Montag, 7. Juni 2010

aufgewärmt: der kapitalismus als opferökonomie (zum "sparpaket") [update]

"80 Milliarden Euro sparen Sie nicht so mit der Nagelschere"

(
g. westerwelle)

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nagelschere? nein? also eher messer, metallschere, kettensäge? diese metaphorik, bei der sich bilder von verstümmelungen und strömendem blut ganz von selbst aufdrängen, ist nun weder neu in der geschichte, noch ist noch niemals speziell über die herkunft dieser begriffswelt nachgedacht worden. einige assoziationen dazu und auch zur frage, warum denn nicht nur die unmittelbar betroffenen hierzulande nicht aus ihrer apathie herauskommen, finden sich in diesem beitrag:
ist der kapitalismus auch eine opferökonomie ? anmerkungen zur psychohistorischen sicht auf ökonomische krisen daraus, speziell vor dem hintergrund der heutigen "historischen" beschlüsse bzgl. der frage, wer hierzulande zukünftig als zu opfernde gruppen ausgewählt worden ist, ein auszug aus meinem damaligen fazit:

"und trotzdem kann der ansatz auch hierzulande zum erweiterten verständnis befruchtend sein, wenn nämlich einfach hinsichtlich der aktuellen politik von einer gewünschten ausgegangen wird, und zwar gerade deswegen, weil sie verheerende soziale konsequenzen nach sich zieht und ziehen wird. die dazu nötigen psychoklassen hatte neulich ausgerechnet peer steinbrück explizit und beispielhaft benannt, nämlich in dem fall die generation der kriegskinder des wk2, die sich nach den psychohistorischen kriterien durchaus als klasse verstehen lassen. und mehrheitlich immer noch in ihren traumatischen lebensbezügen feststecken, diese teils schon weitergegeben haben (da weiss ich sehr gut, wovon ich rede...) und in ihrem zustand die öffentlichen diskurse mitbestimmen. es geht dabei nicht um mehr oder weniger sinnlose schuldzuweisungen, aber ich denke, wir brauchen dringend ein erweitertes verständnis gesellschaftlicher prozesse. und da sollten ansätze wie der hier skizzierte und eher "klassische", soziologische und ökonomiekritische nicht als widersprüchlich, sondern als ergänzend empfunden werden."

da ich zumindest kein tv verfolge, möchte ich die leserInnen darum bitten, heute und in den nächsten tagen bei öffentlichen auftritten der "regierenden" mal genauer auf die verwendete sprache zu achten - wenn Ihnen irgendwas daran auffällig erscheint, würde ich mich über hinweise in den kommentaren sehr freuen.

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edit am 08.06.: in einem redaktionellen kommentar fordert die "frankfurter rundschau" derzeit,
Auf die Strasse! zu gehen - das finde ich immerhin erstaunlich - kann mich gerade nicht daran erinnern, ähnliches aus dem hiesigen medialen mainstream gegen die offizielle regierungslinie schon mal gelesen zu haben. die kommentare unter dem artikel geben dazu einen kleinen eindruck, wie weit die soziale polarisierung inzwischen gediehen ist...

assoziation: zum öligen menetekel am golf - zwei sätze, weitergedacht (2)

(zum ersten teil)

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zwischendrin ist seit dem ersten teil so einiges passiert, was mir nicht nur bloß die laune ziemlich verhagelt hat, sondern sogar depressive zustände produziert - ich habe mein kleines gedankenexperiment aus dem ersten beitrag immer mal wieder in verschiedensten situationen durchgeführt und musste dabei feststellen, dass ich die totalität der offenen oder versteckten anwesenheit von erdöl in der heutigen menschlichen welt schlicht unterschätzt habe. und die binse "alles hängt mit allem zusammen" berücksichtigend, kam dann in einer diskussion im engeren umfeld anläßlich der im letzten beitrag unten verlinkten grausigen bilder der verölten vögel bei mir auch irgendwann die frage auf, ob es zwischen der nur scheinbar immateriellen totalität der traumatischen matrix in unseren sozialen strukturen und der totalität des öls zusammenhänge gibt, die bisher niemand auf dem schirm hat. wenn man denn bspw. konsum als eine verbreitete art der kompensation psychophysischer störungen versteht, stellt sich doch die frage, wie diese struktur in einer welt mit reduzierter rohstoffbasis aussehen würde. hm?

aber auch alleine nur, wenn man sich die nachrichten der letzten woche so betrachtet - der rücktritt des sog. "bundespräsidenten", lena, die kaperung der schiffe im mittelmeer - , ist die anwendung der imaginären öl-schablone auf all diese ereignisse aufschlußreich. köhlers umstrittene sätze bezgl. der möglichen militärischen "sicherung" sog. "deutscher interessen" bezogen sich faktisch zu einem großen teil auf die ölversorgung; lenas satellitenhafter aufstieg wäre ohne öl in diversen rollen ebenfalls nicht möglich - das lässt sich auf weiteste bereiche von kunst & kultur generell ausweiten, die nötige materielle infrastruktur für fast alle relevanten kulturellen produktionen basiert auf öl; und ob die geschichte im mittelmeer incl. der gesamten konfliktgeschichte dort ohne öl so aussehen würde, wie sie´s tut? mal ganz davon abgesehen, dass auch die vermittelnden medien so nicht existieren würden.

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durch all das ist der begriff "menetekel" für das verbrechen im golf nicht nur nicht übertrieben, sondern passt im sinne der eigentlichen bedeutung perfekt. aktuelle updates spare ich mir an dieser stelle; wer interesse hat, dürfte die entwicklung sowieso verfolgen. einen wichtigen aktuellen artikel möchte ich trotzdem hervorheben, weil er sich auf die inzwischen erahnbare tatsächliche dimension des störfalls bezieht:
Neue Ölschwade lauert in der Tiefe.

ansonsten ist inzwischen klar, dass relevante mengen an öl trotz der teils funktionierenden absaugung weiterhin ausströmen, und das auch bis mindestens august tun werden. zeit genug, um sich intensiv mit der bedeutung des menetekels zu befassen. und auch zeit genug, um sich klar zu machen, dass zerstörungen in derartigen dimensionen eigentlich die normalität des ölbusiness darstellen. so ist zb. kaum größer bekannt, was für ein desaster "chevron/texaco" in südamerikanischen regenwäldern in jahrzehnten veranstaltet hat - die juristischen streitigkeiten darüber werden vermutlich in diesem jahr entschieden, und die anhängigen
klagen könnten vor dem hintergrund der aktuellen ereignisse am golf endlich mal mehr aufmerksamkeit bekommen (die geheimrätin hatte in einem früheren kommentar schon mal drauf hingewiesen):

(...) "Von 1964 bis 1990, hinterließ die zu Chevron gehörende Texaco Millionen Tonnen giftigen Abfalls von den Ölfeldern im Amazonasgebiet Ecuadors. Mit der Aussicht auf eine gerichtliche Niederlage, hat Chevron damit begonnen alle legalen Register zu ziehen und fährt ein gewaltiges Arsenal an PR, Lobbyisten und Anwälten auf, um Kritiker einzuschüchtern und sich der Verantwortung für die für Mensch und Umwelt desaströsen Folgen zu entziehen.

