weniger ausreicht, um die gesamte Gesellschaft überhaupt noch am Laufen zu halten.

Auch diese Tendenz zur Verschärfung, die Tendenz von Volkswirtschaften zur Profitverknappung gemessen an dem, was ihre Gesamtbevölkerungen bräuchten, ist nichts, was – womöglich gar absichtsvoll – von Menschen betrieben würde, sondern die zwangsläufige Entwicklung eines profitbasierten Wirtschaftssystems, das einen Produktivitätsfortschritts-Automatismus beinhaltet.

Der neoliberalen Folgerung, dass man folglich Profithemmnisse beseitigen, aber im Prinzip so weiter machen müsse wie bisher, muss man deswegen allerdings noch lange nicht zustimmen.

Die einzige Folgerung kann m.E. nur sein, mit allen Kräften auf die Ablösung der herrschenden Wirtschaftsordnung hinzuarbeiten, und sich daneben im realen Hier und Jetzt noch gegen die Zumutungen, die uns schon ereilt haben und die uns noch bevorstehen, zu wehren, aber im Wissen, dass die herrschende Ordnung unreformierbar ist – anstatt Energie mit Versuchen zu verschwenden, Profitproduktion und Marktwirtschaft nochmal irgendwie zu was kuschelig „Sozialem“ zu machen. Das ist schlicht außerhalb des Möglichen.
Nun könnte man sagen, dass diese Leute unter dem Druck des Systems stehen. Auch wahr. Aber schier aussichtslos wird die Sache erst dann, wenn wir nicht mehr davon ausgehen, dass sich dieses System umbauen ließe. Und dies geschieht nun mal wiederum nur durch die Akteure, Menschen, die tätig werden, "Figuren", die erkannt haben, dass die lohnabhängige Arbeit grundsätzlich Erpressbarkeit und Korrumpierbarkeit schafft und die fähig sind, Alternativen zu entwickeln.

Und deswegen ist es nicht egal und die Figuren sind nicht austauschbar.
Wenn der „Umbau“ nicht die Abschaffung des Markts und der Profitbasierung beinhaltet (und damit letztlich auch den Privatbesitz an Produktionsmitteln), wird, fürchte ich, aus diesem System auch durch noch so viel „Umbau“ nichts grundlegend anderes werden können als es heute ist, und die Problematik, die wir hier diskutieren, wird nur ihrer weiteren Verschärfung entgegengehen.

Umso wichtiger, dass man ernsthaft begönne, sich auf einer breiten Basis klar zu werden darüber, wie so ein „Umbau“ unter diesen Voraussetzungen a) aussehen sollte, wenn er fertig ist, und b) auf welchem Wege der vonstatten gehen müsste...

[Edit 17:24: kleine Fehler]
sansculotte - 28. Jul, 20:20

Im Sinn der Lesbarkeit

werde ich nicht Absatz für Absatz antworten, sondern die mE wesentlichen Punkte herausgreifen. Bin mir bewusst, dass dieses Vorgehen selektiv ist.
Diese „Figuren“, wo es sich um Funktionäre der herrschenden Wirtschaftsordnung handelt, sei es in Wirtschaft oder Politik, haben nur sehr begrenzte Handlungsspielräume, sind total dem zentralen Erfordernis dieser Wirtschaftsordnung, dem Profitzwang unterworfen, machen in aller Regel „nur ihren Job“
Das ist mE eine bequeme Exkulpation. Meine These war, dass diese Akteure aktiv daran beteiligt sind, das System, das sie trägt, zu erhalten, zu optimieren und auszubauen, d.h. seine Bedingungen herzustellen. Das bedeutet nun nicht, dass sie dessen bewusst sind, was sie tun, schon gar nicht im vollen Umfang. Es unterstellt also nicht, dass sie eine plan- und absichtsvolle Steuerung betreiben, sondern beschreibt lediglich die effektive Leistung, die sie erbringen. Da können Elemente planvoller Steuerung dabei sein und zwar umso mehr, als diese Steuerung in unmittelbarem Zusammenhang mit ihrer Funktion steht. Dass sie das 'Big Picture' nicht erkennen, ist aber keine Entschuldigung für die Wirkung ihres Tuns und hindert nicht, dass sie die Systemerhaltung aktiv vorantreiben. Die Rede von total zwangunterworfenen Akteuren ist also mE nicht gerechtfertigt.
Solange Profitzwang Voraussetzung allen Wirtschaftens ist[...]
Nein, der Profitzwang ist mE Folge einer bestimmten Art des Wirtschaftens, im Grunde Konsequenz einer Variante der Sklavenwirtschaft. Er ist - wie du im vorletzten Absatz andeutest - nicht nur Folge des Privatbesitzes an Produktionsmitteln, denn dann müsste er - sobald die Produktionsmittel Mehrwert abschlagen - irgendwann zum Erliegen kommen. Aber er perpetuiert sich selbst und das kann nur heißen, dass in den Produktionsmitteln ein Faktor steckt, der ständig Mehrwert produziert und das ist die menschliche Arbeitskraft.

Nach Marx (Lohn, Preis und Profit, MEW 16) hat die kapitalistische Akkumulation ihre Wurzel in der Expropriation der unmittelbaren Produzenten, das heißt, die Auflösung des auf eigener Arbeit beruhenden Privateigentums.

Wann kommt es aber zu einer solchen ursprünglichen Expropriation des unmittelbaren Produzenten? Ganz einfach: durch Schuldverhältnisse! Nicht bedienbare Schulden - und hier liegt der zentrale Skandal - geben dem Gläubiger umfassendes Zugriffsrecht auf die Arbeitsleistung des Schuldners, das ist nichts anderes als das Recht, die Arbeitskraft des Schuldners in die Produktionsmittel des Gläubigers überzuführen. Dies geschieht aber nicht zwangsläufig, sondern vorsätzlich und könnte leichterdings korrigiert werden.

Im Grunde arbeiten wir alle, die wir lohnabhängig ohne Eigentum von fruchtbringendem Grund und Boden unter staatlicher Zwangsgewalt und unter Zuhilfenahme fremder Produktionsmittel arbeiten, noch immer inmitten eines solchen Schuldverhältnisses. Der amerikanische Philosoph Thomas Paine hat diese prinzipielle Schuldknechtschaft genau gesehen und deshalb ein Naturrecht auf produktiven Bodenbesitz für jeden Menschen behauptet. Diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer (Platznot, persönliches Unvermögen,..) auf bewirtschaftbares Land verzichten müssen, sollten angemessen entschädigt werden. Das würde ein BGE für 90% aller heute lebenden Menschen bedeuten.
Auch diese Tendenz zur Verschärfung, die Tendenz von Volkswirtschaften zur Profitverknappung gemessen an dem, was ihre Gesamtbevölkerungen bräuchten, ist nichts, was – womöglich gar absichtsvoll – von Menschen betrieben würde, sondern die zwangsläufige Entwicklung eines profitbasierten Wirtschaftssystems...
Nein, es ist die Folge eines zinsbasierten Wirtschaftssystems. Profitverknappung entsteht dann, wenn die bedienbaren Zinsen die Produktivitätsquote übersteigen, oder anders: sobald der effektive Zinssatz über dem BSP liegt. Dann gibt's nix mehr zu verteilen. Und aufgrund der Zinsdynamik, die exponentielles Wachstum zur Folge hat, ist das in einer durchschnittlich wachsenden Volkswirtschaft nach ungefähr 35 Jahren der Fall.

Zins ist auch nix Zwangsläufiges. Viele antike Gesellschaften kannten das Zinsverbot bzw. die "Jubeljahre", in denen - in verordneten periodischen Abständen - die aus Zinsen erwachsenen Schulden erlassen werden mussten. Das ist sehr weitischtig, wenn man die exponentielle Zinsentwicklung und die irgenwann an die Gernzen kommende Möglichkeit, Nachschuldner zu finden, in Betracht zieht. Und auch diese Stellschraube, die ein - wenn nicht sogar das - wesentliche Motiv des Profitzwanges ist, ist keine Konstante und alles andere unabänderbar.
Umso wichtiger, dass man ernsthaft begönne, sich auf einer breiten Basis klar zu werden darüber, wie so ein „Umbau“ unter diesen Voraussetzungen a) aussehen sollte, wenn er fertig ist, und b) auf welchem Wege der vonstatten gehen müsste...
Ein wunderbares Schlusswort!
toomanysadnews (Gast) - 28. Jul, 14:19