Chevron bekräftigt immer wieder, nicht für eine Säuberung aufkommen zu wollen, selbst bei einer gerichtlichen Anordnung: "Wir kämpfen bis die Hölle zufriert. Und dann kämpfen wir auf dem Eis weiter." Ihre jüngste Strategie: Handelsboykott gegen Ecuador." (...)


dieser abfall ist bekanntlich auch in mehr oder weniger großem maße
radioaktiv kontaminiert, und entsprechend dürfte die strahlung zusammen mit der chemischen toxizität für etliche der hier teils bildlich dokumentierten krebserkrankungen verantwortlich sein. von den verwüstungen im ökosystem regenwald mal ganz ab.

die verbrechen von "shell" an der bevölkerung und umwelt in
nigeria sind legion, aber immerhin etwas bekannter - und sollten gleichfalls in den aktuellen kontext gestellt werden:

(...) "Die Amnesty-Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte, Danièle Gosteli-Hauser, erklärt den Unterschied zwischen der Katastrophe im Golf von Mexiko und jener im Nigerdelta wie folgt: «Im Golf von Mexiko ist eine Leitung geborsten – im Nigerdelta tropft der Ölhahn seit 50 Jahren stetig.» Zwischen 1976 und 2001 seien 6800 Erdölseen entstanden. Die Menschen litten an Haut- und Lungenerkrankungen. Gosteli-Hauser sieht aber auch eine Parallele: Im Golf sei Obama auf BP angewiesen – in Nigeria könnten die Behörden aufgrund des Geldmangels nur mit Shell-Fahrzeugen die Lecks aufsuchen, weil sie selbst über keine entsprechenden Fahrzeuge verfügten. «Unabhängige Untersuchungen können so nicht durchgeführt werden.» (...)

diese ganzen geschichten stellen auch einen der gründe dafür da, warum aktuell ein boykott von "bp" zwar eine emotional verständliche reaktion darstellt, insgesamt aber am grundsätzlichen problem völlig vorbeigeht: es gibt keine "guten" ölkonzerne - es gibt nur schlechte und noch schlechtere. "big oil" gehört mit zu den mächtigsten (mafiösen) strukturen des ölbasierten kapitalismus - und diese macht muss gebrochen werden. punkt. jedes gerede von "regulierung" und "kontrolle" verschleiert nur die tatsache, dass transnationale konzerne dieses kalibers nicht von irgendjemanden - und schon gar nicht "regierungen" innerhalb von demokratiesimulationen - kontrolliert werden können, sondern das das verhältnis genau andersherum aussieht. und genau das ist u.a. derzeit in den usa zu besichtigen - "bp" hat lediglich das "pech", dass die folgen seines treibens dieses mal in einer region sichtbar werden, die nicht - wie meistens sonst - am rande der wahrnehmung einer weltöffentlichkeit rangiert.

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eine weltöffentlichkeit, die sich größtenteils allerdings auch weigert zu begreifen, dass hier vor ihren augen ein massives indiz für peak oil zu sehen ist, das hatte ich im ersten beitrag schon skizziert. dabei sind die technisch hoch anspuchsvollen und riskanten tiefseebohrungen nur eine sache, ihr äquivalent zu lande lässt sich bspw. in der kanadischen wildnis betrachten:



(hier geht es zu
teil 2 und teil 3.)

ich empfehle diese doku ausdrücklich, denn das ist bisher ein bereich, über den kaum jemand etwas weiß; ja dessen existenz sogar den meisten menschen unbekannt ist. beteiligt sind an dem "geschäft" (welches sich übrigens nur bei anhaltend hohen barrel-preisen lohnt) alte bekannte wie shell - und auch bp möchte da zukünftig mitmischen. aktuell ist aber ein name in diesem zusammenhang besonders interessant, nämlich "sinopec" - so heisst der staatliche chinesische energiekonzern, der sich mit milliarden von dollar in die dortige szene
eingekauft hat. ein teil aus der agenturmeldung ist dabei hervorzuheben:

(...) "Die Energiegewinnung aus Ölsand hängt von der Konjunktur ab. Sie amortisiert sich nur bei einem Ölpreis über 70 Dollar je Barrel." (...)

nochmal: peak oil bedeutet, dass die zeit des billigen öls vorbei ist - und ich kann mir eigentlich keinen schwerwiegenderen beweis für den eintritt ins post-peak-zeitalters vorstellen als diese ganzen extrem teuren bohrprojekte in der tiefsee, demnächst in den polargebieten und eben auch das rasant expandierende schürfen nach ölsanden. incl. aller "nebenwirkungen" natürlich, von denen wir eine im golf betrachten können.

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dieser zusammenhang, der eigentlich für alle sichtbar das (verdiente und überfällige) ende der ölbasierten kapitalistischen westlichen industriezivilisation ankündigt, kommt nur sporadisch zu bewusstsein - was kein wunder ist, sind die daraus folgenden konsequenzen für ausnahmslos alle menschen doch in ihrer umwälzenden kraft so gewaltig, dass hier bisher eine kollektive vogel-strauß-haltung gepflegt wird - und wenn bspw. in einem
kommentar sätze wie die folgenden zu lesen sind...

(...) "Dass private und staatliche Ölkonzerne angesichts drohender Ölknappheit in Kanada oder Afrika ganze Regionen umpflügen, um auch noch aus dem letzten Körnchen Sand ein wenig von dem Energieträger herauszuquetschen, wird von Industrie, Politikern und Medien sogar als Großleistung einer Branche gefeiert, die für die Zukunft der Menschheit sorgt.

Die noch immer verbreitete und falsche Behauptung, Öl sei noch lange ausreichend verfügbar, beruht auf der fahrlässigen Annahme, dass auch Lagerstätten angezapft werden können, die nur unter großen Risiken erreichbar sind. Und noch immer gilt der gesellschaftliche Konsens, dass alles gerechtfertigt ist, was den Ölpreis niedrig hält." (...)


...so kann ohne weiteres in der gleichen zeitung das statement eines der bekannteren kapitalistischen ideologen und schreibtischtäters hierzulande nachgelesen werden, der all seine pseudoentschiedenheit und sein geschwafel von "verantwortung" in einem einzigen absatz
zur kenntlichkeit entstellt:

(...) "Dass der Mensch immer tiefer ins Meer vordringen muss, um an Öl und damit an Energie zu kommen, ist nachvollziehbar; es ist Teil unseres Lebensstandards, von dem sich nur die wenigsten zu verabschieden bereit wären. Die Zeiten, da das Leben auf der Erde ohne nennenswerte Belastung für die Natur und nennenswertes Risiko für den Gesamtorganismus Erde verwaltet werden kann, sind vorbei. Das mag man bedauern, aber es ist nicht mehr zu ändern." (...)

das ist nichts anderes als eine variante des TINA-prinzips; und dazu ist es noch eine arrogante frechheit ohnegleichen, in dem zusammenhang "der mensch" zu postulieren - tatsächlich hat bisher immer nur eine relative kleine minderheit der weltbevölkerung von diesem rohstoff partizipiert und sich darüber letztlich mit dem eigenen, hochgradig pathologischen system noch über das technologisch-militärische übergewicht einen imperialistischen zugriff auf den ganzen planeten gesichert. der hochgelobte lebensstandard ist schlicht eine mehr oder weniger historische ausnahme in der geschichte der spezies, letztlich eher zufällig entstanden und in großen teilen inzwischen eindeutig in all seinen aspekten krankmachend.

und es geht dabei am ende nicht mehr darum, ob irgendjemand "bereit" dazu ist, sich diesbezgl. zu ändern - das wird schlicht durch die normative kraft des faktischen erzwungen werden, und je weniger bereitschaft, desto mehr zwang. der neoliberale kommentator halluziniert sich tatsächlich eine als-ob-realität zurecht, in der es weder grenzen noch vielfältigste beziehungen innerhalb eines natürlichen geflechts gibt. und nur auf dieser grundlage lässt sich ebenfalls größenwahnsinnig von der "verwaltung des lebens" (auf dem gesamten planeten!) sprechen. wäre das nicht als ausdruck einer völlig durchgeknallten und extrem objektivistischen inneren struktur zu begreifen, so wäre das höchstens derart lächerlich, dass ich fast - aber nur fast - mitleid mit einem solchen subjekt empfinden würde.

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auch, wenn bis heute der größte teil von öl & gas schlicht verbrannt wird - in motoren, kraftwerken etc. - und diesbezgl. bei der erzeugung von strom, wärme und mobilität die hauptrolle spielt, ist denjenigen stimmen mit skepsis zu begegnen, die da sagen: vertraut auf die technische entwicklung! wir werden nicht nur bei der energieerzeugung, sondern auch hinsichtlich der anderen heutigen verwendungen des öls alternativen finden!

abgewandelte versionen dieser optimismustriefenden (bekanntlich, ich wiederhole hier gerne noch einmal dieses nette kleine sinnsprüchlein, bekanntlich beruht optimismus auf einem mangel an information)vorstellungen sind auch bei jenen
"LOHAS" zu finden, die neben einem teil der bildungsbürgerlichen und materiell (noch) abgesicherten mittelschicht bei hiesigen "wahlen" die hauptzielgruppe der "grünen" bilden - da müssen die angekündigten und absehbaren enormen verwerfungen unbedingt sanft und positiv sein, da muss unbedingt ein mehr an lebensqualität herausspringen, und vor allem lösen sich in den visionen dieser schichten die enormen und krassen widersprüche der heutigen gesellschaften einfach in wohlgefallen auf - da gibt´s dann die solarzellen auf jedem dach, high-tec-fahrräder und elektromobile, die leise durch die strassen sausen. in den urlaub wird nur noch "bewusst" geflogen, das essen ist natürlich komplett "bio" von glücklichen tieren in gesunder landluft, zuhause muss das feng shui stimmen und die klamotten aus dem fair trade sind natürlich alle schadstoffreduziert.

im weitesten sinne kann ich etlichen punkten oben durchaus etwas abgewinnen; auch ist die literarisch formulierte utopie von
ökotopia, von der sich bis heute noch teile in sog. "grünen" gesellschaftsentwürfen wiederfinden lassen, durchaus anregend und nachdenkenswert.

und trotzdem: je mehr ich mich mit der rolle des öls beschäftige, desto weniger ist für mich sichtbar, dass eine quasi eins-zu-eins-ersetzung auch nur ansatzweise eine realistische option ist. man kann in den extrem verschwenderischen bereichen motorisierung/verkehr sowie strom- und wärmeerzeugung eine menge sparen, sicher. das würde etwas mehr zeit für die anderen nötigen umstellungen verschaffen. aber bereits bei der petrochemie sieht´s dann schon so aus, dass öl hier einfach so nicht ersetzbar ist, auch wenn es in diesem oder jenem bereich realistische alternativen gibt. einige grundprobleme dabei, die normalerweise nicht berücksichtigt werden, sind im folgenden
text - das ist ein .pdf von 59 seiten - skizziert. ich empfehle sehr das lesen, nicht nur weil ich auf einige punkte noch zurückkommen werde.

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und zwar in einem
dritten teil , der so nicht geplant war, aber jetzt aufgrund des puren umfangs des themas nicht zu vermeiden ist. dann auch mehr zum punkt verzicht.

Freitag, 4. Juni 2010

notiz: "One of the many ugly faces of capitalism"

so schreibt es einer der user im kommentarstrang zur neuesten bilderserie von boston.com. und ja, es sind üble, deprimierende und unglaublich wuterzeugende photos. die nichtsdestotrotz überall hin gehören. wer da unberührt bleibt, stellt sich selbst ein beredtes zeugnis aus...

vielleicht sollte aber der kommentar noch ergänzt werden - SO sieht die ölbasierte westliche hochtechnologie-zivilisation am ende aus.

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ps: der zweite teil der assoziationen um ölGAU kommt in den nächsten tagen.

Sonntag, 30. Mai 2010

notiz: la lena

momentan steht´s bei "google news" so: lena fast 4500 meldungen, ölGAU 450. soviel zu den öffentlich medialen prioritäten.

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und ansonsten fühle ich mich tatsächlich genötigt, nochmals ein paar zeilen zu schreiben - auch, wenn ich meinen
persönlichen eindrücken von vor ein paar wochen betreffend den menschen lena m-l eigentlich grundsätzlich nix hinzufügen kann - diese eindrücke haben sich bis jetzt nicht groß geändert. klar ist sie "professioneller" geworden, was den umgang mit und die existenz in der großen verwertungsmaschine angeht. andererseits spricht zb. die verweigerung gegenüber solchen instanzen wie "bild" u.a. eben auch weiter dafür, dass sie sich über nötige grenzziehungen im klaren ist. ich hätte ihr, wenn ich diesbezgl. einen wunsch freigehabt hätte, tatsächlich nicht den gewinn dieses eurovisionsdingens gewünscht - und sie wäre damit meinem eindruck nach selbst bestens klargekommen.

aber nun ist es halt so gelaufen, und da bleibt dann nur noch zu sagen:

- die öffentlichen diskussionen, wie sie (nicht nur) bspw.
hier entbrannt sind, zeugen in eigentlich jeder hinsicht von einem bedenklich zerrütteten gesamtzustand der - ähem, "lieben landsleute". schwere wahrnehmungsstörungen (es geht hier um oberflächliche popkultur, die bestenfalls mal ein paar stunden entspannung und [gute] unterhaltung bieten kann - nichts anderes ist ihre aufgabe; und ein gar nicht so überzeugendes und textlich ziemlich ätzendes lied konnte sich primär wegen der interpretin durchsetzen; kein grund, einerseits gleich den untergang "des abendlandes" mittels "kultureller unterwanderung" oder gar "degeneration" und andererseits das wiederaufflammen des dritten reichs zu beschwören, herrjeh!) - und projektionen aller art plus offensichtlich unbearbeitete generationenkonflikte wecken in mir die wunschvorstellung, das ganze land mit einer hohen mauer zu umschliessen und ganz groß "geschlossene abteilung" dranzuschreiben.

- das ranschmeissen und andockenwollen an lenas aura von leuten wie wulff, merkel u.a. ist erbärmlich, wenn auch nicht anders zu erwarten gewesen.

- betreff nationalismus: wenn lena diesbezgl. irgendwelche tendenzen verkörpern sollte, dann solche, die nicht mehr bruchlos kompatibel sind mit dem "alten" klassischen nationalismus - ich fand´s sehr lustig, dass sie gestern grundsätzlich ihre botschaften "in die heimat" auf englisch durchgegeben hat. touché!