"Ich dachte, es seien alle außer Lebensgefahr? Es ist einfach nur schrecklich!! Ich sehe ständig Verletze am Bahnhof in Duisburg, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Man erkennt sie nicht nur an den Verletzungen, sondern vor allem an ihrem Blick... ich könnte jedes Mal heulen!
#4 von duisburgerin , am 28.07.2010 um 11:27"

ein kommentar im artikel zum 21. Todesopfer. dieses ereignis ist ein anderes als viele anderen kollektiven traumas, weil diesmal die geschichte von den "mächtigen" nicht verdreht werden kann und sie selbst Ziel der Wut werden. Das ist völlig normal und richtig passiert nur sehr selten. Gewöhnlich wird die Wut auf andere gelenkt und ein gesunder Heilungsprozess seelischer Verletzungen verhindert.
Es müsste die Erkenntnis folgen sich zu sehr auf Behörden und Staat verlassen zu haben, dass diese wie die eigenen Eltern nicht wissen können was für einem selbst das beste ist. Sie schicken dich hier hin und da hin aber niemals da hin wo du hingehörst: In deine eigene sichere, gerechte Welt ohne Konkurrenz und Stress

monoma - 29. Jul, 00:55

yo, wichtiger aspekt

mein eindruck ist ähnlich: dadurch, dass auch mittelbar viele leute direkt - über bekanntschaften etc. - betroffen sind und in aller öffentlichkeit das versagen dokumentiert wird, ist die ganze geschichte greifbar und eben nicht so abstrakt wie bspw. die wirtschaftskrise, wo die folgen nur mittelbar spürbar werden und v.a. im erleben nicht kausal irgendwem zugeordnet werden können.

wobei der nächste schritt wäre, eben auch die eher abstrakteren ebenen zu erreichen.
quirinus - 28. Jul, 17:46

Zu den angeblichen Treppenstürzen:

Auch ich habe (wenn ich mich recht erinnere) bisher keinen einzigen Besucher des Festivals von der Treppe stürzen sehen, wohl aber ein dreiteiliges und sehr gutes Amateurvideo gesehen, das über Minuten hinweg sehr genau und in guter Bildqualität (inkl. Zooms) dokumentiert, wie die Menschen auf der Treppe sich gegenseitig helfen und ein Polizist weiter oben ihnen dabei hilft, in Sicherheit zu gelangen. Offensichtlich hat er auch nicht bemerkt, was sich unten im Gedränge tat; zumindest hat es oben keinerlei auf diesen Aufnahmen sichtbare Anstrengungen gegeben, die Menschen unten davon abzuhalten, in ihrer Panik über andere hinwegzutrampeln. Bemerkenswert ist auch, daß diese Aufnahmen sowie alle anderen, die ich gesehen habe, nicht den Eindruck erwecken, die Menschen an der Treppe seien mit Drogen zugeknallt oder allesamt so rücksichtslos gewesen, wie manche Kommentatoren es behaupten. Bemerkenswert ist eher, wie erstaunlich diszipliniert die meisten sich (zumindest anfangs noch!) auf der Treppe bewegen und wie manche von ihnen anderen dabei zu helfen versuchen, dem Gedränge unverletzt zu entkommen.

Inzwischen hat der User seine Videos (die besten, die ich bisher gesehen habe - und ich habe viele gesehen), wie gestern von ihm angekündigt, aus Gründen der Pietät wieder aus dem Netz genommen; zumindest kann ich sie nicht mehr finden. Aber ich habe sie gespeichert. Und ich hoffe sehr, daß die Staatsanwaltschaft sie zu Gesicht bekommen wird.

WICHTIGER NACHTRAG. - Inzwischen habe ich eine andere, gestern online gestellte Videoserie entdeckt, auf der die gesamte Katastrophe im wahrsten Sinne des Wortes hautnah zu sehen und annäherend zu spüren ist - auch das spätere Chaos auf der Treppe, als der Druck der heranrückenden Menge immer stärker wird, unter den Augen der Polizisten, die (soweit das zu hören und zu sehen ist) nicht einmal ein Megaphon besitzen, um wenigstens den Versuch einer Durchsage machen zu können.

Die vierteilige Dokumentation, die so harmlos im Zug beginnt, gibt es hier zu sehen.

monoma - 29. Jul, 00:51

fortsetzung...

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Leider nicht, hab ewig nix mehr gehört.
Grummel - 12. Sep, 20:17
Was ist mit monoma?
Weiss jemand was? Gruß Wednesday
monoma - 12. Sep, 14:48
Der Spiegel-Artikel im...
Den Spiegel-Artikel gibt's übrigens hier im Netz: http://www.spiegel.de/spie gel/spiegelspecial/d-45964 806.html
iromeister - 12. Jun, 12:45
Texte E.Mertz
Schönen guten Tag allerseits, ich bin seit geraumer...
Danfu - 2. Sep, 21:15

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