- /zyn-mode/: vor inzwischen fast 100 jahren hat sich germany in der innereuropäischen konkurrenz noch mittels der
dicken bertha beteiligt - darüber von "wir sind papst" zu "wir sind lena" zu kommen, ist hierzulande vielleicht tatsächlich schon das höchste der gefühle... /zyn-mode off/

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da es gerade draussen so schön trist vor sich hin regnet, zum schluß noch ein (leider nur) auschnitt von "caterpillar in the rain" aus lenas album "my cassette player" - ich find das einfach schön.


Lena - Caterpillar in the rain - Snippet .mp3
Found at bee mp3 search engine

Freitag, 28. Mai 2010

koyaanisqatsi - life out of balance

„Wenn wir wertvolle Dinge aus dem Boden graben, laden wir das Unglück ein.
Wenn der Tag der Reinigung nah ist, werden Spinnweben hin und her über den Himmel gezogen. Ein Behälter voller Asche wird vom Himmel fallen, der das Land verbrennt und die Ozeane verkocht.“




(in den heutigen kinos dürfte der film eher selten zu sehen sein - dabei gehört er auf große leinwände. sehen Sie sich´s wenigstens im full-screen-modus an, im abgedunkelten zimmer und mit dominantem ton).

Mittwoch, 26. Mai 2010

notiz: der superGAU im golf - weitere updates

bevor ich im zweiten teil der assoziationen zum menetekel auch auf die bisherigen - und sehr lesenswerten, danke schon mal an alle bisher beteiligten - kommentare eingehe, will ich das blog einmal mehr als ergänzung und erweiterung des medialen mainstreams nutzen. es kommen täglich inzwischen derart viele informationen zusammen, dass es kaum möglich ist, noch einen wie auch immer gearteten überblick zu behalten. das, was für mich inzwischen deutlich wird, ist bereits absolut trostlos - wir haben es mit einer von ihren dimensionen her kaum zu fassenden ökologischen katastrophe zu tun. die älteren beiträge direkt zum golf-desaster sind hier, hier und hier zu finden.

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heute will bp also einen neuen versuch unternehmen, den ölaustritt zu stoppen - die "top kill" genannte methode, mittels hohem druck enorme mengen an schlamm auf das "leck" (das dieser begriff langsam auch mal hinterfragt werden sollte, liegt daran, dass die damit verbundenen assoziationen verharmlosend sind - ein leck ist im vergleich zum sprudelnden und hervorschießenden unglück im meer eine gemütlich vor sich hin tropfende sache) aufzubringen, es derart zu schließen und später mit zement endgültig zu versiegeln, ist angeblich eine bewährte methode bei ähnlichen unfällen in flachen gewässern - in der tiefsee gibt es damit bisher keinerlei erfahrungen, und ebenfalls räumt bp die möglichkeit ein, dass sich das leck schlimmstenfalls nicht nur nicht schließen lässt, sondern durch den angewandten enormen druck während der aktion sogar vergrößern könnte. im ganz allgemeinen interesse bleibt nur zu hoffen, dass der heutige versuch gelingt - auch, wenn das die schon angerichteten schäden nicht aus der welt schaffen kann. aber jeder weitere tag lässt die zerstörung mehr ausser kontrolle geraten (ist sie zwar jetzt schon, aber jeder weitere liter öl ist im hinblick auf die unkalkulierbaren langzeitfolgen sowie die ausbreitung mittels meeresströmungen und die von tag zu tag ansteigende wahrscheinlichkeit für das auftreten eines hurricanes (es ist bisher einfach unbekannt, wie ein derartiger sturm real mit so einer menge öl interagieren würde) in der region absolut zuviel.

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aktuelle nachrichten aus den usa in den letzten stunden sprechen davon - u.a. bei nbc - , dass das betroffene feld derart viel öl enthält, dass es - sinngemäß - "noch unserer ganzes restliches leben lang" (auf welchen maßstab sich das bezieht, bleibt allerdings unklar) weitersprudeln könne. es müssen ja zumindest schätzungen über das volumen des betroffenen feldes vorhanden sein, die die grundlage für diese aussage bilden müssten. wer darüber mehr sagen kann - bitte melden!

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thema dispersionsmittel: der verdacht wabert ja schon seit einiger zeit herum, dass es bp beim massiven einsatz des mittels primär darum geht, das aus konzernsicht schlimmste pr-desaster in form von bildern verölter traumstränden sowie massenhaft verölten tieren zu verhindern - und darum dieser einsatz in bisher unbekannten dimensionen stattfindet. unter der meeresoberfläche kann halt kaum jemand genau schauen - dieser ansatz ging auch solange auf, bis - mit etlicher verspätung - eines der großen mainstreammedien in den usa, nämlich der fernsehsender abc, gestern in seiner show "good morning america" erstmals eigene taucher in den golf geschickt hat, darunter u.a. den enkel des - den älteren vielleicht noch bekannten - meeresforschers jacques costeau, philippe. was sie unter wasser zu sehen bekamen, zeigt das folgende video:



die wolken aus öl und dispersionsmittel bestehen aus vielen kleinen aufgespaltenen öltröpfchen, an denen auch jeweils, wenn ich alles richtig verstanden habe, das mittel hängt. diese wolken treiben einerseits in unbekannter anzahl im meer; andererseits scheinen sie teilweise auch bis zum grund zu sinken. aus den augen, aus den sinn - für die (meisten) menschen. keineswegs aber für pflanzen und tiere. die folgen ? im bericht kommt ganz zum schluß die aussage, dass diese wolken für alle, die sich wissenschaftlich und technisch mit ölbekämpfung in den meeren befassen, ein völlig neues phänomen darstellen. und es ist schlicht und einfach unbekannt, was dieser mix aus öl und den dispersionschemikalien für folgen in den und für die ökosysteme hat. da findet vor unseren augen neben allem anderen also auch eine art chemischer großversuch statt.

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überhaupt scheint die mediale berichterstattung in den usa, die lange zeit in den letzten fünf wochen sehr gleichgültig gegenüber dem gau war, mit der ankunft von relevanten (im sinne von wahrnehmbar) ölmengen an den küsten langsam auf touren zu kommen. mittlerweile sind über 100 km küste - strände und marschland - betroffen, und wie das in den betrofffenen gebieten dann ausschaut, spottet jeder beschreibung. die - handwerklich eindrucksvollsten, inhaltlich niederschmetterndsten - photos hat einmal mehr
the big picture auf boston.com zu bieten. in ihrer aufwühlenden kraft würde ich sie persönlich gleichsetzen mit photos aus kriegsgebieten, oder auch aus den toten zonen rund um tschernobyl. besonders tierfreundInnen seien gewarnt - mich haben die bilder unglaublich wütend gemacht und gleichzeitig totale deprimiertheit hervorgerufen. und wenn ich mir die hunderte von kommentaren betrachte, geht das vielen anderen ähnlich. das sind jedenfalls genau die bilder, die bp um jeden preis vermeiden wollte - und gerade deshalb sollten sie so breit wie möglich bekannt werden.

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kleine reportage zur situation der küstenbevölkerung in den betroffenen us-staaten:
"Jeden Tag haben sie gesagt, macht euch keine Sorgen"

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in dem zusammenhang kommen auch immer mehr nachrichten über ernste medizinische symptome bei denjenigen, die auf see und an den stränden direkten und längeren kontakt sowohl mit dem öl als auch den dispersionschemikalien haben - von kopfschmerzen über diverse atem- und lungenbeschwerden bis hin zu zuständen der benommenheit reicht das spektrum - dazu ebenfalls ein (englischsprachiges) video:



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ich hoffe, irgendwann werden einmal ausführliche dokumentationen dieser geschichte vorliegen - zuviel geht womöglich gerade unter, von den korrupten zuständen in den aufsichtsbehörden angefangen über die lobbyarbeit von bp bis hin zu den diversen unterlassungen, die vermutlich zum unfall führten - von den reaktionen seitens des konzerns, aber auch der us-regierung, erst gar nicht zu reden. übrigens: das die ganze geschichte bezgl. letzterer auch ein krasses lehrstück dafür ist, wieviel reale macht die formale repräsentanz der "mächtigsten nation" der welt gegenüber einem der größten transnationalen konzerne tatsächlich besitzt, ist nochmal ein ganz eigenes thema.

Montag, 24. Mai 2010

assoziation: zum öligen menetekel im golf - zwei sätze, weitergedacht (1)

zum menetekel im golf hat sich drüben auch somlu einige grundsätzliche gedanken gemacht, incl. zweier filmtipps, die ich natürlich unterschreibe. dann aber wären da noch zwei sätze, die in mir im laufe der folgenden stunden nach dem lesen ein wahres gewitter an assoziationen ausgelöst haben:

"Ja, verdammt, vielleicht wird das alltägliche Leben schwerer, wenn die Petrochemie nicht mehr ist. Vielleicht müssen wir uns auf Kochkisten und weniger Mobilität zurück besinnen."

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als erstes fällt mir beim stichwort "petrochemie" ein, wie wenig ein tatsächliches bewusstsein darüber vorhanden ist, dass "wir" hier in den westlichen lebenswelten allesamt als kohlenwasserstoff-junkies zu gelten haben - ja, auch Sie da! zur untermalung dieser betrüblichen botschaft möchte ich jetzt mal einen kleinen (imaginären) rundgang durch den alltag veranstalten, wie er sich für die meisten von uns so darstellt.

wenn Sie das nächstemal in Ihrem bett aufwachen, schauen Sie sich einfach mal genau um - worauf fällt Ihr blick alles? wenn Sie in der verbreiteten kombination aus arbeits- und schlafzimmer hausen, werden da vermutlich solche dinge wie bücher und zeitschriften herumliegen; vielleicht steht auch Ihr computer plus dazugehörige hardware herum. und wie sieht´s mit unterhaltungselektronik aus? fernseher, cd- / dvd-player ? womöglich haben Sie aus liebhaberei sogar noch irgendwo einen cassettenrecorder oder plattenspieler plus zugehörigem vinyl herumstehen?

wie dem auch sei: Sie stehen jetzt auf, recken & strecken sich herzhaft und laufen - über einen kunstfaser-teppichboden ? oder doch über holz ? (falls das schon vor Ihrem einzug verlegt gewesen ist - wissen Sie, ob und wie das imprägniert ist ?) angesichts der z.zt. nicht wirklich lauschigen nachttemperaturen drehen Sie vielleicht erst mal die heizung herunter und haben dann noch einen flüchtigen gedanken für die farben und lacke an wänden, türen, möbeln und heizkörpern übrig. im schlechtestenfalls fensterlosen badezimmer machen Sie erstmal das licht an und gehen unter die dusche - heisses wasser und irgendwelche duschbäder oder shampoos machen Sie für einen neuerlichen ausflug ins rattenrennen grundsätzlich funktionsfähig. danach dürften, geschlechts- und altersabhängig, auch noch einige aufhübschungen mittels kosmetik fällig sein, bevor Sie sich abschließend nochmal die hände mit einer - recht billigen - seife waschen. benutzen Sie übrigens parfüm ?

dann kleiden Sie sich an - irgendwo in Ihren klamotten werden mit großer wahrscheinlichkeit ebenfalls synthetische fasern verarbeitet sein, und wenn Sie nicht unbedingt lederschuhe tragen sollten... btw.: müssen Sie Ihre schuhe nicht mal wieder mit den entsprechenden schuhputzmitteln reinigen ?

in die küche gewechselt, werden Sie vermutlich erstmal den üblichen morgendlichen koffeinflash benötigen - fragt sich nur, ob mittels wasserkocher oder per kaffeemaschine. aber strom brauchen Sie nicht nur hier. wenn Sie´s denn leider benötigen sollten, kommt jetzt vielleicht auch die zeit, Ihr medikament einzunehmen. hoffentlich sind Sie so vernünftig, wenigstens ordentlich zu frühstücken - ein blick in den kühlschrank fällt auf - falls Sie nicht gerade in der "hartz-IV"-mühle stecken -allerlei mehr oder weniger bunte verpackungen, in denen die - vermutlich mehrheitlich konventionell produzierten - nahrungsmittel ihrer bestimmung harren. Sie essen ein häppchen, schmeißen vorher noch ein wenig wäsche incl. waschmittel in die waschmaschine und eilen aus dem haus.

am himmel zieht ein flugzeug seine runden, während Sie zu Ihrem auto gehen, für dessen nutzung Sie natürlich äusserst triftige argumente anzuführen wissen. besser wäre es, Sie würden wenigstens heute mal wieder Ihr fahrrad ausführen - wobei die wahrscheinlichkeit groß ist, dass weder Ihre auto- noch fahrradreifen aus naturkautschuk bestehen. vergessen Sie nicht, die kettenschmierung zu überprüfen - ist vermutlich schon ein weilchen her seit dem letztenmal.

sehr schön, Sie haben sich für´s rad entschieden - im winter wäre jetzt noch die straßenbeleuchtung an, und während Sie so über den radweg brausen, schweift Ihr blick über den asphalt auf der strasse zu einem bitumengedeckten flachdach. Ihre neue "gore-tex"-jacke trägt sich angenehm, und als Sie bauarbeiter an einem haus sehen, fällt Ihnen kurz die noch ausstehende außenisolierung gegen die feuchtigkeit in Ihrem keller ein.

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ich muss diesen imäginären tagesbeginn jetzt mal abbrechen, und zwar rein aus platzmangel - wie Sie (da bin ich mir sicher) bereits bemerkt haben, sind alle kursiv geschriebenen dinge im prinzip nichts weiter als platzhalter für das wort
petrochemie, womit letztendlich alle produkte gemeint sind, die direkt und indirekt - meistens in ihren wichtigsten komponenten - auf erdöl oder -gas basieren. ich habe dabei nur die augenfälligsten überhaupt angeführt; wo wir überall im alltag mit der petrochemie in berührung kommen - und zwar in allen lebensbereichen - , lässt sich vermutlich leichter darstellen, wenn die aufzählung sich darauf beschränken würde, wo nicht - und das ist ein verdammt schweres unterfangen. wer sich übrigens wundert, warum auch nahrungsmittel auftauchen, sollte sich mal gedanken über kunstdünger sowie das haber-bosch-verfahren machen. von den transportwegen und -mitteln mal ganz abgesehen, ebenso von der in der konventionellen landwirtschaft eingesetzten technik. und worauf basieren nochmal pestizide u.ä. gifte ?

kurz auf den punkt gebracht: nicht nur unser alltagsleben, sondern auch so ziemlich die gesamte infrastruktur der westlichen industriellen zivilisation, beruht und funktioniert auf und mittels (fossilen) kohlenwasserstoffen. das erdölzeitalter

graphische darstellung des erdoelzeitalters
<br />
quelle: bgr

- links nebenstehend sehen Sie eine interessante graphische darstellung der zeitlichen dimensionen (quelle ist die "bundesanstalt für geowissenschaften und rohstoffe"); dargestellt wird die geschätzte menge des förderbaren öls, und Sie sehen auch den peak in der förderung kurz nach dem jahr zweitausend - wobei der genaue zeitpunkt nun meiner meinung nach recht unerheblich ist; das der peak beim billigen (!) öl unvermeidlich eintritt, bestreiten nur noch ignoranten - bei den anderen langt die zeitspanne etwa vom jahr 2005 bis zur "optimistischsten" schätzung 2040. wahrscheinlich ist es bei betrachtung der nachweislich fallenden fördermengen in so ziemlich allen global relevanten feldern - und das sind im verhältnis recht wenige - , dass wir uns in unmittelbarer nähe des peaks aufhalten, meiner vermutung nach schon jenseits.

beim nachdenken finde ich auch interessant, dass ich mich nicht daran erinnern kann, irgendwann in der schulzeit auch nur einmal irgendetwas relevantes zum thema erdöl, geschweige denn zu seiner realen bedeutung gehört zu haben. wer nach dem jahr 1950 geboren worden ist, muss (im westen) unweigerlich den eindruck einer nicht zu hinterfragenden "normalität" des (ölbasierten) materiellen alltagsniveaus gewonnen haben; dabei ist diese normalität alles andere als das, sondern real eher eine historische ausnahme, komprimiert bei großzügigster auslegung etwa auf die zweihundert jahre von 1850 bis 2050 (wo dann vermutlich auch noch die letzten erreichbaren funde in den polaren tiefseegebieten in tausenden von metern tiefe oder auch die ölsande zusammengekratzt werden) datierbar. bezgl. der anfänge: wer mal eine informative und launig geschriebene darstellung dieser anfänge lesen will, incl. historischer photos von den ersten öl-umweltdesastern, sei auf
diesen artikel verwiesen.

die rolle der fossilen brennstoffe lässt sich in ihrer ganzen bedeutung auch in anderer form kurz zusammenfassen: öl (und gas) haben
  • wesentlich für eine unglaubliche zahl von bahnbrechenden wissenschaftlich-technischen fortschritten gesorgt
  • incl. aller medizinischen fortschritte
  • die industrielle landwirtschaft mit ihrer massiven produktivität ermöglicht
  • darüber dann auch das wachstum der menschlichen bevölkerung global explodieren lassen
  • für die heutigen stadtlandschaften gesorgt; incl. der mega-cities
  • die mikroelektronische "revolution" mitsamt all ihrer ausprägungen - u.a. das internet - zu verantworten
  • die kriegsführung bzw. die dazu verfügbaren mittel so tödlich wie nie zuvor gemacht
  • natürlich auch für diverse kriege unmittelbar gesorgt
  • die allgemeine mobilität in ungeahnte dimensionen getrieben
  • vorher unbekannte ökologische zerstörungen globaler bedeutung ausgelöst (direkte ölverschmutzungen, müllprobleme, smog, klimaveränderungen, landschaftsversiegelung etc. etc.
  • und natürlich auch die sog. globalisierung (der ökonomie) sowie die expansion des totalitären kapitalismus mitsamt seiner überproduktions- und sonstigen krisen erst möglich gemacht; in diesen zusammenhang gehört auch die mittlerweile absolut unerträglich gewordene umverteilung gesellschaftlichen reichstums an eine in relation wirklich winzige minderheit incl. der damit verbundenen machtungleichgewichte
  • durch all das dann indirekt auch zur allgemeinen beschleunigung, zu stress und letztlich vielen schwer gestörten psychophysischen zuständen mit beigetragen
in der zusammenfassenden bilanz wird für mich sehr deutlich klar: wir haben insgesamt einen viel zu hohen preis für die - inzwischen teils recht fragwürdigen - auch anscheinend positiven wirkungen des ölzeitalters gezahlt. ein kleiner teil davon ist momentan täglich in den nachrichten zu betrachten.

*

wer sich einen großteil des obigen selbst mal in möglichen zukünftigen entwicklungen vor augen halten möchte, sollte sich in der science- / social fiction umschauen - einmal wäre da das szenario von andreas eschberg in seinem roman "ausgebrannt" zu nennen...



...zum anderen das leider offenbar nur noch antiquarisch zu bekommende szenario "mutant 59: der plastikfresser" von kit pedler und gerry davis, in dem ein unfall mit einem genmanipulierten bakterium das gesamte fantastic plastic-universum im wahrsten sinne des wortes in (übelriechende) luft aufgehen lässt und dazu noch eine völlig neue definition des wortes haushaltsauflösung präsentiert wird. andere und weitere tipps sind natürlich willkommen.

*

im zweiten teil will ich mich mit einigen konsequenzen - u.a. für politische aktionen, aktuelle verteilungskämpfe, linke diskurse sowie westliche lebensstile - und auch weiteren absehbaren peaks beschäftigen, die sich aus meiner perspektive aus den realitäten des ölzeitalters plus seinem absehbaren ende ergeben. und ein wort, welches da eine große rolle spielen wird und gerade deshalb in so ziemlich allen diskussionen gemieden wird wie ein absolutes tabu, schreibe ich jetzt ebenfalls schon mal groß:

VERZICHT.

*

(zum
zweiten teil)

Samstag, 22. Mai 2010

notiz: zum öligen menetekel im golf - neue updates

ein weiteres update zum supergau im golf - zunächst hat sich der verdacht endgültig bestätigt, dass bp hinsichtlich der real austretenden ölmengen schlicht gelogen hat. trotz der als "erfolg" verkauften maßnahme, mittels eines rohrs im (größten) leck tonnen von öl abpumpen zu können, zeigen neue videos vom grund weiterhin einen ständigen ölausfluss ins meer. ausläufer des öls haben mittlerweile den sog. loop current erreicht, eine starke meereströmung im golf, die das ganze zeug wie schon neulich befürchtet richtung golfstrom / atlantik transportiert. damit kommen absehbar florida (mitsamt seinen ökologisch wichtigen keys), aber auch kuba in den "genuß" der schwarz-bräunlichen pracht. es laufen diesbezgl. bereits gespräche zwischen der us-administration und kuba - wer sich mit dem verhältnis beider länder etwas auskennt, wird an diesem schritt den druck erkennen können, unter dem die usa stehen.

dazu wurde in den vergangenen tagen das ergebnis eines
feldversuchs breiter bekannt, der vor einigen jahren von verschiedenen ölkonzernen (u.a. auch bp) und den zuständigen us-aufsichtsbehörde durchgeführt wurde - da ging es genau um die folgen eines solchen blow-out wie jetzt im golf - das wichtigste ergebnis lässt sich in einem satz zusammenfassen: lediglich ein sechzigstel des gesamten austretenden öls wird überhaupt an der oberfläche sichtbar! wer sich die sichtbaren ölmengen im golf betrachtet, sollte das ab jetzt immer vor dem hintergrund dieser information tun. währendessen sind die ersten wirklichen mengen öls bereits an der küste von louisana angelandet und haben bisher auf ca. 50 km länge die dortigen marschlandschaften zerstört - offizielle des bundesstaates reden davon, dass in diesen abschnitten "alles tot" ist. keine übertreibung - das waren nicht mehr "nur" einzelne flecken oder schillernde schlieren (beides schlimm genug), sondern die küste ist dort bedeckt von einem teils mehrere zentimeter dicken ölschlamm, der alles unter sich erstickt.

mittlerweile werden auch immer neue informationen rund um das verhalten von bp und den zuständigen us-behörden bekannt, die die wertung kapitalverbrechen im wahrsten sinne des wortes dick unterstreichen. hinsichtlich des bisher verwendeten dispersionsmittels "corexit" der firma "nalco" ist bp die weiterverwendung seitens der regierung ab diesem wochenende untersagt worden, die müssen sich jetzt nach einer "ungiftigeren" alternative umsehen. was aber hinsichtlich dieses mittels bisher kaum bekannt war, wird im folgenden
bericht deutlich:

(...) "Der britische Ölkonzern sitzt im Aufsichtsrat der Chemie-Firma Nalco - und hatte damit ein wirtschaftliches Interesse, möglich viele Liter der Chemikalie in den Golf von Mexiko zu sprühen. Nalcos Aktienkurs schoss seit der Ölpest um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Durch die Umweltkatastrophe hat die Firma einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Dollar gemacht.

Und die Studie, dass die Chemikalie Corexit ökologisch undenklich sei, kommt aus dem hauseigenen Institut der Öl-Firma Exxon. Die hat seit den 90er Jahren ein Joint Venture mit Nalco und sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat." (...)


hübsch, oder? genauso wie die zustände, die inzwischen aus der für die ölbohrungen zuständigen aufsichtsbehörde
"minerals management service" bekannt geworden sind und dort bisher zu einem rücktritt sowie größeren umstrukturierungen geführt haben - dieser laden hat sich als hort der korruption erwiesen:

(...) "Erst 2008 hatte es Schlagzeilen darüber gegeben, dass sie in einem Bett liegen – und das auch im wahrsten Sinne des Wortes. Damals flog auf, dass mehr als ein Dutzend MMS-Mitarbeiter Sex mit Angestellten der Ölindustrie hatten, Berge von Geschenken annahmen und Gelage mit Alkohol und Drogen hielten. Zu den netten Gaben gehörten Golf- und Skiausflüge und feudale Abendessen – das alles in einer frappierenden Menge, hieß es damals in einem offiziellen Untersuchungsbericht." (...)

alles zusammengenommen bietet sich ein bild, zu dem zumindest mir keine passenden beschreibungen mehr einfallen.

Freitag, 21. Mai 2010

aufgewärmt: amok; (in) china; oxytocin, männer & autismus

mit dem sog. amok verhält es sich zumindest an einem punkt ein bißchen wie mit erdbeben und vulkanausbrüchen: alle besitzen die gemeinsamkeit, nicht derart vorhersagbar, geschweige denn kontrollierbar - im sinne einer genauen prognose - zu sein, wie es sich womöglich große teile der derzeitigen menschlichen gesellschaften mit all ihren kontrollambitionen gerne wünschen würden. sicher ist nur, dass sowohl die menschengemachte katastrophe als auch die naturphänome (die ebenfalls in vielen fällen erst durch menschliches (nicht-)handeln katastrophische wirkungen in der menschenwelt erzeugen) kommen, mal mehr, mal weniger regelmässig.

und das gilt auch für den
amok neuen typs - mit diesem begriff hatte ich die sehr spezifischen formen des school-shootings in den usa und europa versucht, vom "klassischen" amok etwas zu differenzieren. und war damals u.a. auf die arbeiten von götz eisenberg zum thema eingegangen, der immer noch als so etwas wie der führende "amok-forscher" hierzulande gelten kann. nun bin ich auf eine interessante rezension seiner neuen arbeit zum thema gestoßen, und zwar auch und gerade wegen der folgenden passage:

(...) "In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass bestimmte Eigenschaften von „Psychopathen“ – dass sie z.B. unfähig sind, sich in andere einzufühlen; dass sie anpassungsfähig, zynisch-kalt, bindungs- und skrupellos und ausschließlich an privater Nutzenmaximierung interessiert sind – durchaus auf die Hasardeure und Gurus der Finanzwelt zutreffen, die uns an den Rand des Abgrunds manövriert haben. Ja mehr noch. Unter Hinweis auf eine Studie von Paul Babiak und Robert Hare mit dem Titel „Menschenschinder oder Manager“ (München 2007), in der diese Autoren vor dem Vordringen von „Psychopathen“ in Führungspositionen warnen, fragt Eisenberg, wie wohl Menschen beschaffen sein müssen, die sich kalt und indifferent gegenüber den Schicksalen anderer Menschen verhalten. „Im Zeichen der neuen Management- und Unternehmensstrategien erhalten Leute eine Chance, die bereit sind, für ihre eigene Karriere über Leichen zu gehen, und im Namen kurzfristig erzielter Profite auch vor extrem riskanten und betrügerischen Projekten nicht zurückschrecken.“ (...)

ich habe das buch zwar noch nicht in den händen gehabt, finde es jedoch sehr positiv, dass sich das bewußtsein über bestimmte, letztlich schon länger bekannte mögliche zusammenhänge zwischen massiven psychophysischen defekten und dem aktuellen gesellschaftlichen status langsam zu verbreitern scheint. wenn ich eisenbergs thesen dazu selbst gelesen habe, kommt noch eine eigene rezension hinterher.

*

es wäre aufschlußreich, im vergleich einmal zu sehen, ob und wie sich amok-taten in den verblichenen "realsozialistischen" (= staatskapitalistischen) ländern abgespielt haben - auf die schnelle würden mir keine vergleichbaren ereignisse aus der geschichte dieser länder, oder auch aus kuba, einfallen, was natürlich bei der erinnerung an den üblichen umgang mit symptomen sozialer störungen in diesen ländern erst mal nichts zu sagen hat. trotzdem spricht einiges dafür, dass die moderneren formen des amoks ihre wurzeln auch in den jeweiligen sozioökonomischen verhältnissen haben, wozu in der kapitalistisch geprägten welt auch phänomene wie beschleunigung, stress, mobbing und (materielle) existenzunsicherheit gehören. in gewisser hinsicht durchaus unfreiwillig konnten die "realsozialistischen" staaten auch hier nicht dem (destruktiven) original das wasser reichen, was bezgl. amok dafür sprechen würde, dass diese spezielle wurzel dort nicht derart üble triebe hervorbringen konnte - im sinne eines verstärkers / triggers individueller psychophysischer biographischer dispositionen - wie in unserer heutigen welt. diese these im hinterkopf behaltend, betrachte ich die jüngsten informationen über
amok in china:

"Am Mittwochmorgen ist ein mit einem traditionellen Messer bewaffneter Mann in einen privaten Kindergarten in einem nordchinesischen Dorf in der Provinz Shaanxi eingedrungen und hat sieben Kinder, den Leiter und dessen Mutter zu Tode gehackt. Weitere elf Kinder wurden laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua verletzt, die sich auf lokale Behörden berief. Anschließend nahm sich der 48-jährige Mann in seinem Haus das Leben. Die Motive für die Tat blieben zunächst unklar.

Es war bereits der fünfte Amoklauf in einem Kindergarten in China mit Messern oder Hämmern in den letzten acht Wochen. Bisher starben dabei 17 Menschen, Dutzende wurden verletzt. (...) Alle Amokläufe wurden von Männern mittleren Alters verübt und dürften teilweise auch Nachahmungstaten gewesen sein. (...)

Die Amokläufe werden in der Volksrepublik als Zeichen für den psychologischen Stress gewertet, den der rapide gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Wandel auf die Bevölkerung ausübt. Auch könnten die Fälle signalisieren, dass es zu wenig Behandlungsmöglichkeiten für psychische Probleme gibt." (...)


zynisch könnte man sagen: jetzt erst ist china wirklich in der kapitalistischen (post-)moderne angekommen. in
anderen bereichen haben sich die dortigen systemvertreter ja schon länger bemüht.

im angesicht der puren zahl von menschen unter den aktuell extrem beschleunigten bedingungen in diesem land (plus der eigenen, durchaus in vielen teilen traumatischen, chinesischen geschichte) stellt sich überhaupt grundsätzlich die frage nach psychophyischer gesundheit im weitesten sinne, und
joachim jahnke hat sich diesbezgl. neulich ein paar tiefergehende gedanken gemacht:

(...) "Unter den Bedrohungsszenarien, die zu Angst und psychischen Störungen führen, dürfte der Globalisierungsdruck auf die Arbeitsmärkte der Welt eine erhebliche Rolle spielen. Seit einigen Jahren geht dieser Druck vor allem von China und seiner hunderte von Millionen starken Unterschicht an Wanderarbeitnehmer ohne Streikreicht und unabhängige Gewerkschaften aus. Die miserablen Sozial- und Arbeitsbedingungen werden mit dem Export der billigen Waren teilweise weitergereicht, real oder als Angstkulisse.

Aus den gleichen Gründen nehmen aber psychische Erkrankungen auch in China selbst erheblich zu. In nur sechs Wochen kam es jetzt zu sechs mörderischen Attacken von geistig oder seelisch Gestörten auf Schulen in China. Zuletzt wurden sieben Kinder und der Lehrer zu Tode gehackt. Yue Guo'an, Professor für Sozialpsychologie an der Nankai Universität in Tianjin meint:

„Chinas Gesellschaft betritt eine Hoch-Risiko-Phase. Die unfaire Verteilung des Reichtums, die offizielle Korruption, das Versäumnis der Sicherung der Grundnöte der Menschen, die Unfähigkeit, alle diese Probleme zu lösen, hat eine unharmonische Umwelt geschaffen."

Huang Yueqin, die Direktorin des National Centre for Mental Health meint:

„Meine eigene Schätzung ist, daß ein Drittel der Studenten, mit denen ich studiert habe, jetzt eine Form von mentaler Krankheit haben".

Unter den Todesfällen wegen Verletzung und Gewalt entfallen 28 % auf Selbsttötung. Prof. Michael R Phillips hat im Juni 2009 in der britischen medizinischen Zeitschrift Lancet eine von der Weltgesundheitsorganisation finanzierte Studie zu mentalen Störungen in vier chinesischen Provinzen veröffentlicht. Danach haben 17,5 % der Menschen in China eine Form von mentaler Störung, fast alle (95 %) jedoch ohne Behandlung. Schon 2004 war das die wichtigste Krankheitsform in China, die mehr als 20 % der gesamten Gesundheitsbelastung darstellte." (...)


solche zustände und die daraus folgenden aussichten muss und will ich nicht mehr ausführlich kommentieren; entsprechendes ist in früheren beiträgen nachzulesen. aber es wäre vielleicht mal nötig, dass sich die hiesigen (westlichen) amok-forscher mal genauer die chinesischen varianten betrachten würden - ich vermute, da gäbe es einige interessante aha-effekte.

*

das neuropeptid / hormon oxytocin spielt ja im menschlichen sozialen leben eine nicht geringe rolle (und dürfte auch in indirekter form beim gerade thematisierten mitbeteiligt sein), beispiele sind
hier und hier nachzulesen. vor einiger zeit nun machte eine meldung die runde, die ich aufgrund ihrer möglichen implikationen recht spannend fand - "Oxytocin macht Männer sensibel":

"Das Neuropeptid Oxytocin verbessert bei Männern die Fähigkeit, sich emotional in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen. Die Substanz sensibilisiert außerdem für „soziale Verstärker“ wie lobende oder tadelnde Gesichter. Diese Erkenntnisse gewannen Forscher um Keith Kendrick von dem Babraham-Institut in Cambridge. (...)

Oxytocin ist ein Hormon, das die emotionale Bindung zwischen Mutter und Neugeborenem stärkt. Das Neuropeptid wird mit Gefühlen wie Liebe und Vertrauen in Verbindung gebracht. Die Studie zeige, dass emotionales Einfühlungsvermögen durch Oxytocin moduliert wird und dass Ähnliches auch für Lernprozesse mit sozialen Verstärkern gelte, behaupten die Wissenschaftler. (...) Die Oxytocin-Gruppe hingegen wies eine Empathie mit Werten auf, die in der Höhe derer von Frauen lag."


na sowas - wäre es dann doch angebracht, demnächst in fussballstadien, bei schlagenden verbindungen, aufsichtsratstreffen etc. ganz ähnlich wie bei lems
futorologischem kongreß zu verfahren...

(...) "Als Tichy einen Anfall von Güte und alles umfassender Zuneigung erleidet, wird ihm klar, dass der Diktator des Landes das Trinkwasser mit Benignatoren versetzt hat, chemischen Begütigungsmitteln, die einen Aufstand der unzufriedenen Bevölkerung des Landes gegen ihn verhindern sollen." (...)

... und die männlichen teilnehmer der benannten veranstaltungen ordentlich mit
"liquid trust" einzunebeln ? glücklicherweise (oder auch nicht, je nach standpunkt) ist oxytocin meines wissens aufgrund seiner flüchtigkeit für solche manipulativen projekte nicht sonderlich geeignet. interessanter finde ich da schon wie gesagt die möglichen implikationen, die sich sich ergeben, wenn man sich klarmacht, dass (in einem der oben verlinkten älteren beiträge zum thema kurz skizziert) oxytocin aufgrund seiner fundamentalen rolle auch im hinblick auf autistische zustände beforscht wird. und da wiederum fällt mir eine etwas ältere hypothese aus der autismus-forschung ein, die sich ganz überspitzt in der frage ausdrücken lässt: sind "männlichkeit" und autismus jeweils synonyme für das gegenüber? das ergebnis der oben genannten studie jedenfalls ließe sich aus meinem verständnis heraus durchaus als indiz dafür interpretieren - vielleicht gibt´s ja "professionelle", die dieser frage zukünftig mal genauer nachgehen.

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